Alltägliche Produkte, die wir immer einer Marke zuordnen

vom 14.04.2009, 17:38 Uhr

Ich habe eben eine Weile überlegt, wie ich das, was ich sagen will in der Überschrift ausdrücken kann, das war aber leider gar nicht so einfach. Und zwar ist mir mal aufgefallen, dass wir in unserem täglichen Leben ganz viele Produkte benutzen und sie oft nur einer bestimmten Marke zuordnen, ohne dass wir uns unbedingt bewusst sind, dass es sich dabei um eine Marke und nicht um den Namen des Produktes handelt.

Zum Beispiel sagen viele Leute, dass sie "mal ein Tempo" bräuchten, meinen aber eigentlich nur ein Papiertaschentuch und sind dann auch mit einem Taschentuch einer anderen Marke absolut zufrieden. Genauso ist es auch mit Tesafilm, Tesa ist ja eigentlich auch nur eine von vielen Marken, trotzdem sagen die Meisten immer wenn sie Klebeband brauchen, dass sie Tesafilm brauchen.

Ein weiteres Beispiel ist Labello, viele sagen, dass sie einen Labello benutzen, obwohl sie irgendeinen beliebigen Lippenbalsam benutzen. Und aus meiner Kindheit fällt mir noch ein, dass jeder portable Kassetenspieler ein Walkman war, auch wenn er gar nicht von Sony war. Kennt ihr noch mehr von solchen Markennamen, die man irgendwie als Produktnamen verinnerlicht hat? Und ertappt ihr euch auch dabei, dass ihr diese Namen benutzt oder sagt ihr immer den Markenfreien Begriff?

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die von dir genannten Beispiele wären auch die ersten, die mir zu diesem Thema einfallen.

Ich persönlich achte darauf, dass ich den Namen des Gegenstandes verwende und nicht den Markennamen. Eine Ausnahme ist vielleicht "Labello", aber auch nur, weil "Lippenpflegestift" ziemlich lang ist, und weil ich eigentlich auch immer nur Labello als Lippenpflegestift benutze. Taschentuch bleibt bei mir "Taschentuch" und Klebefilm ist "Klebefilm". Wobei ich bei letzterem, wenn einer "Klebefilm" nicht versteht, schon wieder "TESA-Film" sagen muss. Was tut man nicht alles, um verstanden zu werden! ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Im Thread Tempo anstatt Taschentuch findet Ihr noch mehr so tolle Beispiele. Und das interessante: man muss wirklich erst mal eine Weile drüber nachdenken, bevor einem auffällt, dass man tatsächlich einen Markennamen statt die Produktbezeichnung verwendet. Mir fällt übrigens noch Nivea statt Creme ein.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Im englischen Sprachraum wird auch mal gerne "Hoover" anstatt vaccum cleaner, also Staubsauger gesagt. Das haben wir damals sogar als Vokabel gelernt, weil es wohl wirklich sehr gängig ist.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe eben sogar festgestellt, dass Fön eine eingetragene Marke der Firma AEG ist. Das heißt, man benutzt nur dann wirklich einen Fön, wenn man einen Haartrockner von AEG benutzt. Allerdings gilt für andere Haartrockner der name Föhn mit "h", abgeleitet vom Föhnwind und der Name ist dann nicht geschützt, ach das ist ja alles kompliziert ;-)

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es stimmt, dass man öfters eingetragene Markenartikel benutzt, oftmals auch ohne es zu bermerken. Bestes Beispiel ist der eben genannte Fön. Ich hätte nicht gewusst dass das ein Markenname ist.

Was mir sonst noch dazu einfällt wäre die Bezeichnung o.b. für Tampons. Für Einwegwindeln benutzt man sehr oft einfach nur Pampers, auch wenn die Windeln eigentlich einen ganz anderen Namen haben. Küchenrolle wird dann außerdem häufig einfach nur als Zewa benutzt. Garantiert gibt es da noch viel mehr aus dem täglichen Sprachgebrauch, was mir aber gerade nicht bewusst einfällt.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Marketing-technisch gesehen, ist das ja der Gipfel des möglichen erreichbaren, wenn ein Artikel mit einen Markennamen so zusammenhängt, wie die bereits erwähnten Beispiele. Wenn ein Artikelname einmal so in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde, ist es für die Konkurrenz schon sehr schwer dagegen aufzukommen.

Diese Markennamen haben sich, meistens zurecht so einen Stellenwert geschaffen, weil sie etwas noch nicht Bekanntes erfunden, entworfen oder gebaut haben. Sie haben sich einen eigenen Markt aufgebaut und haben damit auch ein gewisses Risiko in Kauf genommen, sie haben nichts kopiert, abgeschaut oder sich wo anders inspirieren lassen.

Beispiele fallen mir mal spontan folgende ein:

Plexi-Glas: kenne eigentlich gar keine andere Bezeichnung dafür, evtl. noch Kunststoffglas
Walkman/ Discman: So darf nur Sony seine tragbaren Geräte nennen.
Kappa-Platten: Leichtschaumplatten
Tixo: Klebestreifen
Hilti: auf der Baustelle heißen die starken Schlagbohrmaschinen alle Hilti
Uhu: Klebstoff
Post-It: auch das ist ein eingetragener Markenname
Red-Bull: hat sich auch ein eigenen Markt erschaffen.

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» andreasblue » Beiträge: 264 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ui, mir fällt da direkt auf Anhieb einmal "Pampers" ein und diese "Pampers" aka Windeln gibt es nun von wirklich vielen verschiedenen Herstellern. Dann wäre da auch noch Zewa Wisch & Weg für Küchenpapiertücher oder o.b.'s für Tampons.

Ich kenne das Problem, dass du meinst, mir geht es auch sehr oft so. Man spricht von etwas, beschreibt es mit dem Markennamen und meint aber eigentlich nur das Produkt an sich. Gott - sei - Dank gab es dadurch noch keinen finanziellen Ruin :lol:

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Oh, da fallen mir wirklich auf Anhieb sehr viele ein. Obwohl ich mir bei den meisten Wörtern, die ich benutze, wahrscheinlich noch nicht einmal bewusst bin, dass ich da von einer bestimmten Marke spreche. Mit den meisten Begriffen ist man einfach groß geworden, man kennt sie gar nicht anders. Man hält sie für Umgangssprache, aber dass es wirklich eine Marke ist, die es teilweise auch schon wirklich nicht mehr gibt, dessen ist man sich meistens nicht bewusst.

Das beste Beispiel aus meinem Alltag dafür ist „Labello“. Ich würde nie auf die Idee kommen, dass Fettstift oder Lippenpflegestift zu nennen. Ich benutze diesen Begriff schon immer, dabei mag ich die Marke Labello noch nicht einmal, ich habe immer Fettstifte von anderen Firmen. Aber trotzdem benutze ich immer dieses Wort.

Ähnlich ist es auch bei „Tesafilm“ für Klebeband oder Tempos für Papiertaschentücher. Lange wusste ich wirklich nicht, dass damit wirklich eine Firma verbunden ist. Ich habe diese Begriffe einfach benutzt, bis ich irgendwann einmal bemerkt habe, dass das eigentlich Namen sind. Das sind Wörter, die wirklich jeder benutzt, man kennt es nicht anders.

Ein weiteres Beispiel hat mich wirklich überrascht. Von Post-it's wusste ich wirklich nicht, dass das ein rechtlich geschützter Name ist. Eine Freundin hat mich darauf hingewiesen und für mich war das wirklich neu, das hatte ich noch nie gehört. Ich habe das wirklich für den allgemeinem Begriff gehalten, da ich auch gar nicht wüsste, wie ich diese Dinger anders nennen sollte.

Das berühmteste Beispiel sind sicher Pampers. Es gibt tausend verschiedene Hersteller von Windeln (!). Und dennoch nutzt ein jeder im alltäglichen Sprachgebrauch das Wort Pampers. Einfach, weil diese Firma einmal so stark auf dem Mark vertreten war, dass fast jeder Pampers benutzte und nicht anderes. Der Begriff fand Einzug in den deutschen Sprachgebrauch.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das kenne ich auch nur zu gut, dass ich für einige Artikel nicht den eigentlichen Begriff verwende sondern eher einen der bekannten Markennamen. Das bereits genannte Tempo-Taschentuch gehört da ebenso dazu wie der Labello. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass ich jemals "Lippenpflegestift" dazu gesagt hätte.

Was mir noch einfällt, was wir zu Hause als festen Begriff verwenden, ist das Zewa anstelle von "Küchenrolle" oder "Küchentuch". Das haben wir uns irgendwann mal so angwöhnt und seitdem nie mehr anders benannt. Es ist auch irgendwie viel praktischer weil es viel kürzer ist. Wenn in der Küche mal ein Missgeschick passiert, dann brüllt es sich auch irgendwie leichter bzw. schneller wenn man nur nach einem "Zewa" verlangen muss ;-) .

Meine Oma benutzt zum Beispiel für Geschirrspülmittel noch immer den Namen "Fit", so wie das Spülmittel früher in der DDR hieß und für sie ist das ganz normal und ich denke, sie macht sich da kaum Gedanken, dass es eigentlich ein Markenname ist. Da ist es natürlich praktisch, dass es dieses "Fit" noch immer bzw. schon wieder gibt. Obwohl meine Oma ständig verschiedene Spülmittel hatte, hießen die immer alle nur "Fit".

Ich wusste übrigens auch nicht, dass das Post-it ein Markenname ist und habe den Begriff immer in dem Glauben verwendet, dass die Teile alle samt so heißen würden, unabhängig davon von welcher Marke sie nun stammen.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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