Tierarztkosten zu hoch - Tier einschläfern

vom 07.04.2009, 16:12 Uhr

Ich schaue gerade mal wieder Menschen, Tiere und Doktoren auf Vox. Dabei war auch ein Hund, der einen Darmverschluss hatte. Bei dem 8 Monate alten Hund, hatten sich mehrere Darmschlingen in einander geschoben. Der Hund hat sein Futter ständig erbrochen und es kam kein Kot mehr, sondern nur noch Blut.

In der Tierklinik wurde dann ein Röntgenbild und Ultraschall gemacht. Dabei bestätigte sich dann, dass es sich wirklich um einen Darmverschluss handelt. Damit wurde der Hunde zu einem Notfall und sollte so schnell wie möglich operiert werden. Der Besitzer des Hundes sagte aber, dass er das mit seinem Partner absprechen müsste, da sich die Kosten auf ca. 700 Euro belaufen würden. Der Besitzer hat dann wirklich noch länger mit seinem Partner telefoniert, ob sie sich das leisten können. Der Oberarzt drängelte schon dauernd, da ein Darmverschluss ja wirklich lebensbedrohlich ist. Vorher meinte der Besitzer, dass er nicht weiß, ob er sich die Behandlung leisten kann und ob es dann nicht sinnvoller wäre, den Hund einzuschläfern. Die Tierärtzin, die den Hund operierte, meinte auch, dass sie es für unsinnig hält einen 8 Monate alten Hund einzuschläfern, wenn für ihn noch eine Heilungschance besteht.

Ich fand es ja erstmal schon unmöglich, dass der Besitzer des Hundes, so lange mit seinem Partner telefoniert hat. Wo eigentlich jede Sekunde für den Hund wichtig war und er so schnell wie mögich operiert werden sollte. Und dann auch noch die Frage, ob nicht einschläfern besser wäre. Das hat er doch nur gefragt, weil er Angst hatte, dass er die Kosten nicht tragen kann. Fast jeder Tierarzt lässt sich doch heute auf Ratenzahlung ein, wenn man dies vorher klärt.

Letzendlich hat der Mann dann seinen Hund auch operieren lassen. Was dem Hund, dass Leben gerettet hat. Der Hund hat gute Heilungschancen. Ihm musste zwar ein Stück vom Darm entfernt werden, aber das verkraften Hunde meistens recht gut.

Mir stellt sich jetzt die Frage, ob es wirklich Menschen gibt, die ihr Tier einschläfern lassen, weil sie die Kosten für eine Behandlung nicht zahlen können oder nicht bereit sind, diese zu zahlen. Vorallem frage ich mich auch, ob ein Tierarzt dann einfach das Tier einschläfern darf. Auch, wenn die Heilungschancen ganz gut stehen. Denn eine Einschläferung sollte doch nur zum Wohle des Tieres geschehen, eben damit es nicht leiden muss. Manchmal ist eben ein Tier so krank, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo Nelchen!

Diese Menschen gibt es . Leider. Du kannst dir mal diesen Thread hier durchlesen Tiere, bei denen sich der Tierarzt "nicht lohnt" ? . Es gibt Menschen, die machen die Kosten vom Tierarzt an den Anschaffungskosten des Tieres fest und wenn die Operation 800 Euro kostet und das Tier viel weniger, dann nehmen sie den Tod des Tieres in Kauf, ohne abzuwägen, ob es wieder gesund werden könnte. So ist es leider und solange Tierärzte das mtimachen wird es auch immer solche Menschen geben. Aber was will ein Tierarzt machen, wenn der Besitzer nicht zahlen kann.

Ich finde sowas auch schrecklich, aber da kann man nichts machen. Ein Tier ist für manche Menschen halt doch kein Weggefährte, sondern eine Sache.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ja, leider gibt es Menschen, die in so eine Lage kommen können. Dann entscheiden zu müssen, sich vom Tier zu trennen oder sich zu verschulden ist sicher nicht leicht. Bei keinem sitzt das Geld im Moment locker, daher kann ich es nachvollziehen, dass man das Tier lieber einschläfert, so hart ich das auch finde. Ich hatte auch mal einen ähnlichen Fall.

Eins meiner Meerschweinchen hatte unter der Geburt Probleme, es ging auf einmal nicht mehr voran. Natürlich war es Sonntag und kein Tierarzt war ans Telefon zu bekommen. Ich bin dann mit der Meeridame zur Tierärztlichen Hochschule gefahren, dort wurde das Tier in Narkose gelegt und ein Notkaiserschnitt gemacht. Leider waren die Babys nicht mehr zu retten, aber die Mama hat es nach langem Kampf geschafft. Der Spaß hat mich knappe 400 Euro gekostet. das tier war es mir wert. würde ich heute nochmal in die Situation kommen, ich könnte mir das nicht mehr leisten und müsste mich schweren Herzens zum einschläfern entscheiden.

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» peruanerhm » Beiträge: 373 » Talkpoints: 41,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Aber einfach mal abgesehen von jeder persönlichen Lage und der aktuellen Situation, kann ich trotzdem nicht verstehen, wieso es dann doch so häufig vorkommt, dass Leute sich den Tierarzt nicht leisten können und das Tier einschläfern lassen müssen. Ich überlege mir doch als normaler Mensch lieber 10 Mal vor der Anschaffung eines Tieres, ob ich mir das im schlimmsten Fall auh noch leisten kann. Offenbar scheinen das die meisten dann aber doch nicht zu tun.

Ich würde mir niemals einen Hund oder eine Katze anschaffen, weil ich einfach weiss, dass ich sicherlich mal mit Tierarztkosten um die 500 Euro rechnen müsste und mir das dann einfach nicht leisten kann. Klar kostet das Tier im Alltag weniger Geld, aber so viel, dass es für diese Art von Notfällen reicht, habe ich eben leider nicht und finde es schon etwas schade und bedauerlich, dass einige Leute nicht so weit denken.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das Problem ist, die Leute sehen nur die Kosten, die das Tier monatlich haben könnte (also die Futterkosten und die regelmäßigen Tierkosten), nicht aber, das es auch mal was außerhalb der Reihe geben könnte. Soweit wird nicht gedacht, wenn es dann wirklich mal passiert, dann kommen solche Skurilitäten zum Vorschein, wo man sich nur an den Kopf packen kann und die entsprechende Person mal fragen sollte, ob sie bei Krankheit auch eingeschläfert werden möchte.

Es ist ja so cool, ein Haustier zu haben, aber sobald die Probleme anfangen und Kosten auf einen zukommen, dann doch lieber nicht und weg mit dem Tier. Tolle Gesellschaft, in der wir heutzutage leben (wobei das glücklicherweise noch die Ausnahme darstellt).

Auf das Thema Ratenzahlung springen die schon gar nicht mehr an, aber wehe, es gibt dann im örtlichen Elektronikmarkt ein 0 Prozent Finanzierungsangebot, dann wird gekauft, was der Geldbeutel (nicht) hergibt. Soviel zum Thema Nächstenliebe, viele denken nur an sich selber, aber nicht an das Leben, was ihnen anvertraut worden ist (sie sind ja schließlich eine Bindung mit einem Lebewesen eingegangen, das sie lieben können und das ihre Liebe im Regelfall erwidert. Aber das scheint nicht mehr zu zählen :( ).

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe hier zum Teil nun wirklich kein Verständnis für einige Aussagen; aber das gilt nicht für die Aussagen, die es befürworten im Zweifelsfall ein Tier einschläfern zu lassen weil derBesitzer die Behandlung nicht zahlen kann.

Sicher kann man bei vielen Tieren schon erahnen, dass unter Umständen kostspielige Behandlungen beim Tierarzt nötig werden können, aber eben nicht bei allen Tieren. Nun weiß ich nicht, um was für einen Hund es sich bei dem im Eingangsbeitrag erwähnten Tier handelt, aber selbst bei einem Rassehund erwartet man wohl eher selten solche Probleme.

Was mir hier aufstößt: dass ich woanders lese, dass man selbst eigentlich nötige ärztliche Behandlungen nicht vornehmen lässt, weil dafür ein Betrag in zweistelliger Höhe zu zahlen ist, den man aber nicht aufbringen kann; anderseits aber Tierbesitzer verurteilt, die nicht in der Lage sind einen dreistelligen Betrag für die Behandlung ihres Tieres aufzubringen. Da möge man vielleicht auch mal drüber nachdenken.

Im Endeffekt finde ich es von derartigen Besitzern auch dem Tierarzt gegenüber fair nicht die teure Operation durchführen zu lassen, obwohl man von vornherein weiß, dass man die Kosten gar nicht zahlen kann.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich dachte eigentlich immer, ein Tierarzt wäre ebenso wie ein Humanmediziner dazu verpflichtet, das Leben des Patienten zu retten. Er muss zwar nicht die Nachfolgebehandlungen übernehmen, aber wenn ein Tier in lebensbedrohlichem Zustand eingeliefert wird, muss er dieses erstmal zu retten versuchen. Aber laut dem oben geschilderten Fall trifft das dann wohl doch nicht zu.

Dass Menschen die Tierarztkosten für ihre Tiere nicht übernehmen können oder wollen, habe ich schon oft gehört. Dafür, dass man die Kosten mit dem Partner absprechen will, habe ich in einigen Fällen Verständnis. Bei einem Hund in unserer Gegend wurde vor einiger Zeit ein Herzfehler festgestellt und für die OP inkl. Nachsorge machte der Tierarzt einen Kostenvoranschlag von 6000 Euro. Da hat die Frau auch erstmal gemeint, sie muss es mit ihrem Mann besprechen, aber der Zustand des Hundes war in dem Moment nicht lebensbedrohlich (er wurde übrigens dann auf Anraten des Haustierarztes in einer Uniklinik für "nur" 2000 Euro operiert). Bei 700 Euro und einer lebensbedrohlichen Situation habe ich aber für langes Nachdenken kein Verständnis. Die Zeit, die man am Telefon verschwendet, kann man ins Aushandeln geringer Raten beim Tierarzt besser investieren.

Natürlich sind 700 Euro viel Geld, aber wie schon mehrmals gesagt, muss man sich vor der Anschaffung eines Tieres überlegen, was es kosten kann. Ich habe für meinen Hund schon seit ich ihn habe, 500 Euro auf einem Sparbuch. Das habe ich auch heute noch, obwohl ich mir das jetzt eher leisten könnte als früher. In so einer Situation hätte ich für das Überleben meines Hundes wahrscheinlich jeden Preis gezahlt. Es gibt aber genug Leute, die nicht bereit sind, so viel zu bezahlen, einfach weil das Tier für sie "nur ein Tier" ist. Für 700 Euro bekommt man eben auch einen neuen Hund, der sogar noch klein und süß ist. Traurig, aber wahr.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,
genau deswegen haben wir keine Tiere, ausser Fische. Man ist schnell in der Anschaffung, impfen und Co geht auch noch. Aber dann wäre es bei uns finanziell schon aufgebraucht.

Steht dann eine teure Operation an, kann man auf einen Bankdispo hoffen, die Eltern fragen. Aber hat man selber keine Rücklagen, woher nehmen und nicht stehlen. Man weiss ja nie, was in einem Tier drinnen steckt, und ich könnte es nicht übers Herz bringen, aus Geldnot ein Tier einzuschläfern.

Ich bin der Meinung, man sollte sich nur Tiere halten, wenn man das nötige Geld dafür hat. Mich regt es auf, wenn jeder 3. Arbeitslose 1-3 Hunde hat, und sich nicht weiter drum kümmert, wo das Geld für Operationen her kommen soll.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube keiner rechnet mit einer solchen Rechnung, beziehungsweise jeder hofft, dass sein Tier gesund bleibt. Allerdings bin ich da geteilter Meinung. Klar, für mich käme es auch nie in Frage enies meiner Tiere aufgrund einer heilbaren Krankheit einschläfern zu lassen, andere können es sich nicht leisten und befreien ihr Tier dann lieber vom Leiden indem sie es einschläfern, denn sonst würde es nicht operiert werden und kein anderer würde sich das kranke Tier kaufen.

Ich glaube auch, wenn jemand anderes mein Meerschweinchen gekauft hätte, dann wäre das auch schon längst eingeschläfert. Das auch ein Meerschweinchen Kosten verursachen kann das ist mir klar und dem war ich mir auch vor dem Kauf durchaus bewusst. Aber mal ehrlich, wenn man innerhalb von drei Monaten für ein Meerschweinchen mehrere hunderte Euro ausgibt, dann ist das einfach nicht normal!! Da hätten spätestens beim dritten Tierarztbesuch einige gesagt, nein mit mir nicht. Es sind auch nicht nur die Kosten, zumindest bei mir. Bei mir zerrt es auch jedes mal an den Nerven, da ich mir dann eine Menge Sorge um meine Tiere mache.

Ok, bei dem einen war es noch so weit gut, dass es den Päppelbrei freiwillig gefressen hat und auch sonst alle Medikamente freiwillig nimmt, aber mein anderes Meerschweinchen ist da anders. Da dauert dann mal das füttern auch mehr als eine halbe Stunde. Nicht das mir die Zeit etwas ausmacht, nein das nicht, aber es ist ja auch Streß für das Tier und irgendwann hält es dann gar nicht ruhig und ich muss es mehr oder weniger in Tier hinein stopfen.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da ich selber immer Haustiere hatte und auch heute noch 2 Katzen habe finde ich solche Geschichten auch immer wieder erschreckend. Für mich sind meine Tiere nicht einfach nur Tiere, sondern eher Lebensbegleiter oder Freunde. Ich persönlich würde daher auch immer für eine Lebensrettende OP sein.

Andererseits muss man eben auch das Geld betrachten. Leute die wirklich kaum Geld zum Leben haben und dann beispielsweise eine komplizierte Operation ihres Vierbeiners in Höhe von über 1000€ zahlen müssen überlegen bestimmt zwei mal ob sie sich das wirklich leisten können.

Außerdem möchten viele Tierärzte heutzutage solche Summen eigentlich lieber Bar bezahlt bekommen, da immer mehr Menschen die Raten irgendwann nicht mehr Zahlen konnten und so schon genug Tierärzte auf den Forderungen sitzen geblieben sind.

Es ist wirklich ein schwieriges Thema, ich würde eigentlich alles für meine Katzen geben, da ich mir sonst ein Leben lang Vorwürfe darüber machen würde und es sicherlich auch bereuen würde.

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» talkiewalkie » Beiträge: 33 » Talkpoints: 0,56 »


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