Entzündetes Ohrloch - was tun?

Ich trage eigentlich immer Ohrringe und bin da eigentlich auch nicht besonders empfindlich (beim Wechseln der Ohrringe usw.). Da unser Sohn aber letzte Woche ständig an meinen Ohrringen herum gezogen hat, habe ich diese hinaus genommen und erst am nächsten Tag wieder hinein gegeben.

Seitdem ist mein Ohrloch gerötet und tut auch ein wenig weh. Meine erste Maßnahme war nun, dass ich die Ohrringe wieder hinaus genommen habe und erst einmal mit Bepanthen eingecremt habe. Das hat jetzt auch schon ein wenig geholfen. Dennoch würde ich mir gerne aus der Apotheke etwas holen, das noch wirksamer ist.

Bei meinem Bauchnabelpiercing hatte ich damals Octanisept. Kann ich das auch hierfür verwenden? Oder würdet ihr mir etwas anderes empfehlen?

Ich nehme immer Octanisept wenn meine Piercings mal rum zicken. Zweimal am Tag damit einsprühen und nach ein paar Tagen ist eigentlich immer alles wieder abgeheilt. Das kannst du also bedenkenlos auch jetzt und am Ohr anwenden.

Mit Bepanthen u.ä. sollte man sparsam umgehen, da durch solche Salben auch der Stichkanal verstopfen kann, was der Heilung dann nicht zuträglich ist. Auf alle Fälle in Ruhe lassen und den Ohrring nicht dauernd rein und raus machen, damit belastet man das ganze auch nur unnötig. Und natürlich kleine Kinder von den Ohren fernhalten.

Ich denke, dass du das Octanisept auch auf jeden Fall für das Ohrloch nehmen kannst. Ich hatte das Spray damals für mein Bauchnabel- Piercing genommen. Das Spray brennt ja auch nicht. Du könntest ja einfach was davon auf den Finger geben und das entzündete Ohrloch damit einreiben.

Ansonsten könntest du auch zu einem Juwelier gehen, wo auch Ohrlöcher geschossen werden und fragen, ob du dort ein kleine Flasche mit dem Antiseptikum bekommen kannst. Dieses bekommt man ja auch, wenn man sich dort frische Ohrlöcher stechen lässt.

Du kannst ohne Probleme Octanisept-Spray nehmen. Das hat bei mir auch immer sehr gut geholfen, wenn ich Probleme mit einem Ohrloch hatte und ich habe es auch bei meinem Labret angewendet, als es frisch gestochen war. Ein Spray ist auch wesentlich besser, da es sich im Ohrloch besser verteilt und es nicht verklebt, wie es womöglich bei einer Creme oder Salbe der Fall sein kann. Das würde dann wahrscheinlich zusätzlich reizen und die Gefahr einer richtigen Infektion noch erhöhen.

Eine andere Möglichkeit ist auch dieses "Ohrloch-Kosmetikum", das man bei Juwelieren oder anderen Läden bekommt, in denen Ohrlöcher geschossen werden. Diese Flüssigkeit hat einen recht hohen Alkohol-Gehalt. Man bekommt sie für wenig Geld in oben genannten Läden. Die Fläschchen sind meist weiß und haben einen schwarzen oder blauen Schraubdeckel.

Eine andere Möglichkeit ist auch dieses "Ohrloch-Kosmetikum", das man bei Juwelieren oder anderen Läden bekommt, in denen Ohrlöcher geschossen werden. Diese Flüssigkeit hat einen recht hohen Alkohol-Gehalt. Man bekommt sie für wenig Geld in oben genannten Läden. Die Fläschchen sind meist weiß und haben einen schwarzen oder blauen Schraubdeckel.

Genau, dabei handelt es sich um das schon von Nelchen angesprochene Antisept. Im Gegensatz zu Octenisept ist dieses noch etwas "stärker", Octenisept verwendet man häufig bei Piercings (wie hier ja auch angesprochen). Bei Ohrlöchern kann man, wenn man es da hat, auch ruhig Antisept nehmen da das Ohr ja nur aus Knorpel besteht und man weniger Sorge haben muss, dass die Flüssigkeit auch anderes Gewebe berührt, wie es beim Bauchnabel oder Labret (Stichwort Mundschleimhaut) der Fall wäre.

Wenn die Entzündung noch nicht so stark ist kannst du sie problemlos zu Hause behandeln, ich habe das hin und wieder auch und benutze dann auch das Octenisept das ich noch übrig habe, das hilft eigentlich genauso und man muss nicht extra bei der Apotheke wieder eine weitere Ampulle für den Medizinschrank kaufen

Ein Tipp noch: Wenn du jetzt Octenisept benutzt, würde ich dabei bleiben und nicht eventuell später auf ein anderes Mittel (auch kein Antisept) umsteigen - die neigen dann zu Verfärbung und das sieht recht unappetittlich aus.

Ich rate dir auch zu dem Octanisept. Ich benutze das für Piercings, meine Ohrringe und auf für das Ohr, welches ich aufgedehnt habe. Da es nicht brennt finde ich es eine gute Lösung für Entzündungen rund um Einstiche am Körper.

Die Flasche kostet ja zum Glück nicht so viel in der Apotheke und es hält auch eine ganze Weile. Außerdem kann man den Kopf abschrauben und du könntest es mit einem Wattestäbchen auf das Ohr auftragen, wenn dir der Sprühmechanismus nicht so zusagt. Und, wenn du da hast, kannst du evtl auch ein wenig Babyöl auf das Ohr geben, das macht die Haut geschmeidig und gibt ein wenig Feuchtigkeit ab. Ich hab mit der Kombination immer sehr gute Erfahrungen gemacht.

Octanisept kenne ich nicht. Und wenn man dabei bleiben soll, dann wird mein Tipp eher ein Tipp für das nächste Mal, sofern es (hoffentlich nicht) nochmal vorkommt.

Ich bevorzuge Naturkosmetika, habe auch schon einiges selber gemacht und schwöre auf die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung von Teebaumöl. Dies bitte nicht direkt auf das Ohrläppchen geben, sondern in eine ganz normale Creme nur ein paar Tropfen tropfen; zb ein kleines Döschen Nivea oder Bübchen oder ähnliche Babycreme, ein bischen mischen und auftragen. Oder einen Klecks Creme auf den Finger nehmen und einen halben Tropfen Teebaumöl drauf.

Teebaumöl wirkt so auch super gegen entzündete Pickel und ähnliches Unangenehmes. Das Öl ist ewig haltbar und in jedem Drogeriemarkt zu bekommen.

Creme ist ganz schlecht und tut mir Leid, das so sagen zu müssen, aber es war das Schlimmste, was man machen kann. Die Creme fördert durch ihren hohen Fettgehalt das Bakterienwachstum und falls da wirklich ne Entzündung drin ist, wird die noch begünstigt.

Ohrstecker raus, Schmuck aus Titan/Chirugenstahl rein, vorher alles gründlich desinfizieren (nicht mit Creme, sondern mit Spray wie octenisept): Stecker UND Ohrloch. Wichtig ist einen Stecker und keine hängenden Ohrringe reinzutun, die reizen unnötig den Stichkanal.

Du kannst das Octanisept definitiv auch für die Ohrlöcher verwenden, ich habe das kürzlich erst selbst wieder genommen, als ein Ohrloch entzündet war. Du solltest die Ohrringe rausnehmen, abwaschen und desinfizieren und auch dein Ohrloch an sich desinfizieren. Dann kannst du die Ohrringe wieder reinmachen und eine Weile mal versuchen zu ignorieren, auch wenn es schwer fällt. Am Besten nicht dran drehen und nicht rausnehmen. Nach ein paar Tagen sollte sich das Ohrloch beruhigt haben und die Entzündung ist weg.

Ich habe für frische Piercings auch schon Octenisept verwendet und finde das Mittel an sich auch recht gut. Es handelt sich einfach um ein ziemlich gängiges Haut- und Schleimhautdesinfektionsmittel. Falls das Ohrläppchen nur leicht gereizt und vielleicht ein wenig eingerissen ist, sollte das Mittel völlig ausreichen. Ich persönlich verwende aber am liebsten Betaisodona. Gerade bei Entzündungen hilft mir das Mittel sehr schnell und ich habe auch den Eindruck, dass es effektiver ist als Octenisept.

Neben dem entzündeten Ohrloch würde ich auch den Ohrring desinfizieren beziehungsweise sterilisieren. Ich koche meine Piercingringe ab und zu in einem kleinen Topf ab und lege sie danach in ein Desinfektionsmittel ein, das auch für metallische Oberflächen geeignet ist. Gerade wenn das Ohrloch entzündet ist, schadet ein bisschen zusätzliche Hygiene nicht, zumindest für die Zeit bis alles in Ordnung ist. Danach reicht es wohl, den Schmuck gelegentlich unter Wasser abzuspülen - zum Beispiel beim Duschen. Irgendwelche Experimente mit Nivea-Creme und ähnlichem solltest du definitiv unterlassen.

Ich würde an deiner Stelle nicht zu einem Juwelier gehen, um dort nach einem geeigneten Mittel zu fragen. Solche Läden verdienen sich zwar ein paar Euro nebenbei, indem sie auch Ohrlöcher schießen, aber es ist nun einmal Fakt, dass das nicht nur die denkbar schlechteste Methode ist, um an Ohrlöcher zu kommen, sondern dass die Leute sich dort auch nicht mit den medizinischen Aspekten auskennen. Abgesehen davon bekommst du dort auch kein besseres Mittel als in der Apotheke - im Gegenteil. Suche lieber eine Apotheke auf, wenn du dir unsicher bist, und lasse dich dort beraten.