Zwischenzeugnis - Bewertung
Hallo!
Ich habe heute meine Zwischenzeugnis erhalten, da das Übernahmeverfahren in meinem Betrieb jetzt ansteht und mein ZZ der Bewerbung angefügt werden soll.
Vielleicht hat ja jemand von euch ein wenig Ahnung davon. Ich werde mal die gesamte Bewertung niederschreiben.
Herr xxx yyy, geboren am xx.mai 2007, erlernt seit dem 1. sep 2006 in unserem Unternehmen den Beruf des Informations- und Telekommunikationssystemelektronikers.
Die Ausbildungsinhalte werden gemäß der Ausbildungsordnung vermittelt.
Herr X zeichneite sich durch eine jederzeit hohe Lernbereitschaft aus. Schon als Auszubildender bewies Herr X gute verkäuferische Fähigkeiten und ein sicheres Sprachverständnis. Herr X beherrscht alle wesentlichen Fertigkeiten und Kenntnisse seines Berufsbildes. Praktische Arbeiten führte Herr X stets in guter Qualität, sorgfältig und dennoch zügig aus.
Die Arbeitsergebnisse waren, auch bei gesteigerten Anforderungen, immer von guter Qualität. Er hat seine Arbeiten stets zur vollen Zufriedenheit der betrieblichen Fachkräfte erledigt.
Herr X war wegen seines freundlichen Wesens und seiner Aufgeschlossenheit bei seinen Vorgesetzten, Ausbildern, unseren Mitarbeitern und den anderen Auszubildenden sehr anerkannt und beliebt. Durch sein gepflegtes und positives Erscheinungsbild trug er stets zu einer guten Präsentation unseres Hauses bei. Mit seinen Umgangsformen waren wir jederzeit voll zufrieden.
Kann jemand diese Zwischenzeugnis aufschlüsseln und etwas zu den einzelnen Sätzen sagen? Wie würdet ihr das mit Noten bewerten?
Das ganze entspricht in Noten ungefähr einer 2, maximal einer 2 - 3.
Warum nicht besser? Da hier bestimmte Schlüsselformulierungen nur auf dem Niveau "gut" angesiedelt sind, beispielsweise würde es bei einer 1 eher so ausfallen:
ChRo hat geschrieben:Herr X zeichneite sich durch eine jederzeit sehr hohe / höchste Lernbereitschaft aus. Schon als Auszubildender bewies Herr X sehr gute / hervorragende verkäuferische Fähigkeiten und ein sicheres Sprachverständnis. Herr X beherrscht alle Fertigkeiten und Kenntnisse seines Berufsbildes sehr gut und ohne Probleme. Praktische Arbeiten führte Herr X stets in sehr guter Qualität, sehr sorgfältig und stets sehr zügig aus.
usw. Es dürfte klar sein was ich meine
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Herr X beherrscht alle wesentlichen Fertigkeiten und Kenntnisse seines Berufsbildes.
ist eher eine 3, der Rest eine 2.
Bei einer 1 werden normalerweise Superlative (am höchsten, am besten, vollstens) verwendet.
ChRo hat geschrieben:Die Ausbildungsinhalte werden gemäß der Ausbildungsordnung vermittelt.
Das ist Standard. Was hast du darüber hinaus gelernt? Sicherlich gab es in dem Betrieb wie in fast jedem besondere Abläufe oder erwähnenswerte Kenntnisse, da sollte sich dein Arbeitgeber ein bischen Mühe geben bzw. du mal aus dem Berichtsheft sammeln was du noch weiteres gemacht hast und das deinem Arbeitgeber zur Ergänzung vorlegen. Zeugt auch von Eigeninitiative.
ChRo hat geschrieben:Herr X war wegen seines freundlichen Wesens und seiner Aufgeschlossenheit bei seinen Vorgesetzten, Ausbildern, unseren Mitarbeitern und den anderen Auszubildenden sehr anerkannt und beliebt.
Aufgeschlossenheit ... nun steht das zwar hier in einem positiven Zusammenhang zu allen Betriebsangehörigen, allerdings könnte das auch missinterpretiert werden als "flirtete mit allen".
Gerade allerdings aufgrund dieser möglichen und unmöglichen angeblichen "Geheimcodes" und des Zwanges der positiven Aussagen sind mir Arbeitszeugnisse höchst suspekt. Es werden desweiteren ja auch grammtisch fragwürdige Wendungen verlangt - denn eine Eins ist und bleibt das "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" - was ein Deutsch!
Was weiterhin wichtig ist, ist die Schlußformel - die hast du womöglich nur nicht mit zitiert? Bzw. dass, wenn sie fehlt ausdrücklich erwähnt wird, dass es ein "Zwischenzeugnis" ist.
Hallo!
Danke erst einmal für die Antworten.
@KrashKidd
Sehr gute Analyse muss ich sagen. Über das Ergebnis lässt sich ja auch nichts sagen. Sollte in Ordnung sein. Habe ich mir auch so in etwa gedacht. Aber vielen dank. Ich habe allerdings mal gehört das diese Superlativen in Bewertungen nicht verwendet werden. Und wenn dann zeugt es von einer nicht sach- und wahrheitsgemäßen Beurteilung. Ist da etwas dran?
@MarciaBaila
Ich danke auch dir. Es ist eine sehr gute Idee beim Arbeitgeber nachzufragen ob dort ein wenig mehr Ausbildungsinhalte zum Vorschein kommen. Allerdings glaube ich auf der anderen Seite das dies nicht unbedingt notwendig ist. Da es sich um eine betriebsinterne Bewerbung handelt, sollten die Personalmanager und Teamleiter eigentlich wissen was vermittelt wurde.
Ich denke nicht das es sich in meinem Fall um "flirten" handelt. Denn ich bin glücklich vergeben und ich kann mich nicht erinnern auf Arbeit oder sonstwo geflirtet zu haben.
Also eine Schlussformel konnte ich auf meine ZZ nicht finden. Unter dem Zitat stehen nur die Unterschriften und das Datum. Über meinem Zitat steht allerdings Zwischenzeugnis.
Auch wenn diese Bewertung sich echt anhört, bezweifle ich die "Echtheit". Denn die Person die dieses ZZ geschrieben hat ist mein Ausbilder. Dieser hat jedoch keine Ahnung "wie" ich arbeite und wie ich bin. Ich sehe ihn wenn es hochkommt vielleicht einen Monat im Jahr. Meines wissens hatte er auch nie Kontakt zu meiner Betriebskraft. Somit scheint mir eine wahrheitsgetreue Bewertung unmöglich.
Besteht vielleicht die Möglichkeit das, dass Zeugnis sozusagen ausgedacht ist und einfach "beliebige" Textbausteine aneinander gereiht wurden? Das jeder eine "halbwegs" positive Bewertung erhält und ihm keine Steine in den weg gelegt werden? Denn zum Beispiel verkauft habe ich nie etwas. Ich bin Systemelektroniker.
Gibt es vielleicht auch interne Geheimcodes? Also das vielleicht ein Satz welcher sich gut anhört eigentlich bedeutet "er kann gar nichts" ? Ist jemandem soetwas mal zu Ohren gekommen?
Der Betrieb in dem Ich Auszubildender bin nennt sich Deutsche Telekom AG. Ich bin quasi bei Telekom Ausbildung eingestellt. Meine fachlichen und betrieblichen Erfahrungen sammle ich allerdings im Technischen Kundenservice (DTTS GmbH).
Ich freue mich auf weitere hilfreiche Antworten.
lg Chris
Solltest du dich ausschliesslich intern weiterbewerben, denke ich, könnte man nach Präzisierungung der Ausbildungs-Inhalte - darauf würde ich schon Wert legen - es gegebenenfalls so lassen, denn intern weiss der, der es lesen wird ja mit den eigenen Formulierungen umzugehen und diese zu interpretieren.
Allerdings vermutlich bewirbst du dich auch ausserhalb, oder? Dass du nie verkauft hast, wundert mich nun schon, das Zeugnis klingt nach Vertriebserfahrung. Wenn du die nicht hast, sollte das raus.
Hallo,
natürlich sollte eine Bewerbung nicht nur aus Superlativen bestehen, dass dann auch zu unglaubwürdig (denn so toll ist niemand) und klingt schon nach Arbeitsgericht , nur wenn sie fehlen oder gar keine vorhanden sind dann spricht es auch schon für sich, also eine zwei wie schon geschrieben habe.
Was die Aussagekraft einer Bewertung angeht: das Phänomen ist bekannt, vor allem in der Ausbildung möchte man wohl niemand über den grünen Klee loben auch er noch so gut ist. ich kenne es von Freunden von mir, die eine Ausbildung gemacht haben die teilweise nur Einsen gehabt hatten und bei den Kunden hervorragend ankamen die auch nur eine 08/15 Bewertung bekommen haben von jemand im Betrieb die sie höchstens zweimal in der ganzen Ausbildung gesehen haben.
Das ist zwar Alles andere als toll, aber nun einmal leider Standard .
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