Schule - Sitznachbarn abschreiben lassen?

vom 01.04.2009, 08:31 Uhr

Solange es ein Geben und Nehmen ist, sehe ich da eigentlich kein Problem. Und meistens, so kenne ich es zumindest, schreibt man ja keine ganzen Arbeiten ab, sondern nur mal eine Aufgabe, wo man grad nicht weiterkommt. Und man kennt ja seine Nachbar und weiß schon in etwa, ob die jetzt abschreiben, weil sie vielleicht einfach die eine Antwort grad nicht parat haben oder vielleicht wegen anderen Arbeiten weniger Zeit zum lernen hatten und sonst immer auf der Höhe sind oder ob es jetzt wirklich richtige Schmarotzer sind, die einfach keine Lust haben etwas selber zu machen.

Also wenn da wirklich jemand nur abschreibt und quasi nie etwas zurückgibt, dann wäre ich da schon etwas sauer und wenn man dann noch so dreist wäre und sich darüber beschwert, dass man nicht alles sehen konnte oder dass eine Aufgabe falsch gerechnet wurde, dann würde ich die Person nicht mehr abschreiben lassen und die Person hätte halt Pech gehabt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Von mir wollten auch immer alle abschreiben, besonders in Mathe :D Ich habe jedenfalls immer zu den anderen gesagt, wenn sie mich gefragt haben, ob sie abschreiben dürfen: "Das ist deine Entscheidung. Ich werde mein Blatt nicht verdecken, aber ich werde es dir auch nicht präsentieren." Schließlich will man ja nicht für das Abschreiben des anderen mit "bestraft" werden.

Im letzten Schulhalbjahr des Abiturs habe ich allerdings einmal meiner Banknachbarin aktiv geholfen, weil es um die 5-Punkte-Hürde ging (Betroffene wissen, wovon ich spreche). Unsere Lehrerin hat damals die Aufgaben in Gruppen schreiben lassen und als ich mit meinen Aufgaben wie gewohnt in der Hälfte der Zeit fertig war, hab ich mir das Aufgabenblatt meiner Nachbarin angeschaut und ihre Lösungen auf mein Aufgabenblatt geschrieben. Das hat dann auch wunderbar funktioniert. Im Regelfall helfe ich aber niemanden beim Abschreiben.

» derpianist93 » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe erst kürzlich meinen Abitur absolviert und kenne das zu gut. Solange das Abschreiben sich in Grenzen gehalten hat, störte es mich nicht. Doch wenn der Mitschüler einen von der Arbeit abhält um weitere Antworten zu bekommen, ist das ganz schön nervig. Jeder hat bestimmt irgendwann mal abgeschrieben , das ist etwas völlig normales.

Ich gebe zu, das ich es auch paar mal getan habe. Aber man sollte, wie ich schon erwähnt habe, nicht den anderen stören oder wie Nelchen es beschrieben hat, damit dann rumprahlen, das geht ja gar nicht, schließlich war es ja nicht die eigene Leistung, die gebracht wurde! In der Klasse haben wir uns immer gegenseitig geholfen. Wie sagt man so schön? Eine Hand wäscht die andere!

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» apollo2312 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,02 »



Ich finde, du hast absolut gar nicht übertrieben reagiert. Abschreiben an sich finde ich schon ziemlich frech, ich hab es selbst nie gemacht und wenn ich es bemerkt habe, hab ich auch niemanden bei mir abschreiben lassen. (Für mich hatte sich das Problem aber schon ab der 5. Klasse erledigt, da gab es dann Einzeltische, die für Arbeiten auseinander geschoben wurden.)

Dass sie dann aber auch noch so unverschämt wird und dir vorwirft, DU hättest dich nicht genug angestrengt, ist ja wohl ohne Worte. Da kriegt man ja den Mund nicht mehr zu. Was machen ihre Noten denn heute? :lol:

» kuyashinaki » Beiträge: 113 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das nicht übertrieben. Ich habe auch niemanden bewusst abschreiben lassen. Derjenige soll gefälligst selber lernen und nicht am Tag vor der Klassenarbeit schöne Dinge tun, auf der faulen Haut liegen und dann andere die Arbeit machen lassen. Wenn bei mir so etwas vorgekommen wäre, dann hätte ich mich auch weggesetzt. Von anderen Abschreiben ist ja noch fauler als sich selber einen Spickzettel zu schreiben. Das Einzige, worauf ich mich eingelassen habe, mal einzelne Fragen ganz leise zu besprechen, was dann aber auf Gegenseitigkeit beruhte, also nicht einer immer nur der war, der davon profitiert hat.

Da ich jetzt studiere und wir in der Uni immer weit genug auseinander sitzen, kommt eigentlich kein Abschreiben vor. Zudem studiere ich auch nichts, wo man so gut abschreiben könnte (abschreiben könnte ich mir vielleicht in Matheklausuren oder in Multiple Choice Klausuren noch vorstellen, aber da wird auch immer in unterschiedlichen Gruppen (A und B) und mit anderen Aufgaben gearbeitet. Ich denke, dass ich versuchen würde, dass ich einen Sichtschutz aufbauen könnte, also ein Buch neben mit stellen, so dass derjenige nicht mehr sehen kann. Man kann auch die Hand drüber halten, aber das ist etwas umständlich. Ich achte sowieso immer drauf, dass die vollen Zettel immer umgedreht auf dem Tisch liegen (aber eher, dass sie in der richtigen Reihenfolge liegen), zum Schutz vor Abschreibern würde ich dann vielleicht ein Löschblatt drauf legen. Wenn es zu sehr stört, dann würde ich es auch der Aufsicht melden und mich gegebenfalls versuchen umzusetzen. Wenn man eine kleine und unleserliche Handschrift hat (so wie ich), dann reduziert das auch das Abschreiben, weil derjenige das aus der Entfernung nicht wirklich gut lesen kann.

Diamante hat geschrieben:Denn das ist ein Ausnutzen.

Abschreiben ist doch immer Ausnutzen. Abschreiben bedeutet doch eigentlich nur, dass der Abschreiber zu faul war, sich mit dem Stoff zu beschäftigen und einfach nicht gelernt hat. Er hat sich nicht angestrengt und nicht mal bemüht. Der Stoff in der Schule ist nicht so schwer, dass man mit Fleiß nicht eine gute Note erreichen könnte. Der Abschreiber hat dann nur einen Dummen gefunden, der ihn abschreiben lässt und das ist für mich genauso ausnutzen. Eine Spruch, dass der Abschreiber nur eine 2 geschrieben hat und lieber eine 1 hätte, wird wohl eher spaßig gemeint sein, weil derjenige auch einfach selber lernen könnte.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde man sollte nur seine Freunde abschreiben lassen, und zwar nur die die ebenso das gleiche für dich riskieren würden. Bei allen anderen, gerade solche die selbst das Blatt immer bedecken wenn man selbst mal Hilfe braucht würde ich es ihnen gleich tuen und einen Arm vor das Blatt legen. Ich denke alles andere wäre nicht fair und nur zum Vorteil der anderen, wenn dann sollte es schon ausgeglichen sein so dass jeder auch jedem hilft. Natürlich schreibt man auch mal das falsche ab, aber damit muss man eben rechnen.

Ich persönlich muss aber auch sagen, dass abschreiben bei uns an der Schule so gut wie nie möglich war, da wir meistens selbst bei kleineren Leistungskontrollen alle einzeln saßen und über mehrere Bänke hinweg wäre es schwer geworden. Lediglich in den kleineren Klassen durften wir ab und an noch zusammen sitzen bleiben wenn mal kein Platz mehr frei war oder es sich nur um kleinere Arbeiten handelte.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin in meinem Studium zur Zeit auch eher die Faule, die gerne bei ihren Mitschülern bei Prüfungen abschreibt. Meiner Meinung nach ist es auch nicht schlimm abzuschreiben. Gerade letztes Semester ist mir etwas ganz Blödes passiert. Ich hatte 3 Klausuren an einem Tag. Ich bin sowieso nicht der Lerntyp. Damit war ich sehr überfordert, darum lernte ich nur für eine Klausur und die anderen habe ich bei meinen Tischnachbarn abgeschrieben. Einige Sätze habe ich umgeschrieben, doch scheinbar hat es nicht gereicht. Beide Dozenten haben die Betrüge gemerkt und schrieben den Tischnachbarn und mir eine E-Mail. Darin wurden wir aufgefordert uns zu stellen oder beide die Klausur nochmals nach zuschreiben.

Ich empfand es jedoch als fair mich zu stellen und meine Tischnachbarn mit einer Wiederholung zu schonen.Dann habe ich beide nach geschrieben und ich kann auch heute den Mädchen noch in die Augen schauen.Ich finde aber, dass das was deine Mitschülerin zu dir gesagt hatte nicht fair, weil man dafür dankbar sein sollte, wenn es Menschen gibt, die so etwas gerne machen. Wenn ich selbst für Klausuren lerne bin ich auch immer bereit abschreiben zu lassen, denn man soll sich unterstützen und nicht gegenseitig fertig machen.

» gato2188 » Beiträge: 9 » Talkpoints: 0,20 »



Bei mir kommt es immer darauf an. Wenn es sich um eine sehr gute Freundin handelt, dann lasse ich sie auch abschreiben. Aber das mache ich auch nicht immer. Wenn sie zum Beispiel einen guten Grund hatte, weil sie nicht lernen konnte oder krank war, dann lasse ich sie ohne mit der Wimper zu zucken abschreiben.

Wenn es aber nur ein loser Bekannter ist, dann würde ich es mir eher noch mal überlegen. Wenn dann aber noch so ein Spruch kommt der besagt, dass man sich mehr hätte anstrengen sollen, dann würde ich ihn oder sie nie wieder abschreiben lassen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde auch nicht, dass du damals unbedingt übertrieben hast. Ich habe früher, als das noch bei uns ein echtes Drangthema war, einmal sogar geweint deswegen und das war ganz normal im Unterricht, als ein paar Leute da von mir abgeschrieben haben, also nicht einmal wirklich in einer Klassenarbeit, in der es ja wirklich um etwas geht. Aber ich war da um ehrlich zu sein schon immer ein wenig sensibel und man konnte eher schwerer von mir abschreiben. Auch die Hausaufgaben habe ich eher selten weitergegeben, obwohl das in unserer Klasse schon total Gang und Gebe und auch völlig normal war, auch in einer vermehrten Form, wie man sie sonst eigentlich nicht erwartet an Schulen und vor allem nicht an Gymnasien, wie ich persönlich finde.

Aber ich muss Hufeisen Recht geben, es kommt schon auch noch darauf an, mit wem man es denn da an seiner Seite zu tun hat. So saß ich in französisch immer neben einem Jungen, mit dem ich auch sehr oft zusammen etwas unternehme und mit dem ich auch sehr viel Sport mache und da war es für mich natürlich überhaupt kein Problem, dass ich ihn abschreiben lassen habe. Aber das hat dann auch ein wenig ausgeartet das Ganze und so habe ich ihn quasi immer abschreiben lassen, fast bei jeder Klassenarbeit oder sogar jeder kleineren Lernkontrolle.

Ich kam zum Glück erst selten in die prekäre Lage, nun unbedingt Hilfe auf dem anderen Blatt zu suchen. Aber wenn ich denn einmal in die Versuchung kam und bei jemandem abgeschaut habe, was dieser denn so auf seinem Blatt alles stehen hat, dann hat dieser mich auch sehr häufig gewähren lassen. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass es praktisch keine Person gab, welche mich nicht hat abschreiben lassen, aber womöglich habe ich das dann auch ganz schnell wieder verdrängt, das kann auch sehr gut sein. Ich finde es aber nicht das Vergehen schlechthin, wenn man eben einmal nicht wirklich weiter weiß in einem Test und dann abschreibt, das kann man auch als Lehrer durchaus verzeihen, wie ich finde.

Aber wenn der Sitznachbar es eben nicht möchte, dass man abschreibt, dann würde es mir ehrlich gesagt auch eher schwer fallen, dies so zu akzeptieren und das einfach so hinzunehmen. Denn schließlich ist man doch total unter Druck in so einer Situation und wenn man eben niemand Anderen in der Nähe hat, von dem man sich Informationen eventuell holen könnte, dann ist man doch mehr oder weniger dazu gezwungen, einfach mal einen Blick auf das Blatt des Anderen zu werfen, oder? Ich sehe das nicht als schlimm an und ich persönlich würde, wenn ich die Person denn kenne und wenn sie nicht gerade aus einer anderen Klasse ist und dann auch noch neu zu uns gekommen ist, wobei dies dann auch wieder so eine Sache wäre, abschreiben lassen, denn man weiß genau, dass man auch selbst in so eine Lage schnell mal kommt und dann würde man sich genauso sehr wünschen, dass man bei dem anderen Menschen abschreiben kann.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Bei uns in der Schule war das Abschreiben früher ein richtiger Kult. Alle haben sich lieber damit beschäftigt, auf irgendwelchen Partys anzutanzen und Stunden für ihr Styling im Badezimmer verschwendet, anstatt sich einfach mal mit den Heftern hinzusetzen und ein paar Vokabeln zu pauken oder Merkzahlen auswendig zu lernen. Auch war ausnahmslos jeder stolz auf seine Dreien und Vieren, teilweise sogar Fünfen und Sechsen, wer bessere Noten geschrieben hat als ein anderer, wurde natürlich sofort gemieden und hinter vorgehaltener Hand als ein Streber bezeichnet, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte, weil er natürlich absolut uncool war. Ich selbst habe nie verstanden, was denn nun genau am Lernen so uncool sein soll, ich jedenfalls war schon immer der Meinung dass es „cooler“ sei, ein „Streber“ zu sein als jemand, der auf das Abschreiben angewiesen ist. Und wer dann später wohl eher die Möglichkeit bekommt, ein „cooles“ Leben zu führen, steht wohl auch außer Frage.

Wie dem auch sei, ich persönlich habe früher zwar für so gut wie jeden Test und jede Klassenarbeit gelernt, mich allerdings trotzdem auch an einigen kleineren Spickhilfen bedient. Die habe ich aber eigentlich dann doch nur zur Rate gezogen, wenn ich plötzlich wirklich nicht mehr weiter wusste und trotz des Lernens einen Blackout hatte… oder wenn ich nicht rechtzeitig alles benötigte Wissen in mich aufsaugen konnte, beispielsweise hatten meine Lehrer immer die ach so tolle Angewohnheit, Tests frühestens zwei Tage vorher anzukündigen. Egal, wie viel man dafür auch lernen musste. Bei Klassenarbeiten gilt ja allerdings, dass diese mindestens eine Woche vorher angesagt werden müssen, daran hielten sich meine Lehrer auch, allerdings sagten die wenigsten die Arbeiten dann mal einen Tag vor dem „Limit“ an, weshalb es eigentlich gar nicht so abwegig war, bei uns mit einem Spickzettel zu erscheinen, da man seine Hefter einfach nicht teilweise innerhalb von zwei Tagen komplett auswendig lernen konnte.

Wer trotzdem nicht auf die Idee gekommen ist, sich einen Spicker zu schreiben, nutzte eben die klassische Variante, einfach vom Nachbarn abzuschreiben. Ich selbst hab das eigentlich höchstens mal bei einem Überraschungstest gemacht, ein Fan vom Abschreiben war ich nämlich noch nie. Es hat mich jedenfalls immer tierisch genervt, wenn mein Banknachbar nichts Besseres zu tun hatte, als besonders während Englischarbeiten ständig zu mir herüberzugucken und von meinem Blatt abzuschreiben. Okay, manchmal haben wir uns auch gegenseitig geholfen, wenn wir bestimmte Aufgaben nicht so gut konnten, aber im Großen und Ganzen regt es mich einfach auf, wenn jemand ständig von mir abschreibt weil er zu faul ist selbst zu lernen, und besonders nervtötend empfinde ich auch den Fall, wenn sich jemand nur jemanden setzt, um abschreiben zu können. Da hatte ich in meiner Klasse damals auch so ein besonders schönes Beispiel, welches sich immer nur neben die Besten der Klasse setzte und von denen abschrieb – die hatten dann zu allem Überfluss nicht einmal etwas dagegen einzuwenden.

Den von dir geschilderten Fall finde ich auch ziemlich extrem. Um genauer zu sein halte ich es schon für ungeheuerlich, dass sich deine frühere Banknachbarin so komplett auf dich und deine Noten verlassen hat, dass sie dich sogar regelrecht beschuldigt hat, wenn du einmal ihrer Meinung nach „nicht genügend gelernt“ hattest, immerhin ist es wirklich ihre eigene Schuld gewesen dass sie selbst sich überhaupt keine Mühe gab.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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