unverschämte Nachbarn

vom 21.04.2009, 18:24 Uhr

Ich selbst finde so ein Verhalten auch unnötig, aber auf keinen Fall unverschämt. Hier in der Gegend gibt es weniger Leute, die ganz direkt andere Personen beobachten. Hier stehen die Leute gerne hinter der Gardine oder hinter der Wohnungstür und beobachten die anderen Leute dann praktisch heimlich. Das finde ich mal richtig bescheuert und wenn ich jemanden hinter der Gardine entdecke, dann winke ich auch ganz demonstrativ. Die Leute zeigen dann auch immerhin eine Reaktion, indem sie dann schnell verschwinden und so tun, als wären sie gar nicht da. Dagegen ist das, was deine Nachbarn machen, doch noch richtig harmlos. Meine Nachbarn finde ich da viel lächerlicher.

Natürlich ist es komisch, wenn man von Leuten beobachtet wird, die dann nicht einmal zurück grüßen, wenn man ihnen zuwinkt. Ich finde es ohnehin seltsam, wenn Leute die ganze Zeit aus dem Fenster hängen. In manchen Siedlungen sieht man ja auch Leute, die tatsächlich den halben Tag am Fenster hängen und scheinbar nichts anderes zu tun haben, als die Nachbarn zu beobachten. Wer kein eigenes Leben hat und auch zu dusselig ist, sich mit vernünftigen Dingen zu beschäftigen, soll das meiner Meinung nach ruhig machen. Ich würde mich davon nicht beeinflussen lassen. Denke dir einfach deinen Teil dabei und lasse die Nachbarn weiterhin glotzen. Vermutlich haben sie sonst nichts im Leben als stumpfsinnig aus dem Fenster zu starren. Solange sie euch nicht direkt belästigen oder euch mit dummen Sprüchen nerven, ist es doch vollkommen egal, was sie tun.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenigstens Grüßen kann man sich doch, wenn man schon Leuten aus dem Fenster beobachtet. Man ist doch selbst keine Fremden, die nur zu Besuch sind. Zum Glück kenne ich bei uns in der Nachbarschaft kaum andere Leute, die sich einen Spaß daraus machen, andere zu beobachten.

Ich würde es aber nicht an die große Glocke hängen, wenn die Nachbarn nicht grüßen können, wenn sie einem aus dem Fenster anstarren. Es ist zwar blöd, aber daran wird sich sowieso nichts ändern.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also wir haben auch solche Nachbarn, die immer aus dem Fenster starren und die Leute beobachten. Sie kommen dann auch aus der Tür heraus und gucken sich um und beobachten einen dann und sagen aber sonst nichts. Ich finde das echt schlimm, weil sie dann auch hinterher immer mit den anderen Nachbarn über ihre Beobachtungen tratschen und wenn ihnen dann beispielsweise bei mir oder meinen Eltern etwas aufgefallen ist, dann rennen sie zu meiner Oma und wollen dann genaueres wissen.

Ich komm mit diesen Nachbarn überhaupt nicht klar und grüße sie auch schon gar nicht mehr. Wenn sie mal wieder "zufällig" aus der Tür heraus schauen, dann sage ich auch irgendetwas blödes darüber, da mich das ziemlich aufregt.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Als ich früher noch in einer WG in der Stadt gewohnt habe, was während meiner Studienzeit der Fall waren, hatten wir schräg gegenüber unserer WG auch so ein älteres Ehepaar, das scheinbar einen unglaublichen Spaß daran hatte, die Nachbarn auf eine denkbar ungemütliche Weise und wirklich ohne Scham und Grenzen zu beobachten. Das traf dann nämlich nicht nur uns – wobei ich auch heute noch der Meinung bin, dass das Pärchen bei uns jungen Leuten natürlich am meisten zu gaffen hatte – sondern eigentlich alle Nachbarn, auf die das alte Paar von ihrem Wohnzimmerfenster aus einen Blick erhaschen konnte. Uns hat das damals nicht sonderlich viel ausgemacht, auch wenn sich einer meiner Mitbewohner dadurch schon teilweise ein wenig belästigt gefühlt hatte. Der andere Mitbewohner und ich haben uns eigentlich immer einen kleinen Spaß daraus gemacht und die älteren Herrschaften mit irgendwelchen Sprüchen über die Stasi-Vergangenheit Deutschlands oder dergleichen veräppelt.

Dieses Recht haben wir uns einfach genommen in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich im Grunde das ganze Jahr über das Recht herausgenommen haben – und dies auch danach noch fortsetzten – einen jeden unserer Schritte, den wir außerhalb unserer Wohnung tätigten, ganz offen und unverhohlen durch ihr Fenster zu beobachten. Wenn man sich einfach mal aus dem Fenster lehnt und ein bisschen auf die Straße blickt, ist dagegen ja nun wirklich nicht das Geringste einzuwenden. Das mache ich heute auch gerne mal. Aber wenn ich dann beispielsweise merke, dass der Nachbar von Gegenüber im gleichen Moment nach Hause kommt und dann vielleicht noch in seinem Vorgarten herumwerkelt, käme ich nicht einmal im Traum auf den Gedanken oder die Idee, ihn dabei noch offen weiter zu beobachten. Dann schließe ich eben das Fenster wieder und/oder ziehe mich wieder in das Haus oder meinen eigenen Garten zurück. Denn ich möchte nicht, dass ich die ganze Zeit die Blicke von meinen Nachbarn im Rücken habe, wenn ich vor dem Haus ein paar Arbeiten erledige und mache es deshalb aus genau diesem Grund auch nicht bei anderen, bzw. meinen Nachbarn.

Alte Menschen haben jetzt aber oftmals die Angewohnheit, sich sehr für das tägliche Leben ihrer Nachbarn zu interessieren, weil sie auch oftmals an Langeweile leiden und ansonsten nicht mehr sonderlich viel mit sich, ihrer Zeit und manchmal sogar ihrem Leben anzufangen wissen. Das ist eine an sich eigentlich gar nicht so lustige Sache und im Grunde sogar schon bemitleidenswert. Trotzdem muss es sich niemand bieten lassen, auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden. Wenn die Menschen dann auch noch so dreist sind und nicht mal mit einem sprechen, wenn man dann an ihnen oder ihrem Fenster vorbeikommt, würde ich das als Zeichen verstehen, auch nicht mehr freundlich zu ihnen zu sein. Das wäre dann für mich zumindest der Startschuss, mir aus der ganzen an sich ja eher ärgerlichen Sache einen kleinen Spaß zu machen und die Leute ins Lächerliche zu ziehen.

Benutzeravatar

» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ach ja, die Nachbarn - wie heißt es so schön, "es kann der beste nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt". Wobei ich mich momentan nicht beklagen kann, habe eigentlich ganz nette Nachbarn, die auch mal ein Paket annehmen oder auf die Katze aufpassen, wenn ich wegfahre.

An meinem letzten Wohnort war das ganz anders. Es war ein kleines Dorf mit gerade mal 256 Einwohnern. Da wusste jeder alles über jeden - oder dachte das zumindest. Ich kann mich erinnern, dass es eine Zeit kam, als mein damaliger Lebensgefährte sehr früh morgens weg fuhr und sehr spät zurückkam - und das mit meinem Auto. Ein paar Tage später wurde ich gefragt, wie ich denn mit der Trennung zurecht käme. Ich war so perplex, dass ich nicht sofort antworten konnte. Wenn es mir zu schwer fiele, darüber zu reden, dann eben ein anderes Mal. Ach was sagte ich, ich wäre nur so überrascht, wie man auf die Idee käme, wir wären getrennt.

So erfuhr ich, dass im ganzen Dorf erzählt wurde, er hätte mich verlassen und mein Auto mitgenommen - ganz neue Wahrheiten. Also nicht nur, dass man aus der Auswahl meiner gekauften Artikel auf meinen Speiseplan Rückschlüsse zog, nein es ging sehr viel weiter. Ich nahm es mit Humor und dachte mir, solange ich im Gespräch bin, bin ich interessant, das hat ja auch etwas.

Benutzeravatar

» Missi » Beiträge: 111 » Talkpoints: 5,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ha, das kenne ich gut! Gegenüber von uns wohnt ein Typ. Unsere Balkone liegen sich gegenüber. Er ist sicher ganz nett und grüßt auch immer freundlich, aber ich und sogar mein Freund finden ihn einfach nur widerlich - er wird von uns nur noch "der Spanner" genannt. Wenn er zu hause ist, raucht er immer auf dem Balkon, was ja sehr löblich ist, allerdings sitzt er nicht auf seinem Stuhl an seinem Tisch, sondern hängt am Geländer und glotzt entweder bei uns ins Schlafzimmer oder in die Mädels-WG nebenan. Irgendwie scheint der eine Antenne dafür zu haben sobald ich mich sichtbar im Schlafzimmer bewege hängt er bei Wind und Wetter auf seinem Balkon. Unten im Haus haben wir ein Café mit einigen Sitzplätzen im Innenhof, da hängt er dann tatsächlich über dem Geländer und glotzt die Frauen an.

Benutzeravatar

» 00Kate » Beiträge: 461 » Talkpoints: 8,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde das Verhalten deiner Nachbarn auch nicht gerade höflich, weil sie nicht zurück gegrüßt haben. So etwas mag ich gar nicht. Aber wenn sie doch nur aus dem Fenster geschaut haben, ist es doch so schlimm nicht. Darum würde ich das Verhalten auch keinesfalls als unverschämt bezeichnen. Ich würde darauf auch gar nicht reagieren, sondern einfach weiter meine Arbeit machen. Dann würde ich es einfach ignorieren, dass die Nachbarn neugierig aus dem Fenster schauen, vielleicht haben sie dann irgendwann keine Lust mehr darauf.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



So richtig unverschämt kann ich das Verhalten Eurer Nachbarn nun auch nicht finden, obgleich es natürlich reichlich unhöflich ist, das steht ja nun außer Frage. Wer andere Menschen anglotzen muss, ohne zu merken, dass er bei diesem Anstarren eigentlich genauso gut angestarrt werden kann und seinem „Opfer“ auch durchaus einfällt, sein Verhalten aber nicht einstellt, erscheint mir außerdem häufig recht einfältig, wenn nicht gar wirklich dumm. Es ist natürlich unangenehm, wenn man von anderen Menschen so offen angeglotzt wird und nicht immer bietet sich eine Konfrontation an. Allerdings bin ich nicht sicher, ob ich in diesem Fall nicht doch noch einmal lauter und direkter gegrüßt hätte, möglicherweise mit namentlicher Ansprache, damit diese Leute mal aufwachen aus ihrer Starre.

Dennoch meine auch ich, dass Ihr durch diese Erfahrung immerhin nicht eingeschränkt worden seid und ich kann nun auch nicht behaupten, dass mir einmal aufgefallen wäre, dass meine Nachbarn mich angaffen, während ich meine Einkäufe ins Haus trage. Auch, als ich hier eingezogen bin, kam das nicht vor. Ich denke allerdings aber eben auch, dass Unverschämtheit etwas anderes bedeutet und hiermit eine Handlung anderer verbunden sein muss, die mich in irgendeiner Form benachteiligt. Insofern hatte ich auch wirklich schon unverschämte Nachbarn und einer davon hat mir wirklich den letzten Nerv geraubt, bis er dann endlich mal ausgezogen ist. Gegen ihn musste ich mich ein paarmal wirklich wehren und das Unverschämteste, was ich mit ihm wohl erlebt habe, war einmal, dass er ein Paket für mich entgegengenommen und geöffnet hat, um mich hinterher mit einem blöden Grinsen zu fragen, weshalb ich eine Schneiderpuppe bestelle. Das war aber bei Weitem nicht das Einzige, was ich mit diesem Typen erleben musste.

Wenn ich es mit unverschämten Nachbarn zu tun habe, versuche ich vor allem wohl, zunächst herauszufinden, ob es sich um einen kurzfristigen Ausrutscher handelt oder ob derjenige wirklich unverschämt und dreist ist. Wenn sich das bestätigt, konfrontiere ich ihn und bitte um Einstellung seines Verhaltens mit entsprechender Begründung. Dann zeigt sich häufig schon, ob derjenige überhaupt weiß, dass sein Verhalten andere einschränkt und damit kann er seine Unverschämtheit auch wiedergutmachen, indem er die Belästigung abstellt. Tut er das nicht, so ist er definitiv eine dreiste Persönlichkeit und dann konfrontiere ich auch irgendwann nicht mehr nur, sondern fordere auf und zeige an, welche Konsequenzen sein Verhalten haben wird, wenn er es nicht einstellt. Diese Konsequenzen werden dann auch irgendwann eintreten, wenn der jeweilige Nachbar sein Verhalten nicht unterlässt und so musste ich im Falle des bereits erwähnten Herrn auch irgendwann die Polizei rufen, als er wieder einmal nachts in seiner Wohnung Krach gemacht hat, dass bei uns unten im Regal die Gläser schepperten. Das ist aber glücklicherweise ein Ausnahmefall gewesen, vor allem in Sachen Ruhestörung. Die meisten Nachbarn, die ich bisher hatte, waren wohl vor allem unauffällig und ruhig.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^