Benimmunterricht an Schulen fördern?
Also sowas unlogisches und undurchdachtes!
thomas28 hat geschrieben:Der eigentliche Grund, warum unsere Kinder so unhöflich sind, ist doch das sie heutzutage viel zu sehr verwöhnt sind. Vor fünfzig Jahren, hätte ein 15-jähriger noch um 5 Uhr morgens aufstehen müssen, um die Kühe zu melken oder sonst was zu tun.
Ja, denn beim Kühemelken lernt man Benimmregeln, nicht durch die Eltern. Deswegen sind Kinder von Bauern darin auch meist sehr viel gewandter, als Kinder der Oberschicht, die keinerlei Maniern und Benehmen haben *lach*.
thomas28 hat geschrieben:Die Eltern waren damals noch eine richtige Respektperson und man hätte sich wohl kaum getraut, dem Vater oder der Mutter so eine Schlagferige Antwort zu geben, wie es manchmal heute üblich ist, leider.
Ich hoffe dass mir meine Kinder eine schagfertige Antwort geben . das zeugt von Intelligenz und humanistisch-demokratischer Erziehung. Man sollte eben wissen dass Schlagfertigkeit nicht gleich Beleidigung und Respektsverletzung bedeutet.
thomas28 hat geschrieben:Auch die Lehrer sind heutzutage nicht mehr so streng. Das würde meiner Meinung nach die meiste Wirkung zeigen.
Jaja, auch wenn das die Pädagogik der letzten Jahre ignoriert und nur mal wieder rein repressiv aber nicht präventiv ist - Der Lehrer hat damit nichts zu tun, durch Nachdenken kommt man auch alleine darauf, denn die Erziehung ist Sache der Eltern, die das "Material" stellen, nicht der Schule. Wenn ein "verzogenes" Kind in die Schule kommt, kann der Lehrer auch nichts machen, und wenn er noch so streng ist, dafür kenn ich genug Beispiele.
thomas28 hat geschrieben:Nicht dass ihr mich falsch versteht: Schläge von Lehrern sind für immer vorbei aber so manch eine Strafarbeit hat noch keinem Kind geschadet
Auch Blödsinn, durch eine Strafarbeit erreicht man gar nichts, wenn der zu bestrafende nicht die Ursache für sein Handeln einsieht.
thomas28 hat geschrieben:Es geht heutzutage schon so weit, dass Kinder ihre Lehrer "ausversehen" Schubsen oder Drohbriefe schreiben!!!
Und der Lehrer bewertet dann "ausversehen" strenger oder rächt sich in der mündlichen Prüfung - Schüler vergessen halt immer gerne, wer am längeren Hebel sitzt und wer einem das Zeugnis, wenn er es will, "versauen" kann. Das hatten wir auch in der Schule, als wir so einen Kandidaten in der Klasse hatten, der wurde dann regelrecht von einem Lehrer gemobbt. Naja, Lehrer sind auch nur Menschen.
Es ist wahr, Schüler und Jugendliche verlieren immer mehr an Benehmen, Respekt und Disziplin. Ein bisschen würde ja schon reichen. Ich selbst bin noch Schülerin und habe dieses Jahr besonders festgestellt, dass die Kinder immer jünger immer frecher und ungezogen sind. In der 6. Klasse hatte ich ungeheuren Respekt vor den Zehntklässlern und auch vor allen anderen älteren.
Aber jetzt muss man beinahe Angst haben vor den Kleinen, so frech und ungehalten labern die einen von der Seite an, wenn man gar nichts macht. Nö, so was finde ich nicht okay. Es gibt dann aber auch solche kleinen Engel, die sind gut erzogen und lieb und lächeln einen an, die fallen dann umso mehr auf.*schmacht*
Ne, ich denke schon, dass den Eltern da irgendwas durch die Lappen gegangen ist, wenn ein 11-jähriger Alte Leute und auch Erwachsene anmotzt und irgendwas dummes verlangt. Ich finde im allgemeinen, die in der werden immer frühreifer. Als ich klein war (okay, klein bin ich immernoch..also ich jünger war) hatten die Mädchen, die ich immer so beobachtet habe, im günstigsten Fall mit 17/18 einen Freund, das war meist dann auch was seriöses. Jetzt muss ich auf'm Schulhof immer die Kleinkindbeziehungen angucken und frage mich: haben die das nötig? Zu viel Freizeit? So'ne Beziehung hat doch keine Perspektive.
Hm, gestern ist eben vorbei, das muss man manchmal einsehen.
Ich weiß nicht, ob es "früher" richtigen Benimmunterricht in Schulen gab - aber das Benehmen wurde auf jeden Fall im Zeugnis bewertet. Vielleicht wäre das ein Anfang?
Wenn ich mich heute in unserem Freundes- und Bekanntenkreis umsehe, sind durchaus sehr nette Menschen dabei. Aber das Benehmen der Kinder spottet zuweilen jeder Beschreibung!
Wenn wir Freunde unserer Kinder zum Essen als Gäste haben, ist das regelrecht eine Zumutung! Nicht nur, dass sie wie die Schweine schmatzen (im Ernst!), nein, es wird auch noch mit derart vollem Mund gesprochen, dass beim besten Willen gar nichts zu verstehen ist!
Und ich denke, in dem Alter (1. bis 3. Klasse) kann man vernünftiges Essen durchaus schon erwarten! Oder dass Kinder in dem Alter in der Lage sind, Messer und Gabel zu benutzen.
Vielleicht würde eine Benotung des Benehmens (das natürlich über die Tischmanieren hinausgeht, auch wenn ich mich gerade nur darüber ausgelassen habe!) oder eine Stunde Benimmunterricht pro Woche den Eltern wieder die Wichtigkeit guten Benehmens vor Augen führen?
Natürlich wird es immer Eltern geben, denen das ganz einfach vollkommen egal ist. Aber ich glaube, einige sind sich auch einfach nicht bewusst, wie wichtig es ist, den Kindern von Anfang an schon Benehmen beizubringen. Es scheint so, als dächten sie, das käme irgendwann von ganz alleine?
Meine Meinung ganz klar. So was ist Aufgabe der Eltern. Jeder der ein Kind groß zieht sollte in der Lage sein, seinem Kind diese Benimmregeln von klein auf beizubringen. Da braucht man keine Schule dafür, so was kann man im Alltag mit den Eltern viel besser lernen.
regentrudchen hat geschrieben:Aber ich glaube, einige sind sich auch einfach nicht bewußt, wie wichtig es ist, den Kindern von Anfang an schon Benehmen beizubringen. Es scheint so, als dächten sie, das käme irgendwann von ganz alleine...?
Diesen Eindruck kann man manchmal schon haben. Und einige Eltern haben wohl tatsächlich keinen Schimmer, dass sie ihrem Nachwuchs ein gutes Benehmen vorleben müssen und damit auch gut vermitteln können. Die Schule kann da lediglich unterstützend wirken.
Die von Deli angesprochene Lösung, gutes Benehmen in einer AG zu vermitteln finde ich wirklich gut. Das muss nicht mal unbedingt eine Pflicht-AG sein. Ich denke, wenn die ersten Schüler dort gutes Benehmen vermittelt bekommen, dann werden sie damit auch ein wenig Gruppenzwang auf die Mitschüler ausüben.
Das von Dir, regentrudchen, angesprochene Verhalten am Esstisch ist natürlich nicht schön. Aber da kenne ich die Eltern nicht; was mir jedoch häufig auffällt (und jeder der Kinder hat wird das auch kennen), dass Kinder in fremder Umgebung erst mal "die Sau" rauslassen. Da sollte man als Eltern schon einschreiten; bei uns funktioniert allerdings die "Nachbesprechung" daheim unter vier Augen besser, ist wirksamer.
Allerdings müssen die Kinder auch Gelegenheit haben, Benehmen außerhalb der eigenen vier Wände zu lernen. Was zu Hause noch so schön klappt, kann in anderer Umgebung wieder völlig in Vergessenheit geraten sein. Ich denke, hier sollten die Eltern auch etwas selbstbewusster werden und Kindern aus häusige Erfahrungen ermöglichen, auch wenn man zuerst noch so schräg angeschaut wird.
Muss ich mich ganz klar dafür aussprechen. So ein Lehrer kann heutzutage nicht mehr viel machen. Er hampelt vorne an der Tafel herum während sich die Kinder anders beschäftigen. Wie soll er Respekt bekommen, wenn er keinerlei Einfluss auf die Kinder hat/haben darf. Problematisch ist, wenn die Eltern die Erziehung verpassen entweder aus Desinteresse oder weil es beruflich nicht schwierig ist oder oder..denn dann lernt ein Kind doch nirgendwo, wie man sich im sozialen Umgang mit anderen Menschen zu verhalten hat.
Wenn man alte Filme guckt von Zeiten, als es noch die Prügelstrafe gab, dann sieht man ein starkes Gehorsam und ein funktionierendes System. Sicher gab es auch Probleme, die gibt es immer. Ich meine damit nicht die Prügelstrafe wieder einzuführen wäre sinnvoll, aber unsere Pädagogen können einfach nicht mehr mit der heutigen Jugend umgehen. Jeder wird irgendwie berücksichtigt, wenn Hans mal keine Lust hat, dann geht er eben raus eine rauchen. Das führt einfach zu einer Verlotterung, die meiner Meinung nach sehr gefährlich ist.
Lehrer sollten in ihrer pädagogischen Ausbildung auch mit einem Training für besonders auffällige Schüler konfrontiert werden und entsprechende Maßnahmen ergreifen dürfen. Keine körperlichen, das ist heutzutage sowieso nicht mehr gesellschaftlich anerkannt..ich meine wenn ein Schüler den Anweisungen des Lehrers explizit widerspricht, dann sollte der Lehrer sich durchsetzten Sprich: lauterer Ton, selbstbewusstes Auftreten und so weiter. Wenn Eltern die Erziehung nicht übernehmen, wer soll es sonst tun? Die Schule ist die einzige verpflichtende Institution in Deutschland.
Es gibt die Schulpflicht, so dass gewährleistet wird, dass ALLE Kinder sie besuchen. ALLE Kinder sollten auch ein Mindestmaß an Erziehung erfahren und deshalb finde ich die Schule als Erziehungs Ergänzung im Grunde sinnvoll. Man sollte in der Schule vielleicht durch Arbeitsgemeinschaften oder Orchesterprojekte den Zusammenhalt stärken und nebenbei Werte vermitteln. Das ist überhaupt eine Aufgabe, die nicht voll und ganz an Lehrern vorbeigehen kann. Sie sollten natürlich den Stoff objektiv lehren, aber schon erklären, dass es nicht einer heutigen Weltanschauung entspricht jemanden zu foltern wie im Mittelalter oder ähnliches.
Bei uns im Jahrgang könnte Benimmunterricht nicht schaden, denn die Mentalität zu spät zu kommen und keine Hausaufgaben zu machen ist echt verbreitet. Aber ich glaube, dass der Benimmunterricht bei jüngeren Kindern besser wirken würde, doch im Elternhaus muss auch ein Maß an Erziehung geleistet werden.
Bei uns ist es so, dass die meisten Lehrer, besonders die Jüngeren keinen Respekt bekommen, und das war auch in der Siebten Klasse schon gleichermaßen so. Die Schule sollte aber auf keinen Fall den Erziehungauftrag der Eltern übernehmen, denn die Eltern nehmen diesen oft nicht ernst. Aber auf einigen Elternabenden kam laut meiner Mutter heraus, dass viele Mütter mehr Erziehung in der Schule von den Lehrern verlangt haben. auf keinen Fall dürfte aufgrund eines angeführten Benimmunterrichts der andere Unterricht zu kurz kommen oder gekürzt werden.
Da man neue Lehrkräfte, oder zumindest Lehrer mit Zusatzausbildung gebraucht werden würden (Was genau würden Inhalte dieses Unterrichts sein?) Aber letztendlich sollte die Schulleitung den Eltern klarmachen, dass der Erziehungauftrag bei ihnen liegt, und nicht bei der Schule.
Ich denke, so was kann nur sinnvoll sein und etwas bringen, wenn die Kinder zu Hause ähnlich gefördert werden. Das heißt: Ein Kind kann natürlich in der Schule alles beigebracht bekommen und die tollsten Benimmregeln auf dem Kasten haben, aber zu Hause gar nicht mehr anwenden, weil eben die Eltern einfach selbst überhaupt nicht wissen wie man sich benimmt. Und die haben ja den größeren Einfluss leider.
JotJot hat geschrieben:Die von Deli angesprochene Lösung, gutes Benehmen in einer AG zu vermitteln finde ich wirklich gut. Das muss nicht mal unbedingt eine Pflicht-AG sein. Ich denke, wenn die ersten Schüler dort gutes Benehmen vermittelt bekommen, dann werden sie damit auch ein wenig Gruppenzwang auf die Mitschüler ausüben.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das so ausreichen würde... Meinst Du, wenn dann in der Frühstückspause der eine schmatzt und mit vollem Mund redet, ein anderer Wiese ihn zurecht? Oder dass sich ein Schüler einmischt, wenn ein anderer jemanden beim Sprechen unterbricht? Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Vielleicht eher eine AG für die Eltern?
JotJot hat geschrieben:Das von Dir, regentrudchen, angesprochene Verhalten am Esstisch ist natürlich nicht schön. Aber da kenne ich die Eltern nicht; was mir jedoch häufig auffällt (und jeder der Kinder hat wird das auch kennen), dass Kinder in fremder Umgebung erst mal "die Sau" rauslassen.
Solche Erlebnisse hatte ich auch, wenn die Eltern (die mitunter nicht besser essen) dabei waren! Selbstverständlich hatte das Verhalten der Kinder dann trotzdem keinerlei Konsequenz.
Natürlich drehen auch meine Kinder außerhäusig mitunter ziemlich auf. Aber das passiert dann beim Spielen! Und das ist auch normal, denke ich. Da gibt es (für mich) schon einen Unterschied zu den Tischmanieren oder jemanden aussprechen zu lassen, bevor man dazwischen quasselt, etc.
Aber es fällt doch wirklich auf, dass bei bestimmten Lehrern der Respekt da ist und bei anderen eben nicht. Jeder erinnert sich doch bestimmt an seine Schulzeit. Es gab da immer Lehrer, bei denen wusste man, kann man sich zurück lehnen, einfach mal was anderes machen, in Ruhe mit der Nachbarin übers Wochenende tratschen und dann wusste man aber auch, bei wem man lieber aufmerksam ist und bei wem man sich lieber benimmt. Das war dann auch wirklich in der gesamten Klasse so. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch daran liegt, wie ein Lehrer arbeitet.
Wobei ich dazu aber auch sagen muss, dass es Klassen gibt, in denen überhaupt kein Unterricht möglich ist. Ich hab selbst eine Freundin, die Lehrerin ist an einer Hauptschule und in der ersten Woche z.B. meinte sie, sie wäre noch nicht einmal zu Wort gekommen, weil die Klasse einfach nur herumgebrüllt hat die ganze Zeit, sie wurde auf türkisch beleidigt, sie wurde bespuckt, sie wurde beworfen und so weiter. Dass man da noch was retten kann, glaub ich also eher nicht.
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