Lernen - Alleine oder mit einer Gruppe
Mein Freund hat bald seine Abschlussprüfungen und lernt daher sehr viel. Vorgestern war dann ein Freund aus der Schule da und sie haben zusammen gelernt. Heute Abend kommt der Freund dann nochmal und sie wollen wieder zusammen lernen.
Bevor der Freund, dass erste Mal hier war, hat sich mein Freund sorgen gemacht, dass es mit dem Lernen nicht klappen könnte. Da er bisher immer alleine gelernt hat. Ich muss auch sagen, dass eigentlich mein Freund, seinem Schulkollegen die meiste Zeit etwas erklärt hat und so sah das Lernen dann aus.
Ich habe für meine Prüfungen eigentlich alleine gelernt und meinen Freund nur um Hilfe gebeten, wenn ich absolut nicht weiter kam oder er mich mal abfragen sollte. Ich bin eher der Typ, der lieber alleine lernt. Ich denke, dass ich mit noch jemandem oder einen kleinen Gruppe zu sehr abgelenkt wäre und mich nicht gut konzentrieren könnte. Anders sieht es aus, wenn ich eine Sache nicht verstehe und mich mit jemandem treffe, der es mir dann erklärt. Wie sieht es denn bei euch aus? Lernt ihr lieber alleine oder mit jemandem zusammen?
Teilweise hab ich es vor Prüfungen probiert mit gemeinsamem Lernen, obwohl ich zuvor immer dachte, dass ich dafür gar nicht gemacht bin und siehe da: Mit der richtigen Personen klappt das sogar ganz gut. Allerdings darf eine Gruppe bei mir dann wirklich nicht mehr sein als eine weitere Person, denn sonst denke ich immer, dass es unruhig wird und man kann auch auf das Problem des anderen gar nicht so einfach eingehen und Probleme gemeinsam lösen, die die Aufgaben stellen.
Zu zweit allerdings klappte es super und ich hab eine super Lernpartnerin gefunden, die konsequent und motiviert war und mit der ich gut und gerne mal 5 Stunden am Stück gemeinsam gelernt habe. Das klappte einwandfrei. Ansonsten aber lerne ich gerne alleine, keinesfalls in großen Gruppe. Das führte bisher meistens zu gar nichts außer zu einer großen Tratsch-Runde.
Ich denke, die Mischung macht's. Man sollte teilweise alleine und teilweise mit anderen lernen. Mit mehr als 3 oder maximal 4 Personen würde ich aber auch keine Lerngruppe bilden. Dann kommt nichts mehr herüber.
Die Vorteile, die ich darin sehe: Erstens hat man Abwechslung und das motiviert. Zweitens ist es eine andere Art zu Lernen und verfestigt das Ganze. Selbst wenn Dein Freund die meiste Zeit dem anderen nur den Stoff erklärt, lernt er aus meiner Sicht viel dabei. Denn jemanden anderen etwas zu erklären, ist eine wirklich gute Lernmethode. Was man einem anderen erklären kann, hat man auch selbst verstanden.
Drittens zwingt das Gruppenlernen zur vereinbarten Terminen auch wirklich dann zu lernen.
Ich finde das hängt vor allem vom Lernstoff ab und in welcher Phase des Lernens man sich befindet.
Mit meiner Lerngruppe habe ich mich während des Studiums ganz am Anfang der Lernphase getroffen, da haben wir dann erst mal unsere Materialien sortiert und verglichen und das kopiert was dem ein oder anderen noch gefehlt hat.
Danach hat sich dann erst mal jeder in sein stilles Kämmerchen zurückgezogen, denn beim eigentlich Lernprozess, also das was auf dem Papier steht in den Kopf zu bekommen, kann einem doch niemand helfen. Und jeder, der dann da wäre würde nur ablenken.
Und dann haben wir uns eben wieder getroffen um das was wir gelernt haben durchzusprechen, zu schauen was für Prüfungsfragen dran kommen könnten und wie man die beantwortet und so weiter.
Ich war mit dieser Methode immer sehr zufrieden und ich denke man kann sie auch auf so ziemlich jedes Fachgebiet anwenden. Auch in Fächern wie Mathe oder Physik, wo es ja eher darauf ankommt, das man Übung im Lösen der Aufgaben bekommt macht es ja keinen Sinn, wenn man zum gemeinsamen Lernen auftaucht ohne die benötigten Formeln zu kennen.
Also ich muss sagen, dass ich wohl eher ein "Lern-Egoist" bin. Alleine kann ich mich einfach am besten konzentrieren und mit kompliziertem Lernstoff auseinandersetzen.
Aus der Vergangenheit habe ich gelernt, dass sich Lerngruppen wirklich immer nur zur "Tratsch-Runden" weiterentwickeln und eigentlich nur kontraproduktiv sind. Was mir da schon an wertvoller Zeit verloren gegangen ist. Das scheint ja aber nicht nur bei mir so zu sein, wenn ich Sippschaft richtig verstehe. Vielleicht habe ich aber einfach auch noch nicht den richtigen Partner mit der richtigen Lerneinstellung gefunden, denn ich kann mir schon vorstellen, dass Lernpartnergruppen nicht umsonst wärmstens empfohlen werden.
Mich würde aber mal etwas anderes interessieren: Wie lernt ihr denn mit einem Partner? Ich meine, alleine lese ich mir etwas durch und verinnerliche es. Das macht ja mit einem Lernpartner nur wenig Sinn. Wie sieht denn eine effektive Zusammenarbeit aus?
Ok, während ich das schrieb, wurde die Frage zwar schon teilweise von Cloudy beantwortet, aber vielleicht kommen ja noch ein paar weitere Erfahrungsberichte!?
Ich finde, dass Lerngruppen die perfekte Methode sind, sich effektiv auf eine Prüfung vorzubereiten. Dabei sind Gruppen von 3-4 Leuten sogar ideal. Das waren zumindest meine Erfahrungen.
Klar ist, dass möglichst jeder einen gewissen Grundumsatz an wissen haben muss. Wobei es natürlich auch funktioniert, wenn einer nicht viel weiß, die anderen dafür mehr. Oder wenn einer wirklich viel weiß und die anderen weniger. Auf jeden Fall ist natürlich auch eigenständiges Lernen dringend nötig. Eine Lerngruppe ist aber die perfekte Ergänzung dazu.
Wichtig ist, dass möglichst jeder das was er kann versucht zu erklären. Und dass über den Stoff diskutiert wird. Gerade beim Erklären und Diskutieren lernt man den Stoff doch sehr effektiv. Man muss sich nämlich wirklich tiefgreifend damit befassen, um Argumente liefern zu können. Außerdem kann man so quasi auf das gemeinsame Wissen von allen zugreifen. Häufig übersieht man auch etwas Wichtiges, was der andere dafür beachtet hat und umgekehrt.
Dabei ist es eigentlich relativ egal, ob es sich um technische/mathematische Zusammenhänge handelt oder über reinen Lernstoff. Eigentlich funktioniert diese Methode mit allem, was man so für Prüfungen lernen kann.
Allerdings müssen natürlich alle Leute motiviert dabei sein. Sobald jemand stört oder sich mit anderen Dingen beschäftigt, funktioniert es einfach nicht mehr. Aber im Normalfall hat ja jeder die gleiche Motivation, nämlich bei der Prüfung gut abzuschneiden. Bei Erwachsenen funktioniert das normalerweise also ganz gut.
Dazu kann man danach auch gleich noch etwas für die Entspannung tun. Man kann zum Beispiel dann gemeinsam noch Sport machen, einen Trinken gehen oder Ähnliches. Da kann man nach einer harten Lernsession noch einmal richtig entspannen und auch recht locker in eine Prüfung reingehen.
Ich musste in letzter Zeit jetzt nicht mehr lernen, da ich letztes Jahr die Uni beendet habe aber ich kann mich noch gut an meine Lernsessions erinnern. Wenn ich heute so darüber nachdenke, würde ich folgendes machen.
Ich würde vorher den ganzen Lernstoff mal alleine lesen und lernen und dann mit Studienkollegen nochmals alles gemeinsam durchgehen. Somit wiederholt man alles und erklärt sich nochmal alles gegenseitig. Leider hatte ich nicht immer genügend Zeit um das so zu machen.
Ich mache es immer so, dass ich zunächst den ganzen Stoff einmal alleine durchgehe und mich danach mit anderen treffe und wir es nocheinmal gemeinsam durchgehen. Das ganze hat mehrere Vorteile:
1. ich wiederhole den ganzen Stoff mehrfach und so bleibt er besser hängen.
2. ist mir etwas unklar, können mir die anderen weiterhelfen
3. haben die anderen etwas nicht verstanden und ich erkläre es ihnen, kann ich gleichzeitig überprüfen, ob ich es denn auch wirklich verstanden habe.
wobei ich eher auf die Lerngruppe verzichten kann, als auf das alleine lernen. Aber die Mischung macht es eben. Außerdem werde ich durch diese treffen dazu gezwungen mich vorher mit dem Stoff auseinander zu setzen, denn bei mir steigt die Motivation was zu tun erst mit dem Zeitdruck, verabrede ich solche Treffen kreiere ich mir ja im Prinzip selber Zeitdruck.
Alleine lernen oder in Gruppen? Gerade heute führter das fiktive "Job-Interview" unseres Englisch-Unterrichtes dazu, dass wir uns dieser Frage widmeten. Die interviewte Person gab an, dass sie gefragt, ob sie ein Teamplayer sei oder ein Einzelgänger situationsabhängig eher alleine, eher im Team arbeite.
Wenn es darum ginge, zu lernen, z.B. für eine Klausur, da sei sie eher ein Einzelgänger; ginge es jedoch um komplexe Lösungsansprüche im Mathematikunterricht, so schätze sie die Partnerarbeit sehr. Lernen in der Gruppe ist meiner Meinung nach nur sinnvoll, wenn man sich gegenseitig abfragt mit bereits zusammen gestelltem und alleine persönlich erarbeitetem Material oder wenn es um eine Gruppenarbeit geht, bei der jedes Mitglied seinen Anteil an der Ergebnissammlung leisten muss, der danach bewertet wird.
Insofern bin ich von jeher dafür, dass man das persönliche Ausarbeiten von Wissen und Materie nicht unterschätzen sollte, da jeder individuell und anders lernt. Gruppen haben den Nachteil, dass andere vernachlässigt werden, wenn einer sehr viel schneller lernt als sie oder ein anderer sehr viel langsamer lernt und die Gruppe dadurch einschränkt.
Ich habe schon immer eine Mischung zwischen beidem bevorzugt. Gerade zu Anfang der Lernphase war es immer eine Erleichterung den Stoff zusammen mit anderen zu erarbeiten und eventuell einzugrenzen.
Erlernen konnte ich den Stoff immer am besten allein. Denn es kann schon hilfreich sein einer anderen Person etwas zu erklären. Ob man so aber wirklich effektiv lernen kann, bezweifle ich doch stark.
Zum Abschluss einer Lernphase habe ich dann wieder häufiger in der Gruppe gelernt. Gerade wenn es um Stoff ging, der "einfach nur" auswendig gelernt werden musste und wenn es in Prüfungen eben nicht darum ging erlerntes anzuwenden fand ich das Abfragen in der Gruppe ganz hilfreich.
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