"Glück" als neues Abi Fach!

Ich habe auch im Rahmen einer Dokumentation von diesem Schulfach an der Heidelberger Schule gehört und fand das erst einmal kurios. Allerdings finde ich dieses Fach gar nicht so verkehrt. Glück an sich ist sicher nicht erlernbar. Allerdings kann man im Rahmen eines solchen Faches wichtige Fähigkeiten erlernen und verbessern, zum Beispiel eine gesunde Selbstwahrnehmung, Wertschätzung der eigenen Fähigkeiten und Akzeptanz von Grenzen und sogenannten Fehlern.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass ich ein solches Fach belegt hätte. Allerdings denke ich nicht, dass man sich auf diese Weise mal eben schnell eine gute Note verschaffen kann. Wenn man nicht offen für dieses Fach ist und sich wirklich engagiert, wird man auch in diesem Fach scheitern – so wie in jedem anderen Fach auch, für das man eigentlich nichts übrig hat und sich dann auf dieser Ablehnungshaltung ausruht. In der Dokumentation (NZZ Format) wurde übrigens gesagt, dass es sich um einen freiwilligen Zusatzkurs handelt. Ich bin mir gar nicht sicher, ob das Fach als „normales“ Abi-Fach gewählt werden kann.

Ich halte es für angebracht und klug, dass sich Kinder und Jugendliche mit ihrer eigenen Zufriedenheit auseinandersetzen und mit Gleichaltrigen darüber diskutieren. Es geht auch in der Schule ja nicht immer nur darum, etwas zu erlernen. Glück ist sicherlich nicht erlernbar. Es ist aber in meinen Augen erlernbar, sich über die eigenen Präferenzen, Wünsche und Ziele bewusst zu werden, die eigene Persönlichkeit mit ihren Stärken und Schwächen anzunehmen und andere an am eigenen Lbene teilhaben zu lassen. Das Schulfach Glück ist in meinen keine Anleitung zum Glücklichsein, sondern ein Diskussionsforum.

Das sollte man an unserer Schule auch mal einführen. Ich würde es sofort wählen. Glück an sich ist wohl nicht erlernbar, wohl aber eine positive Einstellung sich selbst und der Umwelt gegenüber. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Schüler durch den Kurs ein wenig sozialer und offener werden können. Vielleicht würde es sogar gegen Ausländerfeindlichkeit wirken. Denn wer seinen Mitmenschen etwas freundlicher und nachsichtiger begegnet, ich sicher auch toleranter.

Im Kerncurriculum für den Abitur-Jahrgang 2012 in Niedersachsen ist es sogar möglich, sein Abi im Fach Erotik zu schreiben. Leider wird das auf unserer Schule nicht angeboten. In diesem Sinne finde ich das Fach Glück noch relativ harmlos, da man hier eventuell etwas für den eigenen Alltag lernen kann. Was man im Fach Erotik lernen soll, ist mir allerdings nicht wirklich klar und ehrlich gesagt möchte ich es auch gar nicht wissen.

Das wichtigste am Schulfach Glück ist, dass Kinder sich selbst und dem, was sie wirklich glücklich werden lässt, mehr Aufmerksamkeit schenken und erkennen, dass Computerspiele und TV ein netter Zeitvertreib sind, aber keinesfalls glücklich machen.

Kaum zu glauben, dass sich sowas durchsetzten lässt. Wieso macht man nicht gleich ein Abifach, dass sich ''Relaxen'' nennt. Da ich bislang nichts von diesem Fach gehört habe, war die Durchsetzung ja wohl auch nicht besonders erfolgreich, was mich auch nicht groß wundert, denn wie soll man zu diesem Thema einen Lehrplan entwickeln oder Klausuren stellen?

Die Umsetzung des Schulfaches Glück in die Kerncurricula ist denke ich nicht so schwer, wie allgemein angenommen. Diskussionsthemen wie Selbstreflektion, Selbstbewusstsein und Individualität sind stets auch Themen des Religions- oder Philosophieunterrichts gewesen. Von Klausuren würde ich in diesem Fach auch wenig halten, wahrscheinlich sind Referate oder die Punktevergabe über sonstige Mitarbeit hinsichtlich der Prüfungsrelevanz am sinnvollsten.

Oh Gott is das blödsinnig. Von mir aus als Pflichtfach okay, es stimmt schon dass es sinnvoll ist mehr soziales in der Schule einzubauen und vor allem unter Teenagern, wo heutzutage irgendwie eh alle depressiv sind, ist das vielleicht nicht so blöd.

Aber dass sowas in den Notenschnitt einfließt, das ist doch eine Frechheit! Das ist doch so gemein denen gegenüber, die sich mit Fächern wie Mathe und Deutsch ihren Notenschnitt hart erarbeiten, wenn sich dann
einige mit "GLÜCK" den Notenschnitt auf ein ähnliches Niveau hinaufpushen.

Soweit ich informiert bin kann vor allem im Abitur keines der Hauptfächer wie Mathe, Deutsch, usw. durch das Schulfach Glück ersetzt werden. Im Abitur ist es üblich, dass eine bestimmte Fächerkombination aus einer Liste von Haupt- und Nebenfächern gewählt wird. Dabei ist die Wahl der Abiturfächer an bestimmte Auflagen geknüpft, die gewährleisten, dass eine gewisse Vergleichbarkeit unter allen unterschiedlichen gewählten Fächerkombinationen aufrechterhalten wird. Deshalb wird das Schulfach Glück niemals eines der Hauptfächer ersetzen können, ich denke auch nicht, dass dies das Ziel der EInführung dieses Faches ist. Vielmehr soll es als Differenzierungsmöglichkeit oder villeicht auch nur in Wahlpflicht-AG's den Horizont der Schüler erweitern.

Ich persönlich finde das eine tolle Neuerung. Auch wenn ich hier vielleicht als Wahl-Heidelberger etwas lokal vorbelastet bin, muss ich sagen ist das Fach Glück aus meiner Sicht an deutschen Schulen durchaus sinnvoll.
Jede Maßnahme, die die Lebensqualität und Lernqualität an den Schulen erhöht und mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in den Schulalltag bringt, senkt zugleich die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen und verhindert zumindest in Teilen negative Einflüsse.

Daher finde ich hat ein Schulfach "Glück" nicht nur positive Auswirkungen auf die Schule und die Jugendlichen, sondern hat sogar gesamtgesellschaftliche Vorteile.

Natürlich muss man dann abwägen, inwieweit man dies in den Notenschnitt mit einfließen lassen kann, und darf. Dafür müssen dann Standards geschaffen werden, die eine Vergleichbarkeit mit anderen Leistungen ermöglichen. Aber dies sollte kein Problem sein, und sollte bei dem Erfolg der Einführung des Schulfaches (Heidelberg macht Schule!) von einer unabhängigen landesweiten Expertenkommission in den Kultusministerien geschehen.