Meinung zur USK und zur Diskussion über Gewaltspiele
Mich würde interessieren was ihr über die strengen Bewertungsmaßnahmen der USK und über die allgemeine Diskussion über Gewaltspiele haltet. Ich werde jetzt mal meinen Standpunkt ausführen. Kurzer Einstieg: die USK kontrolliert Videospiele und Filme auf ihre Risiken für Jugendliche.
Also ich halte die "Zensierungspolitik" der USK für vage und völlig überzogen. In Deutschland gelten neben Australien meines Wissens die strengsten Auflagen auf der ganzen Welt und dabei ist die USK nicht einmal konsequent. Spiele wie zum Beispiel Dead Space winken sie durch, bei denen man Auserirdische "taktisch verstümmeln" muss, aber Spielen wie X-Men Origins: Wolverine geben sie keine Zulassung, aber so konsequent wie sie sind nur für einige Versionen (PC, Xbox 360, Playstation 3). Ich finde dieses völlig überzogen und denke, dass Erwachsene mit dieser Gewalt zurechtkommen und Jugendliche sich die Spiele auf anderen Wegen besorgen, wenn sie denn unbedingt wollen.
Den Zusammenhang zwischen Gewaltspielen und Amokläufen finde ich ebenfalls ziemlich vage. Es gibt keine Bestätigung, dass die sogenannten "Killerspiele" einen so großen Einfluss auf uns haben, wie sie es uns erzählen. Unabhängige Studien haben ergeben, dass dieses völlig aus dem Zusammenhang gerissen ist und die bisherigen Studien alle nicht frei von der Beeinflussung von Politikern waren. Ich glaube der Mann, der diese unabhängige Studie durchgeführt hat heißt Prof. Christopher Ferguson. Ich denke nicht, dass die Amokläufe durch diese Spiele ausgelöst wurden. Es ist nicht verwunderlich, dass die Amokläufer solche Spiele besaßen, da es ein Teil der heutigen Jugendkultur ist.
Außerdem bleibt offen, was passiert wäre, wenn sie dieses "Ventil" nicht gehabt hätten, durch den sie ihren Frust in einer digitalen Welt ablassen können. Es werden vermutlich viele Faktoren gewesen sein, die sie zu ihrer Tat gebracht haben, aber wohl kaum nur Killerspiele. Ich denke die Politiker benutzen das nur als eine faule Ausrede, um die Schuld abzuwälzen und um sich besser dastehen zu lassen. Politiker haben absolut keine Ahnung von der Materie an sich und können deswegen meiner Meinung nach nicht darüber urteilen. Das ist meine Meinung, mit der ich auch niemanden beleidigen möchte oder sonst etwas und ich würde mich für eure Meinungen zu diesen Themen interessieren.
Meine Meinung ist so ähnlich wie deine Meinung. Ich finde es auch unlogisch, dass viele Spiele die härter als andere Spiele sind, hier in Deutschland zugelassen werden und harmlosere Spiele abgeblockt werden. Beispiel: Im Spiel "Fallout 3" muss man anderen Figuren die Gliedmaßen vom Leib schießen um Punkte zu bekommen. Dieses Spiel ist zwar mit dem Logo "Keine Jugendfreigabe" versehen, ist aber hier in Deutschland ganz legal zu haben. "X - Men Origins: Wolverine" wurde hier in Deutschland verboten, obwohl es noch lange nicht so hart ist.
Man kann auch nicht immer alles auf gewalttätige Computerspiele schieben (Amokläufe). Die Täter hatten meistens auch soziale Probleme. Meistens haben sie auch schlechte Noten oder fühlen sich von Lehrern benachteiligt.
Ich sehe das ganz ähnlich, wobei mir die USK im Prinzip egal ist, da ich volljährig bin. Abgesehen davon kaufe ich Computerspiele sehr selten in Deutschland, denn durch die teils (willkürlichen) Auflagen sind die meisten Ego-Shooter hier geschnitten. An Importen bspw. aus Österreich kommt man also kaum vorbei.
Wieso kann man diesen Spielen nicht einfach den Stempel "Keine Jugendfreigabe" aufdrücken und diese so wie sie sind in den laden bringen? Dazu kann man dann noch "Testkäufer" losschicken (in einigen Bundesländern ist das schon der Fall), welche überprüfen ob dies auch eingehalten wird. Sollten die Händler dagegen verstoßen können diese ruhig Strafen von mehreren tausend Euro aufgebrummt bekommen. Das wirkt dann gleich abschreckend.
Von dem angestrebten Verbot von so genannten "Killerspielen" halte ich nichts. Es ist keines falls bewiesen das diese Art von Spielen zu vermehrten Amokläufen führt. Wenn man so an die Sache herangeht muss man fast jedes Spiel verbieten. Rennspiele zum Beispiel. Denn dadurch werden Unfälle und "Rowdys" gefordert (Achtung Ironie).
Wenn man diese Spiele genauer betrachtet fördern diese sogar die Entwicklung von Kindern, bspw. durch gesteigertes Reaktionsvermögen. Meiner Meinung nach wollen sich die Politiker wie so oft nur wichtig machen und suchen eine Nische für ihre politischen Kampagnen.
Im Grunde genommen schließe ich mich der Meinung meiner Vorschreiber an. Ohne jemanden in Schutz nehmen zu wollen, möchte ich aber auch darauf hinweisen, unter welchen Druck Politik und ihre staatlichen Organe stehen. Wenn ein Amoklauf die ganze Welt schockiert, dann müssen Politiker reagieren, und wenn alle sagen, Killerspiele sind dran Schuld, dann plappern sie erstmal hinterher, was anderes können die gar nichts machen.
Auch entsteht diese ganze Diskussion erst nach dem Amoklauf von Willigen, aber es ist klar, dass man sich nicht jeden Tag mit Sachen beschäftigen kann, die gar nicht passieren, sondern sich auf Aktuelles konzentriert.
Die USK hat das Problem, dass Deutschland einer der größten Absatzmärkte für Computerspiele ist. Da muss man auch schauen, dass wirtschaftliche Interessen berücksichtigt werden, auch wenn dies zu skurrilen Ergebnissen führen kann. Aber eigentlich ist vieles, was die machen, sowieso für die Katz, weil ich nur selten mitkriege, dass die Einstufungen flächendeckend oder zumindest in großem Umfang durchgezogen werden.
Ich halte es sinnvoller, PEGI auch in Deutschland einzuführen, da es meiner Meinung nach ganz gute Arbeit leistet. Die „Pan European Game Information“ wird von Entwicklern und Publisher selbst gemacht, und dient ausdrücklich als Empfehlung für den Kunden. Niemand wird gezwungen, aber als ich 14 Jahre alt war (vor zehn Jahren) wäre ich nie auf die Idee gekommen, mir Crysis und Co. zu kaufen.
Letztendlich ist ein Spiel ja auch eine Art von Kunst. Wenn Gewalt in dem Spiel vorkommt, dann muss das nicht zwangsläufig gewaltverherrlichend sein. Viele „Kriegsspiele“ sollen uns ja auch erinnern an moralische und ethische Fehler, die Menschen begangen haben oder noch begehen können. Mich hat CoD 4 auch zum nachdenken angeregt, als z.B. der nukleare Sprengkopf detonierte, hat mich das schon schockiert, dass ein ganze Stadt mit einem Knopf ausgelöscht wird. Auch „Killerspiele“ können einen pädagogischen Sinn erfüllen
Aber die Indizierung von einigen Spielen finde ich dennoch sinnvoll. Ein Freund hat ein unglaublich brutales Spiel, der Name ist mir leider (oder zum Glück) entfallen, aber aus reinem Zeitvertreib zerstückelt man in einer Irrenanstalt Menschen, spielt mit deren Gliedmaßen Fußball und dass ganze wird noch mit viele Gore- und Splattereffekten abgerundet. Ein solches Spiel, das nur die Gewalt als Vergnügen rüberbringt, hat eine Indizierung allemal verdient, die künstlerische Freiheit in Ehren, aber irgendwo ist auch Schluss.
Schweinebraten John hat geschrieben:Im Grunde genommen schließe ich mich der Meinung meiner Vorschreiber an. Ohne jemanden in Schutz nehmen zu wollen, möchte ich aber auch darauf hinweisen, unter welchen Druck Politik und ihre staatlichen Organe stehen. Wenn ein Amoklauf die ganze Welt schockiert, dann müssen Politiker reagieren, und wenn alle sagen, Killerspiele sind dran Schuld, dann plappern sie erstmal hinterher, was anderes können die gar nichts machen.
Ich sehe das nicht unbedingt so, dass die Politiker hier unter Druck stehen. Am Anfang sind die Menschen schockiert und aufgebracht. Das ganze wird natürlich von den Medien ungemein gepuscht. Dies ist aber immer so bei schrecklichen Ereignissen, welche statistisch gesehen sehr selten vorkommen. In der Zeit sucht man immer einen Schuldigen und das Einfachste ist es alles auf die Killerspiele zu schieben. Manche Politiker springen dann halt auf den "Zug" auf.
Was man aber auch bedenken sollte ist das man durch das verbieten von Killerspielen das Problem nicht löst. Einerseits bleiben wie ich schon erwähnt hab die Importe. Sollte selbst der Import solcher Spiele verboten werden würde meiner Meinung nach das Filesharing jede Menge Zulauf haben. Dieses Problem haben inzwischen auch die Spielehersteller erkannt und wehren sich deswegen auch gegen ein Verbot. Denn wenn man ein Spiel nicht kaufen kann kann man es sich ja zur Not einfach illegal aus dem Internet holen.
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