Bandscheibenvorfall und das Leben danach

vom 17.04.2009, 23:21 Uhr

Ich habe letztes Jahr im September einen sehr schweren Bandscheibenvorfall gehabt und musste sogar notoperiert werden. In der darauf folgenden Reha habe ich erfahren, das die Bandscheibe darüber und sogar mein Nerv auch angegriffen ist. Also ein echter Schock für mich.

Es kam nämlich alles sehr spontan. Ich hatte vorher nie Rückenprobleme und habe mich morgens nur verschluckt und beim Husten knackte es dann im Rücken. Zwei Stunden später lag ich im OP. Horror kann ich euch sagen.

Da ich aber leidenschaftlich Bikerin bin, bin ich auch nun brav im Fitnessstudio am Muskel aufbauen, denn ich möchte auch diese Saison wieder mit meinem Motorrad durch die Orte ziehen. Leider ist mein rechtes Bein noch nicht wieder ganz bei Kräften und die Ärzte meinen, es könnte sein, das erst nach einem Jahr ein kleiner Erfolg zu spüren ist.

Habt ihr auch schon mal einen Bandscheibenvorfall gehabt? Wurdet ihr operiert? Was habt ihr denn noch so für Tipps und Ratschläge, damit ich besser damit leben und vor allem wieder fahren kann?

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bandscheibenvorfall ist ja mittlerweile eine Art Volkskrankheit und selbst Schüler leiden schon darunter. Mein Mann hatte auch schon mehrere. War deswegen schon zur Kur und keine 4 Wochen später konnte er kaum noch laufen wegen erneutem Vorfall. Zu einer OP musste er bisher noch nicht. Aber ich kenne welche, die schon waren.

Ich will dir deine Hoffnungen nicht nehmen. Aber die Leute die ich kenne, haben nach ca. einem Jahr die selben Beschwerden gehabt wie vor der OP. Am Anfang sah alles immer sehr gut aus, aber es scheint da noch keine wirklich erfolgreiche Methode zu geben, die auch langfristig was bringt. Mach deine Reha weiter und vor allem den Muskelaufbau. Es bringt auf Dauer doch Besserung, was ich bei meinen Mann sehe.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Also die Reha habe ich beendet und nun bin ich ja immer schön brav im Fitnessstudio beim Muskelaufbau. Also besser ist es auf keinen Fall geworden. Lediglich das Gefühl und die Kraft im rechten Bein kommt so langsam zurück. aber ganz ganz langsam eben nur und das ist schon grausam für mich, als ungeduldigen Menschen.

Ich hoffe ja, das ich diese Schmerzen nie wieder erleben muss, denn die wünsche ich wirklich keinem. Selbst nicht meinen ärgsten Feinden.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mittlerweile sind ja schon ein paar Jahre vergangen, als ich meinen Bandscheibenvorfall und die damit verbundene Notoperation hatte. Wie ich schon geschrieben hatte, habe ich gleich im Anschluss, nach der Operation, eine Reha gemacht und auch danach noch einiges für meinen Rücken in Form von Fitness gemacht.

Jetzt ist es aber so, das ich beruflich sehr eingespannt bin und mir auch für das Fitnessstudio meistens die Zeit fehlen würde. Ich habe zwar bestimmte Übungen, die ich auch heute noch regelmäßig mache, aber so wirklich drauf achten tue ich auch nicht mehr, da ich auch eigentlich keine großen Probleme mehr habe. Ich lebe meinen Alltag also genauso wie vor meinem Bandscheibenvorfall und nur hin und wieder denke ich daran, das ich doch mehr auf meinen Rücken acht geben sollte.

Ist es normal, das man solchen gesundheitlichen Dingen keine großartige Beachtung mehr entgegenbringt, wenn man selber keine großen Probleme mehr damit hat? Sollte man nicht gerade dann vorsichtiger mit seiner Gesundheit sein, weil man ja auch so etwas nicht nochmal erleben möchte? Die Frage geht an alle, die auch schon mal einen Bandscheibenvorfall hatten, achtet ihr nun besser auf euren Rücken oder lebt ihr einfach so weiter wie vorher?

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich selber hatte noch nie einen schweren Bandscheibenvorfall, trotzdem weiß ich, wie schwer das sein kann, weil mein Opa hatte auch einen schweren Bandscheibenvorfall. Ich glaube seine Operation hat circa Zwei Stunden gedauert, aber genau weiß ich das nicht. Nach seiner Operation musste er erstmal ein paar Tage im Krankenhaus bleiben. Als ich dann nach ein paar Wochen zu meinem Opa gefahren bin, hat er mir erzählt, das er sich nicht mehr richtig bücken kann, weil es sonst weh tut.

Er hat also ein schweres Handycap und das noch in seinem Alter, er war bei der Operation 71 Jahre alt und ich dachte, das man einen Bandscheibenvorfall viel früher bekommt und nicht im Alter von 71. Bei der Operation hatte ich um meinen Opa sehr Angst, weil er schon so alt war und das ist dann sehr gefährlich, wenn so ein Rentner dann noch eine schwere Operation hat. Aber zum Glück ist alles gut gegangen, außer das er sich nicht mehr so gut bewegen kann.

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» figure » Beiträge: 236 » Talkpoints: 7,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mein Freund wurde ja letztes Jahr auch an der Bandscheibe operiert. Es war zwar keine Notoperation, aber es dauerte schon an die drei Monate bis der Nerv wieder regeneriert war, der durch den Vorfall belastet war. Insgesamt war er rund ein halbes Jahr krank, aber wirklich geheilt kann man ihn nicht nennen. Wobei er auch einen Job hat, der eben die Lendenwirbelsäule auch belastet.

Im Moment hat er noch einmal die Woche einen Termin bei der Rückenschule und macht auch recht regelmäßig seine Übungen zu Hause. Das wird mein Freund wohl auch beibehalten, da er immer wieder kleinere Beschwerden in dem Bereich hat. Und ich gebe ehrlich zu, dass ich ständig mit einem erneuten Bandscheibenvorfall bei ihm rechne.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Insgesamt war er rund ein halbes Jahr krank, aber wirklich geheilt kann man ihn nicht nennen.

Bei mir war auch der Nerv eingeklemmt und dadurch stark eingeschränkt. In der Reha konnte ich noch nicht einmal auf meinem rechten Bein stehen, denn meine Muskeln hatten sich während des Bandscheibenvorfalls so stark zusammen gezogen, das ich kaum noch Kraft hatte. Ich konnte mein Bein auch nicht strecken, da sich der Muskel halt so zusammengezogen hatte. Das wieder hinzu bekommen, war eine langwierige und teilweise auch sehr schmerzhafte Sache, die ich auch ungern nochmal durchleben möchte.

Das erste halbe Jahr durfte ich fast gar nichts machen und die ersten Wochen musste ich sogar an einem Stehtisch im stehen mein Essen zu mir nehmen. Ich durfte in den ersten Wochen nur stehen und gerade liegen. Es war schon sehr anstrengend und in einem normalen Leben merkt man dann auch erst, wie sehr einein das ganze doch einschränkt. Nach dem halben Jahr und regelmäßiger Rückenschule, durfte ich dann auch mal wieder sitzen und Auto fahren. Das war dann für mich schon echt Luxus und ich habe mich extrem darüber gefreut.

Bei mir war es wahrscheinlich so extrem, weil es eben auch eine Notoperation war und man da mit einer normalen Behandlung, wie man es sonst von Bandscheibenvorfällen kennt, nicht weiter gekommen wäre. Auch heute habe ich noch hin und wieder mal leichte Beschwerden in dem Bereich, aber ich habe gelernt, damit zu leben und der Schmerz ist auch nicht so extrem, das ich mich vor Schmerzen krümmen müsste, also eher ein Schmerz, denn man aushalten kann. Natürlich ist es störend, aber das ist wohl das kleinste Übel womit ich leben muss. Als ganz gesund werde ich mich wohl nie bezeichnen können, denn dafür war der Vorfall zu extrem, aber man lernt damit zu leben und das mit wenigen Einschränkungen.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Direkt eingeklemmt war der Nerv bei meinem Freund nicht. Aber über mehrere Monate eben belastet und dadurch an der Stelle entzündet und machte seine Arbeit halt nicht mehr so, wie er sollte. Das alleine brauchte schon einige Zeit, denn das Taubheitsgefühl ließ nur langsam nach. Am Anfang stand beim Freund dann auch zu Hause beim Essen, weil er so wenig wie möglich sitzen sollte und das auch nicht lange ausgehalten hat.

Auto fahren durfte er die ersten Wochen auch nicht. Das war vom Arzt so gesagt worden, weil ja immer noch das Taubheitsgefühl in den Beinen vorkam. Es wäre halt eine Eigengefährdung und auch die Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmern vorhanden gewesen. Allerdings muss ich auch sagen, dass er sehr diszipliniert seine Übungen zu Hause macht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Allerdings muss ich auch sagen, dass er sehr diszipliniert seine Übungen zu Hause macht.

Das ist auch das A und O und wenn man wirklich irgendwann mal wieder einigermaßen Beschwerdefrei leben möchte, dann sollte man auch was für seine Bandscheibe tun. Mir hat der Aufbau der Rückenmuskulatur sehr viel gebracht und vorteilhaft waren natürlich auch die Übungen, die man auch so zu Hause ausführen konnte.

Bei mir war die OP 2009 und bis auf ein paar kleine Einschränkungen hin und wieder mal, führe ich ein ganz normales Leben. Ich achte nun allerdings auch viel mehr auf meinen Rücken und möchte so etwas einfach nicht noch einmal durchmachen müssen, denn es waren schon sehr starke Schmerzen. Auch die Zeit danach war nicht immer leicht und das sollte man nicht einfach so aufs Spiel setzen, denn so ein Bandscheibenvorfall kommt meistens unverhofft.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich hatte zwar noch nie einen Bandscheibenvorfall, aber ich kenne jemanden, der bereits einen schlimmen erlitten hat. Es war so schlimm, dass er für ein halbes Jahr arbeitsunfähig war und seiner Tätigkeit nicht mehr nachgehen konnte. Er bekam dann immer Spritzen und hatte viele Arzttermine zu denen er erscheinen musste.

Er hatte sich bereits im Vorfeld viele Informationen auch zum Thema Operationen geben lassen, welche ja nicht ohne Konsequenzen geblieben wäre. Nach langem hin und her entschied er sich gegen eine Operation und entschied sich, es erstmal ohne zu versuchen. Eine Operation war letztendlich zum Glück nicht notwendig gewesen, aber er wird ab jetzt immer Acht geben müssen.

» Elena1301 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 4,43 »


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