Deutsche Bahn - Verspätungen durch Suizid

Bei uns lautet dann die gängige Durchsage in etwa: "wegen Erkrankung eines Fahrgastes kommt es auf den Linien xx zu verspätungen". Dies scheint der Code zu sein, für Suizid bei oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Das dachte ich auch immer, bis ich dann eine Fahrgasterkrankung gesehen hab. Im Nachbarwagen unseres Zugs ist ein Mann umgekippt, weil irgendwas mit seinem Herzen nicht in Ordnung war. Die umstehenden Fahrgäste drücken dann den Notknopf, der Zug muss halten und die Rettung wird alamiert. Bis die da ist und am Bahnsteig, kann der Zug ja nicht weiter fahren, da der Erkrankte so schnell wie möglich ins Spital muss. Oft werden Menschen noch vor Ort vom Notarzt versorgt und dadurch entstehen auch Verzögerungen.

Keine Ahnung ob der Code für beides gilt, aber Erkrankung heißt nicht immer Selbstmord, oft sind es auch Menschen, vor allem ältere, die im Zug sind und akut einen Arzt brauchen, weshalb der Zug anhalten muss.

Im Focus war dazu auch letztens ein Beitrag gestanden. Da ging es darum, ob man jetzt über den Amoklauf in Winneden berichten sollte oder eher nicht. Ob die Berichte eher dazu anregen, dass noch weitere Menschen solche Amokläufe planen könnten oder nicht.

Im Endeffekt hat sich die Zeitung dazu entschlossen, nur über die Opfer zu berichten und keinen Artikel über den Täter zu schreiben. Also keine Mutmaßungen anzustellen warum er es getan hat, wie sein Leben bisher war usw.. Dies fand ich eine gute Entscheidung, dass den Opfern Aufmerksamkeit gewidmet wird und der Täter eher "links liegen" gelassen wird. Auch wenn es sicherlich schrecklich sein muss für die Eltern etc. in vielen Zeitungen Artikel lesen zu müssen oder wenigstens die Überschrift zu sehen, wo die Geschichte der Kinder/ Erwachsenen niedergeschrieben ist.

Kann man sowas eigentlich rechtlich unterbinden lassen? Das Eltern sagen, wir möchten nicht, dass über den Tod unserer Tochter oder Sohnes in diesem Ausmaß berichtet wird?