Leben mit dem Gesicht einer Toten

vom 06.05.2009, 15:45 Uhr

Die erste Amerikanerin mit einer Gesichtstransplantation hat sich nun der Öffentlichkeit gezeigt. Die Frau wurde damals von ihrem Ehemann mit einer Schrotflinte ins Gesicht geschossen, wodurch ihr gesicht vollkommen entstellt war. Er selber hatte sich dann umbringen wollen, der Versuch war jedoch erfolglos und er wurde zu 7 Jahren Haft verurteilt. Nun wurde ihr in einer 22-stündigen Operation, die bis zu 300.000 Dollar gekostet hat, das Gesicht einer Toten zu 80 Prozent transplantiert. Teurer wäre es gewesen, dutzende einzelne Operationen zur Gesichtsrekonstruktion über sich ergehen zu lassen.

Das Problem bei der Sache ist sicherlich für manche die Vorstellung, dass das Gesicht einer anderen Person dafür benutzt wird. Auch kann ich mir vorstellen, dass es psychische Folgen haben kann, wenn man im Spiegel ein fremdes Gesicht sieht. Ich meine damit natürlich nicht, dass ihr Gesicht vor der Operation zu erkennen war, aber dass sie trotzdem wusste, dass es ihres war.

Aber im Großen und Ganzen finde ich es eine gute Sache, da für die Menschen, die es betrifft, weitaus mehr Lebensqualität zu erwarten ist und für diese Frau allemal. Mich würden eure Meinungen dazu sehr interessieren. Jedoch solltet ihr vielleicht vorher einen Blick auf diese Bilder werfen, um zu verstehen.

Benutzeravatar

» MaisterLammpe » Beiträge: 99 » Talkpoints: 1,08 »



Hallo!

Ich habe mir die Fotos angesehen und muss sagen, dass ich das Ergebnis wirklich gelungen finde. Die Frau hat trotzdem noch etwas von ihrem Gesicht und ihre Augen, werden ja auch immer ihre eigenen sein. Sicher ist es eine komisch Vorstellung, das Gesicht von einer Toten zu bekommen. Aber ich kann mir vorstellen, dass es für die Frau unglaublich schön sein muss, jetzt wieder ein Gesicht zu haben und nicht mehr so entstellt aus zu sehen.

Nun kann sie sich ja auch wieder auf die Straße trauen, ohne das sie angestarrt wird oder sich blöde Sprüche anhören muss. Die Tote, dessen Gesicht die Frau nun hat, wird ja auch vorher ihr Einverständnis gegeben haben, dass sie Teile ihres Körpers spenden möchte. Ich denke, dass wohl jeder froh wäre, wenn er ein neues Gesicht bekäme, dem so etwas schlimmes angetan wurde.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Erstmal finde ich das Schicksal dieser Frau wirklich traurig. Eine junge Frau, welche durch den Exmann so entstellt wird. Und die Bilder ziegen ja wirklich, dass das nicht nur eine kleine Schramme war.

Das Hauptproblem war ja vor allem, dass sie nicht mehr riechen und schmecken konnte. Und das stelle ich mir schon schrecklich vor. Ich habe die Nachher Bilder auch gesehen und finde, dass es wirklich gut gelungen ist. Vor allem kann sie nun endlich wieder schmecken und riechen. Eine Schönheit ist sie nicht, aber allemal besser als vorher sieht sie aus.

Sicherlich ist das Gefühl das Gesicht einer Toten an sich zu haben unter Umständen beängstigend. Aber so hat sie ein kleines bisschen Lebensqualität wieder. Sie sieht besser aus und ein paar Sinne kamen auch zurück. Sieht man es mal anders, dann ist es sicher so, dass sie tote Frau es ja gewollt hat, dass ein anderer nach ihrem Tod noch etwas von ihr hat.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo,

also wenn ich wählen müsste zwischen dem Gesicht vor der Transplantation oder das ich mit einem Gesicht einer Toten ein ganz normales Leben führen könnte, dann wäre es sicher schwer, dies zu entscheiden, aber ich denke ich hätte mich dann doch für die zweite Variante entschieden, denn durch das Gesicht würde doch auch die Lebenqualität zurück gegeben werden.

Ich glaube auch nicht, das man für solche Transplantationen ein evtl. bekanntes oder durch die Medien aufgefallenes Gesicht nimmt, sondern eines, ws dem eigentlichen am ehesten entspricht und das ist doch auch eine sehr gelungene Transplantation gewesen wie man auf den Bildern erkennen kann.

Klar ist es anfangs sicher komisch in ein verfremdetes Gesicht zu schauen, aber ich denke es ist besser damit zu leben, als mit dem Gesicht vorher. So werden wenigstens die neugierigen Blicke und vielen Fragen wegfallen und das macht es schon um einiges leichter.

Benutzeravatar

» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe gestern die ersten Bilder und auch die Pressekonferenz gesehen und ich muss zugeben, dass es am Anfang doch ein wenig komisch ist, wenn man das Ergebnis sieht, aber wenn man an die Bilder denkt wie sie vorher ausgesehen hat (vor der Transplantation), ist es wirklich ein gutes Ergebnis. Das Wichtigste an dieser Geschichte ist, dass sie das neue Gesicht annehmen kann und damit auch leben kann. Ich kann mir vorstellen, dass es wirklich schwierig ist ein neues Aussehen, ein neues Gesicht zu akzeptieren.

Ich habe gestern gehört, dass jetzt noch überschüssige Haut an den Wangen entfernt wird, dann sollten diese Vielzahl an Operationen ein Ende haben. Ich habe auch ein Bild von der Dame gesehen, wo man gezeigt hat, welche Knochen gesplittert waren - echt ein Wahnsinn. Das Kiefer, die Nase, etc.- vollkommen zerstört durch die Wahnsinnstat von ihrem Ex-Mann. Die Frau konnte nicht mehr riechen, nicht mehr selbstständig atmen - nur durch die Hilfe eines Luftröhrenschnitts, nicht mehr essen und vor allem ihr Leben nicht mehr geniessen.

Ihr skrupelloser Ex-Mann schoss ihr einfach mitten ins Gesicht und bekam dafür nur ein paar Jahre Gefängnis, für micht total unverständlich, wenn man bedenkt, was die Frau erleiden musste und wie sich ihr Leben dadurch geändert hat. Ich wünsche ihr viel Kraft und Stärke und neuen Lebensmut - da fällt mir noch ein schönes Zitat dazu ein, dass wir uns alle gut merken sollten. "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." - (Antoine de Saint-Exupery)

» sweetysarah » Beiträge: 469 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Ich sehe es so. Ob ich nun ein Herz oder eine Niere von einem Toten in meinenm Lörper habe oder ein Gesicht, was mir das Leben wieder lebenswert macht von einem Toten ist, ist mir völlig egal. Die Hauptsache ist doch, dass die Frau wieder Freude am Leben hat. Es wurden ja auch schon Hände eines Toten einem handamputierten Mann angenäht. Warum nicht, wenn er dadurch wieder mehr Lebensfreude hat.

Wenn ich so ausgesehen hätte wie diese Frau, dann wäre mir die Entscheidung nicht schwer gefallen und ich hätte sofort einer OP zugestimmt. Es ist ja auch nicht so, dass sie das Gesicht der oder des Toten bekommen hat, sondern ihr Gesicht wurde durch die Möglichkeit der Hauttransplantation wieder in Ordnung gebracht. Sie erkennt sich ja immer noch wieder und hat nicht die Gesichtszüge des toten Menschens.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Gestern habe ich Fotos gesehen davon im Fernsehen, auch davon, wie die Frau vor der Operation aussah und ich finde es einfach klasse, dass sowas möglich gemacht wurde. Vorher war das Problem ja nicht nur die Optik, denn sie konnte ja ohne Nase gar nicht riechen. Dass sie jetzt eine richtige Nase hat, die praktisch nicht entstellt aussieht, sondern völlig normal, ist einfach unglaublich und ich denke, sowas ist das größte Geschenk, was man ihr machen konnte. Es sieht nicht nur endlich wieder normal aus, sondern sie kann auch riechen. Was glaubt ihr was das für ein Geschenk ist, nach 5 Jahren endlich wieder riechen zu können?! Man kann es sich kaum vorstellen.

Ihr wird wohl noch überschüssige Haut am Kinn und der Backe abgesaugt, das sah noch etwas unförmig aus, aber das wird dann auch kein großes Ding mehr sein. Ich finde es wunderbar, dass ihr das ermöglicht wurde und die Medizin diesen Schritt gewagt hat und er so gut gelungen ist.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe zwar nur die Fotos in einer Tageszeitung gesehen, aber die fand ich schon echt heftig: vom eigenen Ehemann ins Gesicht geschossen, und im Prinzip für den Rest des Lebens entstellt. Für die arme Frau ist es bestimmt eine große Erleichterung, dass sie jetzt wieder ein verhältnismäßig "normales" Gesicht hat (jedenfalls im Vergleich zu vorher) und auch wieder riechen, schmecken und atmen kann. Ich finde aber die Vorstellung mit einem sozusagen fremden Gesicht leben zu müssen, schon sehr gruselig. Man hat ja schließlich ein Bild von sich selbst im Kopf.

Und die 30 Operationen in den fünf Jahren waren bestimmt auch heftig. Wir sollten für jeden Tag, den wir gesund erleben dürfen, dankbar sein. Der Frau wünsche ich alles gute und das alles gut verheilt.

Benutzeravatar

» cola-keks » Beiträge: 147 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann mich einigermaßen in die Frau hinein versetzen, da mir vor ein paar Jahren etwas ähnliches wiederfahren ist, nur "zum Glück" nicht im Bereich des sofort Erkennbaren wie bei dieser Frau im Gesicht. Es ist schrecklich, wenn man durch einen Menschen, den man mal geliebt hat, entstellt wird und dann auch noch so dramatisch wie bei dieser Frau das Gesicht.

Wiederum finde ich es wirklich toll und einzigartig, wie man dieser Frau in so einer langen OP, das Gesicht wieder so toll rekonstruiert hat anhand einer toten Frau. Es ist zwar nicht 100% wieder so wie es einmal war oder wie ein Gesicht sein sollte, aber es sieht viel viel besser aus als das Gesicht, das nach einem Schuss entstellt wurde. Ich finde es einfach toll, wie fortgeschritten die Medizin ist und was heutzutage alles möglich gemacht werden kann, auch wenn es etwas kurios klingt, das Gesicht einer Toten anzunehmen.

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es grausam, was dieser Frau passiert ist. Ich habe mir die Fotos angesehen und denke mir, dass sie sicher mit ihrem neuen Gesicht besser lebt als vorher. Grundsätzlich hat man ja gar keine Wahl. Wer würde denn nicht solch eine Operation in Kauf nehmen um sich selbst wieder gut zu fühlen und auch von anderen nicht mehr angestarrt zu werden? Ich würde das auch machen lassen, wenn es mich betreffen würde. Wir können froh sein, dass sowas dank der heutigen Medizin überhaupt möglich ist.

» eatmyshorts » Beiträge: 187 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^