Studium erst mit 31 fertig - Ziel: Unternehmensberatung

vom 23.04.2009, 10:25 Uhr

Ich bin die ganze Zeit am grübeln, ob ich mit 31 oder 32 Jahre nicht schon zu alt bin, um den Berufseinstieg in der Unternehmensberatung machen zu können. Fange in 2 oder 3 Jahren ein Mathematik-Studium an (muss noch Zivi und ein Jahr Schule machen), danach möchte in der Finanz- oder Versicherungsmathematik arbeiten.

Den Einstieg in dei (gehobene) Karriere möchte ich aber als Unternehmensberater beginnen. Warum? Man verdient nicht schlecht, hat zwar keine Freizeit mehr, aber lernt extrem viel dazu, lernt jede Branche kennen und macht sich im Lebenslauf super.

Allerdings wird bei den Unternehmensberatern vorzugsweise das "junge" Publikum gesucht, die sich leichter ausbeuten und beeinflussen lassen ;) Könnte ich da mit 32 Jahren nicht zu alt sein? Theoretisch reicht für die Unternehmensberatung auch der Bachelor, sprich ich könnte zur Not auch mit 29-30 Jahren anfangen, was im Vergleich zu den durchschnittlich 22-25 jährigen aber auch schon alt erscheint.

Was meint ihr? Eigentlich ist gerade für diesen Beruf ein älterer Einsteiger doch besser geeignet. Es kommt ja auch stark auf die Persönlichkeit an, wie man trotz Unwissenheit, den "sicheren und coolen" Checker spielen kann, die Ideen präsentiert usw. Da sind die jüngeren doch in der Regel etwas unbegabter.

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» Blairwitch » Beiträge: 221 » Talkpoints: 9,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Blairwitch,

ich denke, ich kann Deine Bedenken etwas zerstreuen, ich glaube nicht, dass das Alter ein solchen KO-Kriterium für den Einstieg in die Unternehmensberatung ist, wenn alles andere dafür passt.

Was ich mich allerdings frage ist, wieso Du mit diesem Karriereziel ein Mathematik-Studium wählst? Da fände ich zum Beispiel Betriebswirtschaftslehre, am besten mit internationaler Ausrichtung und evtl. sogar einem Schwerpunkt in Unternehmensführung und -beratung sinnvoller. Evtl. auch Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftsinformatik.

Was Du vor allem aber dafür brauchen wirst, sind die richtigen persönlichen Voraussetzungen: Eine schnelle Auffassungsgabe, sicheres Auftreten, gut ausgeprägtes analytisches Denken und die Fähigkeit zum projektbezogenen Arbeiten, ebenso wie 'networking skills', wie es auf neudeutsch so schön heißt.

Wenn du auch schon weißt, dass Du in dem Bereich später arbeiten willst, dann solltest Du Dein Studium auch auf diesen Bereich ausrichten: Nimm teil an Unternehmensgründungswettbewerben, da gibt es soweit ich mich erinnern kann von McKinsey ein jährliches Programm. Evtl. auch eine studentische Unternehmensberatung, in der Du erste Erfahrungen sammeln kannst, solche gibt es auch an einigen Hochschulstandorten. Und versuch unbedingt, ein oder mehrere Praktika in Unternehmensberatungen zu machen. Das könnte bereits ein guter Türöffner in die Branche sein.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Erfolg auf Deinem Weg!

» chris80 » Beiträge: 58 » Talkpoints: 43,61 »


Hallo Chris,

danke für deine Tipps. Das werd ich auch alles beherzigen, ebenso sind natürlich auch ehrenamtliche engangierte Projekte gefragt. Warum ich Mathe studiere?

Nun, hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber man sagt Mathe-Absolventen nach, dass sie alles können. Fakt ist, wer ein Mathestudium abschließt, hätte das BWL Studium mit links geschafft. Ich bin zudem noch begeistert von Mathe, habe mich auch schon in Analysis I eingelesen, dem Studienstoff und finde Gefallen daran.

Wie du ja auch sagtest, wird für die Unternehmensberatung analytisches aber auch abstraktes Denken erfordert. Genau das lernt man ja im Mathe Studium, abstraktes auch in Mathe weitaus mehr als in BWL. Dann kommt noch hinzu das jeder Mathe Student auch programmieren kann, was in Hinsicht auf "IT- und Software Beratung" auch ein Vorteil ist.

Bei Strategie-Beratungen weiß ich nicht ganz genau. Sicher ist, dass man ja im Mathe Studium lernt, allgemein Probleme zu lösen, nicht nur mathematischer Natur.

In Richtung Marketing und internationales Recht oder allgemein Recht wird das BWL Studium vorteilhafter sein. Von daher denke ich, dass beide Studentengruppen gut aufgehoben sind. BWL Studenten mehr in Richtung Marketing, Steuerrecht, Personalführung usw und Mathe Studenten eher für IT, Software und Strategie in Frage kommen.

Für internationale Tätigkeiten werd ich auch ein Auslandssemester machen, was an der Hochschule in Stuttgart möglich ist.

MC Kinsey nimmt übrigens sogar Jura-, Medizin- und Journalismus-Studenten auf. Ich denke, bei denen gehts auch mehr um die "Soft-Skills", die du auch schon angesprochen hast. Gerade Präsentationen usw. haben mir auch schon immer gefallen, sonst würde ich auch nicht in die Unternehmensberatung gehen, da genau das am meisten gefragt ist.

Desweiteren möchte ich Mathe wegen meiner späteren Laufbahn studieren. Finanzmathematik oder Versicherungsmathematik würde mir da gefallen, vielleicht auch bei einer Software Firma und eben da ist Mathe natürlich hilfreicher als BWL.

Von den Programmen, die MCKinsey an Hochschulen habe ich auch schon gelesen, danke für den Tipp. Auch Praktikas sind natürlich wichtig, woran ich mich auch dran hängen werde.

Du scheinst dich da ja gut auszukennen. Auch mal dran interessiert gewesen? Oder kennst du vielleicht einen Unternehmensberater? Würde mich nämlich mal über Infos aus erster Hand freuen ...

Danke für den Erfolgswunsch.

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» Blairwitch » Beiträge: 221 » Talkpoints: 9,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hier findest du einen interessanten Text, wo Mathematiker alles unterkommen können. Die Gebiete sind aber bei weitem noch nicht alle. Vielleicht interessiert es dich ja. Ich bekomme nämlich immer die Frage, was ich denn mit einem Mathe-Studium arbeiten möchte. Viele glauben gar nicht, dass es da so viele Möglichkeiten gibt.

Zudem ist der "Mathe-Markt" nicht so überlaufen wie gewisse andere Studiengänge. Wenn es dazu noch Spaß macht. Angst bekommt man halt, auch ich, dass man es vielleicht nicht packen könnte. Das merkt man aber meistens schon in den ersten zwei Semestern. Schlimmstenfalls hat man dann ein Jahr verloren, aber selbst das was man dann gelernt hat, hilft einem dann in anderen Studiengängen ungemein weiter. Habe ich aus Erfahrungsberichten herauslesen können.

Hier nun der Link

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» Blairwitch » Beiträge: 221 » Talkpoints: 9,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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