Goodbye Deutschland

Die Serie Goodbye Deutschland läuft ja nun schon einige Zeit und zu Beginn fand ich die Serie wirklich sehr toll und immer auch sehr interessant. Mittlerweile muss ich allerdings sagen, dass die Auswanderer, die im Moment begleitet werden, gar nicht mehr so mein Fall sind. Alles läuft so unvorbereitet ab und auf "gut Glück". Außerdem sind manche der momentanen Auswanderer einfach nur unsympathisch.

Gestern lief die Sendung wieder und begleitet wurde u. a. ein Auswandererpaar das es nach Ko Samui verschlagen hatte und sich dort eine Strandbar zugelegt hatten. Total ohne Plan, verpeilt und einfach nur peinlich. Die beiden wanderten aus, ohne überhaupt vorher einmal in Ko Samui gewesen zu sein. Und da fragt man sich, wieso man selbst so vernünftig ist, denn Dummheit scheint anscheinend ja auch zu funktionieren.

Dann wurde noch Daniela Katzenberger begleitet, welches es in die Playboy Mansion schaffen möchte. Zu Beginn fand ich Daniela eigentlich sehr sympathisch, doch mittlerweile finde ich, dass es sich bei ihr um eine richtige Blondine handelt, die einfach nur an das schnelle Geld und den großen Ruhm möchte. Außerdem wurden bei der vorletzten Serie auch noch ein paar schwäbische Rocker gebracht, die es ebenfalls ganz groß in den USA schaffen möchten, mit unmöglicher Musik und null Rücklagen.

Was haltet ihr von den momentanten Kandidaten? Ich finde es einfach nur unvernünftig, ohne Plan und Rücklagen so ein großes Projekt zu starten, in solch einer Traumwelt zu leben und so dem immer schlechter werdenden Deutschland entfliehen zu wollen. Da frage ich mich, wieso ich mir nicht einfach so leicht mache.

Ja du hast Recht, die Teilnehmer dieser Sendung sind meistens sehr lächerlich.

Mit kaum Sprachkenntnissen und ohne je länger als eine Woche in dem Zielland gewesen zu sein, ohne Kenntnis der Rechtslage und natürlich ohne Job oder Wohngelegenheit, nehmen die Teilnehmer das nächste Flugzeug.

Häufig wandern sie aus weil sie in Deutschland auf Stütze angewiesen sind und haben eine total realitätsferne Vorstellung von ihrer Zukunft. Deswegen versuchen sehr viele ihr Glück in Kanada wo auch unqualifizierte Arbeitskräfte gut bezahlte Arbeit finden können.

Viele schaffen es dann nicht ihre Träume zu verwirklichen und fliegen zurück, noch immer ohne Sprachkenntnisse aber eine Erfahrung reicher.

Im Februar war mein Onkel in der Sendung. Er wollte nach Norwegen auswandern, aber irgendwie hat es nicht geklappt und nun ist er in die Schweiz gegangen.

Ich finde die Sendung sehr unterhaltsam und man kann auch, wenn man selber mal auswandern möchte, den einen oder anderen Tipp abgreifen, damit ist man schon mal etwas vorbereiteter als so mancher aus der Sendung.

Hallo Linda, aber Du schaust diese Sendung noch immer und mit Dir noch zig andere Leute also geht das Konzept der Macher doch auf

Und das nur noch bzw. überwiegend solche Auswanderer gezeigt werden, liegt doch auch am Zuschauer - wer will schon immer die ewig langen Vorbereitungen bzw. perfekt geplante Auswanderungen sehen. Das mag zwar für Auswanderungswillige interessant sein, aber die können sich solche Informationen auch anderweitig beschaffen.

Viel interessanter und damit sehenswerter ist es doch, diejenigen zu beobachten, die eben nicht so perfektionistisch vorgehen (wobei Fehler ja auch bei bester Planung passieren können) und bei denen dann auch etliches schief läuft. Das ist für das Gros der Zuschauer eben interessanter. Aber auch aus den Fehlern der Gescheiterten oder der Personen mit Anfangsschwierigkeiten kann man noch etwas lernen.

Dein Onkel war auch dabei EmskoppEL? Ist ja wahnsinnig, dass man hier jemanden trifft, der Promis in der Familie hat

Natürlich ist die Sendung sehr unterhaltsam und ich kucke sie mir auch gerne an, nur sind die Charaktere, die im Moment auswandern möchten, einfach nicht gerade sympathisch und auf Dauer kann das dann auch ziemlich nervig werden und natürlich kann man auch nicht immer nur von gut gelungenen Auswanderungen berichten, auch Fehlschüsse müssen gezeigt werden, leider finde ich nur im Moment, nehmen diese überhand. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass so etwas für manch potentielle Auswanderer auch demotivierend sein kann.

Aber mal kucken, sicherlich kommen nächste Woche schon neue Auswanderer dran, vielleicht sind die ja dann sympathischer

Für solche Sendungen ist es doch völlig zweitrangig ob die Charaktere sympatisch sind oder nicht. Das wichtigste ist, dass sie nicht "durchschnittlich" sind und auffallen.

Da diese Sendungen meistens dann laufen, wenn ich beschäftigt bin und ich auch in meiner Freizeit meistens etwas besseres zu tun finde als sowas anzuschauen kann habe ich sehr wenig Erfahrungen aus erster Hand - aber schau dir doch mal die Themen an, die hier über die ganzen Pseudo-Doku-Serien eröffnet werden. Da ist kaum ein Thema dabei in dem es darum geht, das jemand einen Darsteller ganz super sympatisch fand. Über die Unsympathen wird deutlich mehr geredet.

Und was gezeigt wird hängt natürlich auch davon ab, was für Leute sich bei dem Sender melden und Lust darauf haben bei ihrer Auswanderung ein Kamera Team an den Fersen kleben zu haben. Jemand der seine Auswanderung vernünftig plant, wird wahrscheinlich auch realistisch genug sein um zu erkennen, dass er auch ohne Kamera Team schon genug Stress haben wird und er wird seine Finanzen so gut im Griff haben, dass er die 500 Euro (oder was auch immer für solche Darsteller bezahlt wird, es ist ja nicht so viel) nicht unbedingt braucht.

Ich finde die Sendung auch sehr faszinierend. Extrem finde ich vor allem, mit welcher Naivität viele auswandern. Das läuft wirklich nach dem Beckenbauer-Motto: "Schaun mer mal."

Diese Fähigkeit geht mir ab. Mein Leben so radikal zu ändern, ohne mir vorher groß Gedanken zu machen: Das könnte ich einfach nicht. Auf der anderen klappt's ja bei den meisten dann auch nicht.

Gut, ich denke schon, dass die Auswanderer etwas mehr als 500,00 € bekommen, bestimmt hängt das von zig Faktoren ab und ich denke, dass genau dieses Honorar der Grund ist, warum so viele zerstreute, ahnungslose Leute ihre Auswanderung filmen lassen.

Am schlimmsten fand ich letztens die Auswanderer-Familie, die nach Italien gegangen sind. Offenbar probierten sie das schon zum zweiten Mal, beim letzten Mal klappte es schon nicht. Mit Sohn und zig Katzen sind sie dann in eine ärmliche Gegend in Italien gezogen und konnte natürlich kein Wort italienisch, hatten aber auch überhaupt keine Lust es zu lernen. Um eine Schule für ihre Sohn hatten sie sich außerdem auch noch nicht bemüht. Am besten war die Mutter, die sagte, sie käme sich lächerlich vor, italienisch zu lernen. Dementsprechend ist es dann natürlich auch gelaufen: Kein Job, keine Freunde, keine Persketive und wie immer sind die anderen daran schuld.

Meistens finde ichs ganz unterhaltsam aber ich muss schon sagen dass es teilweise einfach unglaublich aggressiv macht, zu sehen, wie Leute mit ihren Kindern umgehen. Die werden einfach mal gepackt und mit ihnen wird das Land, die Sprache, das Umfeld gewechselt, meistens so mit 5000 Euro Startkapital um dann ein halbes Jahr später wieder von Dannen zu ziehen, weil es - wer häts gedacht - ohne die Landessprache zu sprechen nicht funktioniert hat. Das ist unverantwortlich und ich rege mich da oft drüber auf.

Ja, dass stimmt allerdings. Letztens sind auch welche nach Bulgarien und haben die Tochter aus dem Schuljahr gerissen, obwohl die von der Idee sowieso nicht so begeistert war.

Ich finde, die sollten ruhig mal einen guten Vergleich zeigen. In einer Sendung eine Auswanderung die super läuft und gut geplant war und eine unverwantworliche Auswanderung, wo alles schief geht, dass schief gehen kann. Dann hätten die Zuschauer und potentiellen Auswanderer mal einen ordentlichen Vergleich.