Hühnerhaltung - Früher und Heute

Hallo zusammen!

Ich bin damit aufgewachsen, dass wir eigene Hühner hatten und immer frische Eier essen konnten. Ich kannte es eigentlich gar nicht, dass die Eier im Supermarkt gekauft wurden. Meine Großeltern hatten Hühner und wir wohnten direkt neben ihnen und haben uns den Hof und den Garten geteilt. Meine Großeltern hatten immer 5 bis 6 Hühner und einen Hahn dazu. Die Hühner hatten eine Hütte, wo sie nachts auf der Stange schlafen konnten. Außerdem hatten sie Nistboxen, in die sie ihrer Eier legten. Um den Stall rum, hatten sie ein eingezäuntes Gehege, indem sie sich dann bewegen konnten.

Die Hühner hatten ihr Körnerfutter, bekamen aber auch Salate und Gras aus dem Garten und auch öfter mal Essensreste, die für Hühner geeignet waren. Wenn wir im Garten Unkraut gerupft haben, dann haben wir ein paar Eimer davon, zu den Hühner gebracht. Sie haben sie das fressbare daraus gesucht und hatten Spaß darin zu scharren. Einmal hatten wir auch Küken. Ich weiß noch wie klein und flauschig sie waren. Küken hatten wir danach aber nicht nochmal. Wenn die Hühner langsam zu alt wurden oder so keine Eier mehr legten, dann wurden sie geschlachtet. Das war eben dann so. Wir kannten es auch nicht anders.

Meine Großeltern haben auch heute noch ein paar Hühner, die aber ganz gut Eier legen. Ich vermisse die Eier von den eigenen Hühner oft und freue mich, wenn ich mal dort zu Besuch bin und mir ein paar davon mitnehmen kann. Unser Vermieter hat auch noch eigene Hühner. Er wohnt direkt neben uns und die Hühner laufen hier im Garten, in einem sehr großen Gehege. Sie haben ebenfalls eine Schutzhütte. Allerdings hat unser Vermieter sicher 16 Hühner und zwei Hähne, wenn nicht noch mehr Hühner. Im Sommer hatte er auch Küken, die er alle behalten hat. Manchmal gibt er uns auch ein paar Eier ab, wenn er zu viele hat und welche übrig sind. Wenn er keine Zeit hat, dann haben wir auch schon die Hühner nachts schon eingesperrt und morgens raus gelassen und sie gefüttert. Die Hühner bekommen auch oft Salat und anderes Grünfutter.

Allerdings ist er auch der einzige hier, der Hühner hält und wir wohnen in einem Dorf. Ich frage mich, woran es liegt, dass die Leute kaum noch Hühner halten. Ist es einfach bequemer im Supermarkt Eier zu kaufen? Oder haben die wenigstens noch einen Garten und den Platz? Habt ihr vielleicht noch einige Hühner?

Hallo!

Ich denke mal, dass es an den Auflagen des Veterinäramtes liegt, die man inzwischen einhalten muss durch die Geflügelgrippe, die uns ja jedes Jahr durch die Zugvögel wieder einholt. So muss man den Hühnern im Ernstfall auch einen Stall anbieten können, wo sie Tag und Nacht drin sein können und das für ein paar Wochen, bis die Warnung wieder weg ist. Und das hält die meisten davon ab. Auch ist es nicht grade angenehm, wenn ein Huhn mal stirbt, dass man es zum Vetrerinäramt bringen muss und untersuchen lassen muss, weil es ja sein könnte, dass es Hühnergrippe hat und das kostet natürlich auch Geld.

Ich kenne einige Privatleute, die sich wegen den Auflagen von ihrem Geflügel getrennt haben und es nicht mehr halten konnten. Denn nicht jeder hat den Platz eine derart große Hütte zu bauen, wo die Hühner dann auch über längeren Zeitraum eingesperrt auch artgerecht leben können.

Bei uns halten - trotz Vogelgrippe - noch sehr viele Menschen Hühner. Allerdings hauptsächlich ältere Menschen. Denn die Hühnerhaltung macht ja auch einiges an Arbeit. Es reicht durchaus nicht, den Tieren ein Freilauf zu geben und die Eier regelmäßig aus dem Gelege zu nehmen. Wir hatten früher selbst viele Hühner (und auch Enten).

Einige Beispiele: Der Stall der Hühner muss - besonders bei schlechtem Wetter häufig - regelmäßig ausgemistet werden. Das ist recht unangenehm, allein der Geruch. Futter muss beschafft werden. Im Sommer und Herbst meist kein Problem, aber im Winter und Frühling muss da gut und am besten vorausschauend geplant werden. Und das sind nur einige Dinge. Dazu kommen unter Umständen Nachbarn, die zwar gern ländlich wohnen, aber ohne die Nebenwirkungen. Da kann einem die Hühnerhaltung schon vergehen.