17-jähriger ersticht 16-jährige Mitpatientin in einer KJP
Ich denke Schuld sind definitiv die Mitarbeiter. Sie haben anscheinend nicht gründlich genug kontrolliert, ob der Junge eine Waffe mit in die Klinik gebracht hat und sollten deshalb mit zur Rechenschaft gezogen werden. Verhindert werden hätte die Tat einfach durch eine strengere Kontrolle. Dar jedoch nicht aus deinem Beitrag hervorgeht, wie schwer der Jugendliche psychisch angeschlagen war, ist es schwierig zu beurteilen, ob man den Jugendlichen überhaupt Ausgang gewähren sollte etc.
Hufeisen hat geschrieben:Ich denke, dass die Menschen, die dort behandelt werden, einfach genauer und gründlicher kontrolliert werden sollten bevor sie wieder in die Klinik gelassen werden.
Ich finde, dass man einfach mal lesen sollte!
Meise34 hat geschrieben:wenn der Junge kurz vor seiner Entlassung stand, war er bestimmt auf einer offenen Station. Dort wird man im Allgemeinen nicht durchsucht., weil die klinik davon ausgeht dass der Patient dort nicht gefährdet bzw. gefährlich ist.
und
Subbotnik hat geschrieben:Man kann nicht hinter jeden Patienten einen Pfleger stellen - ah falsch, man kann, wie früher die Sitzwachen, nur dass will dann wieder kein bezahlen, aber wenn was passiert, weil man am Personal spart, dann geht das Gejammer immer wieder von vorn los à la "Da muss man doch aufpassen, da muss die Klinik doch mehr Personal für haben!", gefolgt vom Meckern über "Nö, mehr zahlen will ich aber nicht", und wieder, und wieder....
Ja natürlich ist das Ereignis schrecklich und sicher sollte man überlegen, ob es Anzeichen gab die man übersehen hat. Und man sollte, wenn es Anzeichen gab, darüber nachdenken, wie man künftig damit umgehen will. Aber wie schon in anderen Threads zum Thema Gewaltverbrechen geschrieben. Leider kann man nicht in die Psyche eines Menschen schauen, sonst würden sicher viele schrecklicher Taten verhindert werden, aber so weit sind wir noch nicht. Und wer weiß, was diese Möglichkeiten dann wieder für Kritik nach sich ziehen würden.
Ich finde es sehr erstaunlich, dass so etwas passieren kann. Aber Schuld hat daran eigentlich niemand, denke ich. Außer halt der Junge. Man weiß ja auch gar nicht, weshalb der Junge damals in der Klinik war. Vielleicht war er gar nicht wegen Gewaltverhalten da, sondern zum Beispiel wegen Drogenmissbrauch. Ich finde es dennoch sehr erschreckend, dass so etwas an solchen Orten passiert, da meine Freundin auch vor einem Monat in einer Klinik war.
Ich habe selbst einen Teil meiner Ausbildung auf der offenen Psychiatrie verbracht und muss sagen, dass man wirklich nicht jedem Menschen in den Kopf schauen kann. Wenn der Junge eh kurz vor seiner Entlassung gestanden hat, haben die Ärzte ihn wahrscheinlich als zurechnungsfähig und "geheilt" erklärt.
Aus eigener Erfahrung funktioniert es nicht wirklich hinter jeden Patienten einen Pfleger zu stellen. Besonders nicht in einer offenen Psychiatrie. Allein die Personalkosten würden für das Krankenhaus recht hoch steigen. Aber wenn so etwas passiert, jammern alle rum, dass man durch mehr Kontrolle eine solche Tat hätte verhindern können.
Hier mokieren sich einige, dass die Mitarbeiter eine solche Tat hätten verhindern können. Dann frage ich einmal, ob sie schon mal Kontakt zu einem richtig psychisch Kranken hatten? Außerdem wird das festbinden eines Patienten nur auf Anweisung getätigt, weil es sonst zum Sachverhalt der Freiheitsberaubung käme, wenn man jemanden nur aus Verdacht bewegungsunfähig macht. Das könnte je nach dem schon schwerwiegende Folgen für das Personal haben.
Klar, weil eine solche Tat passiert und nicht verhindert wurde, ist das Personal unfähig. Dem stimme ich absolut nicht zu. Die die Kinder haben, wissen, dass man nicht den gesamten Tag hinter einem Kind stehen kann. Wenn man nicht aufpasst, passiert etwas. Was ist, wenn das Mädchen und der Junge befreundet waren? Dann könnte der Junge je nachdem bedenkenlos in das Zimmer des Mädchens und diese Tat vollbringen, ohne dass jemand es bemerkt hat.
Man könnte nun tausende Spekulationen aufstellen, ob und wie diese Tat verhindert hätte werden können. Jedoch spreche ich lieber den Familien mein Beileid aus. Der des Mädchens, weil sie eine Tochter, Enkelin verloren haben, aber auch der des Jungen, weil sie sozusagen auch einen Sohn verloren haben, der kurz vor seiner Entlassung nun doch wieder weg gesperrt wurde, was in dem Zusammenhang natürlich okay ist.
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