Enttäuscht nach Beginn des Studiums
Im Frühjahr 2006 machte ich mein Abitur. Ich hatte einen guten Abschluss gemacht und hatte auch schnell einen Studienplatz bekommen. Im Oktober desselben Jahres sollte es dann also losgehen. Ich war gespannt und irgendwie richtig glücklich damit, dass ich nun studieren würde. Ich hatte vorher zwar keine Ahnung davon, wie ein Studium aussehen würde, aber man hatte mir einige Dinge darüber erzählt. So hieß es, dass man während des Studiums sehr viel selbstständig planen und sich die Zeit relativ frei einteilen könne. Auch dachte ich, da ja aufgrund des strengen Numerus Clausus nur die Schüler mit einem sehr guten Abitur dort einen Studienplatz bekommen würden, dass ich dort an der Universität also auf gebildete, interessierte Mitmenschen treffen würde, die auch ein gewisses Niveau hätten.
Die erste Enttäuschung an meiner Universität war dann, dass die Planung ein reines Chaos war. Es war auch nicht möglich, viel selbst zu planen, denn es gab ein starres Gerüst von Modulen, die man in einer bestimmten Reihenfolge bestehen musste. Überall gab es nur Regeln über Regeln und von eigener Planung konnte nicht die Reihe sein.
Die zweite Enttäuschung waren einige meiner neuen Kommilitonen. Viele hatten im Verhalten doch kein Niveau und waren am Studium absolut desinteressiert.
Erschrocken stellte ich außerdem fest, dass viele von dem Studiengang, für den sie sich vorher eigentlich entschieden haben, absolut gar keine Ahnung hatten. Ich studiere unter Anderem Germanistik und bin regelmäßig auf andere Germanistikstudenten getroffen, die nicht im Geringsten Ahnung von der deutschen Sprache hatten. Und das waren nicht etwa ausländische Austauschstudenten.
Ich fand es einfach nur erschreckend, wie ich in Kursen zum Thema Textinterpretation zwischen zahlreichen Menschen saß, die vorher noch nie das Wort "Metapher" gehört hatten. Einen Begriff also, den ich an meinem Gymnasium schon seit der siebten Klasse andauernd in jeder Deutschklausur verwenden musste. Ich frage mich, wie diese heutigen Studenten je ihr Abitur gemacht haben. Zumal zur Germanistik nur Abiturienten angekommen wurden, die vorher einen Deutsch-Leistungskurs besucht und mit einer Eins oder Zwei absolviert hatten.
Auch begegnete ich in meinen germanistischen Kursen vielen Leuten, die eine Sprache hatten, als kämen sie aus dem letzten Ghetto: "Ey alda man, voll phat ey, alda!" Ist es eine zu hohe Erwartungshaltung, wenn man in Germanistik-Kursen gerne auf Leute treffen wöllte, die wenigstens halbwegs Deutsch sprechen können?
Nun frage ich mich, ob es nur mir so ergangen ist, dass nach dem Abitur auf die Vorfreude auf das Studium bloß ein tiefer Fall ins Wasser gefolgt ist. Oder passiert das auch anderen Menschen? Ist das vielleicht ein Problem, das spezifisch mit meiner Universität zusammenhängt? Ist es in anderen Universitäten vielleicht nicht so enttäuschend? Könnte man so etwas verhindern, indem man am Gymnasium den Schülern vor ihrer Entlassung nach dem Abitur Dinge über das Leben an der Universität beibringt, sodass sie schon wissen, was sie erwarten wird?
Das ist leider mehr oder wenige an allen Universitäten und Fachhochschulen so. Besonders stark merkt man dies zu Beginn des Studiums. In den höheren Semestern legt sich das dann in der Regel. Die hohen Durchfallquoten an den Hochschulen haben schon ihren Grund.
Aber man darf nicht nur das Negative sehen. Es gibt auch viele sehr gute und motivierte Studenten. Man muss halt schauen, mit wem man zusammenarbeitet.
Dass auch ein Studium sehr verplant ist, das ist an vielen Universitäten so. Allerdings kann man das durch vorheriges Informieren ganz gut herausfinden. Hast Du mal an Deiner Wunschuni und Deiner späteren Uni einen Tag der offenen Tür besucht? Da kann man sich eigentlich schon immer im Vorfeld recht gut informieren und fällt nicht erst zu Beginn des Studiums aus allen Wolken.
Ähnliches gilt natürlich auch für die Kommilitonen, obwohl hier eigentlich weniger die vorherige Information als die Lebenserfahrung weiter hilft. Und Lebenserfahrung muss man nun mal sammeln, die kann nicht einfach gelehrt werden.
So denke ich, dass nicht das Gymnasium den zukünftigen Abiturienten beibringen muss, was diese über das Leben an der Universität wissen sollten. Die Schulen sollten aber dazu anregen, eigene Vermutungen zu überprüfen, von anderen Personen überliefertes zu hinterfragen. Wobei dies eigentlich auch Aufgabe der Eltern sein sollte und nicht nur der Schule.
"Schön" zu hören dass sich in all den Jahren wenig verändert hat. Dass man im Studium sehr viel selber planen kann und und sich viel anpassen lässt stimmt leider nicht - in der Regel läuft es darauf hinaus was Du derzeit erlebst. Die "Freiheit" war hier schon zu meiner Studienzeit kaum größer als die Planungsfreiheit im Abi, also anwählen oder abwählen bei gleichzeitigem Druck dies und das machen zu müssen.
Ein hoher NC befreit nicht unbedingt von bestimmten Menschen, dass Schulnoten nur sehr begrenzt das eigentliche Niveau und die Geistesleistung ausdrücken ist kein großes Geheimnis. Dazu kommt, dass Abiturienten aus den "harten" Abiturländern wie Bayern, Sachsen (Ost- & Süddeutschland) usw. oft ein völlig anderes Bildungsniveau haben als in den "weichen" Abiturländern wie etwa NRW (Nord- und Westdeutschland) - bei uns wurde im Seminar oft gespöttelt, dass "die bei uns" niemals diesen Notenschnitt erreicht oder gar das Abi bestanden hätten. Damals war das noch etwas aktueller als heute, da bei uns noch abwertend erwähnt wurde, dass uns die Abiturlösungen nicht vorgesagt wurden.
Auch zu meiner Zeit war es so, dass die meisten die ich in den ersten Semestern antraf das ganze eher als Weiterbildungsmaßnahme im Sinne der Schule / Berufsschule anstatt die Universität als eine echte Chance auffassten, etwas zu leisten. Die "Idealstudenten" wie man sie sich vorstellt und wie Du sie beschreibst sind meist nur eine Minderheit und vermehrt nur in "idealistischen" Studiengängen zu finden, denen eher abgesprochen wird, damit später einmal ein gutes Auskommen zu erreichen.
Nun zum Thema Germanistik: Rückblickend war es bei mir kaum anders, in den Seminaren und Kursen bis zum 4. Semester hat man sich teilweise gefühlt wie in Klasse 8 da auch bei uns die einfachsten Dinge (selbst so etwas wie "Was sind Adjektive, was sind Substantive?" noch einmal durchgenommen und durchgepaukt wurden - das ist teilweise völlig normal, wenn auch lähmend.
In der Regel setzt bei den Germanisten (meine Erfahrung während meines Studiums) der gleiche Säuberungsprozess wie in allen Studiengängen zwischen dem 2. und 4. Semester ein und die Abbrecherquote steigt stark an oder die Zahl derer, die das Grundstudium / Vordiplom nicht schaffen - bis zum 6. Semester lichten sich die Reihen deutlich. Letztendlich wurde unser Jahrgang bis zum Diplom auf knapp ein Drittel ausgedünnt kombiniert mit einem stetigem Niveauanstieg, auch wenn sich hier noch ein paar "asoziale Büffler" bis zum Diplom durchhangeln konnten, die aber mehr und mehr sozial isoliert waren da die wenigsten ihrer Gruppe lange blieben.
Also: Kopf hoch, in anderen Studiengängen sieht es kaum besser aus, als angehender Germanist hat man es noch relativ gut erwischt. Gerade in den Studiengängen wo die meisten nur vom großen Geld träumen (Rechtswissenschaften / Wirtschaftswissenschaften) und dann von der Realität des Studiums erschlagen werden ist es noch viel schlimmer (habe ich mir sagen lassen. )
Ich war natürlich auch beim Tag der offenen Tür dort. Natürlich hatte man sich damals von seiner allerbesten Seite gezeigt und damit wohl erst recht eine Art "Trugbild" entstehen lassen. Damals wirkte alles bei Weitem nicht so chaotisch und misslungen, wie es nun aussieht, wenn man wirklich schon eine Weile dort studiert, und sich intern etwas auskennt. Da kommt man als Schüler während eines Besuchstages nicht hinein. Natürlich kann einem ein Tag der offenen Tür einen kleinen Einblick geben, aber ganz tief hinein blicken kann man dabei dennoch nicht. Auch mit Studenten kommt man während eines Tages der offenen Tür ja nicht unbedingt ins Gespräch.
Wobei wir nun wieder bei diesen wären. Ich denke, es ist allgemein schwer, einzuschätzen, in was für eine Gemeinschaft man kommt, da es ja nicht "den" Studenten gibt. Und wie es so bei Individuen ist, wird man auf unterschiedlichste Charaktere treffen. Dass da auch welche dabei sein würden, die absolut desinteressiert sind und nur wegen Mami und Papi überhaupt ein Studium begonnen haben, das habe ich mir schon denken können. Ich habe auch keinen einheitlichen Bildungsstand erwartet. Aber als ich dann nach Beginn meines Studiums gesehen habe, wie viele Studenten dort einfach absolut desinteressiert, ahnungslos und ungebildet herumhocken, da hat es mich dann doch aus den Schuhen gehauen vor Schreck. So viele hätte ich einfach nicht erwartet.
Natürlich kann einem so etwas keine Schule beibringen. Auch Eltern, sofern diese selbst niemals studiert haben, geschweige denn überhaupt in die Nähe einer Universität gekommen sind, können einem da wohl kaum helfen. Wenn man ältere Geschwister oder sonst irgendwelche Verwandtschaft hat, die bereits studiert oder schon ein Studium abgeschlossen hat, ist man da sicherlich klar im Vorteil. Auch, wenn die vorherrschende Atmosphäre wohl nicht nur an jeder einzelnen Universität, sondern auch in jedem einzelnen Kurs, anders sein dürfte. Aber was macht man, wenn man eben niemanden kennt, der bereits studiert oder studiert hat?
Dass man Erzählungen nie unkritisch übernehmen sollte, ist wohl klar. Aber wenn einer einem etwas von einer Sache erzählt, von der man nun wirklich gar nichts weiß, woher soll man dann wissen, inwiefern die Erzählung wahrheitsgemäß ist, oder nicht? Man kann höchstens verschiedene Erzählungen vergleichen und dann die wahrscheinlichsten Aussagen als wahr akzeptieren, aber so ganz sicher ist das ja auch nicht.
Die Vorurteile gegenüber Schülern aus bestimmten Bundesländern gibt es heute übrigens auch noch. Ich denke, es wird immer wieder einzelne Personen geben, die trotz der Herkunft aus einem Bundesland mit leichteren Abiturvoraussetzungen "einiges auf dem Kasten haben". Und natürlich existiert auch der umgekehrte Fall, wohl sogar ziemlich oft.
Leider bin ich aktuell schon in meinem 6. Semester und noch immer begegne ich zahlreichen Menschen dieser Art, die mir etwas suspekt ist, nett ausgedrückt. Aber vielleicht habe ich auch einfach etwas Pech gehabt.
Ich kenne es zumindest bei den beiden Unis, die ich heimgesucht habe, dass man dort die verbindlichen Stundenpläne schon vor Beginn des Studiums einsehen konnte, wenn auch natürlich nicht mit genauen Zeiten und Orten unterlegt. Aus diesem Grunde war der Kulturschock weniger groß.
wawa666 hat geschrieben:Aber als ich dann nach Beginn meines Studiums gesehen habe, wie viele Studenten dort einfach absolut desinteressiert, ahnungslos und ungebildet herumhocken, da hat es mich dann doch aus den Schuhen gehauen vor Schreck. So viele hätte ich einfach nicht erwartet.
Ja, das ging mir beim ersten Studium auch so und da war ich auch recht überrascht. Wobei uns vier Mädels wahrscheinlich vieles erspart blieb, weil man sich als Frau doch besser informiert, bevor man in eine Männer-Domäne eindringt. Darauf kann einen aber wohl nichts und niemand vorbereiten, das muss man einfach erleben
Und was das Erkundigen bei anderen Studenten betrifft. Das ist immer so eine Sache. Aber gerade in der heutigen Zeit kann man ja per Internet etliche Erfahrungen lesen, was Anfang der 90er Jahre (als ich mit dem Erst-Studium begann) leider nicht der Fall war. Dafür habe ich mich bei einigen ehemaligen Studenten erkundigt oder besser bei solchen, die noch studierten. Jemanden mit einem "wiedervereinigten" Abschluss konnte ich noch nicht befragen.
Zum Vorwissen bei der Germanistik kann ich nichts sagen (naturwissenschaftlicher Studiengang ). Allerdings gab es auch bei uns einige Kommilitonen, die sicher nicht das nötige Rüstzeug aus der Schule mitbrachten. Allerdings haben sich einige davon dann gerade in den ersten Semestern allein auf den Hintern gesetzt und selbst die fehlenden Grundlagen erarbeitet.
Das ist zum Beispiel etwas, was in der Schule gelehrt werden sollte. Und auch bei uns war es wohl Kalkül, dass etwa 1/3 der Studienanfänger bis zum Diplom auf der Strecke blieben. Dafür machte es dann mehr Spaß, da man dann viel besseren Kontakt zu den Dozenten und Professoren hatte und sich so wirklich anspruchsvolles Wissen aneignen konnte.
Klar habe ich auch online nach Informationen gesucht. Dabei habe ich gezielt danach gesucht, ob nicht jemand etwas zu der Universität, bei der ich angenommen wurde, irgendwo geschrieben hat. Allerdings habe ich nur wenige Stimmen finden können, die sich dann auch eher mit den naturwissenschaftlichen Studiengängen beschäftigten. Über die Germanistik konnte ich nichts finden.
Allerdings wundert es mich auch wenig, dass viele online nicht über ihre Universität deutlich werden möchten. Ich denke, hier würde auch kaum einer einen Beitrag veröffentlichen, indem er sein Semester, seine Universität und seinen Studiengang nennt, und vielleicht auch noch die einzelnen Kurse, die er gerade besucht. Gerade, wenn man eigentlich eher Negatives zu äußern hätte, hält man sich wohl etwas zurück. Vielleicht aus der Angst heraus, dass jemand Wichtiges erfahren könnte, was man über seinen Kurs Negatives geschrieben hat. Dabei wäre es wichtig, auch negative Aspekte zu kennen. Aber wenn jemand sich nicht traut, dann kann man ihn auch nicht dazu zwingen, solche Informationen publik zu machen.
Ich weiß auch, dass es mittlerweile sogar Websites gibt, wo man seine Dozenten anonym bewerten kann. Das kann manchmal schon hilfreich sein. Selbst, wenn diese Informationen, die dort veröffentlicht werden, natürlich sehr zweifelhaft sein können, da man nie weiß, ob sich nicht vielleicht jemand einen Scherz mit negativen Bewertungen gemacht hat, und ob das alles so ernst zu nehmen ist. Außerdem sind Bewertungen oftmals ja auch absolut subjektiv. Da muss man also auch immer wieder hinterfragen, was man so zu lesen bekommt.
Und letztlich helfen einem solche Informationen ja auch nicht unbedingt bei der Frage, mit was für Kommilitonen man so zusammentreffen wird.
Nebenbei frage ich mich, ob dieses Chaos an meiner Universität nicht auch erst nach einer den letzten Änderungen der Studienordnungen eingetreten ist. Dann bestünde wohl Hoffnung, dass sich daran noch etwas ändert, wenn die Prüfungs- und Studienordnungen wechseln hier auch fast jährlich. Manchmal ist das vorteilhaft, oft aber auch ein Nachteil, weil immer mehr Kurse, die man bereits absolviert hat, aus dem Plan verschwinden und dadurch ungültig werden, und immer mehr neue Kurse erscheinen, die man noch absolvieren muss. Ich weiß nicht, ob das überall so ist. Es kommt mir auf jeden Fall merkwürdig vor.
Wawa666 hat geschrieben:wenn die Prüfungs- und Studienordnungen wechseln hier auch fast jährlich. Manchmal ist das vorteilhaft, oft aber auch ein Nachteil, weil immer mehr Kurse, die man bereits absolviert hat, aus dem Plan verschwinden und dadurch ungültig werden, und immer mehr neue Kurse erscheinen, die man noch absolvieren muss. Ich weiß nicht, ob das überall so ist. Es kommt mir auf jeden Fall merkwürdig vor.
Das kenne ich auf jeden Fall nicht so. Bisher war (und ist) es so, dass Änderungen in den diversen Ordnungen immer zugunsten der Studierenden sind. Teilweise so, dass die Studien- bzw. Prüfungsordnung für alle Studenten galt, die bis zu einem bestimmten Datum eingeschrieben waren. Neue Ordnungen gelten dann nur für die nach diesem Zeitpunkt immatrikulierten Studenten. An meiner jetzigen Uni ist da so eine Art Bestandsschutz mit Übergangsregelung. Absolviere ich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Prüfung, dann werden die bisher absolvierten Prüfungen anerkennt, wenn nicht zählt bei mir eine nicht und ich müsste einen anderen Kurs zusätzlich belegen.
Und bei der Suche nach Informationen müsste man vielleicht selbst einen Aufruf starten und um Erfahrungen bitten. Allerdings ist der Erfolg sicherlich auch davon abhängig, wie viele Studenten es in dieser Fachrichtung gibt. Und da kenne ich mich nun gerade bei der Germanistik nicht aus
Tja, eigentlich sollte man ja meinen, dass es in bestimmten Studiengängen zivilisierte zugeht als beispielsweise in BWL oder VWL. Dass es im Germanistikstudium so hart ist, wundert mich nicht.
Selbst im Mathestudium, das eigentlich für die intelligentesten der Intelligenten gedacht ist, findet man solche Chaoten vor. Da im Mathestudium die Abbrecher- bzw. Durchfallsquote in den ersten zwei Semestern am höchsten ist, gehe ich mal davon aus, dass sich das Problem dort nach einem Jahr legt.
Hier mal ein "nettes" Video einer Mathe-Vorlesung Link. Aber dass man im Germanistikstudium Menschen findet, die nicht mal den Begriff Metapher kennen, finde ich doch schon sehr erschreckend
Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht so recht. Das Problem mit dem recht starren Grundgerüst der Lehrveranstaltungen ist aus meinen Erfahrungen und dem was ich in meinem Bekanntenkreis erlebt habe eher ein Vorteil als ein Problem.
Natürlich kannst du dir nicht mal schön jeden morgen frei nehmen, wenn du das willst oder bestimmte Tage. Allerdings wirst du so auch nicht verleitet mal Kurse in spätere Semester zu verlegen oder bekommst Probleme, dass du einen Kurs vielleicht nur an einem Tag in der Woche machen kannst und dort dann eben doppelt soviele Leute diesen belegen wollen, wie es Plätze gibt. Ich selbst bekomme meinen Stundenplan quasi komplett fertig vorgelegt, dadurch gibt es keine Überschneidungen, mein Platz ist mir in jedem Seminar/Kurs sicher und ich bleibe ohne Probleme in der Regelstudienzeit.
Bei vielen Bekannten, die sich ihren Stundenplan selber zusammenstellen können, sehe ich es immer wieder, dass sie ihre Pläne doch nicht so perfekt zusammengestellt bekommen und dann doch 1 Jahr dranhängen müssen.
Genauso ist ein Uni-Campus auch nichts anderes als der große Rest der Gesellschaft. Dort findest du in der Regel genauso Menschen aus allen Schichten. Und ich persönlich bin froh, dass es bei uns auch genug Studenten gibt, die "normal" sind und sich nicht 25 Stunden am Tag um ihren Studiengang kümmern und gerne auch mal niveaulos oder verpeilt sein können. Sonst wäre mir so einiger Spaß im Studium entgangen und später trifft man ja meist ebenso Leute aus allen Gesellschaftsschichten und muss sich so manch dumme Sachen anhören. Da ist es doch nur gut, dass man auch im Studium lernt mit solchen Menschen umzugehen.
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