Heiraten - Ja oder Nein?

vom 11.09.2007, 14:59 Uhr

Hallo!

Mich würde mal interessieren, ob ihr vorhabt, später (oder vielleicht auch schon bald) zu heiraten? Oder seid ihr vielleicht total gegen eine Hochzeit und meint, dass ihr mit eurem Partner oder eurer Partnerin auch gut ohne Trauschein zusammenleben könnt?

Was meint ihr, was die Vor- und was die Nachteile von einer Hochzeit sind?

Ich schreibe hier mal die Argumente für und gegen eine Hochzeit auf.

Pro:
- man gewinnt eine zusätzliche Sicherheit, weil man den Partner schon länger kennt, wenn man heiratet
- wichtiges Ritual des Lebens
- gewisse Steuervorteile und besonderer Schutz
- Probleme müssen überwunden werden können, man gibt also nicht gleich auf
- Absicherung der Beziehung
- Ehe sollte eine Sache auf Dauer sein und ist prinzipiell nicht aufkündbar
- bei Nichtfunktionieren der Ehe kann man sich immer noch scheiden lassen
- Kinder werden vor Hänseleien in der Schule etc. bewahrt

Contra:
- eine Ehe bewirkt keine Veränderung innerhalb der Beziehung
- Beziehung soll Privatsache bleiben, man braucht keinen staatlichen Segen und dann wäre es ein staatlicher Akt
- es besteht kein Zwang, dass die Beziehung unbedingt funktionieren muss, wie es in der Ehe der Fall ist
- eine Ehe macht die Beziehung nicht fester und schützt nicht vor Konflikten
- heiraten ist veraltet
- Kinder haben dadurch keine Nachteile, da es viel moderner geworden ist, mit unehelichen Kindern umzugehen

Ich persönlich könnte mir schon vorstellen, irgendwann mal zu heiraten. Allerdings möchte ich dann aber auch mit meinem Partner zuvor auch schon einige Zeit zusammengewesen sein. Es stimmt schon, dass eine Hochzeit nicht unbedingt mehr "notwendig" ist, aber trotzdem fände ich es irgendwie besser, wenn ich mal Kinder bekommen sollte, dass ich dann vorher geheiratet habe.

Wie seht ihr das?

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mein Schatz und ich sind jetzt 8 Jahre zusammen und immer noch nicht verheiratet, da sich uns die Notwendigkeit nicht erschliesst, warum wir das tun müssten. Wir haben auch eine Tochter, welcher es egal ist, ob Mama und Papa verheiratet sind oder nicht. Wichtiger ist doch ein harmonischer Umgang. Würde er mich fragen, ob wir heiraten, würde ich sicher nicht nein sagen, aber es muss nicht sein.

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» eselchen » Beiträge: 973 » Talkpoints: 2,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe mal in einem Buch gelesen, das der Selbstmord heißt, von Emil Durkheim, das eine Frau von einer Ehe nicht profetiert und so höher gefährdet ist Selbstmord zu begehen. Jedoch von einer Scheidung profitiert die Frau und der Mann ist höher gefährdet Selbstmord zu begehen. Fand ich ganz Interessant, obwohl die Studie aus dem Jahr 1885 etwa ist, trifft sie trotzdem noch zu, finde ich zumindest! Hast du noch einen Contra Punkt nicht zu heiraten :lol:

» MrSilverBlue » Beiträge: 190 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin nun über 3 Jahre verheiratet, kennen tun wir uns erst etwas über 4 Jahre,bis jetzt haben wir es auch nicht bereut. Der Hauptgrund zu heiraten war eigentlich auch mehr oder weniger die erste Schwangerschaft, außerdem haben wir auch noch steuer,sowie,mein Mann beruflich plus gemacht. Dann auch noch irgendwas weil wir ein Haus haben.Also es hat sich finanziell schon gelohnt. Wir fanden es aber auch schon schöner mit Kind verheiratet zu sein.Nun haben wir 2 Kinder und ich denke spätestens jetzt hätten wir auch so geheiratet. Außerdem denke ich wenn man verheiratet ist steht auch mehr auf dem spiel falls mal eine Trennung in Betracht gezogen wird. Ich glaube man versucht intensiver seine Ehe zu retten, als man das vielleicht in einer normalen Beziehung tun würde. (Jetzt mal davon abgesehen ob man Kinder hat oder nicht). :)

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube ich und meine Freundin werden nicht heiraten - und wenn dann sowieso nur mit Ehevertrag. Denn eine Ehe ist auch nicht mehr als eine Partnerschaft auf Papier, ich kenn genug Leute, die sich trotz Ehe haben scheiden lassen und genug, die unverheiratet schon länger jede Krise überstanden haben. Es gibt auch genug bindende Elemente in einer Beziehung ohne Trauschein.

Wie Du schon bemerktest, es ist eine alte Form der Partnerschaft, als sich viele Frauen noch absichern mussten, was heute, wo viele Frauen Karriere machen, nicht mehr so der Fall ist. Die Steuervorteile sind auch nicht mehr so gewaltig, wenn beide sehr gut verdienen. Meine Letern haben sich auch scheiden lassen und naja: mich hat keiner in der Schule deswegen gehänselt, es ist doch eh mehr die Regel als die Ausnahme, und so stand ich mitten im Abi auf einmal auf der Seite der Mehrheit, was es auch einfacher macht - "Deine Eltern haben sich scheiden lassen? Ja, meine auch." - "Meine auch bald.". Die Ehe führt meiner Meinung nach eher zu einer Trennung als eine feste Partnerschaft, weil hier eben der Druck da ist "zusammenbleiben zu müssen", wo man bei einer Partnerschaft immer meint, eine Wahlfreiheit zu haben - de facto hat man die sowieso nicht, ich sehe es an mir.

Ich bin jetzt schon ewig und 3 Tage mit meiner Freundin zusammen, erst 25 und bekomme immer von meinen Eltern zu hören, wir hätten einen Hausstand wie zwei 45jährige, weswegen wir auch so eine für 2 "junge" Menschen recht große Wohnung (ca. 120 qm) brauchen, weil da einfach soviel an Zeug ist. Und allein soetwas bindet auch - gemeinsame finanzielle Verpflichtungen, die Angst, den ganzen Müll, den man sich gemeinsam angeschafft hat, wieder auseinderzureißen, usw. - stärker als jedes Stück Papier. Da hab ich dann doch lieber die Illusion von Freiheit als die Bindung per Trauschein.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Unsere Hochzeit ist schon fest geplant, zwar nicht als Termin, aber als Tatsache. Natürlich erleichtert ein nicht vorhanden sein eines Trauscheins die Trennung enorm aber ich finde wer schon so lange zusammen ist wie manche Leute sollte dies auch vor Gott und der der Welt bezeugen und sich nicht immer noch das Hintertürchen der einfachen Trennung offen lassen.

p.s. gibt es denn überhaupt noch so besonders große steuerliche Vorteile für Verheiratete.

Timberwood

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» Timberwood » Beiträge: 867 » Talkpoints: 12,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Timberwood: Herzlichen Glückwunsch!

Mit meinem jetzigen Partner habe ich auch schon über das Heiraten nachgedacht. Aber weniger aus steuerlichen Gründen oder anderen Vorteilen, eher aus ideellen Gründen.
Es ist doch irgendwie etwas anderes sich vor aller Welt (und wer mag auch vor Gott) zu einem Partner zu bekennen. Das ist für mich das große Pro, das für's Heiraten spricht: ein für alle Welt sichtbares Ritual.

Allein Erziehendene und Geschiedene sind heute (leider) so selbstverständlich, dass deswegen kaum noch ein Kind gehänselt wird (mir ist zumindest kein Fall bekannt).
Und wie schon im Eingangsbeitrag aufgeführt, eine Eheschließung ändert nicht viel an der Beziehung. Man kann sich auch in der Ehe trennen und wenn beide Partner einverstanden sind, muß man sich ja nicht mal scheiden lassen. An einer Beziehung muss man mit oder ohne Trauschein arbeiten.
Und falls man sich letztlich doch scheiden will, kann man mittels Mediator und/oder Ehevertrag ja auch schon finanzielle Verluste senken.
Und von staatlicher Seite wird ja heute auch kaum noch zwischen Eheleuten und eheähnlichen Beziehungen utnerschieden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ein Ehevertrag kommt für mich später absolut nicht in Frage. Bereits vor der Hochzeit zu klären was passiert wenn man sich trennt halte ich für pervers, ich überlege ja auch nicht was mein neues Auto wert ist wenn ich damit einen Totalschaden habe oder?

Timberwood

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» Timberwood » Beiträge: 867 » Talkpoints: 12,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich schließ für mein neues Auto zumindest eine passende Kasko-Versicherung ab, nicht anders würde ich einen Ehevertrag einordnen :P

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Natürlich sollte man entsprechende Vorkehrungen treffen - die Scheidungsrate spricht für sich, hier nützt falscher Idealismus nichts, meiner Meinung nach.

Da beispielsweise ich und meine Freundin mit umfangreichen Erbschaften "rechnen können" versteht sich dieser im Fall des Falles von selbst - es wäre Unsinn, Familienbesitz, der schon seit Jahrhunderten weitergereicht wird und Vermögensvorteile zugunsten jemanden zu opfern, von dem man sich vielleicht trotzdem einmal trennen könnte. Hier hat man auch eine Verantwortung gegenüber dem Vermächtnis der Ahnen, welche über solchen "Papierkram" wie der Ehe steht. Vielleicht bin ich in dem Punkt ja auch zu konservativ :wink: und traditionsverbunden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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