Welche Risikolebensversicherung abschließen?
Da wir jetzt einen kleinen Zwerg Nase zu Hause haben, stellt sich für meine Frau und mich die Frage nach einer Risikolebensversicherung. Über das "ob ja oder nein" sind wir uns relativ sicher. Nur die Frage nach dem "wie" bereitet uns noch Sorgen.
Ich male mal kurz unsere Gedanken und bisherigen Nachforschungen zu dem Thema auf:
- Wir wollen eine Absicherung für uns beide, da es für jeden von uns eng werden würde, wenn der Partner nicht mehr da ist. Hier gibt es die Wahl zwischen einem Vertrag für beide (auf Gegenseitigkeit) und jeweils einem eigenständigen Vertrag (in denen jeweils der eine Partner der Versicherungsnehmer und der andere Partner die versicherte Person ist). Meiner Meinung nach würde ja ein Vertrag für beide Personen reichen, allerdings habe ich hier von den Versicherungsvertretern eine breite Palette an Reaktionen bekommen. Von "ja, würde zu Ihnen passen" über "würde ich nicht empfehlen" zu "was für ein ausgesprochener Blödsinn" war alles dabei. Aber letztendlich kosten 2 Einzelverträge auch mehr als ein gemeinsamer Vertrag...
- Berufsunfähigkeitsversicherung ist zwar ein Thema, würden wir aber eher losgelöst betrachten wollen - und nicht in Form einer BUZ.
- Die Laufzeit: Hier gab es bei den Angeboten alles zwischen 10 und 35 Jahren. Wir sind so um die 30. Meine Frau knapp drunter, ich knapp drüber und haben, wie eingangs erwähnt, einen relativ frischen Nachwuchs. Mit den 10 Jahren konnte ich mich eher weniger anfreunden - die empfinde ich als zu kurz. Wir peilen gerade so die 25jährige Laufzeit an. Dann ist der Sohnemann normalerweise mit der Ausbildung fertig - und falls sich in den nächsten Jahren noch ein Geschwisterchen ankündigen sollte, ist die Schulzeit auf jeden Fall, ggf. auch dessen Ausbildung noch mit drin.
- Bei der Versicherungssumme sind wir uns wieder ausreichend sicher, bevorzugen aber Gesellschaften, die auch eine nachträgliche Anpassung (in der Regel Erhöhung) der Versicherungssumme ohne erneute Gesundheitsprüfung zulassen, so dass wir bei zusätzlichen Nachwuchs oder einem evtl. Immobilienkauf die Summe anpassen könnten.
ihr habt ja schon einige Überlegungen angestellt. Es ist doch relativ selten, dass frisch gebackene Eltern sich über die Absicherung im Falle eines Falles derart Gedanken machen.
Die Versicherungssumme ist davon abhängig, was ihr konkret absichern wollt. Ist es nur die Ausbildung eures Kindes, bzw. der eventuell noch folgenden Kinder die ihr abgesichert wissen wollt, oder kommt eventuell noch ein Abtrag für eine Immobilienfinanzierung dazu? Sollte eine Finanzierung mit im Raum stehen, dann muss die Laufzeit mindestens so gewählt werden, dass diese Finanzierung mit abgesichert ist.
Ich persönlich würde die Laufzeit (sofern es die Einkommenssituation zu lässt und ihr den entsprechenden Beitrag zahlen könnt) immer bis zum Rentenalter wählen. Zum einen sind dann eventuell noch kommenden Kinder mit abgesichert zum anderen seid ihr als (Ehe)Partner auch bis zum bitteren Ende des Arbeitslebens gegenseitig abgesichert. Was bringt euch hingegen die 10 jährige Laufzeit? Euer Kind ist noch aus nix raus und hat die wichtigsten Lebensphasen (Schulabschluss und Ausbildung) noch in weiter Ferne. Ist also in meinen Augen völlig sinnlos und entbehrt jeder Logik.
Wiederum meine persönliche Meinung zu einem oder 2 Verträgen. Ausschlaggebend ist auch wieder hier: was wollt ihr absichern? Wollt ihr euch gegenseitig absichern, wenn einem von euch was passiert? So wie ich es in eurer Situation verstanden habe, dann wollt ihr auch das mit absichern. In dem Fall ist eine Versicherung auf verbunden Leben (also ein Vertrag) wohl die bessere Option. Zum einen ist der Vertrag günstiger, zum anderen ist der überlebende Ehepartner sowieso begünstigt. Solltet ihr gleichzeitig vom Recht des Ablebens Gebrauch machen, so wird die Versicherungssummer doppelt fällig und eurem Kind gutgeschrieben. Von daher ist es wohl die bessere Version.
Ihr seid euch aber schon bewusst, das eine Risikolebensversicherung nur dann zahlt, wenn während der Vertragslaufzeit die versichterte Person verstirbt? Läuft der Vertrag aus und ihr erfreut euch beide bester Gesundheit, dann ist das eingezahlte Geld weg. Deswegen sind die Beiträge da auch recht niedrig.
Wir selbst haben jeder eine kapitalbildende Lebensversicherung. Die Beiträge sind auch nicht gewaltig, was sich in der Versicherungssummen zeigt. Aber im Fall der Fälle wäre der Partner samt Kinder eben für einen Zeitraum X finanziell abgesichert und kann in der Zeit nach Lösungen schauen, wie es weitergehen soll.
Dazu sind unsere Verträge so gestaltet, das wir jeder Zeit darauf eine Rentenversicherung machen können. Aber egal, wo wir die Verträge so lassen oder später umwandeln. In jedem Fall bekommen wir Geld ausgezahlt und verschenken keines.
Punktedieb hat geschrieben:Ihr seid euch aber schon bewusst, das eine Risikolebensversicherung nur dann zahlt, wenn während der Vertragslaufzeit die versichterte Person verstirbt?
In jedem Fall bekommen wir Geld ausgezahlt und verschenken keines.
Wir sind uns bewußt, daß die Risiko-Lebensversicherung nur im Todesfall zahlt. Wir sehen das Geld jedoch nicht als verschenkt an. Genau genommen ist eine Kapital-Lebensversicherung ja auch nur eine Mischung aus Risiko-Lebensversicherung und Sparplan. Und wir "sparen" uns letzteren und legen das Geld lieber so zur Seite. Momentan (Nachwuchs, Elternzeit,...) ist das Leben zu dynamisch, um eine Kapital-LV zu besparen. Die Beitragsunterschiede zwischen einer Kapital-Lebensversicherung und einer Risiko-Lebensversicherung finde ich persönlich ganz schön heftig.
Wenn ihr beide abgesichert sein wollt, ist es tatsächlich am günstigsten, einen Vertrag für euch beide zusammen abzuschließen. Solch ein Schutz "über Kreuz"ist deshalb günstiger, weil ein Vertrag immer weniger Verwaltungsgebühren verursacht als zwei einzelne Verträge. Natürlich wird der zu zahlende Beitrag etwas höher sein als bei einem der einzelnen Verträge - falls Ihr euch jeweils extra absichern würdet. Dies kann nur dann zum Nachteil führen, wenn ihr eure Lebensversicherung später einmal beitragsfrei stellen wollt.
Denn würdet ihr während der Phase der Beitragsfreistellung natürlich auch beide den Schutz verlieren. Während man im Falle von zwei Einzelverträgen jeweils einzeln beitragsfrei stellen könnte. Dies ist jedoch meines Erachtens der einzige Nachteil, der durch einen gemeinsamen Vertrag entstehen kann. Aus Sicht der Versicherungskosten würde ich deshalb sagen, dass es besser wäre, einen einzelnen Vertrag für den Schutz von euch beiden zu nutzen.
Eine verbundene Lebensversicherung ist eine gute Wahl. Wenn ihr euch über die Höhe einig seid, geht's nur noch um die Laufzeit. Ich würde nicht länger als zwanzig Jahre wählen, weil im Normalfall beide Partner bis dahin wieder arbeiten. Eine Risikolebensversicherung dient ja als Absicherung für den schlimmsten Fall, wenn im Todesfall die Hinterbliebenen alleine gar nicht zurechtkommen. Eine Risikolebensversicherung ist billig und sollte auch gar nicht viel kosten, damit man sie langfristig zahlen kann. Wenn ihr als Überschussverwendung Form "Verrechnung mit dem Beitrag" wählt, wird der Beitrag mit der Zeit billiger und am Schluss braucht ihr dann gar keine Beiträge mehr zu bezahlen. Die Versicherung läuft dann nach zwanzig Jahren sang und klanglos aus. Eine Risikolebensversicherung sollte jede junge Familie haben.
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