Nur perfekt (aussehende) Lebensmittel verzehren
Immer öfter habe ich in den letzten Monaten bemerkt, dass viele Menschen Lebensmittel nur dann für genießbar halten, wenn sie perfekt wie am Tag der Ernte oder Erzeugung aussehen und es auch sind. Täusche ich mich da oder etwa nicht?
Komische Frage, aber ich will mal erklären, warum ich mir diese Frage neuerdings häufiger stelle: neulich sah meine Nichte in unserem Obstkorb einen Apfel, der schon dezente Falten hatte. Sie wollte den sofort wegwerfen, wovon ich sie gerade so abhalten konnte. Ich habe ihr dann erklärt, dass man diesen Apfel sehr wohl noch essen könnte. Würde man das Aussehen nicht mögen, könnte man ihn weiter verarbeiten (Apfelmus oder -kuchen) oder an unsere Kaninchen verfüttern. Das ist aber keine Ausnahme, auch mein Sohn berichtete mir schon davon, dass schrumplige Äpfel in der Kita von der Mehrheit der Kinder als ungenießbar gesehen würden. So wurde mein Kind auch schon mal gehänselt, weil ein einige Tage altes Brot eben nicht mehr butterzart war sondern schon ein wenig gekaut werden musste. Es war nicht richtig hart, das würde ich dann auch nicht mehr mitgeben. Aber es wurde eben gehänselt, bezeichnenderweise von einem Kind, dem die Eltern noch mit drei(!) Jahren die Brotrinde abgeschnitten haben.
Es geht mir übrigens nicht um Lebensmittel, die eindeutig verdorben sind. Dass man die nicht mehr verzehrt versteht sich von selbst. Ich meine wirklich nur die Lebensmittel, die (durch die Zeit) kleinere Schönheitsfehler haben. Wie geht Ihr damit um? Und was beobachtet Ihr in Eurer Umgebung?
Ich bin da auch eher hart im Nehmen. Letztens sah ich eine Reportage über eine junge Mutter. Die ging zum ersten Mal zu einer Tafel. Die hat fast jedes zweite angebotene Lebensmittel wegen kleiner Dellen und ähnlichem mit den Worten: Sehen Sie mal, das ist schon schlecht, zurückgehen lassen. Daheim hat sie dann ihre "Beute" untersucht. Brot das in den nächsten Tagen ablief, hat sie gleich weggeschmissen. Das sei ja nicht mehr frisch.
Ich selbst beziehe einen Teil meiner Lebensmittel von der Tafel. Bei Obst und Gemüse das unschöne Stellen hat, schneide ich das halt grosszügig weg. Dasselbe bei faulen Stellen. Brot nehme ich da wenig mit, weil ich es einfach nicht verbrauchen kann. Ab und an friere ich es auch mal ein. Brötchen nehme ich allerdings immer mit. Die kommen in eine Plastiktüte und werden dann morgens in Scheiben geschnitten und getoastet. Dann schmecke die wie frisch. Wenn die Brötchen allerdings mal zu schimmeln anfangen, dann schmeisse ich sie doch lieber weg. Aber das kommt selten vor. Bei Wurst und Käse sehe ich zwar auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, entscheide dann aber eher nach Geruch und Aussehen. Wenn ich mir nicht sicher bin, probiere ich es halt und entscheide dann.
Ich bin allerdings auch in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem zwei Extreme aufeinander prallten. Meine Mutter war auch eher jemand, die alles gleich wegschmiss und mein Vater war eher hart im Nehmen. Und ich habe da für mich, glaube ich zumindest, einen Mittelweg gefunden.
Solch eine Beobachtung habe ich in meiner Umgebung zum Glück auch noch nicht gemacht. Ich finde es sehr schade, dass durch so eine Einstellung zu Lebensmitteln so vieles an Nahrung weggeworfen wird, dass durchaus noch gut genießbar gewesen wäre. In anderen Regionen der Welt verhungern Menschen und hier wird gutes Essen entsorgt, weil es nicht (mehr) aussieht, als wäre es gerade einem Werbeplakat entsprungen. Das ist doch ein absolut verqueres Denken!
Bei uns wird alles gegessen, was noch gut und nicht komplett vertrocknet oder verschimmelt ist. Selbst wenn Lebensmittel das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, prüfe ich zuerst, ob sie noch eßbar sind, in dem Fall werden bei mir auch diese abgelaufenen Lebensmittel verarbeitet.
Meine Mutter hat mich in dem Bewußtsein erzogen, dass zum Beispiel auch nicht perfekt aussehendes Obst und Gemüse genauso schmackhaft und genießbar ist wie das glänzende Gegenstück aus dem Supermarkt. Wir haben oft eimerweise Fallobst aus Nachbars Garten bekommen, dass zwar schon einigermaßen unansehnlich durch Druckstellen etc. war, aber zum Beispiel ein herrliches Apfelmus ergeben hat.
In dem Sinne versuche ich es auch gleich von Anfang an an meinen Sohn weiterzugeben. Warum soll ich gutes Brot wegwerfen, wenn vielleicht maximal die Rinde hart geworden ist, aber das Innere immer noch gut schmeckt? Also wird maximal die Rinde abgeschnitten und der Rest gegessen.
Sowas find ich sehr schade. Das ist wohl etwas, das uns die Lebensmittelindustrie sowie die Werbung weiß zu machen versucht - dass Lebensmittel nur dann gut schmecken, wenn sie perfekt aussehen. Dabei ist das perfekte Aussehen meist eher ein Hinweis darauf, dass das Gemüse gesprotzt wurde, über lange strecken importiert, sortiert und mit Wachstumsmitteln versetzt.
Das sieht man ja auch bei den BioSachen, die sind nicht immer schön, aber das ist halt so, wenns bio ist! Dann hat man halt ein paar schwarze Flecken vom hagelschaden drauf oder sonstiges. Zumindest kann man sich dann sicher sein, dass das Gemüse oder Obst nicht irgendwie versetzt worden ist, das ist ja noch weniger gesund.
Grade bei Eiern und Toast kann man das haltbarkeitsdatum gerne man übersehen, diese halten sich nämlich meistens bis zu einer Woche länger als draufsteht. Wegschmeißen würd ich die Sachen wirklich erst dann, wenn sie schimmeln, dann sind sie sicherlich schlecht, und da würd ich dann auch nicht mehr drum rum schneiden, denn der Schimmelpilz durchwächst ja das ganze Obst/Brot, etc.
Ich habe so ein Verhalten im Bezug auf Lebensmittel auch schon häufiger beobachten können, sobald etwas nicht mehr total perfekt ausschaut wird es eben entsorgt. Ein Kopf Salat wird beispielsweise komplett in den Müll geschmissen, nur weil die äußeren Blätter etwas zerfleddert oder matschig sind. In meinen Augen ist dies die totale Verschwendung.
Ich selbst bin da nicht so kritisch, was nicht mehr gut aussieht wird eben weggeschnitten und der Rest einfach gegessen. Bei Bananen bin ich zum Beispiel sehr empfindlich, sobald die an der Schale nur ein paar braune Pünktchen haben will ich sie nicht mehr essen. Ich weiß durchaus, dass man die Bananen dann noch essen kann, aber mir schmecken sie dann nicht mehr. Trotzdem werfe ich sie nicht gleich in den Biomüll, sondern bereite daraus Bananenmilch oder Bananenquark zu. Denn da stören mich Flecken auf der Schale seltsamerweise nicht mehr.
Hallo!
Ich sehe das auch nicht so eng. Natürlich achte ich darauf, dass die Waren nicht schlecht sind und man sie noch essen kann. Ich gehe sogar gezielt in einem Supermarkt, zu einem Korb, in dem reduziertes Gemüse und Obst angeboten wird. Es ist günstiger, da es äußerliche Makel hat, wie mal eine braune Stelle oder die Salatköpfe etwas kleiner geraten sind. Da bekommt man Gemüse und Obst manchmal, um das Dreifache günstiger.
Ich werfe einen Apfel auch nicht weg, nur weil er etwas schrumpelig ist. Ich schäle ihn dann einfach und esse ihn dann oder die Meerschweinchen bekommen ihn. Lebensmittel werden nur dann weg geworfen, wenn sie wirklich schlecht sind oder das Risiko zu groß ist, dass sie schlecht sein könnten, wenn das MHD abgelaufen ist.
Gerade solch besonders "gut" aussehendes Obst oder Gemüse ist meistens stark mit Schadstoffen belastet. Von alleine bekommt die Natur das nicht hin und das muß sie auch nicht. Kleine Schönheitsfehler machen der Qualität keinen Abbruch. Bei Äpfeln habe ich sogar schon festgestellt, daß sie extra schmackhaft werden, wenn man sie verschrumpfeln läßt. Wahrscheinlich ist die Zuckerkonzentration dann höher. Ich bringe auch meinem Sohn bei, daß man eine bereits bräunliche Banane sehr wohl noch essen kann.
Mit dem Brot halte ich es ähnlich. Es schmeckt immer noch gut, wenn es nicht mehr ganz so weich ist. Alte Laugenbrezeln kann man, mit Wasser bestrichen, frisch aufbacken. Sie sind dann noch aromatischer.
Nur bei Milchwaren bin ich ein wenig zimperlich. Wenn das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, werfe ich es weg. Wer einmal saure Milch getrunken hat, weiß warum ich so handel.
Meine Eltern haben einen großen Garten in dem sie eigenes Gemüse züchten. Mein Sohn hilft gerne beim Ernten. So sieht er wie gesundes unbehandeltes Gemüse aussehen kann und darf. Wer den Geschmack der eigenen Ausbeute mit der künstlich herangezogenen Ware aus dem Supermarkt vergleicht, weiß was besser schmeckt und besser ist.
Hallo!
Ich habe das auch schon in Supermärkten oder Obstläden beobachtet, dass die Ware, die nciht mehr so gut aussieht einfachnciht mehr gekauft wird. Der Obstladen, wo ich immer einkaufe, setzt dann diese Sachen runter und ich freue mich immer, wenn ich zwar nicht so gut aussehende Gemüse oder Obstsorten bekomme, aber dafür für den halben Preis.
Ich sehe es nicht so eng und ich esse und kaufe auch Äpfel, die schrumpelig sind. Wenn man sie kurz ins Wasser legt sind sie übrigens wieder knackig frisch.
Aber ich verstehe auch, wenn Leute das nicht mehr so gut aussehende Gemüse oder Obst zur Seite legen und sich frisches nehmen. Denn desto länger hält es ja dann zu Hause. Und das Auge isst eben auch mit.
Mein Mann zum Beispiel schaut immer ziemlich komisch, wenn ich aufgeärmtes Essen serviere. Es ist dann ncith mehr so schön anzusehen, weil es einfach auch ein wenig zerkocht ist, aber es schmeckt trotzdem noch gut und wir lachen dann immer , wenn das Essen nach Matschepampe aussieht, aber noch besser schmeckt wie am Vortag.
Leider schauen Menschen beim Essen viel zu sehr nach dem Aussehen. Kein lebewesen auf der Welt würde so essen, wie der Mensch es macht. Alle anderen Lebewesen gehen nach Geruch und denen ist egal, wie es aussieht.
Ich bin zwar auch eher vorsichtig, was Lebensmittel angeht, aber gleich wegschmeißen ist bei mir auch nicht drin. Wenn Zweifel besteht wird halt erst einmal großzügig weggeschnitten und probiert, ob man irgendetwas riecht oder schmeckt.
Vorsichtig bin ich nur bei Fleisch und Milchprodukten. H-Milch, die länger als 3 Tage offen ist, wird bei mir weggeschmissen, weil man bei H-Milch eben nicht unbedingt riecht, ob sie jetzt schon etwas schlecht ist. Bei Fleisch, vor allem Hackfleisch und Geflügel bin ich sehr vorsichtig. Auch gefroren lagere ich Fleisch nicht länger als 4 Wochen. Wobei hier auch nichts weggeschmissen wird, sondern es wird einfach verbraucht. Ich kaufe ja auch nicht kiloweise Fleisch ein.
Bei Schimmel wird bei mir natürlich auch sofort weggeschmissen. Besonders häufig hatte ich Schimmel bei nicht eingefrorenen Aufbackbrötchen. Da wandert aber sofort die ganze Packung in den Müll, das Risiko sind mir die paar cent dann auch nicht wert.
Ein Apfel oder eine Banane, die mal nicht mehr so gut aussieht wird natürlich auch noch gegessen. Wobei ich schon beim Einkauf darauf achte, dass das Obst noch einigermaßen ordentlich aussieht und ich schaue auch, dass ich es zeitnah verbrauche. So komme ich eigentlich nie in die Verlegenheit, irgendetwas wegzuschmeißen.
Bei Milchwaren, Fleisch und Fisch bin ich auch vorsichtiger und wenn etwas nicht gut aussieht, dann werfe ich es lieber weg. Allerdings kommt das eher selten vor, da ich meist so einkaufe, dass nichts weggeworfen werden muss. Wenn doch absehbar ist, dass nicht alles aufgebraucht wird, dann friere ich auch mal etwas ein.
Mir geht es wirklich nur um die Lebensmittel, bei denen eindeutig zu erkennen ist, dass sie eben nur ein paar schönheitliche Makel haben, aber definitiv nicht verdorben sind. So mag mein Sohn Bananen mit Flecken auch nicht - auf einem selbstgemachten Spieß mit anderem Obst war sie wieder lecker
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