Bravo Zeitschrift

Schon als ich ein junges Mädchen war gab es die Bravo Zeitschrift und ich finde da hat sich nicht sehr viel geändert. Wenn ich die Hefte meiner Kinder lese dann sind die Probleme der Jugendlichen offenbar immer noch die selben.

Da ist der Busen zu klein oder zu groß und auch sonstige Körperteile werden kritisch beäugt. Es ist schon erstaunlich wie wenig sich in 30 Jahren verändert hat!

Der gleiche Gedanke ist mir auch gerade vor ein paar Tagen durch den Kopf geschossen, als ich an einer Tankstelle zufällig aus den Augenwinkeln eine Bravo gesehen habe. Ich finde es interessant, dass sich eine Zeitschrift über Jahrzehnte nun schon derart erfolgreich halten kann - mit Erstaunen habe ich jetzt gelesen, dass die Bravo nun schon seit über 50 Jahren existiert!

Mit etwa 13 oder 14 habe ich für eine Zeit lang wirklich gerne die Bravo gelesen und fand es einfach toll, dass es eine Zeitschrift gab, die sich so detailliert mit den Problemen und Wünschen Jugendlicher auseinandersetzte, von den Berichten über Musiker und Filmstars ganz zu schweigen. Wer hatte sie nicht im Zimmer hängen - die allgegenwärtigen Bravo-Poster? Wer hat nicht kichernd über der Dr. Sommer-Seite gesessen, die man dann verschämt zuklappte, wenn ein Erwachsener vorbei kam? Ich glaube, die Bravo wird es auch noch für weitere 50 Jahre geben, wenn sie es schafft, ihrem Stil treu zu bleiben.

Ich habe mir in meinem Leben noch nie die BRAVO gekauft. Allerdings weiß ich, was drin steht, denn ich habe natürlich in der Schule manchmal bei Mitschülerinnen mit hinein geschaut.

Dabei habe ich festgestellt, dass die Zeitschrift nicht wirklich etwas für mich ist. Ich fand die Aufklärungsseiten damals schon recht uninteressant, weil immer wieder dieselben Fragen darin standen, die ich mittlerweile schon auswändig hätte beantworten können. Und für Pop-Musik und Stars habe ich mich auch nie wirklich interessiert. Meine Interessen lagen doch in anderen Bereichen. Aber zum Glück gibt es dafür ja gesonderte Zeitschriften.

Aber ich denke, für Jugendliche, die sich für Stars und Klatsch und Tratsch interessieren, und die sich sonst noch nicht so mit Sexualität befasst haben, ist die Zeitschrift schon geeignet. Nur, dass manchmal auch ganz schöner Blödsinn darin steht, der dann nachgeplappert werden könnte, finde ich nicht so toll. Aber das Problem hat man ja bei vielen Medien.

Ich denke auch, im Dr.-Sommer-Bereich sind die Fragen damals wie heute dieselben. Nur vielleicht waren die Fragensteller früher etwas älter. Man mag mich jetzt altmodisch nennen, aber wenn heute zum Teil schon elfjährige Mädchen fragen, wie sie am besten Oralverkehr oder Analverkehr mit ihrem Freund ausüben können, dann finde ich das schon ein wenig befremdlich. Ich frage mich dann auch, ob Kindern in dem Alter solche Ideen vielleicht erst kommen, weil sie andauernd über diese Themen lesen.