Crashtest Brillance BS4 - wieder schlechtes Ergebnis

vom 02.04.2009, 13:07 Uhr

Nachdem der chinesische Autohersteller Brillance mit dem Modell BS6 ein katastrophales Ergebnis beim Chrashtest eingefahren hat, hat der ADAC nun ein neueres Modell getestet - den Brillance BS4. Das Foto des gecrashten Fahrzeugs macht zunächst einen guten Eindruck.

Die Fahrgastzelle ist noch intakt, somit bleibt der Überlebensraum für die Passagiere erhalten. Doch wirklich stabil ist die Fahrgastzelle immer noch nicht. Der ADAC bemängelte, dass die Fahrgastzelle zu kollabieren drohte. Im Innenraum sieht es ebenfalls schlecht aus. Laut Bericht des ADAC wurde das Bodenblech im Fahrerfußraum aufgerissen. Lenkrad und Armaturenbrett wurden in den Innenraum gestoßen. Damit lauern im Innenraum scharfkantige Bauteile, welche das Verletzungsrisiko erhöhen. Trotz allem ist der BS4 sicherer als der BS6 damals.

Doch der BS4 ist noch weit davon entfernt die aktuellen Euro NCAP-Norm zu erfüllen (NCAP = New Car Assessment Program; ein ein Standard für Crashtests von Autos). Am Ende hat der BS4 als Bewertung Null Sterne (von 5) erhalten. Die Gründe für dieses katastrophale Bewertung sind, neben den oben beschriebenen Mängeln, die magere Sicherheitsausstattung. Der Brillance BS4 hat zum Beispiel kein ESP (elektronisches Fahrstabilitätsprogramm) und das ist für ein Auto in dieser Größe absolut nicht mehr zeitgemäß. Mit zeitgemäßer Sicherheitsausstattung hätte der BS4 3 Sterne erhalten.

Wie wichtig ist für euch das Thema Sicherheit beim Autofahren? Für mich ist Sicherheit sehr wichtig. Ich brauche nicht unbedingt ein so sicheres Auto wie die Mercedes E-Klasse, aber ein Auto mit gravierenden Sicherheitsmängeln würde ich niemals kaufen und wenn ich noch so viel Geld dabei sparen könnte.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Der heutige Sicherheitsstandard muss auch bei ausländischen Autos, die in Deutschland verkauft werden sollen, Voraussetzung sein. Hier sollte sofort ein Sicherheits-Crashtest gemacht werden, bevor eines verkauft wird und nicht erst später. Dann erübrigt sich die Bestellung weiterer Autos. Zumal bei dem BS6 die Sicherheitsprobleme bekannt waren.

Erwähnen möchte ich auch die Kopfstützen der hinteren Sitze. Wer über 1,80 Meter groß ist, muss aufpassen und den Kopf einziehen. Die Beine müssen stark angewinkelt werden, sonst kann man hinten nicht sitzen. Aber was gefährlich ist, die Kopfstützen sind fest mit der Rückenlehne verbunden und können nicht verstellt werden. Sie sind für asiatische Größenverhältnisse ausgelegt. Für kleine Personen kein Problem, aber größeren Insassen reichen diese gedachten Stützen am unteren Nacken. Der Kopf schnellt nach hinten bei einem Heckaufprall. Das kann tödlich enden, denn nicht jedes Genick kann das abfangen. Ferner knallt die Stirn gegen das Dach, weil eben kein Platz mehr ist.

Ich weiß nicht, ob ich das so hinnehmen würde, das der BS4 sicherer ist als der BS6, wie du schreibst. Das kann und darf kein Trost sein. Denn die Sicherheitsmängel sind immer noch gravierend und so nicht zu akzeptieren. Ich habe mit den hinteren Sitzen nur ein Detail aufgegriffen. Einen Teil der Mängel hattest du ja schon beschrieben. Nimm zum Beispiel das Signal für nicht angelegte Sicherheitsgurte. Das sollte der Fahrer unbedingt sehen können. Wo ist es? Es leuchtet über dem Kopf des Fahrers auf, wo er es nicht sehen kann. Es sind also manche Details etwas fragwürdig.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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