Apple's Schritt in die falsche Richtung?

vom 28.04.2009, 16:27 Uhr

Hallo,
wie wohl einige der iPhone/iPod touch Usern mitbekommen haben, hat Apple den Jailbreak (Eingriff und Erweiterung der Firmware) als illegal erklärt, kurz nachdem der untethered (ungebundene) Jailbreak für die 2. Generation des iPod touchs veröffentlicht wurde. Die Begründung war, dass der Jailbreak in den Bootroom eingreifen würde, welcher von Apple rechtlich geschützt sei.

Ich frage mich jedoch, ob das unbedingt richtig gewesen ist. Das einzige, was wirklich Schaden anrichten kann, sind illegal erworbene Applications, aber das haben die Entwickler nach meiner Ansicht gut hinbekommen, denn sie veröffentlichen nun meist auch eingeschränkte Lite Versionen des Originals. Nun kauft man nicht mehr „die Katze im Sack“.

Andererseits hat der Jailbreak sehr viele Vorteile: Man kann Texte kopieren, ausschneiden oder einfügen, was nicht in der 2.x Firmware enthalten ist. Außerdem lassen sich mit einem gejailbreakten Gerät auch Apps wie Messenger im Hintergrund laufen. Weiterhin gibt es noch sehr viele nützliche Applications, wie Sbsetting, mit dem man die Batterieanzeige auch als Zahl anzeigen lassen kann.

In 2 Monaten soll nun die neue Firmware 3.0 erscheinen. Apple präsentierte viele neue Features, welche jetzt schon bei einem Jailbreak vorhanden sein können. Es liegt wohl auf der Hand, dass die Programmierer von Apple sich viele Features von dem Jailbreak Apps abgeschaut haben, die sogar sehr nützlich sind. Wieso erklärt Apple also den Jailbreak als illegal, statt einfach etwas gegen die illegal erworbenen Spiele zu unternehmen? Damit haben sie sich doch auch selbst geschadet, denn viele Nutzer der kleinen Geräte sehen den Hauptgrund im Kauf eines iPhones/iPod touch, neben den Funktionen, dass man es jailbreaken kann und damit viele Erweiterungen hat.

Was haltet ihr davon?

» Azuzeus » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Naja es ist schon die richtige Entscheidung die gecrackte Version für illegal zu erklären, da es für Apple nur zum Nachteil sein kann wenn nicht mit ihrer offiziellen Firmware gearbeitet wird (oder siehst du irgendwelche Vorteile)?

Allerdings finde ich Apple sollte so kulant sein und die gecrackten Firmware-Versionen so lange dulden, nicht für legal erklären (da sie dann eventuell Geld an die Hacker abtreten müssten um die Änderungen in die offizielle Version zu übernehmen) bis die nützlichen Funktionen allesamt in die offizielle Firmware übergegangen sind um dem Nutzer den größtmöglichen Komfort zu bieten.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich kann Apple diese Versionen nicht als legal erklären, das steht auch nicht zur Debatte. Vor dem Jailbreak für die 2. Generation den iPod touch's war der Jailbreak offiziell auch nicht illegal, man verlor lediglich die Herstellergarantie auf das Gerät.

Was für Vorteile das für Apple hat, kann dem Nutzer doch relativ egal sein, immerhin ist der Konzern von den Verbrauchern abhängig und nicht umgekehrt.

» Azuzeus » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gibt es eigentlich irgendwelche Belege dafür, dass Apple keine Garantie mehr leistet, wenn das Gerät gehackt / gecrackt ist? Ich habe immer nur ein düsteres Gemunkel gehört, aber nie einen Beleg gesehen, dass da wirklich eine Garantie verweigert wird. Ich glaube auch nicht, dass es im deutschen Raum möglich ist, einfach so wegen einer Veränderung in der Software die Garantie auf die Hardware zu verweigern.

Dass der Jailbreak offiziell nicht geduldet werden kann, sollte wohl jedem einleuchten, spätestens der Rufschaden, wenn jemand bei Ebay oder Amazon einen gebrauchten iPod Touch oder ein gebrauchtes iPhone mit Hack unwissentlich kauft und dann Probleme damit hat, sollte einleuchtend genug sein um die Blockadehaltung seitens Apple zu verstehen.

Seit der Firmware 2.x.x habe ich auch keinen Grund mehr gehabt, meinen iPod Touch zu jailbreaken, da er dann alles konnte, was ich mir wünschte.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es wurden von Apple bereits etliche Pressetexte diesbezüglich veröffentlich und in den Geschäftsbedingungen steht das auch, dass hier ein Fall der Garantieverweigerung zutrifft. Allerdings stellt sich hier für mich die andere Frage beziehungsweise die Sinnhaftigkeit in den meisten Fällen: Es besteht doch die Möglichkeit, dass man die Software auf Werkseinstellungen zurücksetzen kann. In diesem Fall kann man ein Jailbreak jederzeit rückgängig machen, daher sicherlich die berechtige Frage, inwiefern eine solche Regelung Sinn macht? Im Grunde genommen werden die wenigsten Geräte dermaßen beschädigt sein, dass sie sich nicht mehr zurücksetzen beziehungsweise neu aufsetzen lassen. Daher wird jeder intelligente iPhone-Besicher, sofern es sich um einen Garantiefall handelt, zuerst die Software auf Werkseinstellungen zurücksetzen und erst dann wegschicken.

Ob Apple's Beschluss, den Jailbreak als illegal zu erklären, intelligent war oder sie es vielmehr dabei belassen hätten sollen, dass sie sich zum Jailbreak nicht weiter äußern und eben bei jailbroken Geräten eben die Garantie verweigern. Ich persönlich habe auch ein iPhone, nütze sämtliche ermöglichte Funktionen, die angeboten werden.

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Garantie können sie natürlich verweigern wie sie wollen. Ein Hersteller muss ja keine Garantie auf seine Geräte geben, das ist im Prinzip eine freiwillige Leistung.

Anders sieht es ja bei der Gewährleistung aus. Das ist jedoch eine Sache des Händlers. Da wird es sicherlich welche geben, die kein Problem mit einem gecrackten Gerät haben, aber auch welche, die sich da weigern werden. Aber ich denke bevor da nicht Gerichtsurteile gefällt werden, kann man kaum sagen, ob der Kunde in diesem Fall gewinnen wird.

Ich denke das hängt auch schwer vom Defekt ab. Bei manchen Defekten kann durchaus die Software schuld sein, schließlich haben solche Geräte eine starke Bindung zwischen Hardware und Software, so dass ein Softwarefehler durchaus die Hardware beschädigen kann. Andererseits sind die meisten Defekte wohl sicherlich auf reine Hardwareprobleme zurückzuführen und da wird wahrscheinlich Gewährleistung gelten.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das wird wohl keiner von uns wissen, ob man es wirklich gar nicht mehr erkennen kann, ob das Gerät gejailbreakt war oder nicht. Ich hab jedoch des öfteren gehört, dass ein Gerät, welches irgendeinmal gejailbreakt war, jedoch wiederhergestellt wurde, von Apple nicht angenommen bzw. repariert wurde. Ich denke besonders bei der 2.x und 3.x Firmware hat/wird Apple es den Usern nicht so einfach machen. Bei der Hardware haben sie auch an alles gedacht, wie zum Beispiel die beiden Aufkleber unter dem Gehäuse, die einen möglichen Wasserschaden anzeigen (sobald Wasser darauf kommt, verfärben sie sich).

Ich hoffe nur, dass Apple es nicht übertreibt und noch weitere Schritte gegen den Jailbreak oder dessen Entwickler. Im Grunde genommen hat der Jailbreak (abgesehen von den Apps) für beide Seiten Vorteile.

» Azuzeus » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es gibt ja nicht nur eine Jailbreaksoftware, die ganze Geschichte damals um ziphone.org und dem devteam hat wohl jeder iPhone-Interessent mitbekommen. Dass auch einige Jailbreaklösungen nicht mehr rückgängig gemacht werden können, wurde auch erwähnt. Aus diesem Grund bleibe ich bei der Aussage, dem Devteam vertrauend, dass Jailbreak jederzeit rückgängig gemacht werden kann, ohne dass Apple was mitbekommt beziehungsweise mitbekommen will. Zwei Freunde hatten kurz nach dem Kauf, nachdem sie das Gerät jailbroken haben, Probleme mit dem iPhone, der eine hatte einen Pixelfehler am Display, der auch noch etlichen Umgehungsversuchen und Anregungsmethoden nicht mehr anspringen wollte und der andere hatte Probleme mit dem Empfang. In beiden Fällen haben sie angenommen, dass es etwas mit dem Jailbreak zu tun hat, vorsichtig auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, Apple zugeschickt und schon bekam der eine ein neues Gerät, dem anderen wurde sein Gerät repariert, ohne dass hier von Jailbreak die Rede war.

Daher nehme ich an, sofern Apple das bemerkt hätte, hätten sie die Reparatur und den Austausch verweigert.

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Solche Fälle habe ich auch bereits mitbekommen. Jedoch frage ich mich bei soetwas auch, was Apple denn machen will, wenn sie ein ehemals gejailbreaktes iPhone/iPod touch aufspüren, das in die Reperatur geschickt wurde. Nach den neuen Gesetzen wäre es ja illegal einen veränderten Bootroom zu haben, jedoch mit was für Strafen können/würden sie dann einen bestrafen?

Vielleicht 1 Monat ohne iPhone/iPod touch auskommen? :lol:

» Azuzeus » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Azuzeus hat geschrieben:Nach den neuen Gesetzen wäre es ja illegal einen veränderten Bootroom zu haben, jedoch mit was für Strafen können/würden sie dann einen bestrafen?

Nicht nur nach dem Neuen!

Was für Strafen soll es da hageln? Anzeigen? Viel zu umständlich, die derzeitige Praxis von Apple ist doch schon für die, die es trifft Strafe genug - ist die Beschädigung auf einen Jailbreak zurückzuführen oder ist der Jailbreak nachzuweisen hat man Pech gehabt oder darf die (teure) Reparatur auf eigene Kosten zahlen. Apple gewinnt dabei nur - entweder verkaufen sie ein neues Gerät oder reparieren das alte fast zum Neupreis, kostenintensive Strafverfolgung ist nur imageschädigend und bringt kein Geld.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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