Lernen in den Ferien?

Ich finde es wirklich ziemlich nervig, wenn ich in den Ferien lernen muss, denn ich muss ehrlich gestehen, dass ich persönlich nie selbst auf die Idee kommen würde. Manchmal finde ich es aber auch in Ordnung, dass meine Eltern ein bisschen Druck auf mich ausüben, da ich sonst alles, aber auch wirklich alles, in den 6 Wochen vergessen würde, jedoch sollte das nicht zu weit gehen.

Es wäre für mich wirklich schrecklich, wenn mich meine Eltern während der Ferien in ein Lerncamp oder in eine ähnliche Einrichtung stecken würden. Das wäre meiner Meinung nach einfach unangebracht, da die Ferien, wie viele schon erwähnt haben, zum Erholen da sind und nicht, um sich noch mehr schulischen Stress zu bereiten als man eh schon hat. Solche Maßnahmen sind wirklich nur äußerst selten erforderlich und die Eltern haben bei der ganzen Sache ein ganz anderes Ziel verfolgt, wie beispielsweise die Betreuung während der Ferienzeit.

Ich finde es auch vollkommen in Ordnung, wenn Kinder Nachhilfe bekommen, aber auch nur wenn es zwingend erforderlich ist, wenn das Kind beispielsweise als Versetzunggefährdet gilt. Aber auch in diesem Punkt gibt es andere Möglichkeiten als die ganzen Ferien nur für das Lernen zu benutzen. Meiner Meinung nach lässt sich während der Woche oder auch am Wochenende etwas machen, aber so etwas muss doch nicht in den Ferien stattfinden. Aber aus meiner Sicht machen sich die Eltern einfach zu wenig Gedanken über ihre Kinder und denken nicht nach, was für sie das beste ist.

Ich glaube, dass die größte Ursache für das Lernen in den Ferien der immer größer werdende Leistungsdruck. Da kann ich euch aus eigener Erfahrung sagen, wie schwer es ist, wenn die Eltern nicht einmal mehr mit einer 3 am Gymnasium zufrieden sind. Die Eltern versuchen krampfhaft die Noten ihrer Kinder zu verbessern und dabei merken sie oft gar nicht, wie viel Freizeit sie ihnen nehmen. Schule ist zwar wichtig, aber man sollte es nicht übertreiben.

Ich muss sagen, dass ich während der normalen Schulzeit nie in den Ferien gelernt habe. Auch während des laufenden Schuljahres habe ich nicht jeden Tag gelernt, sondern nur die Hausaufgaben gemacht, was dann schon gereicht hat. Ich hatte nie das Gefühl, für die Schule mehr machen zu müssen als das, was tagsüber in der Schule vermittelt oder in Form von Hausaufgaben abgefragt wurde. In manchen Fällen ist es sicher sinnvoll, wenn Kinder auch ein bisschen in den Ferien lernen, zum Beispiel wenn sie den Schulstoff in dem vergangenen Schuljahr sehr haben schleifen lassen. In dem Fall kann es sinnvoll sein, Defizite aufzuarbeiten.

Allerdings darf es nicht darauf hinauslaufen, dass Eltern ihre Kinder zum Lernen drängen oder dass die Lerneinheiten mehr Zeit als die Ferien einnehmen. Von sechs Wochen Sommerferien kann ein Kind sicher mal fünf bis sechs Tage lernen, also etwa einen Tag pro Woche. Wenn man die Kinder allerdings wochenlang oder gar die ganzen Ferien über in ein Lerncamp schickt, ist das sicher nicht sinnvoll und nimmt den Kindern auch die Möglichkeit, sich zu entspannen und zu regenerieren.

Ganz falsch finde ich es, wenn Eltern ihre Kinder so lange zu irgendwelchen Lerncamps schicken, bis diese dann mit Ach und Krach die Versetzung auf das Gymnasium schaffen und dann dort wieder so viele Probleme haben, dass sie ohne Nachhilfe und intensives Lernen selbst in den Ferien kaum weiterkommen. In solchen Fällen müssen die Eltern dann einfach einsehen, dass sie ihre Kinder nicht auf eine solche Schule schicken sollten.

An der Uni ist es für mich normal geworden, in der vorlesungsfreien Zeit auch zu lernen. Manchmal finden auch Praktika in den Ferien statt, so dass es gar nicht ohne Lernen geht. Klausuren finden bei uns grundsätzlich während der vorlesungsfreien Zeit statt, und zwar über die ganze Zeit der sogenannten Semesterferien, so dass man oft nur wenig Freizeit hat. Am meisten Freizeit hat man bei uns eigentlich zu Beginn des neuen Semesters, also bevor die neuen Vorlesungen anfangen oder eben während der ersten zwei bis drei Wochen der Vorlesungszeit.

Meiner Meinung nach, kommt es immer auf den jeweiligen Zweig an und welche Lehrer man hat. Momentan habe ich in Geschichte eine Lehrerin, die uns mehr aufgibt, als wir in allen anderen Fächern zusammen aufbekommen. Wenn wir bei ihr eine Arbeit schreiben, darf man auch 2 Wochen vorher anfangen, jeden Tag zu lernen.

Heute hat sie uns mitgeteilt, dass wir nach den Osterferien eine Arbeit schreiben, heißt für mich jetzt, dass ich keine Zeit habe die Ferien zu "genießen" oder mich auszuruhen.

Klar finde ich es besser wenn man sich in den Ferien erholen kann.. kommt aber wiegesagt auf am Anfang genannte Faktoren drauf an. Auf dem Hauptschulzweig bekommt man nämlich nicht so viel auf wie auf dem Gymnasialzweig.

Ich bin Schüler und lerne in den Ferien sehr wenig bis garnichts in den Ferien. In der letzten Woche der Ferien wiederhole ich manchmal bestimmte Sachen (falls mal eine Arbeit bevorsteht), aber sonst bin ich da eher "zurückhaltend". Letztendlich kommt's aber auch darauf an, wie gut man in der Schulzeit mitarbeitet. Wenn man in der Schule halt nicht aufpasst oder sich nicht bemüht, ist man dann letztendlich auch selber Schuld, wenn man in den Ferien lernen muss oder Nachhilfe bekommen muss.

Klar, manchmal kann man einfach nichts dafür, dass man in einem Fach Probleme hat, aber man sollte sich zumindest Bemühen. Wenn ich etwas nicht verstehe, versuche ich das bei Zeit mal auch in meiner Freizeit (während der Schulzeit) anzuschauen und zu lernen, weshalb ich meine Ferien dann auch wirklich stressfrei genießen kann.

Also ich muss leider auch sagen, das ich es noch nicht geschafft habe in überhaupt einmal großartig in den Ferien zu lernen, denn man hat einfach keine Lust sich noch außerhalb der Schule mit lernen zu beschäftigen.

Natürlich ist es sehr effizient auch außerhalb der Schule zu lernen, denn dadurch festigt sich eigentlich nur das vorhandene Wissen oder Unklarheiten in Bezug auf bestimmte Themen werden beseitigt.

Aber man kann in den Ferien doch trotzdem lernen und sich gleichzeitig erholen. Das bedeutet ja noch lange nicht, dass man dann wirklich 7 Stunden am Tag hinter seinen Büchern und am Schreibtisch hockt, sondern daraus kann doch genauso gut auch einfach eine Stunde werden. Und eine Stunde am Tag mit Lernen zu verbringen macht ja den Kindern noch nicht die Ferien kaputt, oder? Ich selbst habe als Kind in den Ferien aber nie etwas gemacht, weil eben meine Eltern da nicht so ein Auge drauf hatten und es mir selbst in dem Alter nicht wichtig genug war. Man hat da ja in dem Alter auch selten die nötige Disziplin um sich selbst ein Lernpensum zu setzen.

In den Semesterferien lerne ich aber immer ein bisschen und beschränke das auch etwa auf eine Stunde am Tag. Das ist total ausreichend und im Großen und Ganzen kommt dabei nachträglich auch immer eine Menge raus! Das kann man bequem aufteilen und einen Tag und wenn ich halt mal keine Zeit habe, schiebe ich das so zusammen, dass ich dann eben mal drei Tage nichts mache und dafür an einem Tag dann eben drei Stunden. Es ist jedenfalls nie so, dass ich das Gefühl habe, es macht mir meine freie Zeit kaputt.

Also ich habe von meinen Eltern noch nie vorgeschrieben bekommen, was ich wann und ob ich lernen muss. Das wurde bisher immer mir selbst überlassen und das ging bisher auch sehr gut, denn ich bin eine sehr gute Schülerin. Ich glaube ich könnte auch gar nicht lernen, wenn man es mir vorschreiben würde. Sowas muss schon aus eigenem Elan kommen. Ich lerne manchmal in den Ferien freiwillig, wenn ich nicht verreise oder andere Sachen unternehme. Wenn man weiss, welche Themen das nächste Jahr zu Beginn dran kommen, kann man einige Sachen schon mal lernen und hat dann zum Schuljahrsbeginn wieder weniger, dass kann manchmal sehr praktisch sein.

Also ich habe auch noch nie so richtig in den Ferien gearbeitet. Nur die jetzigen Osterferien sind da anders, weil ich meine Seminarfacharbeit schreiben muss. Von meinen Eltern geht aber kein direkter Druck aus und das ist auch gut so. Zu den Nachhilfestunden könnte man noch hinzufügen, dass zudem meistens auch noch diejenigen Nachhilfe bekommen, die sowieso schon ganz gut in der Schule sind und aus gebildeten Umfeld kommen, was auch Studien belegen. Das können sich eben nicht alle Familien leisten und es entsteht daher ein noch größerer Spalt zwischen den sozialen Rängen.