Wo kann ich noch Kosten sparen?

Ich bin gerade in einer ziemlich misslichen Lage. Ich mache eine Ausbildung zur Krankenschwester und bin deshalb von zuhause ausgezogen. Klar, ich wollte natürlich auch mit meinem Freund zusammen wohnen. Nun hat sich mein Freund aber von mir getrennt, weil er sich in eine andere verliebt hat. Ich musste nun ausziehen und wohne jetzt in einem kleinen Apartment in der Nähe meiner Arbeit. Lider bleiben mir nur knapp 50 Euro im Monat übrig für Essen, trinken und Freizeit.

Wo kann ich denn noch Kosten sparen?

Da du schreibst, du lernst den Beruf Krankenschwester, hast du da nicht die Möglichkeit in einem Schwersternwohnheim unter zu kommen? Da würdest du dir ja einiges an Unterbringungskosten ersparen.

Mit 50 Euro im Monat auskommen, das ist ja schon allein von den Lebensmitteln her schon unmöglich. Wie und wo du sonst noch sparen kannst, das liegt ja auch an deinen Bedürfnissen und deinen Unkosten, die ja für uns nicht ersichtlich sind hier. Aber da du ja noch in der Lehre bist, hast du dich schon mal erkundigt, ob du noch Anspruch auf Kindergeld hast oder einen Wohngeldantrag gestellt?

Da war dein Ex ja aber auch nicht grad charmant zu dir und ich wünsche dir, das du bald alles auf die Reihe bekommst und evtl. auch einen lieben und vor allem besseren Partner findest.

Vielleicht kannst du ja Wohngeld beantragen? Ich weiß jetzt nicht, welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst, aber du solltest auf jeden Fall mal zum Arbeitsamt gehen und dort nachfragen, die können die bestimmt weiterhelfen. Denn 50 € zum Leben sind eigentlich viel zu wenig.

Dann informiere dich mal, ob es bei euch eine Tafel gibt und ob du dafür einen Berechtigungsschein bekommen kannst. Dann bekommst du für sehr wenig Geld dort Lebensmittel und hättest somit schon mal eine Grundausstattung an Nahrung.

Es gibt dann im Internet viele Hartz4-Rezepte, bei RTL auf der Homepage gibt es auch eine Sendung, wo für unter 1,70 € pro Mahlzeit gekocht wird. Am Besten versuchst du da so günstig, wie es nur geht, zu kochen.

Vielleicht solltest du auch überlegen, ob du zu deinen Eltern zurückziehst. Es wäre ja nur für die Zeit während der Ausbildung, damit du nicht am Hungertuch nagst. Falls das nicht geht, bitte deine Eltern dir Geld zu geben. Wenn das deine erste Ausbildung ist, müssen sie dir noch Unterhalt bezahlen.

Da dir offensichtlich kaum etwas zum leben bleibt, wäre erst einmal der Weg zur Arbeitsagentur/Arge angesagt. Dort solltest du dich eingehend zum Thema BAB (Bundes Ausbildungs Beihilfe - so etwas ähnliches wie Bafög) informieren lassen. Da der Antrag meist 4 Wochen und mehr in Anspruch nimmt, würde ich direkt unterstützende Leistungen in Form von Hartz4 beantragen, also auf Darlehensbasis.

Zusätzlich kannst du, wie oben bereits genannt Wohngeld beantragen. Ein Zuschuss zum Einkommen via Hartz4 ist grundsätzlich immer möglich, egal ob man arbeitet oder nicht. Wenn deine Wohnkosten angemessen sind und dein Einkommen unter dem Regelsatz liegt, steht dir ein Zuschuss bis zum Hartz4-Regelsatz zu.

In deinem Beitrag zum Handy Vertrag schreibst du, dass du wohl zu jung für einen Vertrag sein könntest, daher nehme ich jetzt einfach mal an, dass du Minderjährig bist. Da wäre die erste Überlegung, ob ich nicht zu meinen Eltern zurückziehen kann. Denn immerhin bekommst du ja anscheinend von dort Unterstützung, also wäre ein Einzug dort auch evtl wieder denkbar. Zumal sie unterhaltspflichtig für dich sind, so lange du in der Ausbildung und unter 25 bist.

Das würde ich erst mal abklären und dann kannst du immer noch auf staatliche Unterstützung hoffen bzw diese Beantragen. Ich finde es nämlich ehrlich gesagt etwas blauäugig von dir, in der Ausbildung mit deinem Freund zusammen zu ziehen ohne genau zu wissen, ob du es auch alleine schaffen würdest, also ohne Freund und nur mit deinen eigenen finanziellen Mitteln. Rede mit deinen Eltern oder kümmere dich um ein Schwesternwohnheim, bevor du auf staatliche Mittel zurückgreifst.

Ich würde es auch mal mit Wohngeld versuchen, oder vielleicht einen anderen Zuschuss zum Lebensunterhalt. Mehr als die Anträge ablehnen können sie ja nicht. Ich würde mich auf jeden Fall mal erkundigen. Nun weiß ich nicht, ob du noch einen Telefonanbieter hast, wo du vielleicht durch einen Wechsel sparen könntest oder andere Möglichkeiten, wo ein Wechsel zu einer finanziellen Entlastung führt.

Eine andere Möglichkeit wäre es vielleicht, wenn du in eine Wohngemeinschaft ziehen würdest, dann würdest du dir die Miete ja mit anderen Mitbewohnern teilen. Vielleicht hast du auf Arbeit noch andere Auszubildende und ihr könntet euch zusammenschließen.

Je nachdem wie hoch deine jetzige Miete ist, könntest du dir bis die Ausbildung beendet ist ein Zimmer im Schwesternwohnheim oder in einer WG mieten. Vielleicht kannst du auch wieder bei deinen Eltern unterkommen. Wenn dir das alles nicht gefällt, musst du versuchen, einen Zuschuss zur Miete zu bekommen. Was Julix dir geschrieben hat, könntest du auch versuchen, eine Bundes-Ausbildungsbeihilfe zu bekommen. Aber Kindergeld wirst du vielleicht erhalten.

50 Euro für den Monat an Nahrungsmittel ist natürlich nicht viel. Deine Freizeit würde ich minimieren oder zumindest verlagern, sodass du dafür keine Kosten hast. Nun weiß ich nicht, ob vielleicht noch andere Sachen bezahlt werden müssen. Ansonsten schau mal, ob es vielleicht eine Versicherung gibt, die du nicht brauchst. Hast du ein Auto oder könntest du sparen, indem du in eine WG ziehst.

Eine Förderung durch den Staat in Form von Bafög/BAB, Wohngeld oder Hartz IV steht dir nur zu, wenn du nicht sehr viel Einkommen bekommst. Da es nun aber nicht offen gelegt hast, sind es nur Baustellen, die du erst beantworten musst, bevor man dir eine Hilfe sein kann. Dafür sind nämlich deine Aussagen zu wenig.

Während der Ausbildung sollte man zuerst wegen der Berufsausbildungsbeihilfe anfragen. Zeitgleich kann man aber auch einen Antrag auf Wohngeld stellen. Immerhin zählt der Monat der Antragstellung ab wann dann Wohngeld bezahlt wird. Bekommt man die Berufsausbildungshilfe bewilligt, was ja auch vom Einkommen der Eltern mit abhängig ist, kann man den Antrag auf Wohngeld auch wieder zurück ziehen.

Ob der Rückzug zu den Eltern eine Option ist, hängt natürlich auch davon ab, wie weit diese weg wohnen. Immerhin kann es ja dann auch passieren, dass man die Ausbildung gar nicht mehr machen kann, weil es zeitlich unmöglich ist zu pendeln.

Ich bezweifle ehrlich gesagt, ob du Anspruch auf Hartz4 hättest, da du in einer Ausbildung steckst. Sobald man in einer Ausbildung ist, sei es jetzt eine betriebliche oder akademische, ist man ja in einer Lehre und nicht arbeitslos. Daher bekommt man auch kein Hartz4. So wurde mir das zumindest bei der Agentur für Arbeit erklärt.

Wohngeld und Kindergeld wären definitiv eine Option, oder eine WG. Da ich nicht weiß, in welcher Stadt du arbeitest und wie groß dort die Nachfrage in einem Schwesternheim ist, weiß ich auch nicht wie lange die Wartezeit auf einen Platz dort wäre und ob du überhaupt eine Chance hättest, dort wohnen zu können.