Muss man angebotene Hilfe immer dankbar annehmen?
Neulich hatte ich im Freundeskreis ein Streitgespräch darüber, ob man jegliche angebotene Hilfe immer annehmen sollte und dafür auch noch dankbar sein muss?
Es passiert ja öfter, dass man Hilfe angeboten bekommt, die man einfach in dem Moment nicht brauchen kann. Jemand bietet beispielsweise Hilfe beim Renovieren an, aber eigentlich wäre es einem viel lieber, die Person würde babysitten, weil vielleicht das Renovieren nicht die oberste Priorität hat. Darf man in einem solchen Fall nicht die Hilfe ablehnen? Muss man sich dann den Vorwurf der Undankbarkeit gefallen lassen?
Ich denke, dass man durchaus Hilfe ablehnen darf und dass man deswegen noch lange nicht undankbar ist. In meinen Augen ist man ja irgendwann fremdbestimmt, wenn immer die Hilfe annimmt, die Außenstehende für richtig befinden statt nur die Hilfe anzunehmen oder auch mal einzufordern, die man wirklich gebrauchen kann.
Ich finde es absolut in Ordnung wenn man auf angebotene Hilfe auch mal dankbar verzichtet. Manchmal macht man eben lieber etwas alleine, als sich dabei helfen zu lassen. So etwas sollte man unter Freunden auch akzeptieren können.Bei uns im freundeskreis klappt dies auch immer ganz gut. Es ist keiner eingeschnappt, wenn seine Hilfe eben mal nicht benötigt wird. Dann gilt man, zumindest bei uns, auch nicht gleich als undakbarer Zeitgenosse.
Mein Mann und ich haben schon oft Hilfe abgelehnt, und trotzdem fragt man uns immer wieder. Die Sache mit dem Renovieren ist wirklich ein gutes Beispiel, dass können wir alleine und amchen es gerne selbst, uns ist es dann auch lieber wenn jemand auf die Kidner aufpasst. Ich lehne meist auch ab wenn mir jemand in der küche helfen möchte, eben weil ich weiss wo alles hingehört und andere Leute machen mir nur alles Durcheinander.
Hallo!
Ich finde nicht, dass es gleich undankbar erscheint, wenn man Hilfe ablehnt. Ich habe auch schon öfter Hilfe angeboten bekommen und diese nicht angenommen und eben dankend abgelehnt. Bisher hat sich dadurch auch noch niemand ungerecht behandelt gefühlt.
Es ist doch ganz normal, dass man Hilfe angeboten bekommt und diese eben ablehnt, wenn man meint, sie nicht zu brauchen. Ich würde mir da keinen großen Kopf drüber machen und es als Undankbar empfinden, wenn ich jemandem meine Hilfe anbiete und dieser sie nicht annimmt. Ich finde es völlig übertrieben, dass man dann hingestellt werden soll, als wüsste man das Angebot nicht zu schätzen.
Hallo!
Es kommt immer darauf an, wie man die Hilfe, die angeboten wird ablehnt. Schlimm finde ich es, wenn jemand die Hilfe zum Renovieren anbietet und man dann sagt "Ne, du , lass das mal lieber, ich möchte , dass die Wände schön gestrichen sind" Da sollte man lieber sagen "Das ist lieb, aber das schaffe ich schon alleine. Wenn alles fertig ist, kannst du gerne kommen und es begutachten".
Ich würde also die Leute nicht vore den Kopf schlagen und es freundlich sagen, dass ich diese Hilfe nciht brauche. Dumm ist nun, wenn ein wirklich kompetenter Maler direkt nach dem anderen die Hilfe anbietet und man sie annimmt und der, der als erstes die Hilfe angeboten hat es rausbekommt. Da sollte man sich schon überlegen, wie man sich dann verhält.
Aber ich bin durchaus jemand, der nicht immer die angebotene Hilfe auch annimmt und lehne sie auch ab. Versuche aber immer , dass der andere nicht gekränkt ist.
Natürlich sollte man Hilfe ablehnen dürfen, was spricht auch dagegen? Man kann, wie JotJot schon sagte nicht immer alles gebrauchen, vielleicht schon, aber vielleicht gibt es auch in dem Moment wichtigeres. Das gleiche ist auch bei behinderten Menschen so. Diese müssen ja auch nicht jede Hilfe annehmen die sie Angeboten bekommen. Oft können sie ja noch vieles alleine, wenn sie im Straßenverkehr unterwegs sind. Wenn man ihnen Hilfe anbietet, muss man auch damit rechnen das sie dankend ablehnen. Warum auch nicht? Es ist gut gemeint und sollte keinen böse stimmen, nur weil man gerade mal eine Abfuhr bekommen hat, egal aus welchen Grund.
Hallo an alle!
Also ich denke auch das man manche Hilfe auch gut und gerne ablehnen kann. Wobei, es kommt auch sehr speziell darauf an welche Person was für eine Hilfe anbietet. Also wie das persönliche Verhältniss zu dieser Person ist. Und die eigene Überlegung was für Hilfe man von diesem erwarten kann.
Zum Beispiel des Threaderstellers mit dem Babysitten anstatt der Hilfe beim Renovieren:
Würde ich meine Wohnung am Wochenende renovieren würde mein Vater z.B. auf jedenfall fragen ob er kommen und helfen soll. Ihm kann ich aber locker sagen das es mir lieber wäre, es mir mehr helfen würde wenn ich ihm für ein paar Stunden meinen kleinen Sohn bringen könnte damit ich den aus den Füßen hab. Das würde er dann auch machen, weil es mir mehr helfen würde. Meinen Bruder z.B. wüurde ich nicht bitten zu sitten, weil ich weiß das er das nicht so gerne macht und auch nicht gut wahrscheinlich. Es kommt also drauf an welche Person welche Hilfe anbietet und ob er mir nicht mit einer anderen Sache mehr helfen würde.
Aber, diese Erfahrung habe ich sehr sehr oft gemacht, geht es um eigentlich unbekannte Personen von denen man in bestimmten Situation einfach ein entgegenkommen braucht, dann gilt der alte Spruch "Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden". Das ist einfach so. Grundvorrausetzung dafür ist dann aber das man ein netter ordentlicher Typ ist der sich gut verkaufen kann und dem dann ein vielleicht fremder auch einfach seine Hilfe anbietet.
Hallo,
ich denke es kommt immer sehr stark darauf an wer welche Hilfe anbietet und vorallem wie man die Hilfe ablehnt wenn man sie nicht möchte.
Ich habe zB. 4 Kinder und meine Mutter bieten mir regelmäßig ihre Hilfe im Haushalt oder bei den Kinder an. Egal ob es ums Fenster putzen oder die Kinder vom Kindergarten/Schule abholen geht. Oft lehne ich dankend, mit den Worten dass ich bereits fast alles erledigt habe, ab. Ihre Hilfe bringt mir meinen doch recht geregelten Zeitplan im Haushalt oftmals etwas durcheinander, zudem verstaut sie Sachen bei der Hausarbeit oft so dass ich sie nicht wieder finde oä. Hin und wieder merke ich aber dass sie fast schon verletzt ist wenn ich ablehne. Ich habe das Gefühl als ob sie sich dann auch ein bißchen überflüssig bzw. nicht gebraucht fühlt. Aus diesem Grund nehme ich ihre Hilfe auch immer mal wieder an. Das ist aber dann eher damit ich ihr das Gefühl geben kann das sie gebraucht wird.
Meine Schwester bietet mir zB. auch immer mal wieder ihre Hilfe an. Diese wird von mir aber aus verschiedenen Gründen nicht angenommen. Bei ihr ist es unter anderem so dass Dinge peinlichst genau aufgewogen werden. Sie könnte ja zum Beispiel mehr Hilfe angeboten haben als sie zurückfordert bzw. als von meiner Seite erfüllt werden kann. Darauf kann ich auch verzichten. Bei ihr bekomme ich dann teilweise auch hinter meinem Rücken zu hören dass es undankbar sei.
Hallo,
ich finde es prinzipiell nicht schlimm wenn man Hilfe nicht annimmt. Aber für mich kommt es auch darauf an wie man die Hilfe dann ausschlägt. Bleibt man dabei freundlich und nett finde ich daran nichts schlimmes.
Als ich umgezogen bin haben mir auch viele Leute Hilfe angeboten, aber ich wollte es lieber alleine schaffen. Meine erste eigene Wohnung wollte ich auch so gut wie möglich alleine zu Stande bekommen. Da habe ich oft Hilfe Dankend abgelehnt. Wenn ich jemanden Helfe erwarte ich nicht zwangsläufig eine Gegenleistung. Aber wenn ich weiß das jemand der mir Helfen möchte diese erwartet dann schlage ich das Angebot auch ab. Es gibt ja solche Leute die helfen dir ein mal und das nächste Jahr hörst du dann andauernd, aber ich habe dir doch damals auch geholfen.
Hallo zusammen,
ich finde es nicht schlimm wenn man Hilfe, die einem angeboten wird dankend ablehnt. Natürlich trifft auch hier wieder der Spruch "der Ton macht die Musik" zu & eine Ablehnung sollte natürlich stets freundlich rüber gebracht werden.
Da es im ersten Beitrag ja auch darum ging angebotene Hilfe anzunehmen aber für eine andere Tätigkeit, bin ich der Meinung, dass man das äussern sollte - warum auch nicht? Ich gehe da immer von mir aus & denke mir dann, dass es mir persönlich egal ist was ich dann tue ( Renovieren, Babysitten, beim Umzug helfen etc. ). Wenn ich meine Hilfe anbiete, dann aus freien Stücken um Freunden/Bekannten zu helfen. Was / wie ich dann letztendlich helfe spielt für mich dabei keine Rolle.
Warum muss man Hilfe immer dankbar annehmen, nur weil diese angeboten wird? Sicher, Hilfe kann oftmals einem wirklich helfen, aber es gibt auch Situationen, wo es einfach nicht angebracht ist oder wo man Zweifel hat, das der Hilfeanbieter diese angedachte Funktion nicht wirklich ausfüllen kann (jemand, der keinen Kontakt zu Kindern hat, bietet seine Hilfe fürs Baybsitting an, obwohl er eher mithelfen könnte zu reservieren, wie oben schon angesprochen).
Hier kann man dann auch mal ruhigen Gewissens eine Hilfe dankend ablehnen (man bedankt sich ja im gewissen Sinne für die angebotene Hilfe, aber man greift nicht auf diese zurück, weil sie einem unangebracht erscheint.
Wenn das Gegenüber einem daraus einen Strick wegen angeblicher Undankbarkeit drehen will, kann es mit der Hilfeleistung ja auch nicht weit her sein, da hier dann doch manchmal andere Gründe vorderrangig sind, die man so gesehen aber niemals betrachten würde. Hier wird dann vielleicht nur ein Grund gesucht, um einen mal wieder schlecht darstehen zu lassen, einem einen reinzuwürgen, wie es manche Menschen ja teilweise liebend gerne machen.
Absagen ist keine Schande, wenn der andere das aber zu negativ auffasst, so ist das dessen Problem, man könnte ja das ganze noch erklären, warum man sich so und so entschieden hat, wird das ganze als Erklärung akzeptiert, dann ist es schön, wird darauf rumgeritten und die Akzeptanz verweigert, sollte man das ganze einfach abhaken und nicht weiter darüber nachdenken, denn dann kann die Hilfe nicht ernsthaft gemeint sein (viele denken einfach auch nur, das ihre Hilfe unbedingt angenommen werden muss und fühlen sich zurückgestoßen, weil sie eben nicht angenommen wird und verstehen dadurch die Welt nicht mehr).
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