Benimmunterricht an Schulen fördern?
Viele Betriebe, die junge Menschen nach der Schule zwecks einer Lehre einstellen beklagen sich über mangelnde Disziplin und unangemessenes Verhalten der jungen Menschen am Arbeitsplatz. Nun stellt sich die Frage, woran das liegt und wie man dem entgegenwirken kann. Häufig wurde schon ein sog. ,,Benimmunterricht" am Schulen ins Gespräch gebracht, in dem Schülern von Anfang an grundlegende Werte wie pünktliches Erscheinen, Disziplin und auch Respekt vor Vorgesetzten vermittelt werden sollen.
Gegner dieses ,,Benimmunterrichts" an Schulen halten dagegen, dass diese Form der Erziehung fast dem Militärdienst gleiche und den Kindern frühzeitig die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit eingeschränkt wird. Weiterhin sehen es viele Eltern als Eingriff in die eigene Erziehung, da für die grundsätzliche Erziehung ja immer noch die Eltern zuständig sein sollten.
Auch wird kritisiert, ob mit wenigen Stunden in der Woche wirklich eine tiefgehende Verhaltens- und Einstellungsänderung herbeigeführt werden kann.
Auf der anderen Seite, hätten es die Schüler nachher im zukünftigen Betrieb einfacher, sich auf die Arbeit einzustellen und es würden weniger Reibungpunkte auf der Arbeit entstehen, da mit Disziplin und Fleiß gearbeitet wird. Das vermindert selbstverständlich auch das Risiko, wegen unangemessen Verhaltens seine Lehrstelle oder Arbeit zu verlieren. Die Arbeitgeber sehen es nun mal wesentlich lieber, wenn ein Arbeitnehmer regelmäßig und pünktlich zur Arbeit erscheint.
Sollte man nun also verstärkt in die Erziehung einwirken und wenn ja, wie? Sollte man zu diesem Thema eigene Unterrichtseinheiten an Schulen einführen, oder die Erziehung auch weiterhin uneingeschränkt den Eltern überlassen? Natürlich muss bedacht werden, dass so ein Unterricht wiederum finanzielle Mittel erfordern würde und dafür eventuell in Kauf genommen werden muß, dass anderer wichtige Grundfächer wie Mathe oder Deutsch noch weiter zu kurz kommen
Also ich denke, jeden Punkt den du erwähnt hast, den man den Kindern beibringen soll z.B. in einem extra geregelten Unterricht kann man den kleinen auch so beibringen! Pünktlichkeit sollte schon gelehrt werden da die Schule feste Zeiten hat, wenn Verspätung => Bestrafung => Kinder lernen. Der Lehrer oder die Lehrerin sollte sowieso eine Respektperson sein!
Natürlich MÜSSEN die grundlegenden Eigenschaften von den Eltern beigebracht werden aber routiniert sollte es auch durch die Schule werden! Ich denke extra Unterricht dafür wäre Sinnfrei. Es ist eher angebracht das den Lehrern mal beigebracht wird besser durchzugreifen, leider werden Lehrer ja oftmals kaum noch für voll genommen. Also bin gegen solch einem extra Benimmunterricht!
Naja, viele Lehrer können sich ja gar nicht mehr durchsetzen, weil sie nicht mehr für voll genommen werden und sowas spricht sich ja rum, ich meine, irgendeiner kennt immer einen aus einer Klasse über sich, und dann machen auch Sprüche die Runde wie: "Soundso ist voll die Pfeife, lässt alles mit sich machen, Witzfigur!" was man natürlich in der eigenen Klassse rumtratscht. Und so haben die meisten Lehrer schon verloren, bevor sie da sind.
Aber zurück zum Thema: Ich halte so einen Unterricht für absolut daneben. Mir wurde so etwas von meinen Eltern und Großeltern beigebracht - Ich finde es ja übel, das unter Benimmunterricht angemessenes Verhalten und Disziplin fallen, also Sachen die meiner Ansicht nach nichts mit Benehmen zu tun haben sondern selbstverständlich sind.
Benimmunterricht zuhause war für mich eher immer Manieren bei Tisch, Höflichkeit & Höflichkeitfloskeln, Tischkultur, Verhalten gegenüber anderen - naja der typische Knigge eben, den man frühzeitig eintrainiert bekam. Als Kind fand ich das furchtbar, aber heute ist es ganz gut, da ich mir bei vielen Menschen denke: "Was für Bauern und Asoziale!", wenn ich an das Benehmen dieser bei Tisch denke, oder dass sie noch nicht einmal einen Tisch richtig decken können und sich allgemein völlig daneben benehmen.
Aber das beschränkt sich nicht nur darauf, ich hab schon von vielen gehört, ich wäre charmant und aufmerksam, nur weil ich Frauen z. B. halt die Türen aufhält, mit Achtung behandele oder die allgemeinen Regeln beachte, was mich immer gewundert hat, da ich mich selbst nie so gesehen habe und so etwas als selbstverständlich betrachte.
Und diese Werte, Normen und Verhaltensweisen bekommt man entweder von zuhause mit oder man muss sie später aufwendig lernen einen Benimmunterricht in der Schule halte ich für Blödsinn, dass ist wirklich Aufgabe der Eltern. Ich sehe nicht ein, warum immer mehr Eltern ihre erzieherische Verantwortung auf die Lehrer abwälzen wollen, dass ist nicht die Aufgabe der Schule.
Prinzipiell wäre es schon wünschenswert, dass so solche Werte wie Manieren und höfliches Benehmen wieder "in" wären. Doch das muss größtenteils aus der engeren Familie kommen, sprich Eltern, Großeltern etc.
Die Schule mit ihren Repräsentanten kann lediglich wünschenswertes Verhalten vorleben und Fehlverhalten auch mal tadeln, aber Unterricht ist wohl kaum das richtige Mittel um wieder "Benimm" zu vermitteln. Die Schüler, die das interessiert werden am Unterricht aktiv teilnehmen und würden sich die richtigen Benimmregeln auch anderweitig erarbeiten, die anderen werden die Stunden "runterreißen". Für eine eventuelle Prüfung kann man wie auch für andere Fächer büffeln. Aber gutes Benehmen basiert eben auf einer entsprechenden Einstellung und dem Verhalten und das in einem Schulfach zu vermitteln wird schwierig sein. Was nützt der Benimmunterricht, wenn er nicht von der engeren Familie mitgetragen wird?
Ich stelle mir gerade vor, ein Kind kommt aus der Schule nach Hause, weist beispielsweise auf die fehlende Tischkultur hin. In einer Familie, in der darauf geachtet und Wert gelegt wird, werden die Familienmitglieder das mit einem Schmunzeln hinnehmen und in Zukunft darauf achten, dass so eine "Entgleisung" nicht noch mal vorkommt. In einer Familie, in der diese Werte eher verpönt sind, da wird das Kind bestenfalls noch "runtergeputzt".
Gibt es etwa keine Strafen, wenn man zu spät in die Schule kommt? Ich denke, das liegt in erster Linie an den Eltern, der Umgebung, in der man aufwächst und seine Freizeit verbringt.
Wenn man schon von Grund auf Regeln hatte, also: "Um 6 Uhr bist du zu hause" oder "Sei bitte leise wenn sich deine Eltern unterhalten" oder "Warte einen Moment, in einer halben Stunde können wir X Spielen"dann ist man auch diszipliniert. Dies sind alles Regeln, mit denen ich aufgewachsen bin, und es hat mir nicht geschadet.
Wenn ich sehe, wie verwahrlost, unvernünftig viele Klassenkameraden sind (Wette, dass man Kacke ableckt, Schranktür eintreten) ist das doch schon extrem, was solche Regeln ausmachen, sei das Kind dann erstmal 5 Minuten motzig, oder auch nicht... später "rentiert" sich alles!
Außerdem, denke ich, sind die Freunde sehr wichtig. Die Wahl der Freunde ist zwar schon sehr beeinflusst durch diese Art des Aufwachsens, aber den letzten Schliff geben, denke ich, immer die Freunde. Durch einen guten Freund hat sich mein Charakter grundlegend geändert.
Früher war ich recht nervös, wenn ich vor mehreren Leuten reden musste, und schüchtern, kannte ich jemanden noch nicht. Doch dank der offenen, lustigen Art meines Freundes bin ich wesentlich lockerer geworden, und Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der beste Weg zur Besserung!
Ich bin angehende Lehrerin und sehr gegen den Benimmunterricht an Schulen. Nicht, weil ich eine faule Lehrerin werden will, sondern weil dieser Aufgabenbereich nicht auch noch von der Schule geleistet werden kann. Die Eltern haben die erste Erziehungpflicht, das ist sogar im Grundgesetzt so festgehalten, und gerade in frühen Jahren, im Vorschulalter, sollten gewisse Grundsätze schon verinnerlicht und für selbstverständlich an trainiert werden sei das nun Respekt, Disziplin, Höflichkeit oder ähnliches.
Mal abgesehen davon halte ich es für unmöglich, einen Benimmunterricht an Schulen einzuführen schon wenn man vom zeitlichen Aspekt ausgeht. Die Stundenzahlen werden mehr und mehr gekürzt, die Schulzeit wird (zumindest am Gymnasium) in wenigen Jahren verringert sein, durch eine großen "Schwung" an Lehrern, die bald in Rente gehen, wird der Lehrermangel weiterhin ein Problem wo soll da noch ein Benimmunterricht stattfinden?
Ich mache momentan ein Praktikum an einem Gymnasium und sehe, wie viel die Lehrer zu tun haben Vor- und Nachbereitung, Klausuren korrigieren, Konferenzen etc.. Viele sitzen bis weit in die Nacht an solchen Sachen (Arbeit, die kaum jemand sieht), wer soll den Benimmunterricht leisten? Explizit jedenfalls nicht die Schule. Alles, was über allgemeine Disziplin wie Pünktlichkeit und ein angemessenes Verhalten im Unterricht hinausgeht, ist einfach nicht deren Aufgabenbereich (auch wenn vielen Eltern das glauben). Über den finanziellen Aspekt will ich gar nicht erst reden, dann kann man auch an ganz anderen Stellen gut Geld ausgeben!
Erziehung und damit Benimmregeln ist in meinen Augen die ersten Pflicht der Eltern. Die Schule kann und soll höchstens minimal in diese Bereiche einwirken, wenn ihre Grundfunktion das Unterrichten nicht noch mehr vernachlässigt werden soll, so wie es an vielen Schulen aufgrund mangelnder Finanzen leider schon der Fall ist.
Einigen Kindern könnte ein wenig Benimm und auch Erziehung nicht schaden. Das ist richtig.Aber die fängt im Elternhaus und im Kleinkinderalter an. Ich denke nicht, dass man alles der Schule aufhalsen sollte. Und wenn ich mir die Klassen heute so ansehe, sollte dafür auf keinen Fall Deutsch oder Matheunterricht ausfallen. Es fallen an den meisten Schulen eh schon zu viele Stunden aus, die nicht mehr aufgeholt werden können. Es sei denn , man regelt das durch privat bezahlten Nachhilfeunterricht .
Außerdem wäre es vielleicht auch ratsam die Klassen kleiner zu machen sprich mehr Lehrer einzustellen, aber dafür ist ja leider "kein Geld" da, Traurig Traurig!
Ich wäre absolut dafür! Auch vielen Eltern könnte dieser Benimmunterricht sehr gut tun und wenn diese nicht in der Lage sind es ihren Kindern zu vermitteln, bekämen sie es unter Umständen dann von ihren Kindern beigebracht. Meiner Meinung wär es eine tolle Sache, aber wie das realisierbar werden könnte, weiß ich leider auch nicht. Evtl. am Nachmittag durch Pflicht-AGs die von älteren Schülern geleitet werden.
Ich glaube nicht, dass so ein Benimmunterricht an Schulen etwas bringen würde! Der eigentliche Grund, warum unsere Kinder so unhöflich sind, ist doch das sie heutzutage viel zu sehr verwöhnt sind. Vor fünfzig Jahren, hätte ein 15-jähriger noch um 5 Uhr morgens aufstehen müssen, um die Kühe zu melken oder sonst was zu tun. Die Eltern waren damals noch eine richtige Respektperson und man hätte sich wohl kaum getraut, dem Vater oder der Mutter so eine Schlagfertige Antwort zu geben, wie es manchmal heute üblich ist, leider. Auch die Lehrer sind heutzutage nicht mehr so streng.
Das würde meiner Meinung nach die meiste Wirkung zeigen. Nicht dass ihr mich falsch versteht: Schläge von Lehrern sind für immer vorbei aber so manch eine Strafarbeit hat noch keinem Kind geschadet. Es geht heutzutage schon so weit, dass Kinder ihre Lehrer "ausversehen" Schubsen oder Drohbriefe schreiben!!! Damit muss endlich Schluss sein! Aber alles ist im heutigen Schulsystem natürlich auch nicht schlecht. Fast jede Studie über Lernen hat ergeben, dass Kinder, wenn sie entspannter sind (und dass sind sie definitiv wenn sie keine Angst vorm Lehrer haben) besser und schneller lernen. Also warum regt ihr euch denn alle so auf? Das ist halt das Alter
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