Angst vor dem Heiraten - normal?
Zuerst muss ich sagen, dass die Hochzeit meines Lebensgefährten und mir noch nicht akut im Raum steht. Wir wissen, dass wir heiraten wollen, einen Termin haben wir aber noch nicht endgültig festgesetzt. Trotzdem habe ich ein komisches Gefühl, was die Hochzeit angeht und weiß gar nicht genau, was es ist und warum eigentlich. Irgendwie ist es eine Angst vor der Hochzeit. Nicht vor der Feier an sich, sondern eher vor dem Leben danach.
Dabei habe ich eigentlich keinen Grund, mich zu fürchten. Mein Lebensgefährte und ich sind seit fast vier Jahren zusammen und wohnen seit drei Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. Wir haben ein gemeinsames Kind, einen Sohn, der vor etwas über zwei Jahren auf die Welt kam. Unsere Beziehung läuft gut, wenn sich auch - wie es ja normal ist - ein guter Teil Alltag eingeschlichen hat. Kleine Streitereien haben wir schon (welches Paar hat die nicht?), die aber meist sehr schnell wieder geklärt sind. Wir nehmen meist keinen Streit bis zum nächsten Tag mit.
Trotzdem fühle ich mich bei dem Gedanken an die Hochzeit irgendwie unwohl. Ich meine, ich WILL meinen Lebensgefährten ja heiraten, das ist es nicht, aber irgendwie habe ich die Angst, dass sich durch den neuen "Status" als Ehepaar etwas ändern könnte. Man hört so viel, dass sich viele Ehepartner im Lauf der Ehe immer gleichgültiger werden, aber das kann doch auch in einer unverheirateten Beziehung passieren, dafür bräuchte man doch keinen Trauschein... Was ist es also, das mich so nachdenken lässt? Kennt diese Gefühle und Sorgen noch jemand? Ist das normal, dass man sich solche Sorgen macht und wie kann ich damit besser umgehen?
Ich kann deine Gedanken momentan voll und ganz nachvollziehen, denn ich stecke momentan in einer ähnlichen Situation wie du, nur mit dem unterschied, dass mein Hochzeitstermin schon fest steht.
Ich bin mit meinen Freund jetzt schon seit 6 Jahren zusammen und wir sind damals auch schon nach 3 Monaten zusammen gezogen. Trotzdem haben wir das Thema Heirat immer aufgeschoben. Naja, nun haben wir uns zu den Entschluss durchgerungen, da wir einfach der Meinung sind, was soll sich denn schon groß nach der zeit ändern, außer Steuerliche vorteile und so . Außerdem werden in seiner Familie die Leute auch nicht jünger und wir wollten eigentlich, dass sie die Hochzeit noch miterleben können.
Natürlich gibt es immer ein für und wieder bei einer Ehe. Ich kenne aber Beide Beispiele.
Beispiel 1: Cousin von meiner Besten Freundin war fast 20 Jahre mit seiner Freundin zusammen und haben dann geheiratet, da sie dachten man kann sich ja nach so langer zeit sicher sein. Die Ehe hat genau 1 Jahr gehalten und dann haben sie sich scheiden lassen.
Beispiel 2: Eine Freundin von mir hat nach ca. 6 Monaten geheiratet und die Ehe ist schon seit 15 Jahren glücklich.
Die Entscheidung an sich kann dir keiner abnehmen ob ihr heiraten werdet oder nicht. Aber man kann auch nie vorher grundsätzlich sagen, das es gut gehen wird oder nicht.
Bei mir würde sich selbst im Fall eine Scheidung (was ich nicht hoffe) nicht viel ändern, da sowohl ich, als ich mein Freund unsere Mädchennamen behalten werden.
Ich verstehe das total. Ich stehe zwar noch nicht unmittelbar vor einer Hochzeit und ich wurde noch nicht einmal von meinem Freund gefragt, ob ich ihn heiraten möchte, aber wenn ich mir ausmale, wie das sein wird, dann wirds mir auch schon ganz schlecht. So richtig kann ichs auch nicht erklären. Ich denke aber, dass es einfach so ein krasser Schritt ist in dem Augenblick und man dann tatsächlich mit diesem einen bestimmten Menschen sein restliches Leben zusammen verbringen wird.
Da kann die Liebe und der Wille ja noch so groß sein: Dass man da erstmal Angst davor hat, vielleicht sogar an seiner eigenen Entscheidung zweifelt, ich finde, das ist normal. Im Endeffekt bleibt dir nichts übrig als das Gefühl möglichst zu unterdrücken, so bald wie möglich aber wohl mindestens bis zum Tag der Hochzeit. Beim Ja-Sagen noch Magenschmerzen zu haben, würde ich mir für meine Hochzeit eher nicht wünschen. Aber Gedanken machen musst du dir keine: Jeder meiner bisher verheirateten Freundinnnen hat mir auch erzählt von dieser Angst und dem Zweifeln und dem Unguten Gefühl in der Magengegend. Und heute sind sie alle glücklich.
Ich kann dich auch verstehen und auch irgendwie nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich bin zwar auch noch nicht verheiratet, aber ich würde mir wohl die selben Gedanken und Sorgen machen. Aber ich denke, dass es ganz normal ist, dass man vorher nervös und doch etwas unsicher ist. Es ist eben ein neuer Lebensabschnitt und man hat danach ja meistens auch ein anderen Namen und muss sich erst an einiges gewöhnen.
Vor allem möchte man ja auch sein Leben lang zusammen bleiben und macht sich vielleicht auch einige Gedanken, wie dann alles wird. Ich denke, dass du versuchen solltest, die zu beruhigen. Rede doch mal mit deinem Freund darüber, vielleicht hat er ja ähnliche Gedanken und er versteht dich.
Ich kenne dieses Gefühl überhaupt nicht. Selbst, als ich nach der ersten gescheiterten Ehe das zweite mal geheiratet habe hatte ich dieses Gefühl nicht und als ich dann nach der zweiten gescheiterten ehe noch einmal geheiratet habe hatte ich auch dieses Gefühl nicht. Ich denke, wenn ich dieses Gefühl gehabt hätte, wäre mir in den ersten beiden Ehen vieles erspart geblieben und bei einem derart unsicheren Gefühl hätte ich wahrscheinlich auch nicht geheiratet.
Bei meiner dritten Ehe jetzt denke und hoffe ich mal, dass es die richtige Entscheidung war und mein Gefühl mich diesmal nicht getrügt hat. Aber man sollte manchmal schon auf seinen Körper und die Gefühle, die der Körper signalisiert auch hören und ich denke, wenn man schon mit einem unguten Gefühl in eine Ehe reingeht, dann kann es auch nicht besonders gut sein.
Nach einigen Jahren in eine gut funktionierenden Ehe kann ich dich hoffentlich beruhigen. Es ist zwar harte Arbeit aber es lohnt sich! Für mich stand es immer fest, daß ich einmal heiraten möchte. Und das, obwohl die erste Ehe meiner Mutter eine einzige Katastrophe war. Aber auch sie hat sich ein zweites Mal getraut und ist nun glücklich.
Du schreibst ihr kennt euch schon viele Jahre und habt ein gemeinsames Kind. Das ist ein gutes solides Fundament für eine Ehe. Die meisten Ehepaare bekommen Probleme nach der Geburt des ersten Kindes. Da seit ihr schon drüber hinweg. Ich nehme an nach so langer gemeinsamen Wohnzeit, kennt ihr eure gegenseitigen Macken und könnt damit umgehen. Ihr habt doch schon einen Alltag zusammen. Da ist aus der rosaroten Brille bestimmt schon eine realistische Sicht der Dinge geworden.
Natürlich würde ich dir nie dazu raten, dich zu vermählen, wenn du dir nicht ganz sicher bist. Aber ein wenig "Muffensausen" haben die meisten Verlobten. Man kann das aber auch mit simpler Vorfreude oder Aufregung verwechseln. Am Tag der Hochzeit wird das noch viel schlimmer sein. Aber das ist völlig normal.
Ich will dir nichts vormachen. Eine Ehe bedeutet Arbeit. Ob die jedoch nicht gleichzusetzen ist mit einer festen langjährigen Beziehung, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, da ich sehr schnell geheiratet habe. Aber ich denke schon. Ein Trauschein ist keine Versicherung für eine lebenslange Partnerschaft. Das haben du und dein Liebster selber in der Hand. Ich finde es falsch eine Ehe zu schnell aufzugeben. Es kommen garantiert auch mal schlechte Zeiten. Eure Liebe wird zeigen, ob ihr dem gewachsen seit. Natürlich kann eine Liebe auch ohne Traustein bestand haben. Höre auf dein Herz, es wird dir den richtigen Weg zeigen!
Das, oder die, Gefühl(e) kenne ich auch sehr gut @ Threaderstellerin.
Mal kurz zur Erklärung: Ich habe vor 4 Jahren eine Frau kennengelernt mit der ich dann auch 1 1/2 Jahre zusammen war. Wir haben auch gleich zusammen bei mir gewohnt. Leider ging das aus diversen Gründen, die nicht unbedingt nur an uns selber lagen, nicht gut. Also trennten wir uns. Ich habe kurze Zeit später meine wahre echte große Liebe kennengelernt. Meine Traumfrau, meinen Seelenpartner. Dann stellte sich jedoch heraus das meine Ex von mir schwanger war. Nach langem und heftigen Überlegungen habe ich mich dann aus der Verantwortung heraus, und meinem eigenem Wunsch (der Idee und Verpflichtung einer eigenen kleinen Familie gegenüber), von der neuen Freundin getrennt und habe es nochmal mit der schwangeren Ex versucht. Das ging 2 Jahre gut. In dieser Zeit hatte ich keinerlei Kontakt zu der die ich als meine Traumfrau empfand.
Knapp 2 Jahre später meldete sich sich per Mail bei mir. Wie sich herausstellte war sie mittlerweile in einer Beziehung die nicht gut lief. Genau wie meine. Wir beide waren über die 2 Jahre ohne Kontakt zueinander nie glücklich. Weil uns etwas fehlte was uns nur der eine geben konnte. Das Gefühl mit dem Seelenpartner zusammen zu sein.
Wir trennten uns kurze Zeit später von unseren Partnern und sind seit dem wieder über glücklich verliebt zusammen.
Ich erzähle das nur um zu erklären wie sehr ich diese Frau liebe. Wie verbunden wir miteinander sind, auch ohne Kontakt über einen sehr langen Zeitraum. Und trotzdem, wir planen unsere gemeinsame Zukunft jetzt richtig. Zusammen ziehen, Heiraten, Kinder etc. Und ich fühle mich total gut mit dem Gedanken und diesen Vorstellungen.
ABER: Ich weiß nicht. Heiraten? Ich? Ich will sie ja, und ich liebe sie wahnsinnig, und sie mich. Aber, ich weiß nicht. Ich kann das schwer beschreiben, aber da kommt einiges zusammen an Gefühlen (im Kopf) die mich nicht zweifeln, aber dennoch, mir fehlt das Wort dafür, ein nicht so tolles Gefühl dabei geben.
Es sind so Gedanken wie, bin ich bereit dazu? Will ich wirklich nur noch diese eine Frau? Mich wirklich festlegen? Die Verantwortung ihr gegenüber eingehen nicht einfach so Schluss machen zu können, wenn es nicht mehr schön ist, sondern wirklich an ihr festzuhalten? Bin ich schon so alt das es langsam ernst wird? Keine wilde Zeiten mehr? Bodenständig und vernünftig werden? Und, und und.
Ich denke diese Gedanken kommen jedem irgendwann im Leben. Nämlich dann wenn man wirklich erwachsen und reif wird. Und jeder muss sich dann überlegen ob er weiter ewig jung bleiben will, oder ob es Zeit wird sich mit der einen etwas aufzubauen und glücklich mit ihr alt zu werden. Man gibt etwas auf, aber man gewinnt auch etwas. Sich für einen dieser beiden Wege zu entscheiden fällt nicht leicht, mir zumindest nicht. Wobei meine Entscheidung eigentlich klar ist. Für ein wir, mit dieser Frau. Trotzdem schwirrt es im meinem Kopf rum. Und das ist gut. Weil mir so klar wird das es keine fixe Laune oder Idee ist mit diesem Partner die Zukunft auf zu bauen, sondern das es eine sehr reichlich überlegte Sache ist und ich mir dann auch dieser Entscheidung klar bin. Was es einfach auch braucht wenn es gut laufen soll.
Ich glaub das Gefühl ist ganz normal. Mir ging es genauso. Kaum war der Heiratsantrag angenommen, kamen die Gedanken auch dazu. Man fragt sich, wird sich was verändern, wird es besser, wird es schlechter, hält es oder nicht.. Alles kommt auf einmal. Kurz vor dem Termin war es ganz schlimm bei mir und ich wollte schon alles absagen.
Ihr seit ja nun auch nicht erst sein gestern zusammen. Ihr lebt zusammen und habt schon ein Kind, also ihr habt euren Alltag eigentlich schon gefunden finde ich. Man sollte nur darauf achten, das man nach einer Hochzeit das Gefühl nicht aufkommen lässt, das man ja nun einen Partner sicher hat und sich gehen lässt, denn das ist wohl das was die meisten machen und das ist dann oft der Trennungsgrund.
Mach dir einfach nicht so viele Sorgen, solche Gedanken und Ängste sind vollkommen normal. Rede am besten mit deiner Freundin über deine Gefühle und Ängste, denn wie heisst es so schö? Geteiltes Leid ist halbes Leid und wer weiß, vieleicht empfindet sie ja ähnlich wie du.
Ich habe vor etwas mehr als zwei Jahren geheiratet und als die Hochzeit kurz bevorstand hatte ich ähnliche Gedanken wie du sie jetzt hast. ich kann dich also voll und ganz verstehen.
Mir war vollkommen klar, dass ich meine Frau über alles liebe und dass ich auch den Rest meines Lebens mit ihr verbringen möchte. Trotzdem hatte ich Angst, dass sich durch unsere Heirat einige Dinge verändern würde, und zwar nicht unbedingt positiv.
Aber dann habe ich mir gesagt, dass kneifen nicht gilt, und dass wir schon so lange ein Paar sind, soviel miteinander durchgemacht haben und wir auch schon eine Ewigkeit zusammen in einer Wohnung leben. Was sollte sich also ändern oder was sollte schief gehen?
Wir haben schließlich natürlich, trotz meiner seltsamen Gedanken, geheiratet. Verändert hat sich dadurch eigentlich so gut wie gar nichts, vor allem hat sich bei uns nichts verschlechtert. Ich würde diese Frau jederzeit wieder heiraten.
Ich bin, wie ich hier ja wirklich schon sehr oft geschrieben habe, bisher weder verheiratet noch verlobt gewesen, aber selbst jetzt, wo ich einfach nur vergeben bin, mache ich mir natürlich schon oft Gedanken über eine gemeinsame Zukunft mit meinem Partner (da ich ihn wirklich extrem gerne heiraten möchte) , und dann habe ich fast ein wenig Angst davor. Es ist ja eigentlich gar keine richtige Angst, es ist einfach... Ach, ich weiß es doch auch nicht. Sagen wir einfach, mir ist ziemlich mulmig davor. Daher glaube ich, dass ich deine jetzigen Gefühle sehr gut nachvollziehen kann.
Ich "fürchte" mich dabei ja nicht einmal vor irgendwelchen bestimmten Dingen. Es ist mehr so eine kleine Angst davor, es überhaupt mal zu wagen und den nächsten großen Schritt zu gehen. Eine Hochzeit ist ja schließlich für sich selbst nicht gerade alltäglich und eher eine größere Sache. Aber ich denke, dass es dabei jedem, oder auch fast jedem, so gehen wird. Eben aus dem Grund, den ich gerade genannt habe, nämlich dass es so eine große und eher außergewöhnlichere Sache ist.
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