Lieber FastFood statt Jamie Oliver
Bereits seit längerer Zeit läuft in englischen Schulen die Kampagne "Feed me better", die von dem weltweit bekannten Koch Jamie Oliver ins Leben gerufen wurde. Ziel der Kampagne war und ist, die Schüler in den britischen Schulkantinen mit einem gesünderen Mittagessen zu versorgen.
Wo früher Pommes, Burger, und andere fettige Speisen auf den Teller kamen, werden heutzutage Gemüse, Hühnchen und andere gesunde Kost gereicht. Doch die Sache hat einen Haken: die Schüler boykottieren das frisch gekochte Essen und wollen ihr geliebtes fettiges FastFood zurückhaben.
So landet der Großteil des gesunden Essens im Müll statt in den Mägen der Kinder. Sogar die Mütter wettern gegen die von Jamie Oliver gestartete Aktion und beliefern ihre Kinder in den Pausen lieber selbst mit Fish&Chips und Hamburgern, damit die Kinder "nicht hungern müssen". Im walisischen Ort Denbighshire wurde deshalb beschlossen, die Kinder mittags in der Schule einzusperren und sie so zu zum gesunden Mittagessen in der Schulkantine zu zwingen.
Wer die Fernsehserien von Jamie Oliver kennt, hat sicher auch die Staffel gesehen, in der die Anfänge des Schulküchenprojektes dokumentiert wurden. Ich fand es total erschreckend, dass viele der Kinder nicht wussten, wie eine Kartoffel oder anderes Gemüse im Rohzustand aussieht.
Mehrmals war zu sehen, wie Kinder das gesunde Essen nach dem ersten Bissen wieder ausgespuckt haben, weil sie den Geschmack "eklig" fanden. Das unermüdlich fortgesetzte Projekt verzeichnet aber auch schon die ersten Erfolge. So konnte Jamie Oliver die Behörden dazu überreden, mehr Geld für das Schulessen zur Verfügung zu stellen - früher lag das Budget bei gerade einmal 37p pro Essen.
Mit viel Geduld, zusätzlichen Informationsveranstaltungen und begleitenden Themen im Unterricht sind aber auch schon sehr viele Schüler zum gesünderen Essen bekehrt worden. Also ich hätte absolut nichts dagegen, mal von Jamie Oliver bekocht zu werden.
In der 10ten waren wir mal in England auf Klassenfahrt und waren in Familien untergebracht. Und ich kann das mit dem ungesunden Essen echt nur bestätigen; sowas wie Gemüse kannten die überhaupt nicht!
Genau, das habe ich auch so erlebt. In der Familie, wo ich damals untergebracht wurde, gab es schon ab und zu Gemüse, aber so wie das zubereitet war (halbrohe Erbsen etc.) kann ich die Kinder, die kein Gemüse mögen, fast verstehen. Und wie das dann enden kann, sieht man hier.
Ich kann das nur bestätigen!
Ich durfte da auf ner Privatschule ne kurze (Gottseidank) Zeit verbringen - und das Essen war der pure Horror. Alles englisch gebraten (also 30 % verkohlt) und englisch geölt (also 3 Liter Öl und Fett für ein Spiegelei, übertrieben gesagt), das sieht man auch bei Jamie Oliver, der haut immer soviel drauf, da denkt man immer, "Junge, setz die Flasche ab" - aber hier handelt es sich meist noch um gesunde Öle nicht um geschmolzenes Fett.
Naja zum Thema: Dort gab es wirklich nur Fraß, also Morgens Spiegelei, Bacon und schwarzen Toast, Bacon und Spiegelei waren total durch und trieften vor Fett, der Toast war trotz seiner starken Ähnlichkeit mit einem Brikett vor Fett total aufgeweicht, und ich hatte trotzdem noch den Teller voller Fett und Öl, also eine halbe Fettsuppe - mittags gings so weiter, Fish & Chips, genauso ein Fraß, verbrannt und in Fett und Öl schwimmend. Und kein Scherz, das sollte so sein - also den Engländern hat das geschmeckt und die fanden es toll und genau richtig, ich hätte fast jedes Mal auf den Teller ko**en wollen. Gemüse gab`s, muss ich sagen - aber das hätten wir hierzulande nicht mehr als Gemüse bezeichnet, sondern als Dreck, weil total zerkocht, matschig, einfach furchtbar. Sowas hab ich in Deutschland nur mal erlebt, als ich zu einem Geburtstag bei einem Unterschichtler eingeladen war, und selbst da war es nicht im Ansatz so schlimm. Mit Porridge, Plum Pudding, Kidney Pies, Stew, Baked Beans usw haben sie uns auch gequält, also mich und die anderen Ausländer, den Engländern hat`s geschmeckt.
Ende vom Lied, nach einer Woche war`s mir zuviel, hab von meinen Eltern das Taschengeld kräftig aufstocken lassen und hab ewiglang bei McDonalds in Brighton gegessen, weil selbst das besser war und "europäischer" - zuvor hatte ich auch einige Restaurants durch für Touristen (die einheimischen hab ich bewusst vermieden) nur da wurde genauso schlimm gekocht. Ich denke da immer an Douglas Adams (Engländer), der schrieb (also satirisch) dass die Engländer ein Volk von Masochisten sind, die sich freiwillig mit alten Würstchen, verbranntem Toast, trockenen Crackern und den letzten Dreck (abgekürzt gesagt) für ein Verbrechen in der Frühzeit, dass sie begangen haben müssen, quälen.
Ich hab die Dokumentation, die schon vor einiger Zeit lief, im Fernsehen verfolgt. Es war schon heftig als man gesehen hat, was die so in sich hinein stopfen. Gut, einmal in der Woche geht ja noch aber täglich? Das halte ich als Fastfoodfan sogar nicht aus.
Noch besser waren aber die Angestellten in der Küche. Die mussten überhaupt nicht kochen oder irgendwas zubereiten! Pommes aufs Backblech, Fischstäbchen inne Pfanne und fertig was das Mittagessen. Als Jamie Oliver dann mit denen was richtig, naja ich sag mal richtig "aufwendiges" machen wollte, konnten die fast gar nichts.
In der Sendung wurde auch gezeigt, wie die Mütter am Zaun standen und die Kinder mit ihren Fressalien beliefert haben. Von wegen "Mit gutem Beispiel vorangehen"... Da Jamie Oliver irgendwo untergebracht werden musste, während er an einer Schule war, hat er gesehen, dass man dieses Essen nicht nur in der Schule aufgetischt bekommt.
Ich fand es ganz lustig und ich wär dafür eine zweite Doku zu drehen. Nach dem Motto "Hat es was gebracht und warum ekeln sich alle vor dem Essen?"
Ich hab auch nur Teile der Doku gesehen und fand es auch echt schlimm.
Der Ansatz ist ja nicht schlecht, aber es zeigt doch auch, dass die Einsicht von allen Seiten kommen muss. Also auch die Eltern müssen einsehem, dass sie ihren Kindern mit einer solchen Ernährung nichts Gutes tun.
Es wär schon interessant zu wissen, wie viel das Experiment gebracht, ob die Schulverpflegung wieder zum alten Trott zurückgekehrt ist und wie die Schüler diese Umstellung in der Schulspeisung mittler weile finden.
hab es auch angeschaut. Die "Mahlzeiten", wenn man es überhaupt so nennen kann, waren echt erschreckend. Umgerechnet war das ja grad mal etwas mal als ein halber Euro, dann ist aber auch klar, dass man davon nix kochen kann. Erschreckend fand ich auch, dass da so viele Aushilfen waren, die vom Kochen überhaupt keine Ahnung hatten, sondern einfach ein paar Zutaten, die eben abgeliefert wurden, erwärmt haben und dann als Mittagessen angeboten haben.
Killyouridols hat geschrieben:In der 10ten waren wir mal in England auf Klassenfahrt und waren in Familien untergebracht. Und ich kann das mit dem ungesunden Essen echt nur bestätigen; sowas wie Gemüse kannten die überhaupt nicht!
Das kann ich nur unterzeichnen. Wir haben nie gekochtes Essen bekommen und mussten fast verhungern. uns wurde jedesmal Fish&Chips vorgeworfen, ich sag es euch Leute es schmeckt einfach überhaupt nicht. Das was man auf dem Teller sah war Fett gewesen, igitt.
Das solche Projekte wie von Jamie Oliver boykottiert werden, finde ich echt traurig. Das traurigste daran ist das die Eltern ihre Kinder mit fettigen Essen beliefern, weil Sie denken das Sie verhungern.
meine Meinung lass Sie ihre fettige Essen essen, sie werden schon sehen was Sie davon haben. Ja sicherlich ist es schade für die Kinder aber trotzdem, dann sollten wenigstens die Eltern ihren Kinder nicht dabei unterstützen fettige Sachen zu essen.
Und nebenbei Jamie Oliver ist ein grandioser Koch finde ich.
Ich bin auch ein großer Fan von Jamie Oliver, sodass ich überhaupt nicht verstehen kann wieso die Jugendlichen die Aktion von Grund auf ignorieren ja sogar boykottieren. Ich habe sehr viele Koch-Dokumentationen von ihm gesehen und auch zum Teil nachgekocht, jedenfalls versucht.
Vieles schmeckt zwar erstmal exotisch doch ich bin jetzt total auf seinen Geschmack gekommen und bereite oder lasse mir gern ein solches Gericht von ihm bereiten. Des Weiteren denke ich, dass seine Kochkünste natürlich nicht für jedermann geeignet sind und somit auch nicht jedermanns Geschmack sind, jedoch sollten die Schüler das gesunde Essen zumindest ausprobieren und nicht sofort als "widerlich" oder "eklig" abstempeln und wieder ausspucken.
Doch gerade dies ist eben der Punkt, denn die jungen Leute kennen meist nichts anderes mehr als die Tiefkühlpizza oder den Mc Donalds Burger, sodass sie gesundes Essen abscheulich finden. In England kommt noch dazu, dass das traditionelle Essen schon von vorne rein etwas fetthaltiger ist und somit Jamies doch eher europäische Kost so zu empfinden ist wie für uns Deutsche die typisch englischen "Fish and Chips".
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