Tierheime durch Hartz IV voll

vom 22.03.2009, 11:47 Uhr

Die meisten Tiere, die in den Tierheimen landen, werden von Hartz IV - Empfängern abgegeben. Da diese einfach die Kosten für Futter und Tierarzt nicht mehr tragen können. Dies ist mittlerweile der Hauptgrund geworden, warum Tiere abgegeben werden. In Bayern sind nun rund 1.200 Hunde pro Jahr im Tierheim gelandet, weil sich die Besitzer die Kosten nicht mehr leisten können.

Ich finde das wirklich traurig. Leider gibt es ja noch nicht überall eine Tafel für Tiere. Da sollten sich die Politiker mal Gedanken drüber machen, dass nun die Tierheime voll sind und dies ja auch wieder Kosten verursacht. Es ist ja schon schlimm genug, dass man arbeitslos wird und wenn man dann auch noch seinen geliebten Vierbeiner weg geben muss, macht es die Situation noch viel schlimmer.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde das zwar auch schade, finde aber auch, dass man das jetzt so oder so sehen kann. Ein Tier - zumindest ein Tier, das vergleichsweise teures Futter benötigt wie ein Hund oder eine Katze - ist nun mal keine Selbstverständlichkeit sondern eine Art Luxus, da hiermit nun mal laufende Kosten verbunden sind, die nicht zu unterschätzen sind. Das kann sich halt nun mal nicht jeder leisten.

Klar tun mir die Leute im Einzelnen leid, die ihre Tiere abgeben müssen. Allerdings ist es ja nicht so, dass man unmittelbar nachdem man seinen Job verloren hat, gleich Hartz 4 bekommt. Immerhin bekommt man ein Jahr lang Arbeitslosengeld II, was natürlich auch nicht die Welt ist, aber man kann sich ja zum Glück auch noch ein wenig dazuverdienen. Und Hartz 4 ist nun mal Grundsicherung, sprich für das Nötigste gedacht wie Essen, Wohnraum, Kleidung. Da gehört ein Haustier wie ein Hund oder eine Katze nicht dazu. Es gibt ja auch Haustiere, die weitaus günstiger in der Haltung sind - im schlimmsten Fall muss man sich halt einen Hamster anschaffen.

Wenn man bedenkt, dass es in manchen Ländern überhaupt keine Absicherung gibt und die Leute dort tagtäglich ums Überleben kämpfen müssen, finde ich schon, dass das Jammern auf hohem Niveau ist.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich frage mich aber gerade, warum so viele "ärmlicher" lebende Leute meist viele Haustiere haben. Klar ist ein Hund teuer. Aber als Hartz 4 Empfänger bekommt man sogar die Hundesteuer wirklich großzügig ermäßigt.

Kleinere Tiere, wie Meerschweinchen sind auch nicht unbedingt billiger, wenn man sie wirklich Artgerecht hält und ich selber habe mal ausgerechnet, dass wir uns für die Kosten, die die Meerschweinchen verursachen nicht auch ein Hund halten könnten. Deswegen verstehe ich nicht, warum gerade Hunde dann angeblich von Hartz 4 Empfängern abgegeben werden. Ist es nicht eher eine Ausrede der Hartz 4 Empfänger, weil sie ihrem Tier überdrüssig geworden sind und einen Grund suchen das Tier abzugeben?

Selbst Straßenmenschen, die obdachlos sind haben oft einen Hund, den sie auch versorgen. Sie verzichten lieber selber auf ihr essen und geben dem Hund dass, was sie haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Aber als Hartz 4 Empfänger bekommt man sogar die Hundesteuer wirklich großzügig ermäßigt.

Das stimmt so definitiv nicht; da hat jede Kommune andere Regeln. Gar nicht so selten gibt es keinerlei Ermäßigungen, unabhängig davon ob die Hundesteuer im Vergleich eher niedrig oder hoch ausfällt.

Im übrigen würde mich mal die Quelle interessieren; dass nun ausgerechnet Hartz IV die Haupt-Schuld an noch mehr Tierheim-Tieren ist, kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen. Sicher ist diese soziale Sicherung nicht ganz unschuldig, aber ich glaube schon, dass der inzwischen nicht mehr niedliche Welpe oder die Urlaubszeit weiterhin einen großen Anteil an Tierheim-Tieren bilden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde um den entgegen zu wirken sollte die Hundesteuer (Luxussteuer) wegfallen und die Steuer für das Futter sollte von den jetzt ursprünglichen 18% auf 7% gesenkt werden und schon kann der ein oder andere Hartz4 Empfänger auch sein Vierbeiner behalten und muss es nicht abgeben.

Also hier in Berlin kostet die Hundesteuer egal ob Hartz4 Empfänger oder nicht 180,00€ für den Hund was ich sehr teuer finde.

» Sissi1 » Beiträge: 518 » Talkpoints: 9,65 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, das diese Menschen nur einen Grund suchen, um ihren überdrüssiges Tier los zu werden. Ich stimme da Diamante zu, fast jeder Obdachlose hat einen Hund und sie versorgen diese auch mit kleinsten Mitteln. Ich selber lebe unter dem Hartz4-Satz und habe selber einen Hund und einen Kater, aber ich spare mir lieber was vom Munde ab, anstatt das ich sie ins Tierheim geben würde und das geht.

Wie gesagt, meiner Meinung ist das einfach eine Ausrede um das Tier los zu werden.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ob Harz4 oder nicht, bevor man sich gerade einen Hund anschafft erkundigt man sich erst einmal über die Kosten welche auf einen zukommen mit solch einer Anschaffung. Dann sollte man auch einkalkulieren das man vielleicht Arbeitslos wird oder einmal Harz 4 beziehen könnte, dann zu sagen ich bekomme Harz 4 und gebe ein Tier weg finde ich unmöglich, vorher überlegen was auf einen zukommt und dann handeln.

Angeschafft ist ein Tier schnell und auch günstig, doch die Folgekosten sind dann hoch, was ist wenn ein Hund krank wird? Sagt man dann er wird halt eingeschläfert weil man sich die Behandlung nicht leisten kann oder muss er sich mit der Krankheit dann quälen? Aufgrund Harz 4 oder einfach Geiz des Besitzers? Entweder man kann sich ein Tierleisten oder nicht, dann schaffe ich mir keines an. :oops:

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» Gisa » Beiträge: 101 » Talkpoints: 3,96 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn ich einrechnen würde, dass ich jeden Tag arbeitslos werden könnte, dann dürfte ich mir gar nichts mehr leisten. Dann darf man auch keine Kinder mehr haben, weil man dann vielleicht irgendwann kein Geld mehr haben könnte um ihnen etwas zu bieten. Wofür gehe ich dann arbeiten?

Mein Mann und ich hatten beide jahrelang einen sicheren Job, dachten wir zumindest. Trotzdem kam es jetzt soweit dass wir eine Zeitlang komplett ohne Geld dastanden. Meine Katze hatte ich da aber schon seit 13 Jahren. Und wir konnten uns die Katze (und auch vieles anderes ohne Probleme leisten)

Wenn wir nicht von Verwandten unterstützt worden wären, dann hätten wir auch keine andere Möglichkeit gehabt, als sie abzugeben. Allerdings hätte dann meine Mutter die Katze erstmal zu sich genommen. Mir hat es immer wieder davor gegraut, wenn wieder mal Katzenstreu gekauft werden musste. Nicht jeder hat die Möglichkeit, die Katze oder den Hund zeitweise woanders unterzubringen.

Ich kann also schon nachvollziehen, dass es wirklich Leute gibt, die in solch einer Notsituation stecken, dass sie keine andere Möglichkeit sehen, als ihr geliebtes Tier wegzugeben. Und gerade wenn die Leute ihre Tiere schon ewig haben, finde ich das schrecklich. Nicht nur für den Menschen, auch für die Tiere.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Sissi1 hat geschrieben:Hallo,

ich finde um den entgegen zu wirken sollte die Hundesteuer (Luxussteuer) wegfallen und die Steuer für das Futter sollte von den jetzt ursprünglichen 18% auf 7% gesenkt werden und schon kann der ein oder andere Hartz4 Empfänger auch sein Vierbeiner behalten und muss es nicht abgeben.

Ach und die Tierarztkosten sollte man Hartz4 Empfängern wohl auch noch erstatten oder was? Ne sorry, wie du schon schreibst ist die Hundesteuer eine Luxussteuer und wer es sich in harten Zeiten leisten kann noch ein Maul zu stopfen, wird natürlich zur Kasse gebeten.

Man fällt nicht von heute auf morgen in Hartz4. Dies kann also nicht der Grund für die vielen Abgaben sein. Ein Teil der Halter hat wahrscheinlich schon vorher so gelebt und kann sich das Tier nun, wo auch Lebensmittel immer teurer werden, nicht mehr leisten. Ehrlich gesagt muss man in so einer Situation meiner Meinung nach auch kein Tier halten. Klingt jetzt vielleicht blöd aber wer selber kaum was zu essen hat, sollte schauen dass er erst mal seine Lage verbessert bevor er die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann da Thunderbird nur zu stimmen, es muss einfach möglich sein auch in ärmlichen Verhältnis für sein Tier zu sorgen. Ich selber habe finanziell weniger als Hartz4, nach Abzug von Miete etc., denn das muss ich alleine tragen und ich habe einen Kater und einen Hund, aber es käme für mich niemals in Frage sie ins Tierheim zu geben, da spare ich dann lieber bei mir irgendwo was ein, denn sie waren immer meine Wegbegleiter in guten und in schlechten Zeiten.

Zum Thema, wenn das Tier mal krank wird und zum Tierarzt muss, dann muss man eben mal über seinen Schatten springen und mit dem Tierarzt reden und vielleicht kann man dann eine Ratenzahlung vereinbaren.
Nein-eine Lösung gibt es immer, aber die einfachste ist eben das man die Tiere ins Tierheim abschiebt.

Sorry, aber das ist nun einmal meine Meinung.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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