Musik, bei der man weinen muss

Ich denke es liegt eben an sehr vielen Kriterien, ob man bei einem Stück weinen muss oder nicht. Zum einen kann es natürlich sein, dass man mit dem Stück besondere Erfahrungen und Ereignisse verbindet, einen Film mit dieser Musik in einer traurigen Szene gesehen hat oder das Stück von sich aus, einfach rührend findet, egal in welchem Gemütszustand man ist.

Ich selbst weine fast jedes Mal, wenn ich ''Cavalleria rusticana'' von Pietro Mascagni höre. Nach genau einer Minute und 29 Sekunden kommt in diesem Stück ein Motiv, das mich absolut zu Tränen rührt, obwohl es nicht mal besonders traurig ist, sondern man einfach so ein merkwürdiges Gefühl bekommt, Emotionen die hochkommen, Freude und Trauer die sich vermischen.

Des weiteren weine ich gerne zum ''Pachelbel Kanon'', da dieser bei der Hochzeit meiner Cousine gespielt worden ist, beim ''Winter'' von Vivaldi, dem finalen Stück ''Hallelujah'' aus Friedrich Händels Weihnachtsoratorium und ''My Immortal'' von Evanescence. Zu einigen dieser Stücke habe ich zwar eine besondere Erinnerung, aber generell rühren sie mich alle, auch wenn ich dazu nichts erlebt hätte.

Zu den Stücken von Enya kann ich auch sehr gut weinen, dass geht hier aber meistens nur, wenn ich auch in Stimmung bin und nicht wenn ich mir das Lied bei guter Laune anhöre. Es gibt außerdem noch eine ganze Liste von Stücken aus der Filmmusik, die mich zu Tränen rühren können, aber es würde wohl zu weit ausschweifen, sie alle aufzulisten. Eine besondere Stellung haben hierbei aber trotzdem ''Requiem for a Dream'' von Clint Mansell und '' A Tale'' von Javier Navarrette.

[Mod]

Es gibt viele Lieder, bei denen ich jedes Mal weinen muss, manchmal schon bei den ersten Tönen. Eins davon ist "One moment more" von Mindy Smith, allerdings in der Acoustic Version.

Früher habe ich immer daran gezweifelt, dass mich Musik zum Weinen bringen könnte. Die Juroren bei verschiedenen Castingshows waren für mich immer unglaubwürdig und andere Leute hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie bei einem Song weinen sehen. Als ich dann aber das erste Mal verliebt war und stärkere Gefühle für jemanden empfand, verstand ich diese Art der Traurigkeit, die oft Musik mit sich bringt. Ob es nun am Text oder an der Melodie liegt, ist völlig nebensächlich.

Lieder, die mich oft zum Weinen bringen, sind zum Beispiel:

- "Almost Lover" von A Fine Frenzy
- "Vienna" von The Fray
- "Keep Breathing" von Ingrid Michaelson
- "Mr. Curiosity" von Jason Mraz
- "Shine On" von James Blunt
- "Die Ballade von Wolfgang und Brigitte" von Wir sind Helden
- "When you say you love me" von Josh Groban

Ach, es gibt so viele schöne, traurige Lieder. Und manche davon bringen mich auch zum weinen, ganz unabhängig davon, in welcher Stimmung ich grade bin.

Wirklich immer zum weinen bringt mich auch "Nur zu Besuch" von den Toten Hosen. Dann gibt es noch viele Lieder, bei denen ich in entsprechender Stimmung immer Tränchen vergieße, z.B. von A Fine Frenzy "Almost Lover", oder von Krezip "Fine".

Hurts - Wonderful Life

Das Lied bringt nicht nicht direkt zum weinen, aber es bringt mich zum nachdenken wie wertvoll das Leben und was man alles richtig machen hätte können, was ich noch alles erreichen will. Mir gehen bei diesem Lied immer tausende Gedanken durch den Kopf. Es ist auch auf der einen Seite sehr ermutigend das Leben zu schätzen, es niemals aufzugeben und niemals den Kopf hängen zu lassen egal was für eine schwere Zeit man gerade durchlebt.

Das Lied ist einfach WONDERFUL

Da gibt es einige mit mehr oder wenigen ernsten Gründen dahinter. Jetzt aktuell heule ich öfter mal 'ne Runde, wenn ich mir "Happy X-Mas (War Is Over)" von John Lennon anhöre. Das hat allerdings keinen traurigen Hintergrund, es rührt mich einfach und damit beginnt für mich dann eigentlich meine Weihnachtszeit.

Ein anderes Lied, bei dem ich beinahe immer weinen muss ist "Good Night And I Wish" von Altered Images. Davon abgesehen, dass es einfach ein schöner, etwas kindlich anmutender Song ist, erinnert mich der Text immer an meine Großeltern, die letztes Jahr beide verstorben sind. In dem Zusammenhang wären auch noch "Comptine d'un autre été" und das Goodbye Lenin-Thema von Yann Tiersen zu nennen - beide habe eine sehr traurige, nachdenkliche Stimmung, das passt dann irgendwie zum Trauergefühl.

Oh, und ein wenig zum kitschigen Rumheulen mag ich ein Lied aus dem Film Pretty Woman sehr, und zwar, wenn sie sich zum ersten Mal küssen.

Ich muss zugeben, dass ich echt die größte Heulsuse auf Erden bin. Ich weine bei Filmen, ich weine, wenn ich mich freue, ich weine, wenn ich mich für andere freue, ich weine bei für mich positiven Wahlergebnissen, ich weine bei geschichtlichen Dokumentationen usw. usf. Also, ich weine wirklich viel.

Bei Musik am meisten. Musik beeinflusst meine Stimmung immer (es ist keine Seltenheit, dass ich Gänsehaut bekomme oder mein Herz auf einmal laut pocht). Das muss nicht mal wirklich Musik sein. Das kann auch nur ein bestimmter Rhythmus sein. Meine Stimmung wird dann entweder verstärkt oder schlägt komplett um.

Folglich gibt es so einige Lieder, bei denen ich einfach anfange zu heulen. Ich muss dafür nicht einmal in einer traurigen Stimmung sein. Musik bestimmt meine Stimmung. Es gibt Lieder, bei denen für mich nur der Text von Bedeutung ist. Pur - Wenn sie diesen Tango hört. Da reichen die ersten Zeilen und ich heule Rotz und Wasser. Weil ich mitfühle, mitleide, mit einer Person, auch wenn mir die Musik an sich ganz und gar nicht zusagt. Der Text; das, was passiert ist, ist ziemlich ergreifend.

Ein weiteres Lied, das vom musikalischen her ganz und gar nicht meinem Geschmack entspricht, ist 'Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist' von Grönemeyer. Ich habe so eine berührende Vorstellung von diesem Mädchen in meinem Kopf. Ebenso ein Heul-Lied, weil mich der Text und mein Kopfkino dazu ergreift.

Dann gibt es Lieder, die für mich einfach perfekt sind. Sowohl Text, als auch Musik. Zwei Beispiele sind Scala - Someone new (zu diesem Lied habe ich auch eine persönliche 'Bindung') und Adele - Hometown Glory. Die Stimmen bereiten mir Gänsehaut, der Text ergreift, die Melodien fühlen sich an wie ein sonniger Winternachmittag.

Die nächste 'Gruppe' sind Lieder, die mich an sich nicht zum Weinen bringen. Jedoch lösen sie eine Art 'Weltschmerz' aus. Natürlich lösen ALLE Lieder etwas aus, aber bei den oben genannten, hat mein Geheule schon an sich was mit dem Lied zutun. Diese Weltschmerz-Lieder sind jedoch meistens politisch angehaucht und nur ein 'Anstoß' für weitere, größere 'Schmerzen'. Das Weinen, das darauf folgt, ist meistens aggressives, enttäuschtes Weinen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Rage Against the Machine - Killing in the name of, U2 - Bloody Sunday, A perfect Circle - Imagine.

Ich habe natürlich zu allen Liedern irgendwie eine persönliche 'Bindung', bzw. einen Bezug. Jedoch gibt es auch noch Lieder, von denen ich nicht einmal den Text weiß, nicht weiß, von wem sie sind, ich aber trotzdem weine, weil sie Erinnerungen hervorrufen. Teils schöne Erinnerungen, teils weniger schöne. Das ist z.B. Joss Stone - Super Duper Love.

Bei mir ist es das Lied "So soll es bleiben" von Ich & Ich. Das Lied kam zu einer Zeit raus wo ich mit mir und meinem Leben einfach total unzufrieden war und das Lieb beschreibt gerade wie toll es ist und das es so bleiben soll. Ich habe mich dann immer angegriffen gefühlt und war verletzt in dem Sinne das es bei anderen also gerade gut läuft nur bei mir nicht. Das brachte mich dann regelmäßig zum Weinen da ich in dieser Zeit sowieso regelmäßig traurig war reichte das Lied als Anlass zu weinen.

Ein Lied, welches mich sehr traurig macht und auch zu Tränen rührt, trägt den Namen "No One There" und ist von Sentenced. Vor allem das offizielle Video zu diesem Song hat mich zu Tränen gerührt. Zur Information: Es geht um ein älteres Ehepaar und die Frau kann nicht mehr selbstständig essen und sich waschen und der Mann kümmert sich um sie sehr fürsorglich.

Mein Opa war nach einem Schlaganfall (später kamen auch epileptische Anfälle hinzu) ein Pflegefall und sehr oft im Krankenhaus, da er auch Diabetes und andere Leiden hatte. Meine Oma hat ihn dann täglich besucht. Sie war immer da und ist auch nie ausgegangen, damit sie stets zur Stelle sein kann, wenn Opa irgendetwas wollte.

Nachdem man ihm seine Beine abgenommen hatte, saß er im Rollstuhl. Trotzdem hat er noch oft gelacht. Meine Oma hat sich immer um ihn gekümmert d.h. Essen gemacht und ihn gewaschen und und und. Vor zwei Jahren ist er schließlich gestorben. Das Video erinnert mich an eben diesen liebevollen Umgang mit meinem Opa und auch an die Verzweiflung, die meine Oma gelegentlich empfand.

Bevor ich hier wieder einen meiner berüchtigten Romane erzähle, antworte ich lieber erst mal auf eine Nebenfrage: Ja, bei mir gibt es tatsächlich Songs die meine Stimmung kippen lassen. Muss jetzt sicher blöd klingen, aber ich weiß gerade nicht einmal welche Songs das sind - aber jedenfalls immer welche mit ziemlich starker Botschaft. Egal ob es ums Weggehen, Liebeskummer, Hass, den Tod oder was auch immer geht, eigentlich sind das grundsätzlich immer Songs die eine negative Botschaft enthalten und diese negative Botschaft dann schließlich auch bei mir ankommen lassen.

Oh, wartet - jetzt fallen mir doch welche ein. Zum Beispiel "Mädchen im Regen" von Luttenberger*Klug oder "The Children Sing" von Story Of The Year. Im Erstgenannten gehts um Liebeskummer, im Zweiten darum, dass wir unsere Welt immer weiter zerstören und diese dann schließlich so unseren Kindern überlassen müssen. Zwei Botschaften, wie ich sie oben genannt habe...

Früher hatte ich auch mal eine echt depressive Phase, in der ich eigentlich grundsätzlich fast nur solche Songs gehört habe. Das diente dann dazu, mit der Sache fertig zu werden und vor allem (!) zuallererst mal all die negativen Gefühle, die mich innerlich schon so zerfressen hatten, rauszulassen. Klar, dass ich da irgendwann auch mal weinen musste oder Lust hatte zu "kämpfen", oder irgendso etwas Ähnliches halt.

Anmerkung: Aus der 'Nebenfrage' ist 'ne längere Antwort entstanden