Genderaspekte in der Kommunikation

vom 08.04.2009, 18:01 Uhr

In der folgenden Aufgabe, ging es darum einen Text von Loriot zu untersuchen und dabei herauszuarbeiten inwieweit sich die Erkenntnise der Gender-Forschung (Forschungen über das sozial konstruierte Geschlecht) auch in fiktiven Texten niederschlagen.

Ich würd gern eure Meinung zu dem von mir verfassten Text, bezüglich seiner logischen und argumentativen Schlüssigkeit wissen. Da sich eine Menge Textbeispiele im Text finden, ist es nicht nötig da Original zu kennen.

Gender-Aspekte in der Kommunikation
Am Beispiel: „In der Gartenlaube des Ehepaars Melzer“


Im folgenden geht es darum herauszuarbeiten, inwiefern sich die Stereotypisierung anhand von Geschlechtern in fiktiven Texten niederschlägt. Anhand des Textes werde ich beweisen, das in diesem die Geschlechterrollen umgedreht sind, nicht aber aufgelöst, also weiterhin eine Kategorisierung besteht.

Im Textbeispiel ergreift Fr. Tietze (nachfolgend T.), sofort das Wort, nimmt also den aktiven Part im Gespräch ein. Zwar ist sie sich in ihren Aussagen teilweise unsicher (Z. 7), das resultiert aber nicht aus einer Unsicherheit der Frau im Sinne der Gender-Studies, sondern aus einer Unsicherheit wie mit dem Ehekonflikt umgegangen werden soll. Es handelt sich also seine Behutsamkeit und nicht um eine wirkliche Unsicherheit.

Hr. Winkelmann (nachfolgend W.) nutzt dies als Einstieg in das Gespräch, benötigt also einen Aufhänger um sich in das Gespräch integrieren zu können. T. lässt sich davon aber nicht verunsichern, sondern versucht die Situation für sich zu nutzen, indem sie dem Ehepaar einen Vorschlag unterbreitet (Z. 11) als ihr das Ehepaar daraufhin widerspricht, lässt sie sich nicht irritieren und entrüstet sich (Z. 13). Erst hier, als der Vorschlag von T. abgelehnt wird, wird W. sicherer. Trotzdem unterbreitet er dem Ehepaar zunächst einen Vorschlag. (Nämlich den, einen aus 28 Grautönen auszuwählen). Als W. auf T’s. wiederholte Entrüstung nicht eingeht, bewegen sich die zwei das erste mal auf der gleichen Ebene. Aber auch das scheint T. wenig zu stören, und macht dem Ehepaar einen Gegenvorschlag (Z. 19), begibt sich also in eine direkte Konfrontation mit W. Daraufhin fordert T. eine Unterhaltung mit W. und verleiht dieser Forderung noch Nachdruck, indem sie ihn unterbricht und ihre Forderung im Imperativ wiederholt.

Im Zwiegespräch werden die inversen Gender-Roles nun besonders deutlich. T. ist durchweg Wortführerin des Gesprächs, sie unterbricht W. und formuliert ihre Forderungen mehrmals im Imperativ (Z. 28-30) beginnt sie das Gespräch direkt mit einer offensiven Feststellung, in der sie W. abspricht den Sinn des Besuches verstanden zu haben. (Z. 24). Zurück beim Ehepaar, behält T. die Wortführung und verleiht ihrem Vorschlag durch Wiederholung Nachdruck, sie ist also überzeugt von dem was sie sagt. Als das Ehepaar ihr erneut widerspricht, und W. erst dann etwas sagt, lässt T. das Ehepaar gar nicht mehr zu Wort kommen, sondern verneint sofrt den Vorschlag von W., mit einem sehr nachdrücklichen Satz ebenfalls im Imperativ formuliert (Z. 34)

Fazit: Rollenbilder sind so verinnerlicht, dass die im Papier zu den Gender-Roles genannten Charakteristika sich auch in fiktiven Texten niederschlagen, die Besonderheit bei diesem Text, ist die das die Rollen getauscht sind.

» vivakoepi » Beiträge: 109 » Talkpoints: 2,96 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mag sein, dass das bei dem einen Text so ist. Aber ist die Idee auch noch haltbar, wenn man tausend zufällig ausgewählte Dialoge aus der zeitgenössischen Literatur untersuchen würde?

Und wie ist das, wenn man zwischen Bestsellern, Groschenromanen und der hohen Literatur trennt? Wo entsprächen vielleicht die Dialoge mehr oder weniger den tradiertem Rollenbildern und Klischees?

Zudem glaube ich auch nicht, dass man aus einem Text von Loriot etwas ableiten kann. Loriot ist Satire. Und Satire überzeichnet um zu provozieren und zum Lachen zu reizen. Und dass man Satire oder Parodie gut auf Klischees aufbauen kann, ist auch nichts neues.

Deine Argumentation ist indes nicht wirklich nachzuvollziehen, weil du zu viel Wissen über den Text voraus setzt. Wenn man den Text vorher lesen könnte, würde das helfen zu überlegen, ob deine Argumentation oder Analyse nachvollziehbar ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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