Kredit für Auto als Student

vom 19.04.2009, 14:28 Uhr

Hallöchen,

Mein heißgeliebtes Auto geht langsam aber sicher kaputt und wenn ich nicht aufpasse, zerbröselt er mir unter dem Hintern weg. Eigentlich hatte ich vor, ihn länger zu fahren, er ist ja erst 10. Nun könnte ich sicher wieder einen 9-10 Jahre altes Auto bekommen, bei dem ich wieder Geld investiere.

Mein Gedanke war nun, ein neues Auto zu kaufen, allerdings hab ich nicht mal eben 7.000-10.000 Euro auf der hohen Kante und als Student habe ich auch kein regelmäßiges Einkommen. Ich habe monatlich 150€ + das, was ich durch Nebenjobs verdiene, aber eben unregelmäßig. Den "Kredit" könnte ich auch von meinen Eltern bekommen, aber das Problem ändert sich ja nicht, ich mache mich abhängig und hab ein paar Jahre immer laufende Kosten.

Die hab ich allerdings auch, wenn ich in ein altes Auto hunderte Euro reinstecke, die sich im Laufe der Jahre aus summieren, inklusive der Anschaffung für ein neues altes Auto. Es ist wirklich ein Dilemma....

Die "Umweltprämie" würde ich natürlich schon gerne mitnehmen. Wenn ich mich schon von meinem Auto trenne, dann will ich mir nicht für 3000 ein anderes kaufen. Meiner würde sonst nur noch um die 800Euro einbringen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo,

wenn deine Eltern dir das Geld für das Auto leihen können, halte ich die Anschaffung eines Neuwagens für eine gute Idee. Neue Autos können zwar auch kaputt gehen, aber die Chance ist doch geringer als bei einem älteren Fahrzeug. Über eine Bank würde ich keinen Kredit aufnehmen, wenn ich im Monat nur 150€ sicher hätte (mal abgesehen davon, dass man mit so wenig Einkommen wahrscheinlich keinen so großen Kredit bekommt).

Aber wenn deine Eltern mit einer flexiblen Rückzahlung einverstanden sind und das Geld gut entbehren können, denke ich, dass du jetzt ein Auto kaufen solltest, solange du wenigstens die Umweltprämie noch bekommst. Beim Kauf solltest du unbedingt jemanden mitnehmen, der sich gut auskennt. Im Moment kann man die Händler wohl noch gut runterhandeln.

Natürlich hast du danach ein paar Jahre immer laufende Kosten, aber wenn dein Auto langsam den Geist aufgibt, kommst du in naher Zukunft sowieso um einen Neukauf nicht mehr rum. Deine Eltern wissen ja jetzt schon, dass du zumindest bis du mit dem Studium fertig bist, nur Mini-Raten zurück zahlen kannst, also kommt da nichts unerwartet auf sie zu.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mit einem Einkommen von 150 Euro kann man ja kaum ein Auto finanzieren. Es müssen Steuern und Versicherungen bezahlt werden. Dafür gehen schon einmal je nach Auto vielleicht 3-5 Monatslöhne drauf. Dann muss das Auto noch gewartet werden, was nochmal im günstigsten Falle 1 Monatslohn ausmacht. Damit geht die Hälfte deines Einkommens fürs Auto drauf und dann hast du noch nichts gegessen oder bist fortgegangen oder ähnliches.

An deiner Stelle würde ich für die Semesterferien einen ordentlichen Job suchen oder einen weiteren Nebenjob. Sonst wirst du schnell alleine von den Kosten erschlagen. Und ich denke eine seriöse Bank wird dir keinen Kredit geben können. Wenn die Eltern dir aber das Geld auslegen können, wäre das die beste Lösung.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In Deiner Situation ist es wohl wirklich am besten das Angebot der Eltern anzunehmen, da Du wohl nur für diese kreditwürdig bist. Auch wenn der Unterhalt für das Fahrzeug in etwas gleichbleibt oder sich sogar verringert, wirst Du wohl kaum ein zinsfreies Darlehen bei einem anderen Kreditinstitut bekommen, ich bezweifle sogar ganz stark, dass Du überhaupt eines bekommen würdest.

Den Gedanken von weasel_ kann ich übrigens nur noch hinzufügen, dass ich an Deiner Stelle nicht zu stark auf die Umweltprämie bauen würden. Klar sind die Versprechungen groß, aber nach dem bisherigen hin und her, würde ich zunächst ohne dieses Geschenk planen, klappt es doch, dann super.

Hast Du Dir denn überhaupt schon mal Angebote eingeholt und diese mit Deinen Eltern besprochen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Servus,

dass ein Auto gepflegt und gewartet werden will, ist nichts neues und absolut normal. Wenn dein jetziges Auto langsam den Geist aufgibt, solltest du dich natürlich nach einem anderen umschauen, ganz klar.

Dennoch kann ich in keinster Weise dein Gedankengang nachvollziehen, warum es ein neues sein MUSS. Ein Neuwagen kostet nun mal sein Geld und da wirste mit 7000-10.000 nicht weit kommen, da wirste höchstens ein absoluten Kleinwagen inkl. nichts bekommen. Und du ärgerst dich dumm und dämlich, da dein Neuwagen nach Kauf eh nichts mehr wert hat, siehe Gebrauchtwagenmarkt für fast Neufahrzeuge. Als meine Mum ihren Neuwagen abholte, war die Welt noch in Ordnung, alles schön und toll. Nach Motorschaden in kürzester Zeit und Wiederverkauf an das Autohaus war das Auto nach 2 Jahren nicht mal mehr 35% des Neuwagenpreis wert. Ohne Motorschaden wären es fast 40% gewesen. Also überlege dir den Kauf 100 mal.

Ich habe ein 88er Mercedes und glaub mir, da habe ich mehr Spaß dran, als hätte ich mir jetzt ein Neuwagen bestellt. Nicht nur, weil der hier noch rumstand und das mein Erstwagen ist, sondern weil das Geld, was ich für ein Neuwagen ausgegeben hätte woanders wieder investieren kann.

Wenn du dir ein Gebrauchtwagen für 2500 Euro kaufst, kannst du so noch 5000 für diverse in Zukunft anfallenden Reparaturen zur Seite legen. Und glaub mir, ein Neuwagen ist nicht günstiger in Reparaturen, als ein Neuwagen. Im Gegenteil, du musst zur Wartung, die Kosten für dessen Reparaturen sind höher, als wenn du dein Gebrauchtwagen in Werkstatt XY fertig machen lässt.

Da du eh kein regelmäßiges Einkommen hast, solltest du auch aus dem Gründe einen Gebrauchten bevorzugen. Meine Schwester hat sich vor 2 Wochen (warn Spontankauf) einen Golf inkl. neuen Reifen + Tüv + XY gekauft für Peanuts, Tip top der Wagen und 10 mal besser, als jeder Neuwagen, da der Wertverlust vom Golf schon lange in Arbeit ist. Fazit: Sie hat einen Golf für wenig Geld mit nagelneuen Sachen gekauft und ist zufriedener, als hätte sie das 5-10fache für einen Neuen ausgegeben.

Das Argument von Studia, dass ein Gebrauchtwagen höher von Reparaturen betroffen ist, als ein Neuwagen ist schwachsinn und kann ich aus Erfahrung in der Familie und im Freundeskreis überhaupt nicht bestätigen. Eher umgekehrt. Der Mazda MPS eines Kollegen ist anfällig für Fehler im System, der ist regelmäßig in der Werkstatt, um mit dem Fehlerlesegerät irgendwelche Fehler zu finden, die nicht vorhanden sind. Das kostet ne viel Geld auf dauer, ein Gebrauchter hat keine Probleme mit der Elektronik. Mein Benz hat kaum Elektronik, also auch keine Probleme hinsichtlich der massiven technischen Bestückung der Neuwagen. Der Porsche eines Bekannten hat schon den dritten Motor drin, mein 88er immer noch den Ersten. Ich könnte noch lange hier weiter erzählen, was für massive Probleme die Neuwagen meiner Freunde, Familie und Bekannten haben. Die Gebrauchten allerdings haben meistens auch aus Erfahrung der besagten Personen weniger Probleme.

Wer ein gutes Auto für kleines Geld kaufen möchte, der kriegt auch eins. Man muss nur suchen, suchen und suchen und bei meiner Schwester ging die innerhalb von 24 Stunden. Und das war ein reiner Spontankauf!

Desweiteren frage ich mich, wie man mit +/- 200 Euro ein Auto finanzieren will? Steuern, Versicherung, Sprit, Werkstatt, zusätzliche Investitionen. Da sind 2400 Euro im Jahr nicht drin. Geh arbeiten, kauf dir einen kleinen Gebrauchten und hab Spaß an kleinen Dingen. Langsam habe ich einfach die Befürchtung, dass sich viele junge Menschen einen Neuwagen kaufen, um einfach "cool" zu sein. Das hat aber weder was mit Coolness zu tun, noch mit überlegter Investierung des Geldes.

MfG
Anders

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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