Lebensmittel Verschwendung und die Völker in Afrika

vom 08.04.2009, 19:44 Uhr

Gestern habe ich in einer Zeitung einen Beitrag gelesen, von dem ich auch heute nicht weiß, ob ich ihn nun anregend finden oder mich doch darüber aufregen soll :wink:

Es ging darum, dass wir Europäer doch sehr viele Lebensmittel verschwenden, hier ein Joghurt, der weggeworfen, dort mal ein halbes Brötchen. Nichts worüber der Einzelne sich große Gedanken macht. Aber in der Summe ergibt sich ein riesiger Berg von Lebensmitteln: so könnten nach Angaben der europäischen Gruppe für Ethik die in Frankreich weggeworfenen Lebensmittel die Einwohner der Demokratischen Republik Kongo satt machen, was in Italiens Mülleimer landet könnte dagegen den Hunger in Äthiopien besiegen.

Gute Vergleiche, die sicher klar machen, wie viel so ein bißchen in der Menge ausmacht und sicher jeden ein wenig sensibilisiert. Erst recht in Zeiten, in den auch im wohlhabenden Europa der Einzelne immer mehr auf die Ausgaben schaut. Ansätze dies zu ändern gibt es viele. Aber das hat mich gar nicht so irritiert.

Viel mehr ist es die Tatsache, dass hier mal wieder die notleidende Bevölkerung in Afrika herhalten muss. Ich fand schon früher den Satz "Die Kinder in Afrika würden sich freuen..." saublöd und kann mich daran erinnern schon als Kind darüber nachgedacht zu haben, was wohl wäre, wenn man denn die Lebensmittel einpacken und nach Afrika schicken würde. Zumal bei Sammlungen für notleidende Völker immer hieß, nur Sach- keine Lebensmittelspenden.

Darum kann ich im Zusammenhang mit der Verschwendung mit Lebensmitteln die Erwähnung von Afrika nicht mehr hören, auch wenn ich die Vergleiche sehr imposant finde. Wie ist das bei Euch?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich frage mich erst mal, was solche Vergleiche eigentlich bringen sollen. Wenn diese Ethik Gruppe damit erreichen wollte, dass wir bewusster einkaufen und bewusster mit dem Überangebot an Nahrungsmitteln, das uns zur Verfügung steht, umgehen - warum nicht? Dann kann ich dem sogar etwas positives abgewinnen.

Aber genau wie dich nervt mich der ewige Afrika Vergleich auch schon seit Kindergartentagen und ich finde, dass auch in jedem Artikel, der in die gleiche Kerbe haut erwähnt werden müsste, dass wir mit unseren Lebensmitteln, Kleidern und sonstigen Sachspenden einen Beitrag dazu geleistet haben, dass es der (Land)wirtschaft in einigen afrikanischen Ländern ziemlich schlecht geht. Denn wer kauft schon Fleisch vom lokalen Bauern, wenn er die EU Überschüsse für die Hälfte haben kann?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich kenne den Satz gut und muss zugeben, dass ich ihn selbst gerne benutze (allerdings in der Abwandlung "in anderen Ländern haben sie nichts zu essen"). Darauf bekomme ich dann oft zu hören, dass ich die Sachen doch einpacken und hin schicken soll. Dabei geht es doch überhaupt nicht darum. Keiner will doch die Lebensmittel nach Afrika etc. schicken. Für mich bedeutet der Satz, dass wir uns daran freuen sollen, dass wir genug zu essen haben und dieses nicht wegschmeißen sollen, d.h. verschwenderisch damit umgehen. Einfach, dass wir Respekt vor dem Essen haben.

Ich finde, man sollte schon beim Einkauf daran denken, nicht derart große Mengen zu kaufen, dass man sowieso nicht alles essen kann. So eine große Auswahl und die Möglichkeit, so verschwenderisch damit umzugehen, hat eben nicht jeder. Natürlich hinkt die ewige Erwähnung von Afrika, es hungern auch in anderen Ländern genug Leute, bzw. sie haben weniger. Da kann man schon in Europa bleiben und manche Rumänen etc. würde es umhauen, wenn sie unsere vollgepackten Einkaufswägen sähen. Afrika wird doch nur deshalb so gerne genommen, weil jeder die Bilder der Kinder mit den Hungerbäuchen kennt.

Schon als Kind habe ich nie darüber nachgedacht, dass Essen wirklich in ein Paket zu stecken. Für mich bedeutete der Vergleich einfach: Schätze, was du hast. Lebensmittel über eine solche Strecke zu verschicken wäre sowieso irrsinnig. Man könnte nur gut haltbare Sachen nehmen. Außerdem kann ich verstehen, dass die Hilfsorganisationen kontrollieren wollen, was verteilt wird.

Die Vergleiche an sich sind für mich weniger beeindruckend, sondern eher ein alter Hut. Ich kann mich erinnern, dass eine höhere Klasse bei uns an der Schule solche Vergleiche schon gezogen hat, da war ich in der dritten oder vierten Klasse. Die Schüler haben damals eine Woche lang die Mülltonnen auf dem Schulhof durchsucht und weg geworfene Lebensmittel rausgeholt. Die wurden dann am Freitag begleitet von einem Vortrag neben die wöchentliche Mahlzeit eines Kindes aus irgendwo-in-Afrika (dargestellt als Reisschalen) gestellt. Ziel des Vortrags war eben auch, uns zu ermuntern, weniger wegzuwerfen.

Ich würde meinen Kinder wahrscheinlich genauer erklären, warum sie kein Essen weg werfen sollen. Man sollte einfach nicht aufgeben, immerhin scheint sich seit meiner Grundschulzeit nicht viel geändert zu haben. Und wenn die Kinder es eben nur verstehen, wenn man sagt, die "Kinder in Afrika würden sich freuen", dann erfüllt der Satz auch seinen Zweck. Wobei mir gerade auffällt, dass ebendieser Satz eher bedeutet "du bist ein undankbares Kind, andere Kinder wären dankbar". Dann lieber mein oben genannter, der klingt weniger vorwurfsvoll.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Auch wenn wir in Europa Lebensmittel im Überfluss haben, ist es schwachsinnig zu sagen man könne die Reste einfach verschiffen. Zum einen sind das ziemlich hohe logistische Kosten, die irgendwie gedeckt werden müssten - mal abgesehen von der Haltbarkeit vieler Produkte. Zum anderen sollte man überlegen, was Lebensmittelspenden, die kostenlos im Land verteilt werden anrichten. In Krisengebieten nach Naturkatastrophen sind diese sicherlich sinnvoll. In sich entwickelnden Ländern ersticken sie aber die Eigenversorgung des Landes im Keim. Wie will ein Bauer gegen den Preis 0,- ankommen? Er hat keine andere Wahl als sein Geschäft aufzugeben.

Ich denke das größte Problem liegt hier nicht in der Menge die wir wegwerfen, sondern in der Menge, die von der EU subventioniert hergestellt und dann weggeworfen wird bzw. exportiert wird.

Wenn Produkte unter dem Produktionspreis subventioniert werden und dann auf den internationalen Markt landen, dann merkt jeder, dass da irgendetwas nicht stimmen kann in Bezug auf einen fairen Markt.

Es ist zwar wichtig, dass eine Grundversorgung in Europa und eine Unabhängigkeit gefördert wird und das diese einiges an Geld kostet, aber sie verzerrt den Markt und ist im heutigen Stil einfach nicht mehr vertretbar.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!

Den Satz "Du isst nicht auf und in Indien oder Afrika hungern die Menschen" habe ich als Kind sehr oft hören müssen, weil mein Teller oft nicht leer war und meine Mutter es weggeschmissen hat. Schon als Kind habe ich mir erlaubt zu sagen, dass meine Mutter es doch dann nach Indien oder Afrika schicken soll. Für diese Aussage habe ich als Kind ne Backpfeife bekommen.

Ich finde es schrecklich, wenn man solche Vergleiche macht. Wenn wir unseren Lebensmittelüberschuß wirklich in die "armen Länder" spenden würden, wüßten sie doch gar nciht, wie denen geschieht. Man sollte immer bedenken, dass es ganz andere Völker in diesen Gegenden sind. Und auch Afrika hat Ecken, wo es Lebensmittel im Überschuß gibt. Warum spenden dann nciht die reichen Afrikaner ihren Mitmenschen mal was? Auch in Indien , wo viele Menschen hungern gibt es Ecken, wo sehr reiche Inder wohnen und die kümmern sichh nicht um ihre Landsmänner und Landsfrauen.

Andere Länder , andere Kulturen. Es ist auch völliger Quatsch, wenn man hingeht und vergleicht, was die Menschen in den sogenannten armen Ländern verdienen. Sie verdienen im Vergleich zu hier auch nicht viel. Aber sie brauchen auch nicht so viel. Sie zahlen so gut wie keine Miete und das Essen kostet auch nciht so viel und wenn sie 100 Euro haben gelten sie als reich. Das ist das gleiche, als wenn man hier 10 000 Euro hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Mit dem Vergleich meint doch niemand im Ernst, dass wir das Essen in arme Länder schicken sollen. Damit sollen meiner Meinung nach nur Kinder oder uneinsichtige Erwachsene dazu angehalten werden, sich nicht den Teller randvoll zu machen, obwohl klar ist, dass sie es nicht ganz essen.

Dass diese "Erziehungsmaßnahme" zweifelhaft ist, kann man immer wieder an Büffets im Urlaub, in All-you-can-eat-Restaurants etc. sehen: da werden kiloweise Lebensmittel an den Tisch geschleppt, nur um danach im Müll zu landen. Und dabei geht es doch nicht mal um die Kinder in Afrika, sondern um Geld, das im wahrsten Sinne des Wortes im Müll landet. Dieses Phänomen habe ich auch schon oft bei ständig über Geldsorgen jammernden Leuten beobachtet: kein Geld, aber anscheinend genug, um Essen in Massen wegzuwerfen.

@Diamante: In diesen Satz eingeschlossen sind mit Sicherheit keine Leute, die ganz "normal" leben und genug haben, sondern er bezieht sich wohl auf Menschen, die in Flüchtlingslagern oder nach Dürren hungern und mit Sicherheit keine 100€ im Monat verdienen.

Keine Ahnung, was diese Ethik-Gruppe wirklich mit dem Vergleich erreichen wollte, aber ich vermute doch eher, dass darauf hingewiesen werden sollte, keine Lebensmittel zu verschwenden, und nicht dazu ermutigt werden sollte, zukünfig Pakete mit Essensresten in den Kongo zu schicken. Dass Lebensmittellieferungen außerhalb echter Notlagen (Dürre, Krieg, etc.) nichts helfen, dürfte doch mittlerweile bekannt sein.

Wen der Vergleich mit zwei der ärmsten Länder der Welt stört, für den kann man den Vergleich auch mit ähnlich bevölkerten europäischen Ländern ziehen, z.B.:

die in Frankreich weggeworfenen Lebensmittel die Einwohner von Portugal satt machen

Ich weiß nicht, ob hier die Bevölkerungszahlen stimmen. Aber ich denke, dieser Satz würde sogar noch mehr Aufsehen erregen.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Meine Oma hat mir früher auch immer gesagt, dass die Kinder in Afrika hungern müssen und wir hier Essen weg werfen. Daher sollte man sich immer nur das auf den Teller machen, was man dann auch wirklich essen kann. Ich muss sagen, dass ich auch eigentlich danach lebe. Mir tut es auch leid, wenn ich Essen oder Lebensmittel weg werfen muss. Aber ich denke, dass doch eigentlich fast jeder, versucht, dafür zu sorgen, dass man eben kaum Lebensmittel hat, die schnell schlecht werden.

Sicher wird es auch Menschen geben, die ziemlich gleichgültig Lebensmittel und Essen weg werfen. Aber ich denke schon, dass sich die meisten Gedanken machen und sehen, dass die Lebensmittel schnell verbraucht werden. Die älteren Leute werfen ja kaum Essen weg, ich denke das es auch mit dem Krieg zu tun hat. Da sie damals auch nicht viel hatten und es eben zu schätzen wissen, wenn man Lebensmittel hat.

Der Bericht ist schon wirklich schockierend, dass so viel Essen und Lebensmittel entsorgt werden. Aber ich denke, dass es den Menschen in den armen Ländern doch nicht hilft. Ich denke, dass der Bericht eher dazu gut sein soll, die Menschen wach zu rütteln, dass sie mehr darauf achten, dass sie nicht so viel Essen entsorgen müssen und bewusster einkaufen. Wenn ich etwas vom Essen über habe, dann bekommt schon mal der Hund etwas Reis oder die Hühner bekommen auch Reste. Das ist mir dann lieber, als alles weg zu werfen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Studia hat geschrieben:Die Vergleiche an sich sind für mich weniger beeindruckend, sondern eher ein alter Hut. Ich kann mich erinnern, dass eine höhere Klasse bei uns an der Schule solche Vergleiche schon gezogen hat, da war ich in der dritten oder vierten Klasse.

Da ich die Vergleiche nicht kannte und nur völlig unreflektiert davon hörte, dass die Kinder in Afrika sich über das Essen freuen würden, war ich diesen Satz schnell über, fand die Vergleiche aber schon interessant.

Studia hat geschrieben:Ich würde meinen Kinder wahrscheinlich genauer erklären, warum sie kein Essen weg werfen sollen. Man sollte einfach nicht aufgeben, immerhin scheint sich seit meiner Grundschulzeit nicht viel geändert zu haben. Und wenn die Kinder es eben nur verstehen, wenn man sagt, die "Kinder in Afrika würden sich freuen", dann erfüllt der Satz auch seinen Zweck. Wobei mir gerade auffällt, dass ebendieser Satz eher bedeutet "du bist ein undankbares Kind, andere Kinder wären dankbar". Dann lieber mein oben genannter, der klingt weniger vorwurfsvoll.

Ich finde, dass all diese Sätze etwas vorwurfsvolles haben. Denn derartige Vorwürfe bringen doch eher selten etwas. Meist ist es so, dass die Person, der etwas vorgeworfen wird abblockt.

Und ich habe solche Sätze noch nie bei meinem eigenen Sohn angewendet. Mein Sohn hat dagegen von klein auf mitbekommen, wie viel Arbeit und damit verbunden auch Mühe das Erzeugen und Verarbeiten von Lebensmitteln macht und seit er etwa drei Jahre alt ist, ist er auch aktiv daran beteiligt Lebensmittel zu erzeugen, sei es im Garten oder aber das Aufziehen von Tieren, und er wird auch daran beteiligt, diese Lebensmittel zu verarbeiten. Das ist in vielfacher Hinssicht nützlich: so merkt mein Sohn einerseits wieviel Arbeit das alles macht, er lernt aber auch, wie bestimmte Produkte enstehen.

Und selbst wenn man nicht die Möglichkeit selbst Lebensmittel zu erzeugen (zur Verarbeitung hat jeder die Möglichkeit!), dann kann man doch zumindest mit dem Kind mal einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe besuchen, vielleicht noch einen, in dem ein Bekannter arbeitet. Das ist in meinen Augen nämlich die zweite Krux an derartigen Sätzen: Afrika oder andere Länder sind ja so weit weg und schnell wieder vergessen. Die Mühe die Nachbar Müller aber beim Bearbeiten der Felder, Frau Schulze beim Versorgen der Tiere oder die Eltern vom Freund Max beim Herstellen der Wurst hatte bleiben länger in Erinnerung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo
Wer hat den Satz mit dem Essen und den Kindern in Afrika nicht hören müssen? Jeder kennt ihn und manch einer versucht auch ein wenig bewusster einzukaufen oder Essen zu kochen. So wird zum Beispiel meist bei uns als Mittagessen das Essen vom Vorabend gegessen. Es wäre ja auch zuu schade, alles wegzuwerfen.

Allerdings sehe ich diese Sache wirklich mittlerweile viel drastischer als damals. Zurzeit arbeite ich nämlich bei der Fast-Food Kette Mc Donalds und was hier abgeht ist echt der Hammer.

Um natürlich den Standard zu bewahren, müssen alle Lebensmittel die nicht nach zehn oder zwanzig Minuten gegessen werden weggeworfen werden. Nun könnt ihr euch sicherlich vorstellen, was das für jede einzelne Filiale bedeutet, wenn man sieht wie viel Lebensmittel, die man eigentlich auch noch Essen könnte in den Müll wandern. Essen von dem andere täglich satt werden würden.

Natürlich gibt es zudem auch bei Mc Donalds noch einige Mitarbeiter die das unberührt lässt. So gibt es zum Beispiel die Vorschrift, dass Mitarbeiter, nur Mitarbeiterbecher (kleiner als ein kleiner Becher) benutzen dürfen. Manche benutzen aber normale Becher, weil sie vielleicht mal einen Tee trinken wollen. Dann gibt es aber auch Mitarbeiter die sich wichtig tun wollen und diese dann wegschütten. Sowas macht mich jedesmal sauer wenn ich so eine Verschwendung sehe und ich wäre froh, wenn Mc Donalds dies endlich mal ändern würde und manche Mitarbeiter endlich mal einsehen würde wie sie einfach noch unberührte Lebensmittel wegwerfen. Hauptsache, das nicht so viele gute Nahrungsmittel ihren Weg in die Mülltonne finden.

» Nabilianer » Beiträge: 78 » Talkpoints: 3,04 »


Der Idee Lebensmittel nach Afrika zu schicken, scheint auf den ersten Blick, eine gute Idee zu sein. Fakt ist das in vielen Ländern Menschen verhungern; Hauptsächlich in den Entwicklungsländern, die am stärksten auf den Afrikanischen Kontinent vertreten sind.

Auf der anderen Seite, werden ja Lebensmittel in die Entwicklungsländer exportiert. Aufgrund von Überproduktionen in den Industriestaaten, wie den USA, oder einer Vielzahl aus Europa stammenden Industrieländern. Bevor die Produzenten ihre Erzeugnisse wegwerfen, werden diese lieber verschifft um noch ein bisschen, an den produzierten Waren zu verdienen.

Ich habe vor ungefähr 2 Jahren mal eine Dokumentation darüber gesehen. Und muss sagen das Produkte wie Milch nicht einfach weggeschüttet werden, sondern dann in haltbares Milchpulver "umgewandelt" werden. Um das Milchpulver dann nach Afrika zu schicken und wie erwähnt damit noch Geld zu verdienen.

Das Problem an der Geschichte ist aber, dass die Bauern in Entwicklungsländern, wie die auf dem Kontinent Afrika; Ihre Waren die sie produziert haben, nicht mehr an die Kunden bringen. Da das Milchpulver wesentlich billiger angeboten werden kann.

Die Folgen für den Bauern sind erheblich. Da er seine Milch nicht weiterverkaufen konnte, fehlen ihm natürlich die Mittel um Getreide usw. für sein Vieh zu kaufen. In Folge dessen hat das Tier natürlich nichts mehr zu essen und verhungert unter Umständen; Oder der Bauer beschließt es Not zu Schlachten, je nachdem ob er selber noch genug zu essen hat.

Also was soll der Bauer dann machen, wenn ihm seine Existenz geraubt worden ist? Sollte er seine ganze Herde verloren haben? Wahrscheinlich geht er irgendwann selber zu Grunde, oder er hat eine Familie, in der Irgendwer in mit über die Runden bringen kann und will.

Fakt ist das wenn Lebensmittel umsonst angeboten werden würden, die Wirtschaft (zumindestens die bestehende Landwirtschaft) komplett zusammenbrechen würde. Denn warum sollte jemand Lebensmittel beim Bauern einkaufen, wenn er die gleichen Lebensmittel umsonst bekommt?

Ich glaube wenn man will, dass den ärmsten Menschen der Welt wirklich geholfen wird. Dann müsste man zuerst die Korruption in diesen Ländern beenden. Ich glaube vorher wird da nichts zu machen sein.

Dann müssten, aber auch die Produzenten in den Industriestaaten aufhören, unnötig viel zu produzieren und die Produkte nach Afrika oder sonst wohin zu Verschiffen. Damit sich zumindestens die Landwirtschaft stabilisieren könnte.

Das hätte, aber zur Folge das die Produkte, die wir in den Supermarkt-Regalen und Ständen finden, teurer werden würden. Worauf aber die meisten Menschen keine wirkliche Lust hätten, leider.

Wir profitieren davon, dass es manchen Ländern so schlecht geht, dass ist auch im 21. Jahrhundert so und wird sich Wohl möglich nie ändern. Den Prinzipiell werden diese Länder noch immer schamlos ausgebeutet, von den wohlhabenden Staaten dieser Welt.

Das sieht man eigentlich schon bei den Produkten, die nur in den Entwicklungsländer produziert werden können (Baumwolle, Kaffee, Kakao, usw.). Dank günstiger Personalkosten können die Produzenten, diese Produkte günstiger produzieren und den günstigeren Produktions Preis so an die Einkäufer weitergeben. Was zur Folge hat das wir die Erzeugnisse aus diesen Waren günstig einkaufen können.

Dann sehe ich auch noch ein Problem in der Korruption. Die in vielen Ländern ausgeprägt ist, aber bei weitem nicht so extrem, wie in den ärmsten Ländern der Welt. In vielen dieser Länder leben die Staatsoberhäupter in Saus und Braus, während die Bevölkerung, Tag täglich am hungern ist.

Das soll nicht bedeuten das ich mir nicht Wünschen würde, dass es diesen Ländern besser geht, nur glaube ich leider, dass sich die Situation in diesen Ländern nie ändern wird. Dafür gibt es einfach zu viele Probleme, in vielen Entwicklungsländern.

Also sollte man erst die primären Probleme dieser Länder aus dem Weg schaffen, unter anderem die von mir erwähnten Probleme, wenn man den Ländern helfen will und will dass diese auf eigenen Beinen stehen können. Es gibt auch noch andere Probleme in diesen Ländern, wie z.B. die Bildung, oder die Gesundheit, die man auch anpacken sollte und auch tut.

» Biene6289 » Beiträge: 35 » Talkpoints: 0,90 »


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