Änderung des Alkohol- und Zigarettenmindestalters?

vom 22.04.2009, 20:16 Uhr

Hallo,

vor nicht allzulanger Zeit hatten wir in der Klassengemeinschaft überlegt, ob man das Gesetz über das Alkohol- und Zigarettenmindestalters verschärfen sollte. Aber führt eine Erhöhung des Mindestalter nur zu Umgehungen des Gesetzes oder nutzt die Änderung etwas?

Ich finde eine Verschärfung wäre ungerecht für Normalkonsumierende, die wissen, wie sie mit dem Alkohol und/oder Zigaretten umgehen. Es kommt vielmehr auf psychisches Alter/Reife an, als auf das Geburtsdatum, das im Passport steht. Auch gegen eine Neuerung des Gesetzes spricht, dass der Missbrauch von Zigaretten/Alkohol ein Stück weit ins Aufgabenfeld der Eltern gehört. Es ist in meinen Augen ein Teil der Erziehung, den Missbrauch zu unterbinden.

Was mir auch aufstößt ist, dass es die eigene Entscheidung sein sollte, Gift an den Körper kommen zu lassen. Schließlich zieht man selbst auch die gesundheitlichen Konsequenzen darüber, ob man gesund und im Maße lebt, oder ob man das Fass zum Überlaufen bringt. Ich fände die Neuerung nicht gut, da es vielen Unschuldigen Unrecht geben würde. Ich denke es sollte nach einer anderen Lösung gesucht werden.

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» EVguitarsNW » Beiträge: 149 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die gesetzliche Grundlage ist nun einmal die Volljährigkeit. Ab 18 Jahren ist man volljährig und somit auch für sein eigenes Tun und Handeln selbst verantwortlich. Sicherlich gibt es auch Ausnahmen wo 16 jährige Personen die Reife von 18 jährigen Personen aufweisen.

Aber der Gesetzgeber kann sich leider danach nicht richten, ansonsten müsste er beispielsweise die Volljährigkeit ab 16 Jahren festlegen. Auch mehrere Regelungen bringen hierbei nur Verunsicherung, denn die Regelungen müssen auch durchsetzbar sein. Mit anderen Worten sie müssen sich in der Praxis sprich im Alltag bewähren.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie hoch soll man das Alter denn setzen? Zigaretten darf man mittlerweile nur noch ab 18 Jahren kaufen, ebenso hochprozentigen Alkohol. Bier und Wein gibt es weiterhin ab 16 Jahren.

Wie will denn eine Verkäuferin entscheiden ob ein 18 jähriger nicht die Reife eines 16 jährigen aufweist oder umgekehrt? Es muss also am Personalausweis festgelegt werden.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aus Erfahrung kann ich berichten, dass nur ein Gesetz nicht viel bringt. Jugendliche trinken auch schon unter 16 Alkohol und rauchen. An dieser Stelle bin ich eher für mehr Kontrollen. Sowohl, was den Verkauf an zu junge Jugendliche betrifft, als auch was die Menge betrifft. Wenn ein offensichtlich angetrunkener, auch wenn er rechtlich berechtigt ist Alkohol zu trinken, immer mehr Alkohol kaufen darf, führt das oft zu Situationen, die für keinen der Beteiligten lustig sind.

Was die Anhebung der Altersgrenzen, und somit das eigentliche Thema betrifft: Ich finde den Vorschlag nur bedingt sinnvoll. Es gibt sehr wohl Jugendliche, die schon mit 16 sinnvoll mit Alkohol und Zigaretten umgehen können, und auch Erwachsene, die das nicht können. Wie du schon sagtest, die erste Gruppe wäre dadurch benachteiligt. Ich würde da, wie ich oben schon erwähnte, auf Begrenzungen in der Menge zurückgreifen. Dass das im privaten Umkreis nicht möglich ist, ist mir klar. Zumindest in Bars und Lokalen wäre das aber eine Überlegung wert.

Ob man nun übermäßig trinkt oder raucht, ist natürlich die persönliche Entscheidung eines Menschen. Da auf Vernunft zu setzen ist aber nicht wirklich ideal. Unter 18 haben aber auf jeden Fall die Eltern etwas mitzureden (auch wenn ich das nicht gerne zugebe), ob sich die Kinder aber dann daran halten, ist eine andere Frage.

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» regen.tropfen » Beiträge: 65 » Talkpoints: 0,24 »



Hallo

Das ist wirklich ein heikles Thema mit der Jugend und dem Konsum von Alkohol und Zigaretten und ich glaub ein neues Gesetz würde hier auch nicht viel bringen. Jetzt ist Alkohol ja auch erst ab 18 erlaubt und die 16 jährigen trinken es trotzdem schon in Unmengen. Es gibt immer wieder einige Verkäufer, die nicht auf das Alter achten und dann hochprozentiges an Jugendliche verkaufen.

Aber das nach der persönlichen Reife eines jeden einzuschätzen halte ich für sinnlos, denn das wäre ja auch unkontrollierbar. Meiner Meinung nach sollten Zigaretten und generell Alkohol erst ab 18 Jahre gekauft werden dürfen. Denn dann sind sie ja auch volljährig und können so auch für ihre Sache grade stehen. Es ist ja schon genügend im Alkoholkonsum geschehen. Aber ändern wird sich wohl nichts, denn verbotene Sachen machen doch meist mehr Spaß als erlaubte.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


regen.tropfen hat geschrieben:Es gibt sehr wohl Jugendliche, die schon mit 16 sinnvoll mit Alkohol und Zigaretten umgehen können, und auch Erwachsene, die das nicht können.

Die Jugendlichen will ich mal sehen, das ist wohl eher Meinung als Tatsache, abgesehen davon dass Drogenkonsum bei Jugendlichen sehr viel stärker in die Entwicklung eingreift und hier schädigend wirkt als bei Erwachsenen - soviel zum verantwortungsvollen Umgang! Abgesehen von der strafrechtlichen Relevanz usw.

EVGuitarsNW hat geschrieben:Es kommt vielmehr auf psychisches Alter/Reife an, als auf das Geburtsdatum, das im Passport steht.

1. Schwer zu kontrollieren!
2. Der Großteil der Jugendlichen hat überhaupt keine psychische Reife die ausreichend wäre um den Drogenkonsum einzuschätzen. Die drei Hanseln unter tausenden sind eher die Ausnahme statt die Regel - Jugendliche bilden sich nur gern ein, Reife zu besitzen was wieder Rückschlüsse über die tatsächliche geistige Reife zulässt :wink:. Selbst die wenigsten bis 21 Jahre verfügen über eine ausreichende Reife, was eher dafür spricht die Altersbegrenzung noch höher anzusetzen.

EVGuitarsNW hat geschrieben:Was mir auch aufstößt ist, dass es die eigene Entscheidung sein sollte, Gift an den Körper kommen zu lassen.

Prinzipiell richtig, aber seit wann können Jugendliche denn frei entscheiden? Sie sind ja nicht einmal rechtlich dazu 100 % in der Lage und müssen daher auch niemals zu 100 % die Verantwortung für ihr Handeln tragen!

Das gilt für Erwachsene, nicht für Jugendliche.

Prinzipiell bringt eine reine Gesetzesänderung nichts solang diese Gesetze nicht kontrolliert und somit auch eingehalten werden. Mit einer Hochsetzung des Alters, die prinzipiell richtig ist, ist es also nicht getan.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo,

also das Thema holt mich jedes Wochenende beim Kellnern auf den Schützenfesten wieder ein. Dort erlebe ich ja praktisch an der Quelle, wie die Jugendlichen unter 18 Jahren versuchen, an hochprozentigen Alkohol zu kommen. Teilweise liegen die 14-16 jährigen schon um 22 :00 Uhr total besoffen und fast schon ohne Sinn und Verstand irgendwo neben oder hinter dem Zelt. Ich finde sowas absolut unmöglich und ich wäre sofort dafür, das man den gesamten Alkohol und auch die Zigaretten erst ab 21 kaufen dürfte. Aber leider wird das wohl nicht passieren, denn laut Gesetz ist man ja ab dem 18. Lebensjahr volljährig und kann somit selbst entscheiden.

Von mir bekommen Jungendliche unter 18 Jahren auf jedenfall keinen hochprozentigen Alkohol an der Theke ausgeschenkt. Sie können höchstens Bier oder Alster bekommen bei mir, wenn sie schon 16 sind. Leider muss ich das ja dann ausschenken, denn sonst würde mir auch mein Chef wohl im Nacken schlagen. Aber unter 18 gibt es bei mir definitiv keine härteren Sachen, egal wie böse sie mich dann finden.

ich bin selber Mutter von 2 Kindern und möchte es auch nicht sehen, das meine Jungs später total besoffen irgendwo rumliegen. Also ich denke ich nehme meinen Job da auch gerechtfertigt Ernst und wem das nicht gefällt, der muss sein Glück eben bei jemand anderes versuchen. Bei mir gibt es da auch keine Diskussionen.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Tsss klar wenn ich Lust habe drauf zu sein und ich nicht an Alkohol rankomme nehme ich eben was Gefährlicheres wie DXM (frei verkäuflich und günstiger als Alkohol). Seht es ein, Verbote von Rauschmitteln können niemals dem "Schutz" dienen sondern stellen eher eine Art idealistischer Weltanschauung dar in der der Staat hofft das seine Bürger so verängstigt sind das sie sich an alle aus ihrer Sicht noch so unsinnigen Gesetze halten.

Für einen Fall der Altersbeschränkung bei Spirituosen, Tabakwaren, Videosspielen, Filmen, usw., stattdessen sollte eine freiwillige Empfehlung draufgeschrieben werden, zudem sollte man im Biologieunterricht stärkere Aufklärung leisten, ich glaube in den letzten 7 Jahren habe ich gerade mal 2 Unterrichtsstunden (von Polizisten und daher nicht neutral gehalten, Aufklärung muss aber neutral sein.) über das Thema gehört.

Außerdem könnte man die Gründe für den Alkoholkonsum bei Jugendlichen hinterfragen, die liegen in der Säuferkultur der deutschen Gesellschaft begründet. Würden nicht zehn Prozent der Deutschen täglich Alkohol konsumieren und wäre Alkohol nicht so gesellschaftlich toleriert würden sicher nicht soviele Jugendliche trinken. Zudem könnte man natürlich die schlechten Berufsaussichten (Frustsaufen), das abstumpfende Bildungssystem ("Alles ist Scheiße") oder der Mangel an Alternativen zwecks Geldmangel, nennen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


TuDios hat geschrieben:Tsss klar wenn ich Lust habe drauf zu sein und ich nicht an Alkohol rankomme nehme ich eben was Gefährlicheres wie DXM (frei verkäuflich und günstiger als Alkohol).

Du kannst auch einfach nur die Luft anhalten, den Kopf ein paar Mal gegen die Wand schlagen oder Dich stundenlang im Kreis drehen - das ist noch günstiger und stellenweise gefährlicher! Wo man bei solchen Äußerungen wieder weiß, warum man das Höchstalter eben raufsetzen sollte!

TuDios hat geschrieben:Seht es ein, Verbote von Rauschmitteln können niemals dem "Schutz" dienen sondern stellen eher eine Art idealistischer Weltanschauung dar in der der Staat hofft das seine Bürger so verängstigt sind das sie sich an alle aus ihrer Sicht noch so unsinnigen Gesetze halten.

1. Eine Altersbeschränkung ist kein echtes Verbot, sondern nur ein Verkaufsverbot an bestimmte Gruppen. Soviel zu deiner Verbotstheorie.
2. Ich gehöre zu denen, die ebenfalls eine völlige Freigabe von allen Drogen befürworten, da eine reine Verbotsstrategie nur zu Tabuisierung und Stärkung des Schwarzmarktes führt. Allerdings bin ich mir da in einem Punkt mit vielen Befürwortern einer totalen Freigabe einig, nämlich (und dass ist wieder ein Faktor wo sich wieder die mangelnde geistige Reife von Jugendlichen zeigt bzw. die Tendenz nur die Hälfte zu verstehen oder dass was sie hören wollen) unter der Einschränkung, dass dies logischerweise nur für Erwachsene gilt, die
- frei über sich entscheiden können und für sich verantwortlich sind (2 Bedingungen die Jugendliche nicht erfüllen)
- im Gegensatz zu Jugendlichen nicht in ihrer Entwicklung großartig geschädigt werden können

Gerade letzterer Faktor spricht für ein totales Verbot für Jugendliche und einer Erweiterung der Verbotsliste, da sogar Coffein und andere legal erhältliche Drogen ohne Altersbeschränkung nachweislich einen negativen Effekt auf die Entwicklung haben, von Alkohol, Cannabis, Kokain, Codein und Heroin usw. muss man da gar nicht reden!

TuDios hat geschrieben:stattdessen sollte eine freiwillige Empfehlung draufgeschrieben werden,

:lol: - Gerade noch gegen den Idealismus gewettert und jetzt selber die Rosa-Rote-Brille aufsetzen! Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft dass sich die Mehrheit der Verkäufer an eine Empfehlung halten - warum auch? Weil sie es schon in der Vergangenheit nicht getan haben? Wenn jemand Geld hat, wird verkauft! Das Prinzip wird erst seit kurzem wieder etwas erschüttert seitdem die Gesetze die den Verkauf eigentlich sowieso verbieten strenger durchgesetzt werden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich hatte die Empfehlung auch eher für die Konsumenten vorgesehen, sie sollte nicht dreist gelogen sein, aber dennoch vor den Gefahren eines übermäßigen Konsums warnen und eine Konsumempfehlung für die Maximalmenge angeben. Zudem habe ich Aufklärung gefordert damit die Leute sich nicht aus Versehen selbst vergiften.

Eine Altersbeschränkung ist kein echtes Verbot, sondern nur ein Verkaufsverbot an bestimmte Gruppen.

Wo ist für diese Gruppe der Unterschied?

unter der Einschränkung, dass dies logischerweise nur für Erwachsene gilt, die
- frei über sich entscheiden können und für sich verantwortlich sind (2 Bedingungen die Jugendliche nicht erfüllen)
- im Gegensatz zu Jugendlichen nicht in ihrer Entwicklung großartig geschädigt werden können

Also frei über mich entscheiden kann ich und viele Andere auch und die komplette Eigenverantwortung zu übernehmen ist ja leider nicht möglich weil die Gesetzgebung das einfach unterbindet, es ist also mehr ein Problem der Gesetze als der Möglichkeiten.

Das die Schäden bei Konsum in der Jugend größer sind ist klar, aber am Konsum hindern kann man diejenigen die konsumieren wollen eh nicht (egal ob es ilegal ist oder legal aber ohne Jugendfreigabe), warum also unrealistische Bestimmungen aufrechterhalten? Zudem ist die Entwicklung des Gehirns erst im Alter von 25 Jahren abgeschlossen, also müsste das Alter für die Abgabe von Alkohol usw. auf 25 angehoben werden statt auf 18.
Naja so wichtig ist mir die Frage nicht, es ist mir eigentlich egal ob dafür eine Jugendfreigabe erteilt wird oder nicht, ich sage nur das die eh nichts bringt.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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