Ich finde keinen Job - soll ich selbstständig werden?

Hallo,

ich finde keine Anstellung bzw. keine Arbeit, ich habe Bürokaufmann gelernt. Obwohl ich im Monat ca. 50 Bewerbungen schicke, keiner stellt mich ein!

Deswegen habe ich jetzt die Idee, mich einfach selbständig zu machen, nur leider habe ich erstens keine Idee, womit, noch hab ich eine Idee, wie man überhaupt selbständig werden kann. Wie ist denn da der Ablauf, zu welchen Behörden muss ich, welche Dokumente und Unterlagen brauche ich, und welche Kosten bzw. Gebühren muss ich bezahlen? Hat jemand eine Idee, womit ich mich selbständig machen kann? Ich bin handwerklich sehr begabt und hab einen Führerschein.

Hi,

so lange du selbst keine Idee hast, womit du dich selbständig machen willst, was soll es dir persönlich bringen? Dann wird es dir nach ganz kurzer Zeit finanziell erheblich schlechter gehen als jetzt. Bevor du dich selbständig machst, solltest du ein schlüssiges Konzept haben, was du dann überhaupt machen willst. Denn Selbständigkeit ohne Aufträge ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Ich würde dir empfehlen einfach mal ein Existenzgründerseminar mit zu machen. Das bietet in aller Regel die IHK bei dir vor Ort alle paar Wochen/Monate an. Zum einen lernst du da, was wichtig für die Selbständigkeit ist, zum anderen geben sie dir dort auch manchmal nützliche Hinweise, was du machen könntest. Vielleicht hilft es dir.

Gruß jasper

Ich stimme Jasper zu: wenn das deine einzige Motivation ist: nein. Keineswegs.

Liste dir mal die Vorteile auf und dann die einer Festanstellung. Was gewinnt bei dir persönlich? Unabhängig von den Arbeitsinhalten. Wenn du dir dann immer noch vorstellen kannst und es willst, selbständig zu werden, dann gibt es Seiten im Netz, die auch weniger bekannte Franchisekonzepte vorschlagen. Wühl dich da mal durch - wer weiss, vielleicht fängst du für das ein oder andere Feuer, hast ein bischen Eigenkapital - und findest ein Konzept, ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dir gefällt? Bei diesen Franchiseangeboten gibt es viele schwarze Schafe, deshalb vorsicht, aber es kann gerade noch unschlüssigen potentiellen Unternehmern einen Rahmen geben.

Bist du eher ein Verkäufertyp? Derzeit werden Versicherungsberater gesucht. Und ich laufe sehr oft an den Discountbäckereien vorbei, die eigentlich ständig um neue Franchisepartner werben.

Egal was du tun wirst, um eine gründliche Motivationsanalyse und Existenzgründerseminare führt kein Weg vorbei. Denn: Unternehmer kommt von unternehmen, nicht von unterlassen. Und die Power etwas zu unternehmen hat man nur, wenn mehr dahinter steckt als das schnöde, und doch lebensnotwendige, Geld. Viel Glück!

Dein Fall ist eigentlich der Klassiker, was kein Motiv für die Selbständigkeit ist.

Selbständig sollte man sich nur machen, wenn man wirklich selbständig werden will und nicht als Notlösung, wenn man keinen Job findet. Zumeist hat man auch eine lange Durststrecke, bis man als Selbständiger gutes Geld verdient. Dazu braucht es wirklich einen langen Atem und eine gute Motivation.

Du kannst aber auch einmal auf die einschlägigen Unternehmensgründerportale schauen. Da gibt es jede Menge davon, z.B. auch vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWI). Dort gibt es auch Tipps und Leitfäden für Unternehmensgründer. Das erste ist dabei immer ein Selbsttest, ob man als Unternehmer geeignet ist. So etwas kannst Du ja mal vorab machen.

Hast du dir mal überlegt, das es vielleicht an deinen Unterlagen liegt, das du keine Stelle bekommst? Da würde ich als erstes mal ansetzen und das vielleicht optimieren lassen. Denn viele fallen bei Bewerbungen schon durch, weil eben die Unterlagen nicht mehr dem aktuellen Standart entspricht.

Ansonsten kann ich nur den anderen zustimmen. Kein Plan von nichts, aber eine Firma gründen wollen. Du weisst nicht, wie es abläuft, wo du hin musst zu Anmeldung und was danach auf die zu kommt. Und das schlimmste ist, das du noch nichtmal ein Konzept hast, was du da wirklich machen willst. Und die Zeiten, wo man die finanziellen Förderungen förmlich nachgeworfen bekam sind auch lange vorbei. Sprich, wenn du dich mit diesem Stand der Dinge selbständig machst, dann gehst du mit wehenden Fahnen unter.

Und deine handwerklichen Fähigkeiten in Ehren. Aber man sollte nicht nur Hobbybastler sein, wenn man dieses Können an den Mann oder die Frau bringen will.

Hallo!

Ich denke, dass es sehr naiv ist, sich selbstständig machen zu wollen, nach Behördengängen zu fragen und nicht mal ein Konzept zu haben. Wenn du dich selbstständig machst, dann brauchst du Kapital. Das wirst du nciht haben, wenn du schon länger arbeitslos bist. Wenn du Kapital brauchst, dann brauchst du einen Finanzplan und der wird wahrscheinlich ohne Bank nicht möglich sein. Und wenn du die Bank zur Hilfe bittest, dann brauchst du ein Businessplan und wenn du nicht mal weißt, in welche Richtung deine Selbstständigkeit gehen soll, dann kannst du es vergessen.

Rede stattdessen mal mit der Arbeitsargentur und frage, ob du einen Bewerbungslehrgang machen kannst. Dann lernst du, wie man sich richtig bewirbt. Und wenn du noch keine 40 oder älter bist, dann sollte es bei so vielen Bewerbungen doch nicht so schwer sein. Und wenn du erst mal irgendwo dich als Praktikant anbietest.

Ohne überhaupt die leiseste Ahnung zu haben, mit was man sich selbständig machen möchte, kann ganz schön in die Hose gehen. Wenn du nicht gerade eine Dienstleistung erbringst, wofür du beispielsweise nur einen PC mit Internetanschluss benötigst wie ich als freiberufliche Übersetzerin, macht das wenig Sinn - erst Recht bei der momentanen Wirtschaftslage - ich habe beispielsweise im Vergleich zum Vorjahr einen erheblichen Auftragsrückgang zu verzeichnen und so geht es eigentlich den meisten Selbständigen.

Abgesehen von einem detaillierten Businessplan, den du dem Arbeitsamt vorlegen musst, wenn du eine Förderung bekommen möchtest, muss du dir neben der Art der Tätigkeit auch Gedanken machen, wie du möglichst günstig breit gefächert Werbung machst.

Ich würde dir eher raten, einfach mal das Gespräch mit dem Arbeitsamt zu suchen. Vielleicht gibt es für dich eine Möglichkeit, eine Umschulung oder Weiterbildung zu machen, wodurch du bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast.