Ab wann jemanden vermisst melden?
Kennt ihr es auch, dass jemand, der euch wichtig ist, sich zu einem Termin verabschiedet, und dann nach längerer Zeit erst zurückkommt? Also ich meine damit, dass er sich nicht an die Aussage, er würde in beispielsweise zwei Stunden zurück sein, hält, sondern erst mehrere Stunden später wieder zuhause ankommt?
Das muss natürlich nicht unbedingt böse gemeint sein und man muss nicht gleich einen Betrug dahinter wittern. Hier in der Stadt fällt auch mal der Bahnbetrieb aus, es kann zu Stau kommen, oder aber beim Arzt dauert das Warten besonders lange. Da könnten schon einmal eine oder zwei Stunden zusammenkommen. Und wenn man keinen Anruf bekommt, dann kann das auch daran liegen, dass nicht daran gedacht wird, oder dass der Handy-Akku leer ist. Man muss ja nicht unbedingt das Schlimmste erwarten.
Aber kennt ihr es, dass ihr nach einer bestimmten Zeit doch ein schlechtes Gefühl bekommt? Dass ihr befürchtet, dass der Person etwas passiert sein könnte, weil sie schon stundenlang weg ist und sich einfach nicht meldet, obwohl das anders abgesprochen war?
Ab wann würdet ihr eine Person vermisst melden? Vorrausgesetzt natürlich, ihr habt sie vorher telefonisch zu kontaktieren versucht und es hat nicht geklappt. Einerseits denke ich mir, dass ich ja nicht gleich zur Polizei laufen kann, da unnötige Vermisstenmeldungen auch der Polizei einen unnötigen Aufwand verursachen, den man eigentlich vermeiden könnte. Da ginge dann Zeit verloren, die für wichtige Dinge benötigt wird und in der anderen Menschen geholfen werden könnte. Andererseits habe ich auch die Befürchtung, wenn man zu lange mit der Vermisstenanzeige wartet, könnte dem Vermissten noch Schlimmeres passieren, als so schon. Ich weiß also nicht genau, wie ich mich da entscheiden sollte. Was denkt ihr darüber?
Soweit ich weiß, kann man eine Person erst nach 24 Stunden als vermisst melden. Ich denke auch, dass ich erst versuchen würde, die Person über das Handy zu erreichen und vielleicht dann zu dem Ort fahren würde, an dem der Termin sein sollte. Ansonsten würde ich alle Bekannten und Freunde durch telefonieren. Aber es kommt eben darauf an, wie lange die Person weg ist.
Ich finde, dass sich die Person dann auch melden könnte, wenn es länger dauert. Mein Freund ruft mich immer kurz an, wenn er noch länger unterwegs ist, da er weiß, dass ich mir sonst Sorgen mache. Einmal war auch viel länger weg und auf meine Sms und Anrufe reagierte er nicht. Ich war kurz davor mich ins Auto zu setzten und ihn zu suchen, als er dann mal nach Hause kam. Ich habe ihn gleich zur Schnecke gemacht, da ich mir ja Sorgen gemacht hatte. Seitdem hat er sowas nie wieder gemacht.
Ich denke, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, seine Zeit frei einzuteilen und niemandem darüber Rechenschaft ablegen muss, warum er sich eine Weile nicht gemeldet hat. Das ist eine grundsätzliche Überlegung, die ich konsequent vertrete.
Davon abgesehen gibt es ja auch Situationen, in denen man eventuell davon ausgehen kann, dass dem betreffenden Menschen etwas passiert sein könnte. Zunächst einmal würde ich auf eigene Faust versuchen, die Person zu finden oder zumindest mit ihr zu reden. Falls kein Kontakt über Telefon oder Handy möglich ist und E-Mails nicht beantwortet werden, würde ich versuchen, den Menschen zuhause zu besuchen. Falls er sich dort nicht aufhält, würde ich versuchen, einen Blick in das Haus oder die Wohnung zu bekommen, Nachbarn zu befragen oder auch die Arbeitsstelle anrufen.
Erst dann würde ich mich an die Polizei wenden und auch Krankenhäuser anrufen, da es ja sein kann, dass demjenigen etwas zugestoßen ist und er ärztliche Hilfe benötigt.
Wenn zuvor ein sehr intensiver, fast täglicher Kontakt zu jemandem bestanden hat, würde ich mich vielleicht am dritten oder vierten Tag wundern. Allerdings sollte man sich immer vor Augen halten, dass ein Fernbleiben nichts schlimmes heißen muss und dass man deswegen auch nicht gleich alles überdramatisieren sollte. Viele Leute fahren spontan weg oder verlieben sich Hals über Kopf und sind erstmal nicht für Freunde erreichbar.
In fast allen Fällen klärt sich das Verschwinden schnell auf, ohne dass jemand darunter leidet.
Es kommt auf die Person und ihr Verhältnis zu mir an. Wenn z.B. mein Sohn von der Schule drei Stunden nach Schulschluss nicht Heim kommen würde und ich wüsste, oder telefonisch erfahren hätte, dass er eigentlich schon lange auf dem Weg wäre, dann würde ich bei der Polizei anrufen und fragen, ob es eine Unfallmeldung gab.
Genauso würde es sich bei meinem Partner/Mann verhalten. Er ist immer sehr pünktlich und wenn er dann drei Stunden nach der normalen Zeit nicht da wäre, dann würde ich mir echt Gedanken machen, allerdings würde ich bei ihm wohl auch noch etwas länger warten, nur telefonisch erreichen könnte ich ihn nicht, wenn er nicht gerade noch auf seiner Arbeitsstelle ist, er lehnt Handys ab und hat somit keins.
Wenn es einfach eine bekannte Person ist, die zwar gesagt hat, dass sie sich meldet (z.B. mein Pflegesohn, der letztes Jahr ausgezogen ist) dies aber über einen längeren Zeitraum nicht tut und auch telefonisch nicht erreichbar ist, dann würde ich mir zwar Gedanken machen und ab und an SMS verschicken, in der Hoffnung, das er sich doch meldet. Aber im Grunde würde ich mir denken, dass er eben gerade eine Auszeit braucht. Zu bekannten Personen würde ich jetzt auch Familienangehörige rechnen, die einen eigenen Haushalt haben und sich eben nicht mehr unter dem gleichen Dach mit uns befinden.
Bei Familienangehörigen, die nicht mit mir unter einem Dach wohnen, würde ich mir nur Gedanken machen, wenn sie sich mit mir verabredet haben und dann nicht ankommen, da meine Familie alle weiter weg wohnen, könnte da dann schon was passiert sein. Ich würde also die Verkehrsnachrichten abhören, Staumeldungen, Flugverspätungen etc. und wenn da nichts Vernünftiges raus kommt, würde ich wohl rum telefonieren inklusive am Schluss bei der Polizei anrufen, auch vor Ablauf der 24 Stunden.
Ach so, ich hatte mich mal um zwei Stunden verspätet, als ich als Kind mit der Mofa unterwegs war, da stand meine Mutter mit dem Telefonhörer in der Hand im Flur und wollte gerade bei der Polizei anrufen, das war mir mächtig peinlich. Handys gab es damals noch nicht.
Ich denke mal es kommt auch immer darauf an wen man vermisst und wer nicht kommt. Handelt es sich zum Beispiel um ein Kind das nicht rechtzeitig nach Hause kommt würde ich sofort alle mögliche tun und wenn es sein muss auch die Polizei verständigen. Bei Kindern denke ich kann man das sicher auch früher machen.
Ansonsten würde ich versuchen erst mal Freunde von dem Vermissten anzurufen und eventuell auch Verwandte. Dann würde ich zummindestens schon mal in den Krankenhäusern und bei der Polizei nachhören ob die was wissen. Außerdem würde ich wenn möglich den Weg abgehen oder abfahren, den er genommen haben muss.
Ich finde es aber auch nicht so toll, dass die Polizei erst was macht wenn jemand 24 Stunden verschwunden ist. Da ist es doch dann schon viel schwerer etwas herauszufinden als wenn sofort etwas gemacht wird. Ich kann mir aber auch vorstellen das viele einfach wieder so auftauchen und es zu viel Arbeit für die Polizei gewesen wäre nach denen zu suchen.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach diesem hypothetischen Posting, wenn auch einige Monate später, leider mal selbst in so eine Situation gelangen würde, in der ich mir Sorgen mache, ob meinem Partner etwas passiert sein könnte.
Jedenfalls ist es so, dass mein Lebensgefährte, mit dem ich seit einigen Jahren zusammen lebe und mit dem es in letzter Zeit auch keinerlei Streits gab, heute mittags um kurz nach 12 Uhr das Haus verlassen hat. Er wollte bloß zur Zollpoststelle und ein Paket abholen und das dann nach Hause bringen. Was soll ich sagen? Bis jetzt ist er nicht zurück, und das, obwohl er immer zuverlässig und pünktlich war und auch immer anrief, wenn er sich mal verspätete.
Bis zur Zollpoststelle ist es mit der Bahn etwa eine Stunde. Wenn es zu Verspätungen kommen würde, würde ich allerhöchstens und im schlimmsten Fall zwei Stunden berechnen. Das wären also vier Stunden insgesamt, für Hinfahrt und Rückfahrt. Jetzt ist er aber schon fast sieben Stunden fort. Er wird doch keine drei Stunden bei der Zollpoststelle gesessen haben! Ich war auch schon öfters dort und es hat im Normalfall Wartezeiten von einer halben bis einer Stunde gegeben. Wenn viel los war, eineinhalb. Aber so lange?
Was kann man nun machen? Er hat vor wenigen Tagen erst den Handyvertrag gewechselt und eine neue Nummer, die ich nirgends abgespeichert oder aufgeschrieben habe. Irgendwelche anderen Freunde oder Verwandten fragen kann ich auch schlecht, denn die Leben alle in einer anderen Stadt. Gut, vielleicht könnte ich mal einige anrufen und nachfragen, ob er unterwegs mit ihnen telefoniert hat. Ansonsten könnte ich vielleicht mal bei der Zollpoststelle anrufen und nachfragen, ob er dort war, falls sie mich dann nicht für bekloppt erklären. Wobei die jetzt auch schon geschlossen haben.
Da werde ich jetzt wohl erst noch einige Stunden warten und dann die Verwandtschaft ab telefonieren, wenn er noch nicht zurück sein sollte.
Grundsätzlich kannst du eine Person sowieso erst nach 24 Stunden bei der Polizei als vermisst melden. Ob ich diese Möglichkeit nach 24 Stunden auch wahrnehmen, kommt immer ganz auf die Person an.
Wenn ich beispielsweise ein Kind vermisse, finde ich diese Grenze schon sehr extrem. In 24 Stunden kann mit einem kleinen Kind sonst was passieren, es kann noch nicht so gut auf sicher selber aufpassen und bricht auch wesentlich schneller in Panik aus, wenn es seine Familie nicht mehr findet. Nach 24 Stunden könnte ein verloren gegangenes Kind bereits tot sein.
Bei einem Erwachsenen ist das schon etwas anders. Wie gesagt, es kommt immer ganz auf die Leute an: Wenn ich zum Beispiel jemanden vermisse, von dem ich weiß, dass er normalerweise total zuverlässig ist, sich immer melden würde, wenn er sich verspätet und auch normalerweise immer an sein Handy geht würde ich mir um eine solche Person wesentlich eher Sorgen machen, als um jemanden, der sich öfters mal ordentlich betrinkt oder auch schon in der Vergangenheit bereits mal für einige Tage verschwunden ist.
Wawa666 hat geschrieben:Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach diesem hypothetischen Posting, wenn auch einige Monate später, leider mal selbst in so eine Situation gelangen würde, in der ich mir Sorgen mache, ob meinem Partner etwas passiert sein könnte.
Was wurde denn aus dem Vermissen? Vermutlich ist auch dein Partner wieder aufgetaucht? So ist es in vielen Fällen.
Erwachsene kann man soweit ich weiß erst nach 24 Stunden vermisst melden, bei Kindern ist es etwas anderes. Ebenso sind die Reaktionen der Polizisten anders. Denn ein Erwachsener darf seinen Aufenthaltsort frei wählen. So lange keine Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt oder es Hinweise auf ein Verbrechen gibt, wird auch lediglich die Vermisstenanzeige aufgenommen. Die Daten werden dann regelmäßig abgeglichen mit Personen, die man irgendwo gefunden hat und deren Identität nicht sofort geklärt werden kann. Ebenso wird die Akte geschlossen, wenn der Vermisste irgendwann irgendwo gefunden wird, zum Beispiel bei einer Polizeikontrolle und erklärt, dass er völlig freiwillig abgehauen ist.
Ein gesunder Erwachsener, der mal etwas länger weg ist, wird keinesfalls gleich gesucht. Wenn man feststellt, dass derjenige auch eine seiner Waffen, die er als Sportschütze besitzt, mitgenommen hat, dann schaut es unter Umständen ganz anders aus.
Auch Erwachsene können die Zeit vergessen und dabei auch, dass sich jemand Sorgen macht. Und wie schnell hat man sich mit einer Person verquatscht, wenn man sich nach ewigen Zeiten zufällig trifft. Da würde ich nun nicht gleich daran denken, dass etwas passiert ist. Wobei ich es mittlerweile auch kenne, dass Sanitäter auch ins Handy schauen, wenn eine verletzte Person nicht ansprechbar ist. Einfach nur, um zu sehen, ob man vielleicht darüber Verwandte rausfinden kann.
Ansonsten kann man eben nach 24 Stunden bei der Polizei jemanden als vermisst melden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass man vorher fragen kann, ob vielleicht bei den Unfallmeldungen die Person dabei ist. Da kann man aber auch selbst im nächsten Krankenhaus anrufen und die können meist auch bei anderen Unfallstationen nachfragen beziehungsweise sagen die einem auch, wo man sich noch hinwenden kann.
JulietMay hat geschrieben:Grundsätzlich kannst du eine Person sowieso erst nach 24 Stunden bei der Polizei als vermisst melden. [...] Wenn ich beispielsweise ein Kind vermisse, finde ich diese Grenze schon sehr extrem.
Darum gibt es diese Grenze bei Kindern auch nicht. Bei Kindern wird sofort gehandelt und alles getan, um das Kind möglichst schnell wieder zu finden. Bei Erwachsenen hingegen hast du Recht, da gilt eine Person erst als vermisst, wenn sie 24 Stunden verschwunden ist und erst dann wieder eine Vermisstenanzeige aufgenommen bzw. eine Fahndung eingeleitet.
Ausnahmen gibt es natürlich trotzdem. Es gibt Fälle, da wird auch bei Erwachsenen schon vor Ablauf der 24 Stunden gesucht, aber dabei kommt es immer auf den konkreten Einzelfall an. Immer wenn von einer Gefahr für Leib oder Leben auszugehen ist, wird die Suche gestartet. Das ist insbesondere bei älteren oder kranken Personen der Fall, die auf Medikamente angewiesen sind. Anders gibt es auch wieder 13-jährige Kinder, die ständig von zu Hause ausreißen. Da wird zwar auch gesucht, aber nicht so intensiv wie es bei einem siebenjährigen Kind der Fall ist, das von der Schule nicht nach Hause gekommen ist.
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