Zahlung von Kindesunterhalt und Ehrlichkeit
Ich selbst bin ja allein erziehend und bekomme von meinem Ex für unser gemeinsames Kind Unterhalt. So geht es auch anderen Müttern in meinem Bekanntenkreis. Egal wie hoch nun der Unterhalt ausfällt, er orientiert sich ja immer an der Düsseldorfer Tabelle, die in regelmäßigen Abständen geprüft und angepasst wird. Selten wird der Unterhalt dabei niedriger angesetzt als im vorherigen Zeitraum, meist erhöhen sich die zu leistenden Zahlungen.
Im April (oder Mai) diesen Jahres wird nun der Kinderbonus zusammen mit dem Kindergeld ausgezahlt; diese Zahlung berechtigt den Bar-Unterhaltsverpflichteten ja seine Unterhaltszahlung für den Auszahlungsmonat um die Hälfte des Kinderbonus zu kürzen. Ob das nun bei allen Personen angekommen ist, weiß ich nicht. Mein Ex hat zumindest den vollen Betrag überwiesen. Klar war da kurz der Gedanke, ihm gar nicht zu sagen, dass er den Unterhalt für diesen Monat um 50 Euro kürzen dürfe. Ich habe ihn aber doch drauf angesprochen. Es hat mich sehr gefreut, dass er davon wusste, sich aber trotzdem dafür entschieden hat, den Unterhalt nicht zu kürzen. Er meinte, dass er ja wüsste, dass ich im März einige größere Summen für den Kleinen ausgegeben habe, und ich ihn auch nicht darum gebeten hätte sich zu beteiligen. So wäre es nur fair, dass ich dann den Kinderbonus in voller Höhe behalten würde.
Umso erstaunter war ich, dass eine meiner Bekannten (deren ältestes Kind nicht vom Ehemann ist) gar nicht auf die Idee kommt, den Erzeuger des ihres ältesten Kindes auf diese Tatsache hinzuweisen. Würde er von allein weniger bezahlen würde sie das zwar hinnehmen, würde er wie bisher zahlen würde sie das auch "hinnehmen". Allerdings geht sie davon aus, dass er extra für einen Monat den Dauerauftrag ändert. Das habe ich hinterfragt, weil ich bisher noch mit einer anderen guten Freundin gesprochen habe, der es haargenau so erging wir mir. Die Bekannte meinte dann, dass sie ihren Ex bisher immer nur von einer Erhöhung des zu zahlenden Unterhaltes in Kenntnis gesetzt hätte, aber nie davon, dass er weniger zahlen müsste. So hat er wohl zwei Monate mal 30 Euro mehr als nötig gezahlt (weil sie ihn nicht informiert hatte) und sich seitdem immer selbst informiert.
Mich würde mal interessieren, wie Ihr allein erziehenden das haltet oder gehalten habt - auch wenn da mal ein Gedanke war, doch ehrlich geblieben oder den Verpflichteten weiter zahlen lassen? Wer nicht in dieser Situation steckt, der sollte vor einer Antwort überlegen, dass allein erziehende meist nicht im Geld schwimmen und die Versuchung eben doch da ist. Und ich meine auch gar nicht unbedingt , dass man den Ex schon vorher auf irgendwelche Änderungen hinweisen muss. Aber spätestens wenn die Zahlung eingeht und man daran erinnert wird, dass es eine Änderung gab, sollte man dann nicht ehrlich sein?
Hallo!
Ich habe zwar keine Kinder, aber ich finde auch, dass man ehrlich sein sollte. Ich kann verstehen, dass man als allein Erziehend nicht viel Geld hat und sich über jeden Euro mehr freut. Aber ich finde Ehrlichkeit wichtiger. Vor allem ist es doch so viel schöner, wenn der Ex Mann dann sagt, dass er das wusste und das Geld extra überwiesen hat.
Die Mutter der Kinder möchte doch auch nicht, dass ihr Ex Mann sie hinterher oder ihr etwas verschweigt. Und ich finde, dass man niemals anderen antun sollte, was man selbst auch nicht angetan bekommen möchte.
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