Besuch, der kein Ende findet

vom 26.04.2009, 14:24 Uhr

Also geschäftlichen Besuch bekomme ich schon mal gar nicht. :lol: Wenn Freunde oder Family zu Besucht sind, wissen die eigentlich ob ich zum Beispiel am nächsten Tag früh raus muss, oder was vorhabe, dann ist eigentlich klar, wann ich ungefähr ins Bett gehe. Somit passiert mir das eigentlich gar nicht, dass man Besucht solange da ist, und ich schon Hundemüde bin.

Wäre es aber nicht so, würde ich denen auch sagen: Ich möchte euch ja nicht herausschmeißen, aber so langsam wird es Zeit für mich ins Bett zu gehen. So was finde ich vollkommen in Ordnung und überhaupt nicht unhöflich.

» Colognegirl0606 » Beiträge: 122 » Talkpoints: 0,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dazu fällt mir ein Erlebnis ein, welches ich vor wenigen Monaten hatte. Eine Bekanntschaft aus dem Internet (ich kannte ihn dort schon fast 2 1/2 Jahre) wollte mich und meinen Freund unbedingt besuchen kommen. Er kam also und Abends wollte er uns noch was mitnehmen um etwas trinken zu gehen. Morgens gegen sechs Uhr wollten wir dann nach Hause. Aber statt nach Hause zu fahren kam der Kerl mit mir und meinem Freund mit zu mir nach Hause. Da ich noch bei meinen Eltern wohne dachte ich, dass diese sich darüber wohl weniger freuen. Zu meinem Erstaunen aber waren die ganz gelassen.

Ich war sehr sehr müde und wollte eigentlich nur noch schlafen. Also ging ich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Mein Freund und der Kerl kamen nach und wie selbstverständlich zog sich der Typ aus und legte sich auch in mein Bett. Nennt mich eine Mimose, aber ich habe da rot gesehen, denn ich hasse es, wenn Leute, die ich nicht richtig kenne sich auch nur auf mein Bett setzen! Wütend bin ich also aus meinem Zimmer und hab mich im Wohnzimmer aufs Sofa gelegt. Als ich so wenige gequälte Stunden da gelegen hab wollte ich mein Bett zurück und meine Mutter schmiss den Kerl aus meinem Bett.

Ich dachte er würde endlich heimgehen, aber von wegen. Er ging mit meinem Vater einkaufen, brachte noch Bier und Pizza und wollte sich es gemütlich machen. Mehrmals fragte ich, wann er denn endlich mal gedenke nach Hause zu gehen. Wenn es dunkel ist, war die Antwort. Als er um 22:00 Uhr immernoch da war wurde ich immer ungemütlicher. Gegen 23:30 Uhr ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich ging ins Esszimmer wo er zusammen mit meinem Vater und meinem Freund saß und schrie ihn an: "Es wäre ja toll, wenn mein Freund endlich mal zu mir ins Bett kommen könnte aber irgendwie bemerken gewisse Idioten einfach nicht, wann es Zeit wird zu gehen! Vielleicht müsste man dem mal zeigen wo die Tür ist, kann ja sein, dass er sie alleine nicht findet!!!!"

Und das hat schließlich endlich gesessen und er ist gegangen. Mit Freunden wäre ich natürlich nie so umgegangen, aber dieser Kerl hat meine Nerven wirklich ans Ende gebracht. Bei manchen Menschen muss man eben wirklich auch unhöflich werden, damit sie verstehen, dass sie endlich mal gehen sollen. Hab es ja vorher ganz oft freundlich versucht, aber wo Schluss ist, ist einfach Schluss.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann schon die Anfangsthese des Threadstarters widerlegen, ich persönlich hatte noch nie einen Besuch, der ewig lange geblieben ist und einfach kein Ende gefunden hat. Meine Eltern beschweren sich ab und zu darüber, dass ihre Gäste quasi beinahe "übernachten" wollten und ich finde die Erzählungen recht amüsant. Ich hatte zwar schon oft Besuch, hatte aber nie derartige Probleme, da die Gäste entweder noch etwas vorhatten oder gegen Ende der Unterhaltung sie sich selbst verabschiedet haben. Meiner Meinung nach lieber mehrere kürzere Besuche, als einmal, dafür stundenlange.

Natürlich ist es davon abhängig, wer auf Besuch ist und was für ein "Besuch" es ist. Hat man jemanden zum Beispiel als Paar ein Paar eingeladen, würde ich es als unhöflich kategorisieren, wenn dann plötzlich einer aufsteht und sagt, ich bin müde, gute Unterhaltung noch. Wenn es hingegen die Freunde eines Teiles (Mann oder Frau) sind, man mit ihnen nicht soviel Kontakt hat, finde ich es hingegen angemessen, wenn man sich verabschiedet und womöglich auch noch erwähnt, dass man zum Beispiel morgen früh raus muss. Das heißt ja wiederum nicht, dass die Gäste gehen sollen, sondern dass man sich einfach zurückziehen will, ohne die anderen dabei zu stören. Ich könnte es mir persönlich auch nicht vorstellen, sei es gute Freunde oder Bekannte oder gar Verwandte, die Gäste gehen, wenn sie eben gehen. Da mache ich weder Andeutungen in Form von Gähnkonzerten noch anderwertigen Hilfsmitteln.

Allerdings im Umkehrschluss ist es auch nicht wirklich Sinn der Sache, dass man an der Unterhaltung gar kein Interesse mehr hat, sich nur mehr denkt, endlich ins Bett gehen zu dürfen. Ich wüsste selber nicht, was ich machen würde, wenn ich mit so einem Fall konfrontiert werden würde, allerdings liebe ich es spontan zu handeln, also wird mir schon etwas einfallen. Aber darüber zu reden, was man morgen so alles vorhat, wie früh man aufstehen muss und dann plötzlich auf die Uhr schaut und bemerkt, wie spät es eigentlich ist und man eigentlich im Bett sein sollte, wird vielen womöglich helfen.

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also so gern kannst du diese Leute ja nicht haben, dass es so Schlimm wäre wenn du diese vielleicht an Kopf stößt oder, dass Sie danach beleidigt sind. Deswegen sag einfach was Sache ist vielleicht kapieren sie es dann. Ansonsten kommt das Problem immer und immer wieder auf und du wirst es nie los.

Genug Anregungen wie du dies Höflich und bestimmt gestaltest hast du ja in den vorigen Beiträgen genug.

» barrassi » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,11 »



Ich verstehe diese Aussage nicht, dass man doch niemanden rauswerfen könnte. Man muss den Besuch ja nicht unfreundlich rausschmeissen, sondern kann die Leute auch freundlich und bestimmt zum gehen auffordern.

Gerade Freunde und Bekannten sollten verständnisvoll reagieren, wenn man ihnen sagt, dass man müde ist und schlafen möchte oder dass man noch andere Dinge vorhat. Ich finde es falsch und unehrlich sich selbst und dem Besuch gegenüber, wenn man zu feige ist, klare Worte zu sprechen.

Ich habe ehrlich gesagt nur in Einzelfällen mal erlebt, dass mein Besuch einfach nicht gehen wollte. Dabei handelte es sich dann aber um Leute, die ich noch nicht gut kannte und die sich für mich begeistert haben und daher möglichst lange meine Gesellschaft haben wollten. Einer hat sich am Telefon mal ebenso aufgeführt und nicht einmal auf klare Aussagen meinerseits reagiert, bis ich ihm sagte, dass ich nicht mehr mit ihm telefonieren werde. Manche Leute verstehen dezente Hinweise einfach nicht oder wollen sie nicht verstehen und setzen sich dann regelrecht fest.

Bevor ich am nächsten Tag unausgeruht und schlecht gelaunt bin, würde ich den Besuch immer bitten zu gehen. Ich sehe es nicht ein, dass ich mich einschränken soll, nur weil jemand kein Ende findet.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es kommt ganz darauf an, wer uns besucht. Sind es sehr gute Freunde und Verwandte, mit denen ich mich super verstehe und mit denen ich eigentlich sehr vertraut bin, kann ich das denen ganz offen sagen, dass es mir langsam etwas zu spät wird und ob sie sich nicht bitte langsam auf den Weg machen können. Aber das kommt sehr selten vor, denn mit Freunden vergeht die Zeit ja wie im Flug.

Etwas anderes ist es, wenn man beispielsweise ein Geschäftsessen hat. Man kann ja schlecht seinem Chef sagen, dass er jetzt bitte gehen soll, nur weil ich müde. Ich glaube auch, dass er sich dann ziemlich vor den Kopf gestoßen vorkommt, anders als meine Freunde. Da muss man dann wohl durch.

Ich kenne aber auch die Situation, dass man selber den Besuch gerne beenden will und die Gäste auch, nur keiner weiß, wie er es richtig sagen kann, ohne den anderen vor den Kopf zu stoßen. Es ist einfach doof, einen Besuch zu beenden, wenn man eigentlich noch Gesprächsstoff für die nächsten 10 Tage hat. Aber da muss man einfach auch mal durchgreifen und riskieren, dass die Verwandten möglicherweise beleidigt sind.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Diese Situation hab ich auch schon des öfteren erlebt und war meistens auch etwas ratlos. Es gibt einfach Menschen, die sind absolut zu keiner Empathiefähig, sie ignorieren oder sehen die ganzen Anzeichen nicht. Man kann lautstark gähnen, man kann noch so genaue Andeutungen machen, es bringt rein gar nichts. Aber aushalten und sitzen bleiben würde ich auf gar keinen Fall. Darauf hätte ich wirklich gar keine Lust. Ich kann diese unangenehmen Situationen allerdings auf eine etwas andere Art lösen, wenn sie auch ein bisschen gemein ist.

Je nachdem wer kommt, muss ich natürlich auch anders reagieren. Ist es Besuch für meine Eltern oder meinen Freund, habe ich natürlich keine Hemmungen einfach zu verschwinden, wenn ich müde bin und schlafen möchte. Wenn mein Freund oder meine Eltern Hilfe brauchen, lass ich mir manchmal auch was einfallen, um den Besuch zu vergraulen, aber ansonsten halte ich mich einfach raus. Wenn ich in der Situation bin, läuft das etwas anders.

Ich kenne zurzeit eigentlich nur zwei Personen, die sich regelmäßig bei mir ''festlabbern''. Die eine Person sucht mich oft bei meinem Freund auf, die andere hingegen eher, wenn ich zu Hause bei meiner Familie bin. Mein Freund und meine Familie hingegen wissen da schon sehr genau Bescheid und wissen inzwischen auch, wie sie mir da raus helfen können. Wenn ich nicht selbst einen Termin habe und weg muss, erfindet mein Freund auch mal gerne einen für uns und kommt dann mit den Worten ''Bist du fertig, Liebes? Wir müssen gleich los.'' durch das Wohnzimmer spaziert. Zu Hause löst mein Bruder das Problem ganz einfach damit, dass er mit seinem Handy unser Haustelefon anruft. Bei ''Ja, ich weiß, dass es wichtig ist, aber ich hab noch Besuch....warte noch ein paar Minuten'', weicht mein Besuch meistens auch. Nicht die ehrlichste Methode, aber effektiver als einiges andere.

Sind es wirklich gute Freunde von mir, haben sie so einen Rauswurf nicht nötig. Ihnen kann ich ganz direkt sagen, dass ich jetzt meine Ruhe haben möchte und sie gehen sollen. Generell hätte ich eigentlich keine Probleme jemandem zu sagen, dass er gehen soll, dass ist nicht unhöflich, wenn man es nett formuliert. Aber bei einigen Leuten ist mir das doch eher unangenehm und ich weiche auf andere Methoden aus.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich bin meistens bei anderen Leuten zu Besuch, wenn mir hier jemand auf die Nerven geht, dann sind es meistens die Freunde meines Mitbewohners. Aber da sich heraus stellte, dass ich es nicht so gern habe, wenn hier laute Musik bis in die Morgenstunden laufen soll, treffen Sie sich mittlerweile sehr selten nur noch hier. Dabei versucht man dann (hoffentlich) wenigstens, sich einigermaßen ordentlich zu benehmen.

Mit dem Rausschmiss an sich habe ich eher weniger Probleme, gerade dann, wenn es sich nicht um meine Freunde handelt. Also sonst ist es bei mir noch nie so gewesen, dass ich jemanden aus meiner Wohnung verwiesen habe, bin ich der Meinung. Zumal die meisten davon immer recht gut zu tun haben, gerade auch, wenn Sie selbst schon eine Familie haben, bleiben die Leute sowieso oft nicht zu lange.

Bei einem Freund von mir, sieht das allerdings ganz anders aus. Jedoch hat er es sich angewöhnt, schon deutlich zu sagen, wann er ins Bett muss. Also generell könnte er es ruhig noch früher ankündigen, dass man nun mal seine Ruhe haben möchte, aber er versucht dann auch einfach nett zu sein, und wartet immer noch relativ lange. Dann kommt meist so etwas wie:"So, jetzt ist aber Ende. Ich muss Morgen früh auch wieder arbeiten." Das sind so Situationen, wo mir schon längst die Hutschnur geplatzt wäre, und wo ich sicherlich früher mal zur nächtlichen Ruhe läuten würde. Aber für ihn passt es halt so.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich würde da zwischen verschiedenen Personen unterscheiden. Wenn es sich um Familie und Freunde handelt und ich wirklich am Ende bin, dann sag ich das auch. Manche meiner Verwandten kennen wirklich keine Grenze und feiern auch mal zwei Nächte durch, solange der Alkoholpegel stimmt. Deswegen habe ich keine großen Probleme damit, wenn ich sie dann höflich darauf hinweise, dass in nächster Zeit bei mir Schicht im Schacht ist und ich langsam schlafen möchte. Das verstehen sie dann und innerhalb einer halben Stunde bin ich sie los.

Bei einem arbeitsbedingten Treffen ist mir das noch nicht passiert. Hier würde ich allerdings einfach abwarten, bis sich die entsprechende Person verabschiedet. Solche Besuche sind ja meistens sehr wichtig, deswegen würde ich dann einfach durchhalten, egal wie schwer es mir fällt.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne durchaus auch zwei, drei Personen, die gern länger bleiben und nicht wirklich Anstalten machen, gehen zu wollen, wenn sie mich besuchen. Und auch ich war schon desöfteren in der Situation, dann irgendwann deutlich darum bitten zu müssen, den Abend an dieser Stelle zu beenden.

Anfangs hat mir das auch noch große Probleme gemacht, weil Teil meiner Erziehung war, dass der Gast selbst erkennt, wann er dem Gastgeber "lästig" wird und sich dann verabschiedet. Ergo wäre es Aufgabe meines Gastes gewesen, zu gehen, nicht meine, ihn rauszuwerfen, was mir im Rahmen meiner Erziehung immer als unhöflich vermittelt wurde.

Mir war das aber eines Morgens nur noch egal, als ich um 4 mit einer Freundin im Wohnzimmer saß und mir regelmäßig die Augen zugefallen sind, während sie sich wachgeredet hat. In diesem Moment hat sich in meinem Kopf wirklich ein Schalter umgelegt, weil ich den eigentlich netten Besuch nur noch als lästig empfand. Und ich habe mir damals geschworen, es nie wieder soweit kommen zu lassen.

Seitdem sage ich mittlerweile ohne Umschweife, wenn ich merke, dass ich müde werde, eben dieses und bitte darum, dass man demnächst die nette Runde auflöst. Und erfreulicherweise wurde das auch noch nie falsch verstanden - genauso wie ich es andersrum auch durchaus nicht als schlimm empfinde, wenn man mir als Gast sagt, dass man den Abend gern beenden möchte.

Gerade bei einer Begründung wie Müdigkeit, am nächsten Morgen früh aufstehen müssen oder ähnlichem, bin ich wohl die letzte, die kein Verständnis aufbringen kann, zumal mich solche Gründe in keiner Weise abwerten oder Aufschluss darüber geben, ob meine Gesellschaft grundsätzlich erwünscht ist oder nicht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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