Hausfrau: Die Küche ist mein Reich

vom 31.03.2009, 22:35 Uhr

Hallo!

Eine Freundin von mir ist immer mal froh, wenn ihr Mann mal Essen kocht, spült oder abtrocknet oder eben auch alles in der Küche macht, was normalerweise sie so macht.

Ich allerdings bin ein Mensch, der die Küche als "ihr" Reich ansieht, wo ich nicht gerne gestört werde. Ich kann es nicht haben, wenn ich Besuch habe und mir jemand helfen will in der Küche oder mein Mann mir über die Schulter schaut, wenn ich koche oder mir helfen will. Die Küche ist ganz klar "mein Reich". Das war es schon immer. Auch, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe und weniger zu Hause war.

Wie seht ihr Hausfrauen es? Seit ihr so, dass ihr euch gerne helfen lasst, wenn ihr in der Küche arbeitet? Oder seht ihr die Küche als "eure" Küche an? Ich erwische mich auch oft, dass ich sage "mein Herd", "meine Kaffeemaschine" usw. obwohl mein Mann und ich eigentlich von allem über "unser" reden. Aber was die Küche betrifft ist es irgendwie "meins".

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



HI,

also ich bin eigentlich ganz froh wenn mir mein Mann mal etwas in der Küche abnimmt. Ich koche nd backe ja ganz gerne, aber manchmal wenn ich abends nach der Arbiet heimkomme, bin ich einfach froh wenn ich dann nichts mehr machen muss und dann lass ich meinen Mann sich austoben.

Allerdings bin ich niemand der mit jemandem zusammen kochen kann. Dabei bin ich dann so eigen dass ich sage, dass sonst niemand was in der Küche zu suchen hat wenn ich am Essen machen bin. Da brauche ich meine Ruhe und wenn mir dann jemand reinreden will, oder im Weg rumsteht dann werde ich genervt. Mein Mann weiß das mittlerweile und riskiert es auch normalerweise nicht mehr.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich halte den Standpunkt, daß die Küche mein Reich ist. Klar, kocht ab und an auch mal mein Mann, aber so lecker das Essen dann auch sein mag, das Chaos in der Küche macht es nicht wirklich wett :?

Mein Mann braucht prinzipiell alle 4 Herdplatten, 4 Töpfe und 2 Pfannen. Ich frage mich manchmal echt, wie er das macht. Dazu etliche Brettchen, die er zum Schneiden brauchte, Biomüll landet direkt auf der Arbeitsplatte und trocknet fest, obwohl der Biomülleimer direkt darunter in der Tür ist. Verpackungen bleiben liegen, es ist wirklich das reinste Chaos. Von den Unmengen verbrauchter Geschirrtücher mal abgesehen.

Da koch ich lieber allein, habe mein Chaos im Griff und mit dem Ruf "Essen ist fertig" auch wieder eine saubere Küche :wink:

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» merlinda » Beiträge: 530 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo Merlinda!

Genau so kann mein Mann auch die Küche hinterlassen. Als wir anfangs zusammen waren hat er mal in "meine" Küche gedurft. Aber das war nur ein Versuch. Ich dachte, dass es nicht sein kann, als ich die Küche betrat. Überall stand alles rum und ich brauche so viele dinge nicht, wenn ich ein 5 Gänge Menü koche und er hat grade mal einen Kartoffelauflauf hinbekommen. Und genau dieses Erlebnis hat mich in meinem Denken bestärkt, dass ich niemanden mehr in meine Küche lasse.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn ich koche ist meine Küche mein Reich, wenn der Abwasch gemacht werden muss, trete ich dieses Reich gerne ab. Es macht mir auch nichts aus, wenn ein anderer in meiner Küche kocht, aber er sollte dann auch aufräumen.

Der Freund unseres Pflegesohns ist Koch und der hat sich dann schon mal abends was in meiner Küche gekocht. Der meinte auch, dass ich es wohl nicht mag, wenn jemand in mein Reich eindringt, aber das war garnicht das, was mich störte, sondern ich hatte wegen der eingeladenen Meute schon das Esszimmer und Wohnzimmer geräumt und mich in die Küche verzogen und nun wurde ich da wieder gestört und konnte nicht in Ruhe lesen, es war also nicht der Umstand, dass da ein anderer in meiner Küche werkelte, sondern, dass der so einen Wirbel machte, als ob er in einer Großküche ist.

Die Küche ist für mich ein Ort, an dem ich meine Ruhe habe, da quatscht mir keiner in mein Buch, wenn ich lese. Wenn ich koche, dann freue ich mich, wenn einer meint, dass er mit machen möchte. Gerade wenn mein Sohn ankommt und lernen möchte, wie seine Lieblingsgerichte gemacht werden, dann freue ich mich und zeige es ihm gerne und nehme mir auch die Zeit, wenn er es selber machen möchte.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Und ihr wundert euch dann, dass eure Männer nicht kochen können, wenn ihr sie ja noch nicht einmal die Küche betreten lasst?! So langsam leuchtet mir ein, weshalb so viele Männer schon mit dem Kochen von Nudeln überfordert sind, denn wenn man sowas 30 Jahre nicht machen durfte, kann mans schonmal verlernen. Schade, dass ihr so konsequent dafür sorgt, dass eure Männer sich im Notfall nicht alleine versorgen können. Außer sie kochen heimlich ;)

Mein Freund und ich haben UNSERE Küche. Wir dürfen da beide rein und auch beide rumwursteln und wir kochen auch manchmal zusammen, d.h. wir teilen uns eben alles und jeder macht, was er gut kann. Ich fühl mich dort zwar irgendwie wohler als er und es ist mir auch alles vertrauter, weil ich lieber koche und öfter als er, aber ich würde es nie als 'mein Gebiet' bezeichnen oder gar als mein Raum. Er soll sich da genauso austoben dürfen wie ich.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde mich jetzt nicht als Hausfrau bezeichnen und ich halte auch wenig von voremanzipatorischen Rollenverteilungen. Außerdem kocht mein Freund auch besser als ich, jedenfalls wenn es darum geht ein Rezept aus einem Kochbuch nachzukochen, da wäre ich ja blöd, wenn ich das nicht ausnutzen würde. Und nach dem Essen ist es bei uns auch selbstverständlich, dass wir uns zusammen um die Reinigung der Küche kümmern. Ich kenne das auch gar nicht anders. In meiner Familie haben sich schon immer alle zusammen nach dem Essen um den Abwasch gekümmert. Und wenn es viel vorzubereiten gab, war es auch normal, dass jemand zum Kartoffeln schälen oder solchen Sachen dazu geholt wurde.

Ich kann deshalb auch gut mit anderen kochen, bei solchen Gerichten wie Wok Gemüse oder Sushi bietet es sich ja auch an, wenn man noch einige Leute dabei hat, die beim schippeln oder zusammenbauen helfen - und Spaß macht es auch, wenn man sich die richtigen Leute aussucht.

Was ich aber gar nicht leiden kann und auch total kontraproduktiv finde sind Gäste, die sich in meiner Küche nicht auskennen und trotzdem helfen wollen. Da muss man dann entweder bei jedem abgetrockneten Teil erklären wo es hingehört oder die Sachen selber wegräumen und damit hat man dann im Endeffekt auch wenig Zeit gespart.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wir sind ein Haushalt mit drei Personen. Wobei der Kleinste gerade mal sechs Jahre alt ist. Mir als Mutter im Haus, käme niemals in den Sinn die Küche als "mein Reich" zu beschreiben. Viel mehr toben wir uns alle zusammen hier gerne aus. Mein Mann kocht eigentlich mindestens genauso gut, wie ich. Der Kleine hilft Mama und Papa gerne beim Essen kochen. Aufgeräumt wird auch zusammen.

Ich finde die Vorstellung sehr befremdlich, wenn ich hier alleine das Zepter in meinder Hand halten würde. Vor allem sehe ich darin kein gutes Beispiel für meinen Sohn. Soll der dann irgendwann mal zu seiner Frau sagen:"Schatz, die Küche ist aber dein Reich! Das war bei meiner Mami auch schon so." Es ist schon eine sehr vorzeitliche Meinung, daß die Frau an den Herd gehört. Ich nehme an, daß dieses weibliche Wesen damit auch nicht einverstanden wäre.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo zusammen,

ja, die Küche ist mein Reich, aber das hat auch einen Grund. Wenn ich meine bessere Hälfte allein in die Küche lasse, sieht es hinterher aus, als hätte er eine ganze Fußballmannschaft inklusive Ersatzspielern mit einem Fünf-Gänge-Menü versorgen wollen.

Allerdings bin ich kompromissbereit. Wenn ich koche, darf mein Freund mitmachen, wenn er möchte. Ich gebe dann zwar Anweisungen wie: "Nimm diese Schüssel" oder "stell jenes ins Spülbecken, wenn du es nicht mehr brauchst!" Auf diese Weise schließe ich ihn nicht völlig aus (denn Spaß hat er ja am Kochen), aber meine Küche wird auch nicht in ein katastrophales Schlachtfeld verwandelt.

Eigentlich bin ich sogar ganz froh, dass er sich fürs Kochen interessiert und keins dieser vorsintflutlichen Exemplare ist, das nicht einmal weiß, wo in der Küche die Tassen stehen.

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Huhuuuuu,

ich bin da nicht so und "teile" die Küche mit meiner Familie oder lasse mir bei Feiern auch mal helfen. Das war aber auch nicht immer so. Mit 4 Kindern bleibt halt inzwischen immer mal was liegen, besonders wenn es schnell gehen muss, und da darf dann gerne mit angepackt werden.

Mein Mann ist bei uns irgendwie ein bißchen der Kuchen-Bäcker geworden. Ihm macht das großen Spaß und er macht das auch super- lecker. Er probiert sogar immer mal wieder neue Rezepte aus. Es ist nicht so dass ich nicht backen kann oder möchte sondern vielmehr dass ich es toll finde dass er auch was in der Küche tut und ich ihm somit den Backbereich weitestgehend überlasse. Zumindest bis auf die Kindergeburtstagskuchen.

Dort versuch ich meistens irgendwas besonderes mit verziehren etc. und das ist nicht ganz so seine Welt. Ich dafür bin dann halt eher für den Bereich kochen zuständig. Ich koche aber auch recht gerne (wenn es nicht gerade abgehetzt in der Mittagspause der Kinder ist). Seit kurzem fangen jetzt auch meine beiden großen Kinder (Sohn 11 und Tochter 7) sich fürs kochen zu interssieren und dann dürfen sich auch :wink:

Aufgeräumt, abgewaschen und sauber gehalten wird die Küche von uns allen. Ich finde es wichtig dass die Kinder von Anfang sehen dass es keine Bereiche gibt die nur ich als Mama oder Frau machen muss/darf und dass sie ruhig auch mit anpacken können/sollen. So ist es bei uns übrigens nicht nur in der Küche.

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» Babuu » Beiträge: 192 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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