Kinder sollen Kaninchen häuten

vom 31.03.2009, 11:14 Uhr

Hallo zusammen!

In einer Kochshow sollen Kinder, Kaninchen das Fell über die Ohren ziehen. Die Kaninchen sind bereits tot und sollen von den Kindern dann noch gehäutet werden Allerdings schauen auch die Kinder auch zu, wie die Kaninchen getötet werden. Nun diskutiert anscheind ganz Deutschland darüber, ob sowas gut für die Kinder ist.

Ich muss sagen, dass ich mir vorstellen kann, dass die Kinder davon Albträume bekommen und es für manche Kinder doch schädigen könnte. Aber für Kinder kann es auch so selbstverständlich werden, dass Tiere getötet werden müssen, damit man sie essen kann. Ich muss sagen, dass ich damit aufgewachsen bin, dass bei meinen Großeltern, die Kaninchen irgendwann geschlachtet wurden, um sie dann zu essen. So war es aber auch irgendwann mit den Hühner.

Beim töten habe ich auch nie zugesehen, aber wenn mein Opa die Kaninchen gehäutet und ausgenommen hat. Aber ich muss nie dabei helfen und wollte es auch nicht.

Was denkt ihr darüber? Sollte man 12 jährige schon zusehen lassen, wie Kaninchen getötet werden und sollten sie beim häuten und ausnehmen helfen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Was ist das denn für einen Show? :?

Also ich würde meinem Kind das nicht zumuten wollen und ich selber möchte sowas auch nicht sehen oder machen. Zwar find ich es in Ordnung, wenn man einen großen Hof hat und sich selber versorgt und damit auch Hühner, Schweine und anderes Schlachten muss, aber ich für mich selber bin schon froh, dass ich einfach in einen Laden gehe und mir meine Wurst hole, ohne dass ich noch in die Augen des Tierchens gucken muss.

Ich denke mal es ist auch etwas ganz anderes, wenn man damit aufwächst, als wenn man nie mit sowas in Kontakt gekommen ist und plötzlich liegt so ein toter Hase vor einem. Und dann sollen die Kinder ihn noch häuten? Ich glaub das da nicht nur Alpträume entstehen, sonder das auch ein Trauma möglich wär.

Kinder, die nicht auf Selbstversorgerhöfen aufgewachsen sind, sehen gerade Hasen als Kuschel und Streicheltierchen an und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass das gut für die kleinen Seelen ist.

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» Hormonkeks » Beiträge: 447 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe eben den Bericht im Fernsehen gesehen und die Kochshow wird bald auch im TV zu sehen sein. Aber die Kaninchen werden auch mit den Kindern zusammen geschlachtet. Nur wird das nicht im Fernsehen übertragen. Die Kinder sind 12 Jahre alt und gehen freiwillig mit zu dem Kaninchenschlachthof. Ihnen wurde gesagt, was sie erwartet und sie durften selber entscheiden, ob sie es mitmachen wollen oder nicht.

Die Show soll den Kindern zeigen, dass Fleisch nicht auf den Bäumen wächst und dass Tiere dafür sterben müssen und man die eben auch schlachten muss. Erst wird den Kindern der Aufzuchtbetrieb gezeigt. Dann sind sie bei der Schlachtung dabei und können, wenn sie wollen auch selber "Hand anlegen". Danach werden sie zusammen mit den Kindern gehäutet.

Am Nachmittag wird dann noch ein sehr intensives Gespräch mit den Kindern geführt , dass sie am nächsten Tag das Fleisch zu einem guten Essen verarbeiten werden. Die Erfahrung der Köchin , die die Kochshow leitet hat bisher gezeigt, dass die Kinder sehr interessiert bei der Sache sind und kein Kind irgendwie verstört war.

Ich stehe der Sache skeptisch gegenüber. Aber da die Kinder selber entscheiden können und nicht ganz kleine Kinder mitgenommen werden, sondern nur Kinder mitkommen, die es auch freiwillig machen wollen, finde ich das Nahebringen der Nahrungsmittel auch nicht schlecht. Denn auch Kinder sollten wissen, dass Fleisch nicht irgendwo geerntet wird , sondern, dass für Fleisch auch Tiere sterben müssen. Viele Kinder wissen doch gar nicht, dass ein Kotelett vom Schwein kommt, sondern sehen nur das Stück Fleisch auf dem Teller oder die Wurst auf dem Brot.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Genau genommen hat Sarah Wiener für ihre neue Kochshow auf ARTE 5 Jungen im Alter von 12 bis 15 Jahren dabei zusehen lassen, wie ein Kaninchen getötet, gehäutet und dann ausgenommen wird. Von selbst häuten und ausnehmen habe ich nichts gelesen. Die Jungen durften zwar helfen, aber ob sie es getan haben, darüber war nichts zu lesen. Diamante hat es aber schon erklärt.

Ich finde das nicht weiter verwerflich, so lange kein Kind dazu gezwungen wird, ein Tier zu töten und dann weiter zu häuten/rupfen (bei Geflügel) sowie auszunehmen. Ich finde es aber richtig, das die Kinder wissen, wie ihr Essen auf den Tisch kommt. Und der Gedanke, dass die Kinder so auch mehr Ehrfurcht vor dem Essen haben ist doch sicher nicht ganz von der Hand zu weisen.

Selbst mein 5-Jähriger weiß, dass die Kaninchen im Stall nicht alle das Gnadenbrot bekommen werden. Einige werden geschlachtet und dann gegessen. Mit 5 Jahren finde ich es allerdings noch zu früh ihn am Schlachten und Häuten teilhaben zu lassen. Und auch später würde ich das nicht unbedingt verlangen.

Bei den Jungen scheint es ja keine Probleme gegeben zu haben, die haben wohl am nächsten Tag mit Appetit gegessen. Also scheint der Ansatz ja so verkehrt gar nicht zu sein.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Kaninchen sind sehr süße Tiere und werden von vielen Kindern geliebt. Deshalb finde ich allein die Vorstellung makaber ein Kind beim Töten eines Kaninchens zusehen zu lassen. Ich kenne in meinen Umkreis Kinder (ca. 10 bis 12 Jahre alt), welche nach meiner Einschätzung zu weinen anfangen würden, wenn sie bei sowas zusehen müssten. Gerade Kinder sind oftmals sehr tierlieb und fühlen mit den Tieren mit.

Auch das Häuten von Kaninchen ist meiner Meinung nach eine Tätigkeit, welche nicht für Kinder geeignet ist. Abgesehen davon, dass es eklig ist, ist es auch eine psychische Belastung für die Kinder. Ich finde die Show wenig einfühlsam.

Klar finde ich es gut, wenn Kinder wissen, woher unsere Nahrung kommt (das soll ja das Ziel dieser Kochshow sein). Aber diese Aufklärung sollte kindgerecht und einfühlsam erfolgen. Eine Fernseh-Show in diesem Stil ist in meinen Augen der falsche Weg. Hier sind die Eltern gefragt. Wenn die Eltern keinen Respekt mehr vor Lebensmitteln haben, dann finde ich es fraglich ob diese TV-Show daran etwas ändern kann.

Ich weiß, dass es viele Befürworter dieser TV-Show gibt. Ich kann mich hier aber nicht anschließen.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich stehe dem ganzen auch eher skeptisch gegenüber, aber das ist wohl Ansichtssache.

Wenn ich persönlich früher hätte zuschauen sollen, wie jemand ein Kaninchen schlachtet und ich das Tier danach auch noch auseinander nehmen sollte und essen sollte, nee das wäre nichts für mich gewesen. Mein Fleisch muss immer von anonymen Tieren kommen, aber das ist wie gesagt Einstellungssache. Da ich mich sofort in jedes Tier verliebe was ich sehe und es dann einfach nicht mehr essen könnte.

Es ist natürlich sicherlich eine lehrreiche Sache für Kinder, gerade die, die in der Stadt wohnen. Solange das für Kinder freiwillig ist und sie jederzeit dieses "Angebot" abbrechen können finde ich es okay. Ob man das ganze jedoch noch ins Fernsehen bringen muss, weiß ich nicht. Ich finde das unsinnig, aber es ist für den Veranstalter eben eine gute Werbung. Dennoch würde ich besser finden, wenn solche Kochshows nicht im TV gezeigt werden.

» menja » Beiträge: 152 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich finde es nicht wirklich ein Drama wenn Kinder in dem Alter dabei sind wenn ein Tier geschlachtet wird, immerhin waren es keine kleinen Kinder, sondern eher Jugendliche und die sollten eigentlich schon davor gewusst haben, dass Fleisch von Tieren kommt und nicht im Garten ausgegraben wird. Natürlich gibt es auch sensible Kinder / Jugendliche, die so eine Sache nicht so gut verkraften würden, aber es wurde ja niemand dazu gewzwungen bei diesem Projekt mitzumachen.

Ich war noch nie bei der Schlachtung eines Tieres dabei, ich sollte mir so etwas zwar schon einmal ansehen, aber ich habe verschlafen. Allerdings handelte es sich dabei nicht um ein niedliches Kaninchen, sondern um ein Schwein. Mein Mann ist auf dem Land groß geworden und da war es ganz normal, dass auch kleinere Kinder dabei waren wenn Tiere geschlachtet wurden. Sie hatten selbst Kaninchen im Stall und er hat sie erst gefüttert und mit ihnen gespielt und irgendwann wurden sie geschlachtet und gegessen. Er hat es ohne bleibenden Schaden überstanden. :D

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was die Aufregung soll. Ich musste bei meinen Großeltern auf dem Hof in den Ferien auch schlachten - und nicht nur dabei zusehen, sondern aktiv. Damals war ich vielleicht 6 oder 7 Jahre alt und mir wurde es auf die harte Tour beigebracht, sprich: das erste Tier was ich schlachten musste war mein Lieblingskaninchen, und selbst davon hab ich bis auf die kurze Trauer danach keinen Schaden davongetragen, da so etwas einfach dazugehört.

Sich ständig vom Fleisch zu entfremden und eine Welt aufzubauen in der es im Supermarkt wächst ist doch sehr viel gestörter als Kinder beim Schlachten zusehen zu lassen, geschweige denn das Häuten (was ja noch zu den einfacheren Aufgaben gehört). Gerade wenn man weiß, wo das Fleisch herkommt erzieht das eben zu einem verantwortungsvolleren Umgang damit wenn sich im Kopf einprägt, dass man damit immer ein anderes Leben auslöscht und man dies nicht im Überfluss tun sollte, sondern nur dann wenn es notwendig ist. So ein Crash Kurs wär auch ein gutes moralisches Mittel bei all denen, die meinen jeden Tag Fleisch essen zu müssen (was definitiv zu viel ist) :wink:.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde das ehrlich gesagt überhaupt nicht dramatisch. Die Kinder, die da dabei waren, sind ja fast schon Jugendliche, da müssten sie doch wissen, dass für Fleisch ein Tier stirbt. In dem Alter haben doch gerade viele Mädchen ihre "erste vegetarische Phase", wenn sie Bilder von Tiertransporten o.ä. sehen, was ich wesentlich schockierender finde als die Schlachtung eines Kaninchens. Bei einer Fernsehsendung war da sicher ein Profi am Werk, d.h. das Tier war in Sekunden tot.

Wir waren als Kinder in den Ferien öfter bei einem Onkel, der auch kleinere essbare Tiere (Hühner, Kaninchen) hielt. Ich kann mich nicht erinnern, dass der beim Schlachten erstmal das Gelände abgesperrt hat. Vor einigen Jahrzehnten haben die Leute Kaninchen etc. noch selbst zuhause geschlachtet, das war ganz normal für die Kinder.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wieso sollte ein Zwölfjähriger dabei denn nicht zuschauen oder es gar selber tun, wenn er das möchte ? Gegen seinen Willen sollte dies natürlich nicht geschehen, aber soweit ich das verstanden habe, ging es in diesem Fall doch auch gar nicht um Zwang, sondern um eine freiwillige Entscheidung. Inwieweit Kinder das (psychisch, nehme ich an) schädigen könnte ist mir unklar, vermutest du denn, dass so etwas ein schweres Trauma bei Kindern auslösen würde ? Das klingt in meinen Ohren unwahrscheinlich. Alpträume vielleicht noch, ja, alles darüber hinausgehende jedoch - ich bitte euch.

Wie du selbst ja festgestellt hast, ist das nichts sonderlich Schlimmes, man muss es ja nicht mögen, aber wirklich bleibende Schäden hinterlassen wird es wohl kaum. Früher sind die Menschen schon von klein auf damit groß geworden beziehungsweise werden es noch heute. Wir sind in dieser Hinsicht heute so verwöhnt, um nicht zu sagen verweichlicht, da das Fleisch fertig verarbeitet bei uns auf den Tisch kommt. An das ursprüngliche Tier erinnert das dann in den meisten Fällen nicht mehr. Und irgendeinmal sollten sie ja auch lernen, woher das Fleisch kommt. Allein das es dessen Aufklärung bedarf finde ich absurd.

Also solange das mit dem Einverständnis der Kinder geschieht, sehe ich dabei keinerlei Probleme. Wie hier schon gesagt, lehrt das die Kinder möglicherweise mehr Respekt vor dem Leben und dem Essen, sowie erste Erfahrungen mit dem Tod, falls sie darin noch keine gesammelt haben. Die Vorteile wiegen hierbei für mich schwerer als die möglichen Nachteile.

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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