Sprachenwahl: Latein oder Französisch?

Meine Tochter geht auf ein Gymnasium in Bayern und besucht gerade die fünfte Klasse. Letzte Woche bekamen die Eltern der Schüler ein Informationsblatt über die Sprachenwahl vom Klassenlehrer ausgehändigt.

Der Klassenlehrer meiner Tochter, der Mathe und Latein unterrichtet hat das Fach Latein angepriesen, sowohl bei den Schülern als auch meiner Frau in der Elternversammlung. Aus seiner Erfahrung sei Latein in vielen Dingen einfacher zu erlernen wie Französisch. Die Aussprache der Wörter und das Lernen der Vokabeln soll den Schülern leichter fallen. Wer in den ersten Jahren die Grundregeln der Lateinischen Sprache befolge, solle später bei den klassischen Lateintexten keine es bei der Übersetzung haben. Der Französischlehrer meint hingegen, dass dieses Fach auch nicht gerade weniger Probleme mache wie Französisch. Schüler sollen sich laut seiner Aussage mit beiden Fächern gleich schwer bzw. gut tun.

Auf meine Frage welches Fach wirklich für meine Tochter geeignet ist bekommt man von den Lehrern nur die Antwort das müsse sie schon selbst entscheiden. (das bekommt man von einer Lehrkraft gesagt.) Als nun nach Erfahrungsberichten gefragt habe herrschte große Uneinigkeit zwischen den Lehrkräften. Teilweise wiederriefen sie ihre Aussagen und meinten doch das wohl das andere Fach besser sei.

Nun stellt sich mir die Frage was für meine Tochter besser ist, Latein oder Französisch. Meine Tochter kann sich nicht entscheiden, aber sie tendiert eher zur lateinischen Sprache. Ich persönlich hätte gegen keine der beiden Sprachen etwas. Meine Tochter kann sich frei entscheiden. Das fällt ihr aber schwer.

Ich persönlich habe an meiner Schule Latein nehmen müssen, damals gab es die Wahl nicht. Leider ist mein letzter Lateinunterricht schon etliche Jahre her, und in der vergangenen Zeit wird sich schon einiges geändert haben. Deshalb möchte ich euch um Rat fragen, was ihr für Erfahrungen gemacht habt.

Weiß deine Tochter schon, was sie nach der Schule werden möchte? Bei manchen Berufen, wie Arzt, Anwalt usw. ist es vorteilhafter, wenn man bereits Latein kann. Wenn sie eher was im Tourismus machen möchte, ist Französisch vielleicht mehr gefragt.

Als ich in der Höheren Schule war, hatte ich die Auswahl zwischen Französisch und Italienisch. Ich hätte gerne Italienisch gelernt, aber meine Mutter hatte von einigen Seiten gehört, dass Französisch viel gefragter sei, also wurde ich für Französisch angemeldet. Wie sich jetzt im Nachhinein herausgestellt hat, wäre es besser, ich hätte italienisch gelernt!

Ich glaube, deine Tochter sollte einfach auf ihr "Bauchgefühl" hören, welche Sprache ihr mehr zusagt! Auf das Urteil der Lehrer kann man sich da auch nicht verlassen, denn ich glaube, dass jeder "seine" Sprache am besten findet!

Ich habe mich damals für Französisch entschieden und habe meine Wahl auch niemals bereut. Die Sprache ist nicht nur sehr schön, sondern man kann auch viele Kenntnisse aus dem Englischunterricht anwenden. Außerdem bin ich der Meinung, dass es viel mehr Sinn macht, eine Sprache zu lernen, welche man tatsächlich anwenden kann, was bei Latein ja kaum möglich ist- zumindest nicht sprechend .

Desweiteren habe ich von vielen unserer "Lateiner" gehört, dass dieses Fach sehr schwer und anstrengend sein soll und sich die meisten Schüler bald nur noch durch die Unterrichtsstunden gequält hätten. Zwar muss ich natürlich zugeben, dass auch Französisch kein Zuckerschlecken war, aber heute bin ich froh, dass ich das ein oder andere französiche Wort kenne- besondern bei einer Parisreise vor 2,5 Jahren konnte ich mich dadurch ein wenig besser zurechtfinden als meine Mitreisenden, welche die Sprache nie gelernt hatten.

Letztenendes solltest du die Wahl aber sicherlich deinem Kind überlassen und die vorhanden Möglichkeiten mit ihm besprechen. Wenn sie sich nicht entscheiden kann, sollte sie vielleicht konkret mit Schülern älterer Jahrgänge über dieses Problem sprechen und sich über ihre Erfahrungen erkundigen. Wenn an der Schule wirklich das Fach Latein so hoch gelobt wird, werden frühere Jahrgänge sicherlich gute Erfahrungen gemacht haben- soetwas hängt aber in jeden Fall auch von den jeweiligen Lehrern und der Qualität des Unterrichts an der Schule ab.

Die Lehrer haben schon Recht, wenn sie sagen, dass deine Tochter das selber entscheiden muss. Denn die Lehrer wissen ja nicht, welchen Berufswunsch sie mal hat. Aber das haben die wenigsten Schüler in der 5. Klasse.

Meine Tochter konnte damals in der 5. Klasse schon wählen. Entweder Englisch oder Latein und sie wollte erst Latein nehmen. Ich muss sagen, dass ich sie zu Englisch überredet habe und das war auch gut so. Wir sind dann umgezogen und die 8. Klasse hat sie dann hier gemacht und wenn sie Latein statt Englisch genommen hätte, hätte sie 3 Jahre Englisch nachholen müssen, weil hier erst ab der 7. Klasse gewählt werden kann. sie hat ab der 7. in der alten Schule Latein genommen, weil sie damals noch den Wunsch hatte Tierärztin zu werden.

Die Berufswünsche werden aber meist nicht bleiben und es entwickelt sich erst mit der Zeit. Und wenn sie jetzt französisch nimmt, kann sie später immer noch Latein dazu nehmen, wenn die dritte Framdsprache kommt. Latein ist im Prinzip eine tote Sprache und meine Tochter hat es schon x mal bereut, dass sie Latein gewählt hat. Denn sie hat sich dann beruflich umorientiert und ist jetzt im 2. Ausbildungsjahr zur Tischlerin.

Rede einfach mit deiner Tochter und kriege mit ihr zusammen raus, was ihr besser liegen könnte. Meist ist es im Gespräch einfacher. Will sie irgendwann mal was mit Fremdsprachen machen, ist Latein sinnlos, weil es eine tote Sprache ist. Sie hilft aber wiederum dabei italienisch schneller zu lernen.

Die Wahl Latein oder Französisch musste auch ich vor ein paar Jahren treffen; und ich habe mich für Französisch entschieden.

Was für die Wahl deiner Tochter ausschlaggebend ist, ist meiner Meinung nach, was sie persönlich interessiert bzw. was sie vielleicht später mal machen will. Zieht sie es in Erwägung später vielleicht mal Ärztin zu werden ist Latein sicherlich die bessere und sinnvollere Wahl. Wenn sie jetzt aber vielleicht eher Managerin oder so werden will, ist Französisch die bessere Wahl.

Man muss sich eben im Klaren sein, dass Latein neben purem Auswendiglernen eben eine tote Sprache ist, die außer von Ärzten und desgleichen heute nicht mehr benutzt wird. Allerdings hätte sie immense Vorteile, wenn sie dann nach Latein noch weitere zumindest romanische Sprachen lernen wöllte, da die Grammatik in Latein die Gleiche wie in Spanisch, Italienisch und Französisch ist.

Im Kurzen: Es kommt wirklich eben darauf an, wohin sie später mal tendiert, auch wenn ich selbst weiß, wie schwierig das in dem Alter ist!

Ich habe mich damals für Französisch entschieden. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen kann man Französisch im Vergleich zu Latein auch wirklich sprechen. Französisch kann einem auf Urlaubsreisen (z.B. in ehemalige Kolonien Frankreichs wie Marokko oder Tunesien) sehr behilflich sein, es ist in vielen Ländern Amtssprache. Weiterhin ist Französisch nicht so langweilig wie Latein. Der Lateinunterricht behandelt ausschließlich Übersetzungen von Lateinischen Texten.

Das ist sehr monoton und bringt einen meiner Meinung nach auch nicht wirklich weiter. Weiterer Vorteil von der Erlernung von Französisch ist die Verbundenheit zu anderen Sprachen. Durch meine Französischkenntnisse konnte ich die italienische Sprache sehr viel schneller lernen, da Wortstämme meist gleich sind. Weiterhin kann ich spanisch sehr gut verstehen, ohne jemals Spanischunterricht gehabt zu haben.

Alles in Allem würde ich deiner Tochter auch auf jeden Fall Französisch empfehlen, auch wenn es manchmal etwas lästig sein wird Grammatik etc. zu lernen.

Auch wenn es jetzt ein Bisschen spät ist, kann ich nur sagen, dass sich Latein lohnt. Man braucht Latein für viele Berufe. Dann spart man es sich, später alles nachholen zu müssen. Außerdem kann man später, wenn man Latein kann, leichter andere Sprachen lernen, die einen interessieren.

Die meisten Sprachen stammen nämlich aus dem Lateinischen. Wenn dein Kind sich aber mehr für Französisch interessiert, ist Französisch vielleicht die bessere Wahl. Von der Leichtigkeit her sind eigentlich beide Fächer ähnlich.

Ich habe zuerst Latein damals gewählt, bzw. meine Eltern haben mich dazu gebracht, da mein Bruder dies schon hatte und keiner aus der Familie Französisch spricht. In Latein hatte ich nur 5en und musste die damals 7te Klasse , also auch das erste Jahr der zweiten Fremdsprache, wiederholen. Dieses Mal haben wir uns aber für Französisch entschieden, schon allein, falls ich vom Gymnasium gegangen wäre und auf die Realschule gewechselt hätte, hätte ich Französisch machen müssen, da es auf der Realschule kein Latein gibt.

Ich war nicht unbedingt viel besser in Französisch als in Latein, aber bis zur 10ten Klasse bin ich gut durchgekommen und hab es dann abgewählt. Die Sprache kann man mit anderen Menschen wenigstens ordentlich sprechen und als Jugendlicher weiß man dann wenigstens auch, dass sie auch nützlich ist.

Also mit dem Hintergrund, dass mein Kind die Schule vielleicht verlassen könnte aufgrund schulischer Leistungen würde ich Französisch nehmen, Latein nur wenn man Arzt werden will und wer sich mit Franz rumschlägt hat es auch später leichter nochmal mit Spanisch neu anzufangen - ein bisschen bleibt immer hängen.

Ich bin selber Schüler und habe mich für Französisch entschieden. Um ehrlich zu sein bin ich auch nicht so gut in diesem Fach. Aber für mich war es die bessere Entscheidung. Wenn ich nämlich von Klassenkameraden höre, was die so alles lernen und übersetzen müssen, wird mir ganz anders. „Was hatten wir in Latein auf?“ – „Seite 63 und 64 übersetzen und Vokabeln von Seite „so und so“ bis Seite „so und so“ lernen.“

Bei Französisch muss man nicht ganz so viel tun. Da sind es halt auch die Vokabeln, die man lernen muss, aber das ist ja bei jeder Sprache gleich und an die Aussprache gewöhnt man sich sowieso. Natürlich kommen auch manchmal Übungsaufgaben dazu.

Abgesehen davon kann ihr Kind durch den Französisch Unterricht an einem Schüleraustausch teilnehmen, der sehr interessant sein kann. Am Ende muss ihr Kind selbst entscheiden und es muss sich Gedanken darüber machen, was es später werden will.

Ich hab damals in der Schule Latein genommen, weil meine große Schwester mir von Französisch abgeraten hat, sie hatte eine schreckliche Französischlehrerin, die sie für den Rest ihres Lebens negativ "geprägt" hat.

Ihr solltet vielleicht bedenken, dass Latein eine tote Sprache ist & von den wenigstens Lehrern gefordert wird Latein - Deutsch & Deusch - Latein zu übersetzen. Das heisst man muss eigentlich hauptsächlich bloße Texte übersetzen, Grammatik & Wörter auswendig lernen. Hat Vor & Nachteile.

Bei Französisch übersetzt du natürlich ins Deutsche & auch wieder zurück, allerdings bekommst du vielleicht eher Übung darin, bzw. wenn du sprachlich begabt bist, kann man sich mit einer lebendigen Sprache auch leichter tun. Französisch zu machen, wenn man nicht gerne in der Klasse spricht & aktiv im Unterricht ist, würde ich nicht raten.

Aber die Entscheidung selber wird wohl deine Tochter allein fällen, normalerweise orientiert man sich auch an den Freundinnen.

Ich persönlich habe nie bereut Latein genommen zu haben, egal was man studiert, man hat damit einen komplexen Basiswortschatz für Fachwörter, es bleibt einem das Latinum erspart, wenn man Jus oder Medizin studiert. Das ist was mir dazu einfällt.