Sprachenwahl: Latein oder Französisch?

vom 30.04.2009, 12:48 Uhr

Ich hatte auch Französisch. Mir ist die Wahl damals auch etwas schwer gefallen, aber ich fande einfach, dass französisch sehr praxisnäher ist. Und ich habe es nicht bereut, obwohl ich nie wirklich gut in Französisch war und leider jetzt auch nicht mehr viel von dieser Sprache weiß. Im Zweifelsfall könnte ich sie aber wahrscheinlich wieder schnell lernen.

Grundsätzlich kann man mit beiden Sprachen auch ganz schnell eine andere romanische Sprache lernen (also Spanisch oder Italienisch). Viele Worte klingen zumindest ähnlich und soweit ich das überblicken kann haben sie auch ähnliche Grammatikregeln (wobei Latein hier ja etwas anders ist soweit ich weiß). Da sehe ich also sogar eher Vorteile für Französisch.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe Latein gewählt, weil ich früher dachte, dass Latein leichter wäre, da die Aussprache einfacher war und man nur grundsätzlich Vokabeln kennen muss und Grammatik. Ich habe auch von Lehrern gehört, dass man mit Hilfe des lateinischen Grammatik die Deutsche besser verstehen könnte. Ich war früher richtig schlecht in der Grammatik in Deutsch und deshalb dachte ich mir, ich könnte mich dadurch verbessern. Außerdem hatte ich früher vorgehabt, nach der Zehnten Latein abzuwählen und mit Französisch anzufangen.

Jetzt habe ich Latein weitergewählt anstatt Französisch, weil ich auch von anderen Schülern, die französisch gewählt haben, gehört habe, dass dieser Fach sehr schwer ist. Viele, die französisch gewählt haben, haben auch nicht mehr weitergewählt.

In meiner Familie kann keiner Latein, aber dennoch bin ich in Latein ganz gut. Meine Schwester hat jetzt Französisch gewählt. Mein Bruder hatte französisch gehabt und ich habe Latein. Deshalb würde es nicht allzu große Probleme geben, wenn meine Schwester Hilfe braucht. Sie hatte auch Französisch gewählt, weil die meisten ihrer Freundinnen den gleichen Fach gewählt haben.

Ich denke, dass die Schwierigkeit der Fächer an dem Schüler liegen kann oder an dem Lehrer. Wenn Schüler sich nicht für ein Fach interessieren, dann kommt es öfters vor, dass sie schlecht in diesem Fach sind. Aber aus meinen Erfahrungen heraus, weiß ich, dass auch der Lehrer für die schlechten Leistungen dazu beitragen. Einige Lehrer sind sehr streng und geben auch sehr viel Hausaufgaben auf. So ist es bei uns, dass die Lateiner zum Beispiel nur eine Seite Vokabeln auswendig lernen müssen innerhalb einer Woche und die Franzosen zwei bis drei Seiten Vokabeln.

Ich finde, dass deine Tochter in Betracht ziehen sollte, ob auch ihre Freundinnen Französisch oder Latein wählen. Vielleicht auch noch von welchem Lehrer sie unterrichtet werden, aber nur wenn es ihr wirklich egal ist Französisch oder Latein zu wählen.

Ich denke immer noch, dass Englisch wichtiger ist als Französisch oder Latein.

» GuiTeddy » Beiträge: 163 » Talkpoints: 5,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte damals in der Schule Französisch gewählt und es auch nie bereut. Ich habe vor kurzem mit Latein angefangen und muss sagen, dass die Sprache nicht einfach zu lernen ist. Französisch ist da wesentlich einfacher.

Es wäre natürlich wichtig wenn deine Tochter ungefähr die Richtung wüsste was sie später einmal machen möchte. Denn wenn sie studieren will wäre Latein auf jeden Fall von Vorteil. Wenn sie aber mehr in die Industrierichtung will wäre Französisch besser, da viele Firmen mittlerweile ausländische Geschäftspartner haben.

Ein anderer Vorteil von Französisch ist natürlich auch, dass es noch gesprochen wird und sie so auch etwas damit anfangen kann. Latein ist ja mehr oder weniger eine "tote" Sprache, die man ausser in bestimmten Berufen nicht mehr braucht.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Wahl zwischen Latein und Französisch für mich war zunächst schwer.

Zum einen ist Latein der Urspung vieler vieler Sprachen. Wenn man Lateinisch kann, wird es einem ermöglicht, viele Wörter einer anderen Sprache vom Sinn her zu verstehen. Man kann viele deutsche oder auch englische Wörter davon ableiten und versteht, ein Fachbegriff vielleicht auch ohne dass es einem erklärt wird.

Doch andererseits verhilft es nicht den ganzen Satzzusammenhang deuten zu können, falls man die Sprache nicht beherrscht . Zahlreiche Wörter stammen vom Lateinischen ab aber es ist eine "tote" Sprache. Trotzdem wird das Latinum an vielen Universitäten für verschiedene Studiengänge, wie zum Beispiel für die Medizin als Vorraussetzung angesehen.

Französisch wird viel auf der Erde gesprochen. Sie ist "lebendig" und man spricht sie. Im Urlaub oder in Austäuschen kann sie jederzeit verwendet und verbessert werden. An französischen Hochschulen kann auf fränzösisch studiert werden.

Von dem Unterricht ist Latein eher trockener, weil ma da hauptsächlich nur übersetzt, garmmatische Fakten bestimmt und anhand retorischer Stilmittel interpretiert, was der Verfasser eines Textes aussagen wollte. Überdies werden auch manchmal Filme gesehen, welche geschichtliche Ereignisse verdeutlichen und die Texte auch verbildlichen.

Französisch ist wie englisch mehr variierbar. Man spricht sie.Es können Filme auf französisch gesehen werden und das Hörverstehen verbessert werden. Lese und Textverständnis können auch durch varriierbarer Unterricht unterschiedlich ausgeprägt sein.

Ich persönlich hatte kein Problem. in der 7.Klasse hatte ich französisch als zweite Fremdsprache gewählt und in der 9.Klasse dann Latein als dritte Fremdsprache. Mir macht obwohl es schwer ist,Latein mehr Spaß, denn es ist eher "logisches denken".

» lalilu » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,00 »



Wenn sich dein Kind nicht gerade auf die Berufe Anwalt, Arzt oder ähnliches spezialisieren möchte, dann würde ich auf jeden Fall immer Französisch vorschlagen. Neben Englisch, Russisch und Deutsch, sowie einigen wenigen anderen Sprachen ist Französisch immer noch eine Weltsprache, die vor allem in afrikanischen Ländern gesprochen wird, aber immer überall auf der Welt vorzufinden ist.

Latein ist im Gegensatz dazu eine tote Sprache. Man kann sie zwar lesen und übersetzen, aber man kann damit nicht kommunizieren. Falls man also nichts damit zu tun hat, völlig unnütze.

Trotzdem muss das deine Tochter immer noch selbst entscheiden. Rede ihr dabei lieber nicht ins Gewissen, gib nur ein paar Anregungen. Du darfst sie auf keinen Fall zu etwas zwingen, dann hat sie gleich gar keine Lust, die Sprache zu erlernen.

PS: Falls sich doch herausstellen sollte, dass es die falsche Sprache war, lässt sich das Fach bis zum Halbjahr meines Wissens noch wechseln ;).

» tomtom241 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 0,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin selbst Schülerin. An meiner Schule lernen wir ab der dritten Latein (das kann man sich nicht aussuchen) und in der fünften können wir uns zwischen Französisch und (Alt-)Griechisch entscheiden, also habe ich dieses Problem nicht. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsste, würde ich Französisch nehmen, denn als Journalistin (was ich werden möchte) finde ich es z. B. für Reisen praktischer, Französisch zu können.

Latein ist doch eine tote Sprache. Wenn man jetzt aber z. B. Arzt/Ärztin oder Richter/in werden will, ist es sicher sinnvoller, Latein zu können. Daher finde ich, es ist gut bei der Entscheidung schon ungefähr zu wissen, in welchem Bereich man später arbeiten möchte.

» Ena » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,00 »


lalilu hat geschrieben:Trotzdem wird das Latinum an vielen Universitäten für verschiedene Studiengänge, wie zum Beispiel für die Medizin als Vorraussetzung angesehen.

Nur mal zur Klarstellung, falls sich tatsächlich irgendjemand nur wegen solchen Sätzen mit Latein rumquält. Weder Latein in der Schule noch irgendein Latinum (egal ob groß oder klein) ist Zulassungsvorraussetzung und wird auch im Studium nicht verlangt. Da ich selber Medizin studiere und früher auch mal diese naive Vorstellung hatte, hab ich 3 Jahre Latein in der Schule gehabt.

Ich konnte zwar damals die Texte halbwegs übersetzen, die wir gemacht haben und ab und an rennt mir ein Wort über den Weg, was ich noch aus dem Lateinunterricht kenne, aber ich habe mein Schullatein weder im Alltag noch im Studium gebraucht. Sprechen oder jetzt noch großartig ein Lateintext übersetzen könnte ich nicht, weil man es einfach nicht braucht.

Und im Studium mussten bei uns sowieso alle einen Latein-Crashkurs absolvieren, der je nachdem wie gut man sich einschätzte über 1 oder 2 Semester ging. Dabei ging es dort nur darum Vokabeln zu lernen und halbwegs deklinieren zu können. Mit der Sprache hat das nichts zu tun und mein Lateinvorwissen hat mir nichts genutzt, genauso wie absolute Neuling diesen Kurs auch in 1 Semester machen und auch bestehen konnten. Und so wird es wohl bei anderen Studiengängen auch aussehen.

Also im Nachhinein würde ich eher von Latein abraten und eine Sprache lernen, die man, wenn schon nicht im Alltag, dann wenigstens mal im Urlaub benutzen kann ;)

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich selber stand vor der Gleichen Frage, Latein oder Französisch. Nun da bereits meine Schwester Latein hatte und auch der Rest der Verwandtschaft eher von Latein begeistert war, habe ich mich auch für dieses Fach entschieden. Erstmal um es vorweg zu nehmen: Latinum ist heute glaub ich nur noch für Studium Lehramt nötig. Alle anderen Berufe ( Arzt, Anwalt etc. ) braucht man kein Latein mehr. Selbst wenn man sich nach der Wahl von Französisch für ein Studium mit Latein entscheidet, kann man es doch recht gut nachlernen, da die Grundzüge eigentlich schnell beherrscht werden, wenn man älter ist.

Zurück zu meiner Lateinzeit: Natürlich wusste man, dass es sich um ein Lernfach handelt und gerade in den ersten Monaten macht es unheimlich Spaß. Der Stoff war in unserem Buch auch recht gut verarbeitet. Man übersetzt mal stellen aus dem Buch, mal macht man Aufgaben dazu. Gerade für das Fach Deutsch und Stilmittelerkennung etc. ist Latein sehr von Vorteil. Natürlich lernt man auch Vokabel etc. wobei das eigentlich vom Lernaufwand kein Fach übersteigt, also hält sich alles im Rahmen.

Nun man wird älter und gerade in den Klassen 9 und 10 lässt man einiges schleifen. Ich würde dir raten, zu schauen, dass dein Kind Latein immer weiter lernt. Denn wenn hier die Grundlagen fehlen, gerade in dieser Zeit macht man nochmal Grundlagen, dann wird es schwer. Ich selber habe Latein hängen lassen und mich so dann bis in die 11. Klasse gekämpft. Es war schwer, gerade weil ich diese Lücken hatte, aber ich habe dann doch mein Großes Latinum (mittlerweile gibt es eh nur noch ein einheitliches) ergattert.

Nun zum großen Vorteil, den dein Kind auf jeden Fall nutzen kann : Latein ist eine Sprache, die sich nicht mehr weiterentwickelt. Wenn man konsequent die Grundlagen lernt (7. - 9. Klasse) dann hat man es meistens drauf. Dazu kommen Erleichterungen wie Wörterbuch (ab 11. Klasse). Wenn man dann ordentlich gelernt hat und am Ball geblieben ist, kann man nach der 11. Klasse in Latein Leistungskurs (ich weiß nicht, ich denke dein Kind ist mit Sicherheit G8, ob es dort eine ähnliche Regelung gibt wie bei uns G9'ler, aber gerade wegen dem Punkt unbedingt nochmals informieren!) und hat sein Abi in Latein mit einer guten Note sicher. Das ist der, in meinen Augen große Vorteil, von Latein.

Zum Thema Französisch: Französisch ist auch eine lebendige Sprache, welche einem bestimmt Vorteile im späteren Leben bringt. Vom Vergleich her wurde uns damals immer gesagt, dass Französisch sehr dem Englischunterricht und den Proben in Englisch ähnelt. Sprich wer mit Englisch Probleme hatte, wird diese Probleme voraussichtlich auch in Französisch kriegen. Wobei sich das auch nicht immer bewahrheitet hat, aber wenn deinem Kind Englisch schon gut liegt, wird es mit Französisch vom Lernen her auch gut mit kommen (kann ich persönlich nicht einschätzen, da ich mich für Latein entschieden hatte.)

» pdon » Beiträge: 25 » Talkpoints: 0,00 »


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