Umzug bei Hartz 4
Ich lebe seit ca. 7 Monaten von Hartz 4 und habe nun endlich wieder eine Arbeitsstelle gefunden. Nun ist es jedoch so, dass sich diese Stelle in einer anderen Stadt befindet. Diese Stadt ist ca. 80 Km weit entfernt und da ich kein Führerschein/Auto habe kommt das Pendeln für mich nicht in Frage.
Daher ist ein Umzug nötwendig. Wie bereit erwähnt habe ich jedoch keinen Führerschein und kann somit den Umzug nicht selber machen. Meine Mutter, könnte fahren, liegt jedoch im Krankenhaus, somit scheidet sie als Fahrerin aus. Auch sonst würde mir niemand einfallen, der ein Umzugswagen fahren darf.
Nach der Nachfrage bei meiner Zuständigen Arge wussten diese auch nicht wirklich was ich machen soll. Ich habe die Kostenübernahme beantragt und somit ein Vorgedruckte Formula bekommen, welches ich ausfüllen soll.
Auf diesem Vordruck gibt es verschiedene Ankreuzmöglichkeiten. Unter diesen Möglichkeiten steht auch, dass man eine Umzugsfirma beauftragen darf. Ich habe mir also zwei Kostenvoranschläge von verschiedenen Firmen machen lassen. Meine Sachbearbeiterin meinte jedoch, dass diese Unternehmen das Umzugsgut nur transportieren dürfen und keine Kosten für Be- und Entladung übernommen werden können. Die Firmen lassen sich jedoch auf so einen Deal nicht ein. Ganz oder Gar nicht heißt es da.
Nun wollte ich mal hier nachfragen, ob jemand bereits Erfahrungen mit so einer Situation gemacht hat und mir helfen kann wie ich nun vorgehen soll.
Würde mich freuen Eure Erfahrungsberichte zu lesen und vielleicht ein paar wertvolle Tipps zu bekommen.
Also 80km finde ich keine Strecke zu große Strecke um die Tour zweimal zu fahren. Du mietest ganz einen 'Sprinter', das sind diese netten Kastenwagen wie man sie überall findet. Ich denke nicht das dein Hausrat dermaßen groß ist, dass du mit ein oder zwei Fahrten nicht alles transportiert bekommst.
Die Sprinter dürfen noch mit dem normalen Klasse B Führerschein gefahren werden (bis 3,5 Tonnen) und jemanden mit einem normalen Führerschein findest zu ganz sicher.
Eine Freundin von mir, ist vor Jahren von Nordrhein- Westfalen nach Bayern gezogen. Das war aber noch vor Hartz 4. Sie hatte in Bayern die Möglichkeit erhalten Umzuschulen. Sie ist damals, bevor sie den Arbeitsvertrag überhaupt unterschrieben hat, zum Amt und hat sich erstmal die Genehmigung geholt. Als das bewilligt war, holte sie verschiedene Kostenvoranschläge diverser Umzugsunternehmen ein. Der günstigste ist dann vom Amt bewilligt worden. Und das mit allem drum und dran.
Ein anderer Freund hingegen, der wohnte auch in Nordrhein- Westfalen, hatte sich in Hessen beworben und hat erst den Arbeitsvertrag unterschrieben und wollte dann den Umzug finanziert haben. Da sagte das Amt nein. Er hätte das vorher abklären müssen.
Eine andere Freundin ist in Hessen innerhalb der selben Stadt umgezogen. Gründe die das Amt anerkannte, gab es. Ihr wurden zwei Ein- Euro- Jobber bewilligt, die beim Umzug helfen sollten.
Du siehst, das wird von Bundesland zu Bundesland anders gehandhabt. Auf alle Fälle ist es immer sicherer, sich vorher beim Amt abzusichern, welche Kosten diese übernehmen. Gut dafür ist es in deinem Fall nun zu spät. Was du machen kannst, ist mit dem Umzugsunternehmen zu Reden. Deine Situation schildern. Vielleicht können die dann auf dem Kostenvoranschlag vermerken, das sie halt nur transportieren. Denn im Endeffekt sind die auch daran interessiert, Geld zu verdienen. Als meine Eltern umgezogen sind, wurde auch ein Kostenvoranschlag verschiedener Unternehmen eingeholt. Wir wählten dann auch das günstigste. Allerdings war vereinbart, das wir einen Teil der Sachen selbst transportieren und alles was das Umzugsunternehmen transportiert in speziellen Kisten verpackt sein muss. Zum Schluss haben die auch alle anderen Kisten von sich aus mitgenommen. Wir sind dann auch davon ausgegangen, das die dann auch mehr Geld wollen, als auf dem Kostenvoranschlag angegeben war. Der Endpreis war dann allerdings wesentlich niedriger als im Kostenvoranschlag angegeben.
Was du auch noch versuchen kannst, in der örtliche Zeitung nachsehen, wer Transporte anbietet. Also kein Umzugsunternehmen, sondern eher so Leute die inserieren, das sie halt Sachen transportieren.
Und ansonsten wirst du halt wirklich einen Wagen leihen müssen und im Freundeskreis mal rumfragen, ob den nicht jemand fahren kann.
Das Problem kenne ich aus dem Freundeskreis. Wir haben letztendlich einen Sprinter gemietet und haben dann halt alle beim ein- und ausladen geholfen. Da ich bei diesem Umzug aber auch viel mitorganisiert habe, hab ich da so einiges mitgekriegt: Wir haben den Umzug zum Beispiel bei myHammer.de reingestellt ( was ich dir sehr empfehlen würde). Da haben sich auch einige Firmen gemeldet. Eine hat uns sogar eine "Prämie" von 50 Euro angeboten, wenn sie den Zuschlag bekommen. Im Klartext sollte das heißen, dass das Ganze eigentlich 50 Euro weniger gekostet hätte ( dass die ARGE den vollen Preis bezahlen würde, war bekannt) und vor Ort 50 Euro in bar den Besitzer wechseln würden. Als Dankeschön sozusagen, dass das Unternehmen ausgewählt wurde.
Davon hat der Freund aber die Finger gelassen. ( Nicht nur weil es unseriös war, sondern auch weil er über 1000 Euro hätte bezahlen müssen. Er sollte nämlich in Vorkasse gehen und das Geld später vom Amt wieder bekommen.)
Deshalb haben wir das dann mit dem Sprinter gemacht. Die sind auch wirklich groß. Sag einfach bei der Autovermietung, dass du den größten Kastenwagen, der noch mit normalem Führerschein gefahren werden kann, brauchst. Da geht einiges rein. Wir hatten ziehmlich große Möbel und unzählige Umzugskartons. Für den Hausrat von zwei Leuten dürfte der Platz schon reichen. Man muss aber gut stapeln und packen.
Solltest du dir aber unsicher sein, dann schau mal auf die Homepage von sixt. Da gibt es extra einen echt praktischen Rechner, wieviel Platz du überhaupt brauchst. Da gibt es eine nette Animation von dem Umzugswagen und du kannst mit der Maustaste alle Gegenstände ( die daneben abgebildet sind) wie zum Beispiel Sofa oder Lampe anklicken. Wenn du dann fertig bist, wird der Raumbedarf ermittelt und dir werden verschiedene Fahrzeuge der Flotte, die groß genug wären, angeboten. das ist bei der Auswahl des Fahrzeuges echt nützlich. Es ist ein guter Anhaltspunkt um zu planen. Obwohl bei meinem Freund sogar das nächst kleinere Modell ausgereicht hat.
Wenn man gleich zu Beginn sagt, dass das Amt den Umzug zahlt, sind die Mietkosten meist auch nochmal niedriger. Was ja durchaus nützlich ist, solltest du in Vorkasse gehen müssen.
Wir hatten sogar einen Fahrer gemietet, weil mein Freund sich so ein großes Auto auf so ner langen Strecke ( über 600 km ) nicht zugetraut hat. Der Fahrer wurde aber nicht bezahlt, weil es ein privater Bekannter ( der uns dann später eine Rechnung als Kleinunternehmer gestellt hat ) war. Laut Aussage des Amtes, wäre aber ein Fahrer von der Autovermietung in Ordnung gewesen. Da gibt es aber sicher Spielräume. Am besten du erkundigst dich direkt bei deinem Sachbearbeiter.
Andere Leistungen als das bloße "kutschieren" des Umzugsgutes werden aber definitiv nicht bezahlt. Das ist ja bloße "Bequemlichkeit" dass dir das Unternehmen die Möbel hochträgt bzw. aufbaut. Da musst du dir wohl oder übel ein paar starke Männer suchen. Du könntest ja ieispielsweise in der Uni Zettel auslegen, dass du Helfer suchst oder du fragst halt im Bekanntenkreis. Als Dankeschön kannst du ja eine richtige schöne Einzugsparty schmeißen oder die lieben Helfer richtig schön bekochen.
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