Mehr Effizienz bei Vergabe von Studienplätzen
Hallo Community,
gerade habe ich gelesen, dass die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz vor hat, eine Online-Börse einzurichten, mit der man sich zukünftig an Hochschulen anmelden und einschreiben können soll.
Ich persönlich würde das als eine sinnvolle Erweiterung sehen. Sicherlich schicken die meisten mehrere Bewerbungen an Hochschulen ab. Werden sie auch an allen Hochschulen aufgenommen, so entscheiden sie sich für eine Hochschule. Die anderen Hochschulen halten die Plätze für diese Person frei, obwohl diese Person schon an der anderen Hochschule angenommen wurde und zugesagt hat.
Dies ist mir auch stark aufgefallen. Sehr viele Studenten im ersten Semester sind erst nach ein paar Wochen in die Uni gegangen, weil sie nicht wussten, dass sie im Losverfahren nachträglich angenommen worden sind. Diese haben so oft einige Wochen des Studiums verpasst. Wiederum andere Studenten erhielten dadurch eventuell gar keinen Studienplatz, obwohl es noch freie Plätze an einigen Universitäten gab.
Wie seht ihr das? Stellt dies eine sinnvolle Ergänzung zur Studienplatzvergabe darf? Konntet ihr das an euren Unis auch feststellen?
Wenn man sich den heutigen bürokratischen Aufwand der Studienplatzvergabe anschaut und die damit verbundenen Kosten und sich jetzt überlegt, dass alle Unis nun kooperieren werden und somit der Aufwand noch größer wird, da kann man sich sicher sein, dass in naher Zukunft die Studiengebühren erhöht werden.
Natürlich ist eine solche Zusammenarbeit sinnvoll und längst überfällig, aber meiner Meinung nach nicht sonderlich effizient, da die Vergabe wieder dezentral geschieht. Es gibt die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS), die zentrale angehenden Studenten Studienplätze zuweist. Die Studenten können im Vorfeld Wünsche äußern und erhalten, wenn sie den Anforderungen entsprechen einen Studienplatz. Warum baut man dieses System nicht weiter aus? Auf diese Art und Weise ließe sich sehr viel Personal sparen und das Kontingent der Studienplätze an den Unis best möglich ausnutzen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es sicherlich die Fristen gleich zu schalten. Die meisten Universitäten haben unterschiedliche Bewerbungsfristen, unterschiedliche Rückmeldefristen und unterschiedliche Semesterstart- und Endtermine. Würde man die Bewerbungsfristen einfach zentral regeln und es mit den Rückmeldefristen ebenso halten, würde das sie Sache sicherlich auch stark vereinfachen.
Wenn jedoch die Termine alle weit verstreut liegen, ist das sehr schwierig, weil man von der Wunschuni vielleicht noch keine Nachricht bekommen hat und im Zweifelsfall den einzigen Platz verschenkt, den man bekommt. Liegen aber die Fristen die die Abiturienten für die Bewerbungen und die Unis für die Bearbeitungen zur Verfügung haben, parallel, kann man sich in einem deutlich kleineren Zeitrahmen für eine Hochschule entscheiden. Wenn man sich dann nicht bis zum Stichtag bei einer Universität, die einen annehmen würde, gemeldet hat, wird der Platz weiter vergeben. Das geht wesentlich schneller, man könnte alle Plätze vergeben und das rechtzeitig zum Semesterstart.
Mir ist aber auch nicht klar, warum so viele Leute scheinbar völlig außer Stande sind, abzusagen, wenn sie einen Platz nicht annehmen wollen. Ich habe von meiner Ersatzuniversität eine Zusage erhalten, bevor die von meiner Wunschuni ankam und habe da natürlich erstmal zugesagt, für den Fall, dass es mit der ersten Wahl nicht mehr klappen sollte. Als aber dann der ersehnte Brief der anderen Hochschule kam, habe ich in der anderen angerufen und gesagt, dass ich den Platz doch nicht brauche. Das hat mich fünf Minuten und einen Telefonanrug gekostet. Warum also fällt es anderen so schwer, diese wenigen Handgriffe auch eben zu tun und so anderen die Chance zu geben auch einen Studienplatz zu ergattern? Sind die Leute so egozentriert, dass es ihnen einfach nicht auffällt, oder ist das pure Berechnung um später weniger Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt zu haben? Ich kann es jedenfalls nicht nachvollziehen!
Bisher fand ich immer, dass das aber ganz funktioniert mit den Fristen. Ich habe mich zwar damals nur an Fachhochschulen beworben, aber dafür an recht vielen und auch in unterschiedlichen Bundesländern und es war zumindest bei mir so, dass es eine betimmte Frist gab um sich einzuschreiben und zwischen der Einschreibefrist und dem Semesterbeginn am 1. Oktober lagen nochmal 3 - 4 Wochen. In dieser Zeit wurden freie Plätze, welche eigentlich für Leute reserviert waren, die sich dann allerdings doch nicht eingeschrieben haben, zusätzlich vergeben als Leute, die sonst nicht aufgenommen worden wäre. Die wurden dann sogar teilweise persönlich angerufen und ihnen wurde gesagt, dass sie noch nachgerückt sind.
Klar, war das auch wieder ein riesiges Aufwand und von den Nachrückern sind ja dann auch letztendlich nicht alle augekreuzt, aber ich fand das eine recht humane Lösung um so doch noch Leuten eine Chancen zu geben, die eigentlich nicht aufgenommen worden wären und zu vermeiden, dass Plätze für Leute umsonst freigehalten werden.
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