Bus/Zug entgegen der Fahrtrichtung sitzen
Habe nun Deine Frage gelesen und mich selbst gefragt, ob mir dies schon aufgefallen ist. Glücklicher Weise bin ich aber da unempfindlich. Auch bei längeren Zugstrecken kann ich entgegen der Fahrtrichtung sitzen und die Fahrt genießen. Und in einer U-Bahn merke ich noch nicht einmal, dass ich verkehrt herum sitze.
Aber leider bin ich, was Reiseempfindlichkeiten angeht, auch nicht völlig frei. So macht es mit ganz unabhängig von der Fahrtrichtung etwas aus, etwas (konzentriert) zu lesen. Das geht zwar doch in Zügen, S-Bahnen und U-Bahnen. Aber sobald ich versuche, im Auto oder im Bus eine Zeitung oder ein Buch zu lesen, wird mir richtig schlecht!
Weil vor kurzem eine längere Busreise anstand, bei der ich allein gefahren wäre, hatte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben, mit Tabletten gegen die Reisekrankheit eingedeckt. Denn ich wollte während der 6 Stunden im Bus dann doch lieber wenigstens lesen können.
Da ich dann aus verschiedenen Gründen doch selber mit dem Auto gefahren bin, kann ich leider nicht sagen, ob solche Tabletten geholfen hätten. Auch wenn es sicher ungleiche Fälle sind (verkehrte Fahrtrichtung und lesen während der Fahrt) kann ich mir nämlich schon vorstellen, dass es die gleiche/ähnliche Ursache hat. Wird wohl immer was mit dem Gleichgewichtsgefühl zu tun haben, welches durcheinander kommt, wenn man bewegt wird.
Als Kind war das bei mir ganz schlimm. Da wurde mir schon übel, wenn ich überhaupt im Auto oder Bus saß. Bahn ging merkwürdigerweise. Rückwärts war überhaupt nicht möglich. Ich musste da auch oft schlimm brechen.
Wenn ich heute mal in einem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs bin, was sehr selten ist, sind das meist Kurzstrecken und mir ist da noch nichts wieder aufgefallen. Längere Bahnreisen rückwärts sind mir aber dennoch recht unangenehm.
Ich zähle da leider auch zu den Unglücksraben, denen entgegen der Fahrtrichtung in Bus oder Bahn ganz flott übel und schwindelig wird. Zudem breche ich dann immer in kalten Schweiß auß und ich stehe quasi kurz vor einer Ohnmacht. Keine Ahnung wieso das so ist. Ich kann aber auch im Auto oder Bus nicht lesen. Im Zug geht das auch nur hin und wieder.
Prinzipiell geht mir das aber auch beim Stehen im Zug so. wenn es nur 5-10 Minuten sind, bekomme ich das noch hin. Aber sobald ich länger stehen muss, wird mir auch dabei übel. Keine Ahnung woran das liegt. Ich denke, dass die schlechte Luft in den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln ihr übriges tut. Ich habe generell einen eher schwachen Kreislauf, wenn ich nun in einen stickigen, total überheizten und vollgestopften Bus oder Zug steige, geht es mir eh schon nicht gut. Wenn dann die Fahrtrichtung noch zusätzlich nicht passt, geht gar nichts mehr. Ich denke, da kommen viele Faktoren zusammen.
Als Kind hatte ich einige Zeit auch Probleme damit gegen die Fahrtrichtung in einem Bus oder in einem Zug zu sitzen. Ich konnte bei Busfahrten sogar nur in der ersten Reihe aushalten, ohne mich zu übergeben!
Irgendwann in meiner Jugend hat sich das allerdings gelegt und ich habe nun als erwachsene Frau überhaupt kein Problem mehr entgegen der Fahrtrichtung in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu sitzen.
Ich bin froh, dass mir nicht übel wird, wenn ich rückwärts mit der Bahn fahre, allerdings fahre ich auch lieber vorwärts. So scheint es wohl den meisten Menschen zu gehen, da immer die vorwärts fahrenden Sitze zu einem Großteil belegt sind, während die anderen noch frei sind.
Ich glaube, das Hauptproblem ist, das das Gleichgewichtssystem und das Auge verschiedene Eindrücke liefern, die nicht zusammen passen: Das Auge sieht, dass sich Gegenstände draußen immer weiter entfernen, das Gleichgewichtssystem merkt das Ruckeln, aber keine körperliche Bewegung. Beim Rückwärtsfahren wird dieses Phänomen noch verstärkt. Eine andere Erklärung könnte sein, dass der Körper sich im Laufe der Jahre an das Fahren gewöhnt hat, jedoch keine Zeit hatte, sich an das Rückwärtsfahren zu gewöhnen. Es verhält sich dabei wahrscheinlich wie mit anderen Sachen - vieles ist gewöhnungsbedürftig (was nicht bedeuten soll, dass ich alle Betroffenen zum Rückwärtsfahren auffordere!).
Also ich habe überhaupt kein Problem damit entgegen der Fahrtrichtung mit dem Zug oder Bus zu fahren. Im Gegenteil, ich mache das eigentlich sogar sehr gerne. Früher bin ich jedes Wochenende mit dem Zug vier Stunden unterwegs gewesen. Also ich meine jeweils vier Stunden pro Hin- und Rückfahrt. Und ich habe die meiste Zeit entgegen der Fahrtrichtung gesessen.
Dabei habe ich gelesen oder geschlafen. Alles kein Problem. Aber ich habe in der Zeit schon viele Menschen kennengelernt, die das überhaupt nicht vertragen. Warum weiss ich nicht. Aber ich biete mich dann gerne an, mit denen zu tauschen.
Mir ist es absolut egal, ob ich in Fahrtrichtung sitze oder entgegen dieser. Wichtig ist mir nur, dass ich im Zug alleine sitzen kann. Mittlerweile muss ich nicht mehr so oft pendeln und fahre daher auch seltener mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn ich allerdings in einen Zug steige, fällt mir oft auf, dass gerade die Zweierplätze entgegen der Fahrtrichtung meistens noch frei sind. Meistens nutze ich dann einen solchen Platz, da die Gefahr dabei geringer ist, dass sich noch jemand dazu setzt, was mich wirklich stören würde.
Als Kind wurde mir auch immer gesagt, dass ich mich doch in Fahrtrichtung hinsetzen soll, da mir sonst bestimmt schlecht wird. Meiner Oma wurde regelmäßig schlecht, wenn sie mit dem Rücken zur Fahrtrichtung saß. Ich hingegen hatte niemals Probleme damit, rückwärts zu fahren.
Mir ist auch schon aufgefallen, dass das beschriebene Phänomen fast immer bei älteren Leuten auftritt. Von einem jungen Menschen habe ich noch nie gehört, dass dieser nicht entgegen der Fahrtrichtung sitzen kann. Ich frage mich, ob dieses Phänomen nicht psychisch begründet ist, da ich mir keinen rationalen Grund vorstellen kann, der gegen das Reisen entgegen der Fahrtrichtung spricht.
Da das Ganze wohl in gewisser Weise Einbildung ist, habe ich das "Problem" auch nur manchmal. Grundsätzlich hab ich kein Problem damit rückwärts zu fahren, auch als Kind hatte ich das nicht. Wenn ich mich im Auto oder Bus übergeben musste, dann war das immer unabhängig von der Fahrtrichtung.
Aber ich hab festgestellt, dass ich dieses Problem auch manchmal habe. Und zwar dann, wenn mir das ständig von allen Seiten eingeredet wird. Auf meiner Studienfahrt wurde mir von jedem zweiten erzählt, dass es ja so schlimm sei rückwärts zu fahren und wie man denn es dabei nur schaffen könnte, sich nicht zu übergeben. Und nach ein paar Tagen war ich von diesem "Rückwärts fahren ist so schrecklich" so eingelullt, dass ich selbst auch nicht mehr rückwärts fahren konnte.
Ob Bus, Zug, Auto, irgendeine Form von Fortbewegungsmittel, es hat mir nie etwas ausgemacht ob ich saß und in welcher Richtung. Da war ich immer sehr fahrfest und konnte sogar entgegen der Fahrrichtugn stundenlang Bücher lesen. Mir taten immer alle leid, denen es nicht so ging, da ich diese ungenutzte Zeit dann als verlorene Zeit ansah.
Inzwischen kann ich leider jedoch selbst ein Liedchen davon singen. Vermehrte Übelkeit ist eine der Nebenwirkungen meiner Pille und wenn ich jetzt nur weiter hinten sitze und dann auch noch rückwärts mitfahren muss, dann wird mir so richtig schlecht. Leider kann man gegen so etwas ja nicht wirklich viel tun außer stehen bleiben, was auch nicht immer die bessere Alternative ist.
Leider kenne ich dieses Phänomen auch. Ich musste acht Jahre lang jeden morgen und mittag ungefähr zwanzig Minuten mit dem Bus zurücklegen. Am Anfang ging es immer ganz gut. Dann fing es damit an, dass ich nicht mehr in die entgegengesetzte Fahrtrichtung sitzen konnte. Am Ende war es dann sogar auch so, wenn ich ganz normal gefahren bin. Ich musste mich zwar erst einmal übergeben, aber ich spüre immer, dass mir richtig übel wird und ich auch Kopfschmerzen bekomme, wenn ich zulange Bus fahre. Gerade im Sommer, wenn alle Leute sich in den Bus quetschen und es total stickig ist, habe ich dieses Problem besonders stark.
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