Freundschaft aufrecht erhalten oder beenden?

vom 08.04.2009, 21:12 Uhr

Ich kann dich auch gut verstehen, dass es dich ärgert, dass eure Freundschaft nicht mehr so ist, wie früher. Aber ich denke es ist ganz normal, dass sich langjährige Freundschaften auch mal ändern. Vor allem wie es bei euch beiden ist, da ja doch eine jede einen anderen Weg gegangen ist. Es wäre wahrscheinlich anders gekommen, wenn deine Freundin auch ein Kind hätte. Ihr würdet sicher noch viel miteinander unternehmen.

Aber da ihr jetzt relativ viele verschiedene Interessen habt, wird sich die Freundschaft automatisch ändern. Es ist normal, dass man sich mehr mit den Menschen beschäftigt, mit denen man die meiste Zeit verbringt und in diesen Fall bist das eben nicht du.

Ich würde an deiner Stelle auch noch einmal mit ihr reden, ihr offen und ehrlich sagen, wie du dich fühlst. Vielleicht sieht sie die Dinge dann anders, da ihr eventuell wirklich nicht aufgefallen ist, dass sie dich so sehr damit verletzt. Ansonsten würde ich die Freundschaft nicht beenden. Es kann ja gut sein, dass ihr in ein paar Jahren wieder zueinander findet und euch dann wieder besser versteht. Wenn ihr jetzt aber im Streit auseinander geht, dann ist es sicher aus mit einer langjährigen Freundschaft.

Die Zeit ändert die Menschen nun mal. Es kann ja auch gut sein, dass du dich für sie auch zu sehr geändert hast und sie da nicht mehr Schritthalten kann mit dir. Oder dies vielleicht auch gar nicht will, da deiner Freundin ihr jetztiges Leben gefällt wie es ist, auch wenn du dort momentan nicht sehr viel Platz hast.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wie lange war sie denn mit ihrem Freund zusammen? Vielleicht geniesst sie daher nun auch erstmal einfach nur ihr Singleleben. Was man durchaus verstehen kann, wenn eine Partnerschaft einige Jahre bestand hatte. Das sie dich dabei vor den Kopf stösst, das ist für dich zwar nicht so toll, aber ihr vielleicht gar nicht bewusst.

Eventuell ist das auch darin begründet, das du nach der Geburt deines Sohnes auch nicht mehr die Zeit hattest, wie vorher. Aber solange du nichtmal offen mit ihr gesprochen hast, was dich ärgert, würde ich die Freundschaft nicht so einfach wegwerfen. Allerdings musst du dabei eben auch bedenken, das euere Leben komplett unterschiedlich sind. Denn du hast Mann und Kind und bist dadurch auch recht an gewisse Tagesabläufe gebunden.

Sie da unabhängig und lebt das eben auch in vollen Zügen aus. Das sich dadurch Kontakte verringern ist ganz normal. Nur weiss sie ja scheinbar nicht, das dir diese Situation nicht gefällt. Also redet miteinander und versucht eine wieder grösser werdende Basis zu finden. Vielleicht auch in die Richtung, das du eben ab und an mal mit ausgehst. Dein Mann wird mit eueren Sohn auch hin und wieder mal einen Abend alleine klar kommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Solche Entscheidungen sind immer sehr schwer und oft kann man da als Außenstehender gar nicht viel raten. Die Frage ist einerseits wie wichtig dir die Person noch ist und andererseits wieviel du ihr noch bedeutest. Eine Freundschaft nur wegen der Langjährigkeit bestehen lassen, empfinde ich nicht als sinnvoll. Sie muss auf jedenfall noch einen Nutzen haben und dir gut tun. Wenn du dich mehr ärgerst als darüber freust, sollte man sich vielleicht darüber Gedanken machen. Erst vor kurzem war ich in einem Seminar "Umgang mit Ärger und Kritik", da wurde uns auch erklärt dass man Dinge wie alte Freundschaften aufgeben soll - sobald sie einem mehr Energie kostet als bringt! In deinem Fall klingt es danach.

Auch meine langjährige beste Freundin und ich haben uns total auseinander gelebt. Wir waren früher eine Gruppe aus ihrem Freund und ihr und meinem Freund und mir. Nach der Trennung von mir und meines Freundes hatten wir noch sehr guten Kontakt und regelmäßige Treffen. Mit der Zeit wurden die immer weniger und wir haben uns auch von den Aktivitäten total verändert. Sie ist eher die gemütliche Person, die lieber am Abend zu Hause bleibt und fernsieht und ich möchte gern was unternehmen und unter Leute sein. Sie trifft sich gerne unter der Woche auf einen Cafe oder ein Eis und ich eher am Wochenende, weil es bei mir unter der Woche meistens sehr stressig ist.

Unsere Treffen wurden irgendwann richtig zwanghaft und man hat sich teilweise sogar Vorwürfe gemacht wenn der andere einen nicht eingeladen hat zu einer Feier. Nach einiger Zeit haben wir uns dann zusammengesetzt und darüber gesprochen, wie unsere Freundschaft und unsere "Zukunft" weitergehen soll. Mittlerweile treffen wir uns ganz unverbindlich, wenn es sich bei uns ergibt. Manchmal sehe ich sie ein Monat nicht und manchmal sehe ich sie jedes Wochenende.

Ich denke dass bei dir auf jeden Fall ein Interesse von beiden Seiten bestehen muss. Wenn sie kein Interesse an dir und deiner Familie hat, wird es schwierig. Nur weil verschiedene Aktivitäten/Freizeitgestaltungen bestehen, kann man diese trotzdem verbinden. Zum Beispiel dass sie euch mal zu Hause besucht und sich auch den Kleinen ansieht - das würde ich auf jeden Fall tun, wenn meine Freundin ein Baby bekommt. Danach kann sie ja immer noch in die Partynacht starten. Dafür muss sie aber auch offen sein, vielleicht hilft ein Gespräch wie du dich fühlst und wie du die Situation siehst.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde nicht unbedingt gleich die Freundschaft beenden, nur weil du und deine Freundin nicht mehr exakt die gleichen Interessen habt oder weil sie unzuverlässiger geworden ist. Zwar kann ich gut verstehen, dass du sehr enttäuscht von deiner Freundin bist, wobei ich diese Gründe nun nicht so schlimm finde, dass ich gleich eine Freundschaft beenden würde. Immerhin bist du ja auch schon recht lange mit ihr befreundet und hast dich bisher immer gut mit ihr verstanden und da fände ich es schade, gleich eine Freundschaft beenden zu wollen.

Ein klärendes Gespräch hilft eigentlich immer und an deiner Stelle würde ich deine Freundin einfach darauf ansprechen, was dich stört. Du kannst dir ja sagen, dass du dir gerne die alten Zeiten zurück wünschen würdest und vielleicht lässt sich dann auch gemeinsam ein Kompromiss finden, so dass ihr vielleicht einen festen Termin ausmachen könnte, zu dem ihr euch immer trefft.

Ansonsten kann deine Freundin ja auch immer zu dir nach Hause kommen, wenn du findest, dass sie so unzuverlässig ist, dass du bei Treffen immer auf sie warten musst. Wenn du zu Hause bleibst und sie zu dir zu Besuch kommen soll, dann ist es ja nicht weiter schlimm, wenn sie sich verspätet, da du dann ja in dieser Zeit sicherlich auch genügend andere Sachen machen kannst.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe das ehrlich gesagt schon ziemlich oft bei frisch gebackenen Müttern mitbekommen. Ich will dir nun nicht auf die Füße treten, aber du hast eben ein anderes Level im Leben erreicht, du siehst nun nicht mehr alles so locker wie deine Freundin und kannst es auch nicht. Du musst deinen Tag planen, kannst nicht mehr so spontan sein, wie du es vielleicht mal warst. Vielleicht hat dich deine Freundin früher einfach weniger gestört, weil du selber auch anders warst und selbiges Problem hat sie vielleicht auch.

Es kann aber auch durchaus sein, dass du ihr bei der Trennung einfach zu glücklich warst, sie dich nicht belasten wollte und das mit sich selber ausmachen musste, weswegen sie sich dann von dir abgewendet hat. Auf jeden Fall solltest du sie mal direkt auf ihr Verhalten ansprechen. Ich denke, dass es daran liegt, dass sie keinen Freund mehr hat und noch nicht so fest im Leben steht wie du.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es kommt sicher häufiger vor, dass Menschen sich nicht von langjährigen Freunden distanzieren wollen, auch wenn die Freundschaft vielleicht schon längst keinen Sinn mehr macht. Ich bin der Ansicht, dass man sich immer fragen sollte, ob eine Freundschaft einem noch das gibt, was man davon erwartet. Falls man sich in einer Freundschaft nicht mehr wohlfühlt und gar nicht mehr das Gefühl hat, dass es sich überhaupt um eine richtige Freundschaft handelt, sollte man sich nicht scheuen, Abstand von diesem Menschen zu nehmen. Letztendlich besteht doch schon lange keine Freundschaft mehr, sondern nur die Illusion einer Freundschaft.

Dass deine Freundin oder ehemalige Freundin einen anderen Lebensstil hat als du, ist ja zunächst kein Problem. Manche bleiben lieber zu Hause bei Kind und Partner, während andere eben lieber ausgehen. Das ist nichts, was man deiner Freundin zum Vorwurf machen kann. Man kann von niemandem verlangen, dass er zu Hause bleibt, nur weil man das selbst ideal findet.

Dass ihr nicht mehr so viel miteinander telefoniert, finde ich an sich nicht so dramatisch. Man hat ja auch nicht immer unbedingt Lust auf lange Telefonate, zumindest geht es mir so. Wenn man jede Woche miteinander telefoniert, ist das aus meiner Sicht immer noch verdammt viel. Allerdings ist es bedenklich, dass du schreibst, dass ihr euch praktisch nichts mehr zu sagen habt. Das wirkt, als würdet ihr eigentlich nur noch aus Gewohnheit miteinander telefonieren, aber nicht weil es euch um das Gespräch an sich geht.

Dass deine Freundin so unzuverlässig ist, würde mich übrigens auch sehr stören. Ich kann es nicht leiden, wenn Leute kurz vor einem Treffen absagen oder zu spät kommen. Das würde ich maximal zweimal mitmachen, danach würde ich mich nicht mehr mit der Person treffen, weil ich es einfach nicht nötig habe, meine Zeit mit unnützem Warten zu verbringen. Gehen die Verabredungen immer mehr von dir als von ihr aus? Vielleicht ist diese Unzuverlässigkeit die Art deiner Bekannten, dir zu zeigen, dass sie keinen Wert auf eure Treffen legt. Das wäre schwach und armselig, aber manche Leute kriegen den Mund ja nicht auf und machen es dann auf diese Weise.

Letztendlich scheint es so, als gäbe es für eure Freundschaft keine wirkliche Basis mehr. Vielleicht ist das auch gar nicht so ungewöhnlich. Vermutlich seid ihr beide noch recht jung und habt einfach zu unterschiedliche Lebensstile. Ich muss gestehen, dass ich auch niemanden in meinem Freundeskreis habe, der recht familiär ist oder gar ein Kind hat. Solche Bekanntschaften erledigen sich ganz schnell von selbst wieder, einfach weil wir keine echte Schnittmenge haben. Vielleicht ist es bei euch ähnlich.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde sobald eine Freundschaft jemanden belastet, sollte man den Kontakt abbrechen. Natürlich ist ein Gespräch vorab notwendig, da man dem anderen - vor allem Freunden - die Möglichkeit geben etwas dazu sagen zu können. Leider entwickelt man sich auch einfach in andere Richtungen. In manchen Situationen ist es sinnvoll den Kontakt abzubrechen.

» CarinaL. » Beiträge: 12 » Talkpoints: 1,61 »



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