Schule - Kinder haben kaum Freizeit

vom 15.04.2009, 11:06 Uhr

Problem - meine Kinder müssen so viel für die Schule arbeiten und haben kaum noch Freizeit - ist das normal?

Meine beiden Kinder besuchen das Gymnasium in unserer Stadt. Sie sind in der 11. und 12. Klasse und sehr gute Schüler. In letzter Zeit ich mir große Sorgen um sie. Sie müssen morgens um 6:00 Uhr aufstehen und gehen niemals vor 11:00 Uhr abends ins Bett. Die ganze Zeit über sind sie für die Schule beschäftigt. Wenn sie am frühen Nachmittag nachhause kommen, machen sie aller höchstens 1 h Pause. Danach arbeiten sie wieder für die Schule. Haben keinerlei Freizeit. Mittlerweile sind sie blass und leiden unter Schlafstörungen. Gibt es denn nicht irgendeine Möglichkeit, ihnen zu helfen?

» Pommern » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,16 »



Ohje, ja ich kann da noch nicht so sehr mitreden, da mein Sohn erst in der ersten Klasse ist, aber ich merke jetzt schon das die Anforderungen höher sind als sie zu meiner Zeit waren. Daran ist nicht zuletzt diese Pisa-Studie schuld. Da Deine Kinder auf dem Gymnasium sind, hegt sich in mir der Verdacht, dass sie vielleicht überfordert sind?

Müssen sie sehr viel lernen um ihre Noten halten zu können? Wie sind denn die Noten Deiner Kinder im großen und ganzen? Sind Deine Kinder eher gut, mittelmässig oder schlechte Schüler? Ich würde mal mit anderen Eltern von Klassenkameraden sprechen. Ist es denn dort ebenso? Vielleicht hilft auch ein gemeinsames Gespräch mit dem Klassenlehrer beim nächsten Elternabend?

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo!

Meine Tochter war auch im Gymnasium und dass in einem sehr harten. Viele Schüker mussten auch viel arbeiten um die Noten halten zu können. Aber wenn sie so beansprucht sind, würde ich darüber nachdenken, sie in eine andre Schule zu geben. Denn wenn sie in der 7./8. Klasse des Gymnasiums so hart arbeiten müssen um mitzukommen, sehe ich schwarz ab der 10. Klasse und das solltest du bedenken.

Meine Tochter hat im Gymnasium meist bis 14 Uhr Schule gehabt und hat sich dann oft mit Freunden zum lernen verabredet. Sie war aber spätestens um 18 Uhr fertig mit den Schulaufgaben udn hatte auch Freizeit zwischendurch udn war immer eine gute Schülerin. Wenn es bei ihr so gewesen wäre, dass sie kaum Freizeit gehabt hätte, hätte ich als Mutter über einen Schulwechsel in eine Realschule oder Gesamtschule nachgedacht und mit meinem Kind darüber gesprochen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,

ich merke leider auch immer mehr dass die Anforderungen in der Schule immer höher werden.

Mein Sohn (11 Jahre) ist Aufgrund einer Wahrnehmungsstörung "nur" auf der Hauptschule und hat 3 x die Woche bis 15.05 Uhr bzw. 15.50 Uhr Schule und ist nicht vor 16.30 Uhr zu Hause. Diese lange Schulzeit beinhaltet zwar eine Hausaufgabenbetreuung, allerdings können die Hausaufgaben nicht immer in der Zeit bewältigt werden. Das bedeutet für meinen Sohn er muss es zu anderen Zeiten nacharbeiten. Bei ihm an der Schule ist es allerdings so dass es die Möglichkeit gibt das dann an den zwei schulfreien Nachmittagen zu erledigen. Sprich, sie müssen nicht alle Hausaufgaben am selben Tag fertig haben. Lernen müssen die Kinder allerdings auch zusätzlich noch. Da bleibt, neben der langen Schulzeit, wirklich kaum noch Freizeit.

Wie ist das bei euch? Sind das reine Hausaufgaben bzw. Hausarbeiten wie Referate oä. So wie du schreibst kommst es mir schon extrem viel vor. Tun sich deine beiden schwer mit lernen oder Referate/Texte erarbeiten?

Ich finde schon dass eine gewisse freie Zeit drin sein muss. Ist das nicht der Fall sollte dringend ein Gespräch mit anderen Eltern und Lehrern her. Kein Wunder dass die Kinder bei solcher Überforderung schnell zu Migräne neigen oder müde und schlapp sind und dem Unterrichtsstoff so dann auch nicht mehr folgen können.

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» Babuu » Beiträge: 192 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen die Kinder bis spät abends für die Schule etwas machen, ist es entweder Hausaufgaben oder lernen für Klausuren. Außerdem sind sie sehr gute Schüler, das heißt, dass sie eigentlich keine allzu großen Problemen haben müssten.

Ich weiß nicht wie deren Schule ist, aber man sollte schon fragen, an was sie solange arbeiten. Mein Bruder hat schon sein Abitur hinter sich, aber in der Zeit habe ich ihn nicht so hart arbeiten sehen. Er hatte sogar genügend Freizeit gehabt.

Mich wundert es, was für Fächer Ihre Kinder gewählt haben. Haben sie etwa alle Fächer als schriftlich gewählt, wobei ich diese Überlegung bestreiten würde. Ich bin zurzeit in der 10. Klasse und werde nächstes Jahr, wenn ich es schaffe, in die 11. Jahrgangsstufe kommen. Bei meiner Schule ist es so, dass die 11. eine Erprobungsstufe ist, also glaube ich nicht, dass ich bis spät abends arbeiten werde.

Wenn sie bis spät abends ihre Hausaufgaben machen, wäre es vielleicht denkbar, dass sie Hilfe bei denen brauchen. Oder sie haben in einigen Fächern den Unterrichtsstoff nicht verstanden und arbeiten es zu Hause nach, wobei es viel länger dauern würde als wenn man Nachhilfe bekommt und es einem erklärt wird. Oder die Lehrern sind so gemein und meinen zu den Schülern, dass sie zu Hause selber in Büchern nachschlagen müssen und lernen sollen.

Wichtig ist, dass Sie nachfragen, woran sie für die Schule arbeiten, ansonsten weiß ich auch nicht, wo sie Hilfe brauchen. Aber klar ist, dass sie blass und unter Schlafstörungen leiden, weil sie nicht genügend Schlaf bekommen und der Körper das Ganze nicht mehr mithalten kann.

» GuiTeddy » Beiträge: 163 » Talkpoints: 5,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es ziemlich seltsam, dass deine Kinder von der Schule scheinbar so massiv gefordert sind, obwohl sie offenbar "nur" zur Schule gehen. Ich kann verstehen, dass auch Schüler zwischendurch mal ein paar Stunden länger büffeln müssen, gerade vor Klausuren. Allerdings ist es normalerweise nicht der Regelfall, dass Schüler vom normalen Unterrichtsstoff so stark gefordert werden, dass sie den ganzen Tag mit den Hausaufgaben und anderen Dingen für die Schule beschäftigt sind.

Dass deine Kinder gute Schüler sind, finde ich sehr lobenswert, allerdings frage ich mich, ob deine Kinder nicht auch ohne diese massiven Anstrengungen einen guten Notendurchschnitt erreichen könnten. Ich habe mein Abitur vor einigen Jahren gemacht und war ausschließlich vor Klausuren bis spätabends beschäftigt. Während der übrigen Zeit hatte ich ausreichend Freizeit.

Grundsätzlich frage ich mich, ob deine Kinder die richtige Schule besuchen. Natürlich ist das Abitur wichtig, aber scheinbar sind deine Kinder schon jetzt nah an der Belastungsgrenze. Welches Abitur wollen deine Kinder machen? Gibt es bei euch das Abitur nach acht oder nach neun Jahren? Falls es sich um das verkürzte Abitur handelt, hätte das ältere Kind es ja bald geschafft. Falls es sich allerdings um das normale Abitur handelt, das nach einer dreizehnjährigen Schulzeit geschrieben wird, stehen deinen Kindern noch harte Jahre, beziehungsweise ein hartes Jahr bevor. Glaubst du, dass deine Kinder dieser Belastung gewachsen sind? Falls die beiden der Meinung sind, dass sie das schaffen, solltest du sie auf jeden Fall bestärken, schon alleine weil es sich einfach lohnt, durchzuhalten. Vielleicht haben deine Kinder auch Probleme mit bestimmten Fächern, während sie in anderen Bereichen sehr wenige Probleme haben. Gezielte Hilfe kann dann sehr sinnvoll sein.

Hast du schon mit deinen Kindern darüber gesprochen und herausgefunden, wie es ihnen mit der Schule und dem Unterrichtsstoff geht. Normalerweise sollte die Schule nicht so ein großes Problem darstellen. Schließlich handelt es sich "nur" um die Schule und nicht um ein sehr anspruchsvolles Studium oder ähnliches.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Denn wenn sie in der 7./8. Klasse des Gymnasiums so hart arbeiten müssen um mitzukommen, sehe ich schwarz ab der 10. Klasse und das solltest du bedenken.

Pommern hat geschrieben:Sie sind in der 11. und 12. Klasse und sehr gute Schüler.

Ich würde wie schon hier angeklungen ist erst mal nachforschen, ob dieses extreme Engagement wirklich nötig ist um gute Leistungen zu erreichen. Denn nicht wenige Schüler entwickeln einen extremen Ehrgeiz um perfekt zu sein.

Eine weitere ungeklärte Frage ist, ob sie ein G8- oder G9-Abitur machen. Sicher haben wir unser Abitur auch nach 12 Jahren abgelegt, allerdings waren die Stundenpläne wesentlich weniger überfrachtet als heute.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Momentan gehe ich in die 10. Klasse am Gymnasium und erlebe dadurch da hier beschriebene jeden Tag und muss ganz ehrlich sagen, es ist schon relativ hart.

Besonders wenn man, wie ich, ein oder mehrere Hobbys hat. Ich gehe zweimal in der Woche zum Fußballtraining und jeden Samstag zum Spiel. Das heißt, ich bin nach der Schule ca. 15 Uhr in meinem Haus, esse anschließend Mittag, gehe mit meinem Hund raus und so ist schon eine Stunde vergangen. Dann werden ca. 1-2 Stunden Hausaufgaben gemacht und anschließend ab zum Training. Nach dem Training bin ich 20.30 wieder in meinem Haus, gehe noch einmal mit meinem Hund raus, packe meine Tasche für den nächsten Tag und falle ins Bett. Am nächsten Tag geht es 5.30 Uhr wieder aus dem Bett und der Ganze Tag beginnt von vorn.

An den Tagen wo kein Training ist, muss ich teilweise im Garten arbeiten, Vorträge vorbereiten und für bald anstehende Klausuren lernen. Es ist manchmal schon echt stressig.

Ich will hier auf keinen Fall ein auf "Mitleidstour" machen, da ich mir diesen Weg selbst gewählt habe und ihn auch bis zum Ende gehen will. Doch fest steht: es wird in den nächsten zwei Jahren (11. + 12.Klasse) nicht einfacher, sondern das Gegenteil wird eintreten. Natürlich wird man auch nicht mit der Belastung ins kalte Wasser von der Schule geworfen. Die meisten Gymnasien(-lehrpläne) sind so strukturiert, dass man sich von der 5. Klasse auf an den steigenden Druck gewöhnt.

Das man nicht alles schaffen kann ist klar, denn sogar die Sekundarstufe 2 Lehrer (11. + 12. Klasse) sagen ganz klar, dass man lernen muss Prioritäten zu setzen. Also man nicht immer für alle Fächer lernen kann, sondern man sich die wichtigsten heraus suchen sollte.

Ich hoffe ich konnte mit meinen Beispielen ein wenig Verständnis für die "armen" Schüler aufbringen. :wink:

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» boveman » Beiträge: 442 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn deine Kinder wirklich soviel für die Schule lernen, dann stimmt etwas nicht. Vielleicht sind sie überfordert oder einfach nur zu perfektionistisch veranlagt oder haben noch nicht eine effektive Lernstrategie entwickelt An den hohen Anforderungen eines Gymnasiums wird es glaube ich nicht liegen.

Sollten deine Kinder zu perfektionistisch veranlagt sein, müssen sie lernen, dass sie sich selbst nicht unter zu hohen Druck setzen. Notfalls müssen sie dafür in eine Therapie.

Wenn sie noch keine vernünftige Lernstartegie haben, dann müssen sie schleunigst eine entwickeln.Man kann nicht alles lernen. Man muss aber wissen, was man lernen muss. Dazu ist es aber wichtig den Lehrer zu kennen, zu beobachten und zu registrieren, was bei ihm ankommt. Wenn ich z.B. von meinem Englischlehrer weiß, dass er Nebensatzkonstruktionen nicht besonders mag, dafür aber von Partizipialkonstruktionen schwärmt, dann eigne ich mir deren Gebrauch an und liefere das in der Klausur einige Male ab. Gibt mein Geschichtslehrer 20 Seiten zum lesen auf, geht aber nicht im Unterricht darauf ein und ich habe das Fach nicht schriftlich, dann lese ich diese Seiten nicht. Statdessen investiere ich die Zeit in den Aufsatz, den er zwei Wochen später zu Bismarcks Außenpolitik aufgibt und von dem ich weiß, dass er ihn einsammeln wird. Kaut der Lehrer dagegen in der nächsten Stunde die aufgegebenen Seiten durch, dann lese ich drei und wenn er diese bespricht, melde ich mich, dann werde ich bei den nächsten 17 nicht drankommen.Zielorientiert zu arbeite/zu lernen ist das Zauberwort.

» delfin45 » Beiträge: 80 » Talkpoints: 0,37 »


Damals hatte ich noch G9 und war dementsprechend auch überfordert. Im Gegenteil hatte ich noch reichlich Freizeit.

Haben deine Kinder eventuell sehr lernintensive Leistungskurse gewählt? Ich hatte damals Latein und Englisch und musste in beiden Fächern nur wenig tun, was natürlich sehr angenehm war. Mich haben eher die Grundkurse genervt, da das teilweise Fächer waren, die mir weniger lagen.

Klar hat sich durch G8 wohl einiges geändert, viel ist komprimierter geworden. Aber ich vermute, dass es entweder an einer sehr lernintensiven Fächerkombination deiner Kinder liegt oder aber dass sie tatsächlich sehr ehrgeizig sind bzw. sich zu intensiv vorbereiten. Schließlich wird man nicht jede Stunde abgefragt und in vielen Fächern kann man auch mit Grundwissen und ohne viel Vorbereitung gute Leistungen erzielen, zumindest in Fremdsprachen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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