Job Nachteile aufgrund des Aussehens?
Mich beschäftigt seit einiger Zeit die Frage, ob Menschen, die ein auffälliges, körperliches Merkmal haben (dass sie nach der allgemein üblichen Meinung oder des heutigen Schönheitsideal „hässlich“ aussehen lässt), schlechtere Chancen im Beruf haben.
Da stellt sich bei mir schon die Frage, ob man mit solch einem Merkmal bereits bei der Bewerbung bzw. im Vorstellungsgespräch daran scheitern könnte. Zum Beispiel, würde ein Arbeitgeber bei zwei Bewerbern mit gleicher Qualifikation den Menschen auswählen, der ein schöneres Erscheinungsbild hat? Ich rede hier nicht von Gepflegtheit oder ähnlichem. Sondern einfach nur nach der subjektiven Einschätzung, ob der Mensch hübsch oder weniger hübsch ist. Oder um einen Schritt weiterzugehen: Würde man eher einen unqualifizierteren, schönen Menschen oder einen qualifizierten, weniger schönen Menschen einstellen? Ich glaube eher an das erste. Das hat mich meine Erfahrung der letzten Jahre irgendwie gelehrt. Der Thread hat für mich insofern einen persönlichen Hintergrund, weil ich dies bereits zwei Mal bei Freunden von mir bemerkt habe. Ich muss dazu sagen, dass ich bis jetzt Gott sei Dank noch keine Probleme damit habe, aber auch wenn ich denke, nicht „hässlich“ zu sein, so liegt Schönheit doch im Auge des Betrachters und so kann es jeden einmal früher oder später treffen.
Als körperliche Merkmale meine ich auch so Oberflächlichkeiten wie Glatze, Hakennase, abstehende Ohren, Schielen, Über- oder Untergewicht, „nervige“ Stimme, Hautmale, etc. Gibt ja genügend, was nicht dem Schönheitsideal entspricht.
Was mir eben aufgefallen ist, bei meinen Freunden, waren zwei Sachen: Eine Freundin von mir, übergewichtig (ca. 110kg) hat gegen ihre zwei Mitstreiter (eine etwas fülliger, die andere schlank) keine Chance gehabt. Angeblich, weil die entsprechenden Qualifikationen fehlen. Zur Information: Es ging hier um einen Aushilfsjob als Kellnerin (alle drei sind Studentinnen) und meine Freundin hat fast zwei Jahre Erfahrung in der Gastronomie gehabt, hingegen die anderen beiden deutlich weniger. Das ist auch nur ein Beispiel.
Einer anderen Bekannten wurde damals beim Vorstellungsgespräch gesagt, dass ihr äußeres Erscheinungsbild nicht in das Gesamtbild des Unternehmens passen würde. Hier ging es um einen Job als Sekretärin.
Ich finde das einfach schrecklich! Ich denke mir einfach, dass dies Gang und Gebe ist, aber ich habe hierbei noch nicht selbst die Erfahrung machen können. Deswegen würde mich einfach interessieren, ob ihr bereits solche oder ähnliche Erfahrung im Job oder bei der Bewerbung machen musstet oder ob es Freunde oder Bekannte von euch so ging. Inzwischen denke ich, man kann noch so intelligent sein und viel geleistet haben oder leisten können - wenn man nicht entsprechend aussieht, hat man keine Chance im Leben. Ich weiß nicht, ob ich hier übertreibe, aber eigentlich sieht man das tagtäglich.
Ich denke auch, dass das Äußere bei einem Vorstellungsgespräch oder eben einer neuen Arbeit, eine wichtige Rolle spielt. Es wird sicher auch daran liegen, ob man sich symphatisch ist, dass man dann eingestellt wird. Daher wird ja auch schon immer gesagt, dass man möglichst kein Piercing haben sollte und sich gepflegt anziehen sollte.
Ich finde es auch traurig, wenn körperliche Merkmale dafür verantwortlich sind, dass jemand einen Job nicht bekommt. Gerade, wenn er ansonsten die Qualifikationen hat, um dort arbeiten zu können und es dann nur wegen dieser Äußerlichkeiten scheitert. Ich meine, dass ein Bewerber nicht wegen abstehender Ohren oder einer schiefen Nasen, abgelehnt werden sollte.
Heute gibt es so viele Arbeitslose, die auf der Suche nach einer Stelle sind, dass sich die Personalchefs mittlerweile, die Leute auch nach dem Aussehen aussuchen können.
Ich sehe das eigendlich schon genauso. Klar kann man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren aber ich denke das der größere Teil der Menschheit schon nach dem äußeren geht.
Ich habe das selber schon mal erlebt. Ich habe mich damals um einen Ausbildungsplatz als Friseurin beworben. Und ich musste dann zu meinem allerersten Bewerbungsgespräch. Da ich eine Gaumen Kiefer Spalte habe ist halt meine Nase ein bischen schief und meine Zähne sind auch nicht gerade. Der Chef sagte mir sehr deutlich das er mich wegen meines ausehens nicht einstellen würde. Als Friseurin muss man ja schon was hermachen. Das hat mich damals sehr hart getroffen.
In vielen Bereichen wird das Aussehen eine untergeordnete Rolle spielen und man guckt wirklich was der Bewerber kann. Allerdings kann ich Personalchefs schon verstehen, wenn es um Kundenkontakte geht. Da ist ein bestimmtes Aussehen eben einfach erforderlich. Und ich würde jemanden der so extrem schielt, das man nicht wirklich weiss, wo er hinschaut, auch ungern auf Kunden loslassen. Ich weiss selbst wie unangenehm das ist, wenn man nicht weiss, wo der andere wirklich gerade hinschaut.
Genauso würde ich jemanden, der von Natur aus sehr fettige Haare hat, auch nicht in den Verkauf von Lebensmitteln lassen. Sicherlich kann man eine solche Einstellung auch als Diskriminierung sehen. Aber ich denkt doch mal drüber nach, was in euch vorgehen würde, wenn ihr dort als Kunden auftaucht. Sowas schreckt eben doch meinst ab und daran muss man bei der Auswahl der Bewerber denken.
In vielen Bereichen kann ich verstehen, wenn man auch nach dem Äusseren geht, was auch nicht zu ändern ist. Wenn jetzt jemand extrem schielt und sich bei einem Optiker bewirbt, wird es wohl auch nicht grade Geschäftsaufbauend sein, wenn ein Optiker im Geschäft arbeitet, der die Augen an der Nase hat. Oder wenn sich jemand in einem Solarium bewirbt, der sehr schlechte Haut hat, dann wirkt das auch eher geschäftsschädigend, weil man ja dann als Kunde meinen könnte, dass es von der Sonnenbank kommt.
Sicher sollte man nicht nach Äusserlichkeiten gehen, die nicht zu ändern sind. Aber man will ja im Betrieb auch nicht unbedingt jemanden haben, der nicht repräsentiert. Ich habe wohl noch nie gehört, dass ein potentieller Chef dies auch wirklich ehrlich ausspricht. Meist wird gesagt, dass man sich nmeldet und dann meldet sich keiner mehr. Ich denke, dass die "Dunkelziffer", dass Menschen aufgrund ihres Ausseres nicht eingestellt werden sehr viel höher ist, als man denkt.
Ich denke, dass das Aussehen immer eine Rolle spielt. Der erste Eindruck, den man von jemandem hat geht nun mal über die Augen.
Wenn es um einen Job geht, in dem der Angestellte Kontakt mit Kunden, Gästen oder Geschäftspartnern hat werden die meisten Chefs wahrscheinlich bewusst nach jemandem suchen, der den gängigen Schönheitsidealen einigermaßen entspricht. Und ich kann das auch gut verstehen muss ich sagen, denn ich denke schon, dass attraktive, junge Leute, die in einem Café bedienen auf potentielle Gäste ansprechender wirken als jemand, der sich mit seinen 110 Kilo zwischen den Tischen durchquetscht. Andererseits wäre es aber in einem Geschäft für Übergrößen nicht verkaufsfördernd, wenn dort eine Verkäuferin mit Modelmaßen arbeitet.
Aber auch wenn der Angestellte nicht in einer repräsentativen Position ist wird das Aussehen auf einer unterbewussten Ebene eine Rolle spielen. Es gibt ja Untersuchungen über Eigenschaften, die Menschen aufgrund ihres Aussehens zugeschrieben werden und es ist wohl auch so, dass gut aussehende Menschen als besser qualifiziert empfunden werden, obwohl sie das objektiv betrachtet nicht sind. Und da die letztendliche Entscheidung für einen Bewerber ja oft eher emotional ist - man hört ja oft sowas wie "wir haben uns für sie entschieden weil sie gut ins Team passen" - spielt das Aussehen dabei unterbewusst sicher eine Rolle.
Also gerade in Bereichen die mit Kundenkontakt zu tun haben, darf man nicht so naiv sein und meinen, dass das äußere Erscheinungsbild nicht zählt, oder zählen darf und Personalchefs sollen da gefälligst auf die inneren Werte schauen. Der erste Eindruck zählt, sei es nun bei einer Stewardess, einen Nachrichtensprecher, einen Außendienstmitarbeiter oder bei einer Kellnerin. Ist vielleicht ab-und-zu ungerecht, aber so ist die Welt.
Wenn man von der Natur halt nicht so äußerlich bevorzugt wurde, braucht man aber auch nicht verzweifeln, denn bei den überwiegenden Teil der ausgeschriebenen Jobs spielt eine Hakennase, abstehende Ohren oder sonstwas, keine Rolle da überwiegt eindeutig die fachliche Qualifikation.
Da spreche ich aus Erfahrung, da ich recht oft bei unseren Personalchef bin und ich auch mal ab-und-zu in den Bewerbungsschreiben reinschauen darf. Da zählt zwar ein ordentliches Bild, aber das Aussehen ist komplett Wurst. Egal, ob es sich um eine Stelle in der Marketing-, Buchhaltungsabteilung oder den Einkauf handelt. Ist der oder die Bewerberin attraktiv sieht man vielleicht ein zweites mal auf das Foto, aber das war es dann auch schon wieder mit den Vorteilen.
Ich möchte mal einfach einwerfen, dass meiner Ansicht nach ja jeder Arbeitgeber einstellen darf und kann wen er möchte. Ich habe doch als Chef meiner eigenen Unternehmung das Recht mir meine Mitarbeiter nach den Kriterien die ich gerne hätte auszusuchen. Ich finde da ist scheiss egal welche Kriterien das sind, ich bin im Prinzip niemandem verpflichtet sondern will zusehen, dass mein Geschäft am meisten profitiert.
Und dann gibt es eben Jobs in denen die Qualifikation den entscheidenden Beitrag zum Erfolg bietet, oder eben andere Faktoren wie Zusammenarbeit und Kommunikationsförderung mit Kollegen oder halt Kundenkontakt. Grade in der Gastronomie bze speziell der Kellnerei brauch ich 2 Typen von Angestellten. Einen Typ der etwas mehr im Hintergrund arbeitet und organisiert, plant und ein wenig Strippen zieht. Da brauch ich primär erfahrene und clevere Leute. Die Kellner die dann an die Tische rennen oder an der Theke Drinks servieren, da "reicht" es dann wenn die nur gut aussehen oder sehr freundlich auf Kunden zugehen, besondere Qualifikation wird dann nicht gebraucht oder bringt eben nicht so viel wie ein nettes Auftreten.
Was ich dann aber nur Fair finde ist, dass dann bei Zu- oder Absagen auch so zu kommunizieren oder am besten gleich in der Stellenbeschreibung irgendwie klarzumachen. Sprich dann nicht eine Stelle als Kellnerin mit den und den Anforderungen auszuschreiben, sondern sowas wie "Suche repräsentative Servicekraft im Gastronomiebereich" oder so.
Ja sicher kann das Aussehen auch Nachteile im Job haben. Im Prinzip beurteilen wir andere Menschen schon recht kurz nach dem ersten Blick und da bleibt uns eben nur das Aussehen. Auch den Entscheidern im Berufsleben geht das oft auch so.
Natürlich sollte das Aussehen eine untergeordnete Rolle spielen, tut es auch schon in vielen Bereichen. Aber eben nicht in allen. Und dies liegt nun nicht mal unbedingt nur an den Entscheidern. Vielmehr liegt es auch an den angebotenen Leistungen, gerade im Dienstleistungsbereich mit Kundenkontakt. Und da hat eine dicke noch so gepflegte Person nun mal das Nachsehen, weil da eben noch bestimmte Klischees im Hinterkopf schwirren, die von genug Übergewichtigen auch gepflegt werden. Das ist vielleicht einem Personalentscheider noch egal, nur muss der auch im Sinne und zum Wohle seines Unternehmens denken und handeln. Und das Unternehmen wiederum kann nur überleben und sichere Arbeitsplätze bieten, wenn es Kunden gewinnt, zufrieden stellt und damit hält.
Und bevor jetzt wieder das Geschimpfe auf die Unternehmer beginnt: es steht jedem frei sich selbst zu probieren. Gern darf man dann auch vormachen, dass es durchaus auch anders geht
Das ist ein sehr traumatisches Thema für mich. Ich habe bei meiner Suche nach einem Ausbildungsplatz ein ganz komisch Erlebnis hinter mich bringen müssen. Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und freute mich sehr darüber. Weil ich schick aussehen wollte, hatte ich mir die Haare hochgebunden. Der Chef reagierte ganz seltsam darauf. Er sagte, daß ich ihm mit offenen Haaren besser gefallen würde. Nun fragte ich mich natürlich schon, unter welchen Kriterien er mich eingeladen hatte. Es stellte sich im Laufe des Gespräches heraus, daß er sich nur auf Grund meines guten Aussehens für mich entschieden hatte. Ich fand das furchtbar und wollte auf gar keinen Fall als hübsches Aushängeschild für die Firma fungieren. Deshalb nahm ich die gut bezahlte Stelle nicht an.
Nach kurzer Zeit bekam ich einen Ausbildungsplatz als Industriekauffrau in einem etablierten Unternehmen. Und das ausschließlich wegen meiner guten Leistungen im Eignungstest. Aber kurz nach Abschluß der Lehre passierte mir wieder etwas ähnliches. Das mittelgroße Unternehmen bekam einen neuen Bereichsleiter. Ein junger aufstrebender gutaussehnder Mann, der sich mich als seine Assistentin ausgesucht hatte. Es war eine wundervolle Zeit. Er brachte mir eine Menge bei und ich arbeitete gerne Überstunden. Er versprach mir eine goldene Zukunft und er war mit meiner Leistung mehr wie zufrieden.
Um so überraschter war ich als er mich eines Tages zu sich rief. Der Mann erkärte mir kleinlaut, daß es von Seiten der anderen Mitarbeiter und der ebenfalls neuen Geschäftsführung Klagen gegeben hatte. Es sei zu Sprache gekommen, daß ich diese "Sonderbehandlung" nur wegen meines hübschen Gesichtes erhalten hätte. Im Gespräch kam raus, daß man meinem Boss und mir insgeheim ein Verhältnis angedichtet hatte. Um weiteren Ärger zu vermeiden gab mich der verheiratete Mann an in eine Abteilung ab, in der ich mich erst mal hocharbeiten mußte.
Mir stand mein auffallendes Aussehen erstmal im Weg. Natürlich glaube ich, daß es auch in der anderen Richtung Probleme geben kann. Leider!
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